Kinder fragen, die taz antwortet: Warum fällt ein Fahrrad um, wenn es steht, aber nicht, wenn man darauf fährt?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Greta, 6 Jahre alt.
Weißt du noch, wie es war, als du das erste Mal auf ein Fahrrad gestiegen bist? Fahrradfahren zu lernen ist gar nicht so leicht. Die allermeisten, die versuchen einfach loszufahren, stürzen schnell. Aua, tut das weh!
Warum Fahrräder umfallen, kann man mit Physik erklären. Das ist eine Wissenschaft, die sich mit den Kräften und Regeln in der Natur beschäftigt und bei der beobachtet wird, was für Auswirkungen diese Kräfte auf Dinge haben – zum Beispiel auf dein Fahrrad.
Eine dieser Kräfte heißt Schwerkraft. Weil es auf der Erde die Schwerkraft gibt, fallen Dinge immer nach unten auf den Boden und nicht nach oben in den Himmel. Wegen der Schwerkraft fällt ein Apfel vom Baum und ein Fahrrad ohne Stütze um. Einfach deshalb, weil die Schwerkraft alles immer nach unten zieht.
Es gibt aber auch andere Kräfte, die beim Fahrradfahren eine Rolle spielen, zum Beispiel die Kreiselkraft. Wenn du einen Kreisel schnell drehst, bleibt er gerade stehen, obwohl er ohne die Drehung umfallen würde. Ähnlich ist es bei deinem Fahrrad. Wenn du schnell fährst, drehen sich die Räder. Wie beim Kreisel sorgt das dafür, dass das Fahrrad nicht so leicht umfällt.
Natürlich drehen sich die Räder noch nicht so schnell, wenn du gerade losfährst. Deswegen hilft dir die Kreiselkraft ganz am Anfang noch nicht. Vielleicht hast du aber schon mal gemerkt, dass das Losfahren einfacher wird, wenn dir jemand einen sanften Schubs gibt. Dadurch kommst du mit deinem Fahrrad in Schwung. Und Dinge, die einmal in Schwung sind, behalten den erst mal – auch das ist eine Regel in der Physik. Je mehr du in die Pedale trittst, je mehr Schwung du dir selbst gibst, desto weniger wacklig wird deine Fahrt. Bist du dagegen nur so langsam wie eine Fußgänger:in, kommst du ins Eiern. Denn dann hilft dir weder der Kreiseleffekt noch die Geschwindigkeit. Du musst dich dann noch mehr anstrengen, um sicher zu fahren.
Es braucht ein bisschen Übung, um herauszufinden, wie du auf dem Rad die Balance halten kannst. Am besten geht das mit kleinen Lenkbewegungen nach links und rechts. Das Fahrrad ist extra so gebaut, dass man das bald drauf hat.
Der Aufbau des Fahrrads, der Schwung und die schnelle Drehung der Räder machen das Fahren zwar leichter. Das Wichtigste aber ist, das Gleichgewicht zu halten. Der eigentliche Grund, warum dein Rad beim Fahren nicht umfällt, bist also du!
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