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Kinder fragen, die taz antwortetWas ist Wasser und wie entsteht es?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Emile, 4 Jahre alt.

„Wasser hat eine wahre Superkraft, denn es kann ständig seine Form verändern.“ Foto: Design Pics/imago

Um zu verstehen, was Wasser ist und wie es entsteht, müssen wir unsere Vorstellungskraft ein bisschen anstrengen. Also: Alles, was Dich umgibt, Emile, besteht aus winzigen Teilchen. Die haben verschiedene Eigenschaften und Namen. Manchmal treffen sie aufeinander und halten sich aneinander fest, wie beim Spiel Kettenfangen. Wenn sich Teilchen so zusammentun, nennt man das in der Chemie eine Verbindung oder – Achtung, ein schwieriges Wort! – ein Molekül.

In der Luft gibt es viele Teilchen mit dem Namen Sauerstoff. Eine andere Teilchenart heißt Wasserstoff. Und wenn die Teilchen dieser beiden Gruppen sich verbinden, bilden sie solche Moleküle – Wassermoleküle.

Wasser hat eine wahre Superkraft, denn es kann ständig seine Form verändern. Dabei durchläuft es einen Kreislauf: Scheint die Sonne auf eine Pfütze, wird das Wasser darin zu winzigen unsichtbaren Tröpfchen, die in die Luft steigen. Es verdunstet, sagt man. Dieser Wasserdampf bildet im Himmel Wolken. Irgendwann können die Wolken das Wasser nicht mehr halten und es regnet. Wieder auf der Erde ver­sickert das Regenwasser oder landet in Flüssen. Wenn dann wieder die Sonne scheint, verdunstet es – und so weiter.

Vielleicht hast Du Dich auch gefragt, wie Wasser überhaupt auf unserem Planeten gelandet ist? Das ist eine knifflige Frage, die ich einem Wissenschaftler gestellt habe, der sich gut mit der Erde auskennt. Er hat gesagt: „Eine sichere Antwort gibt es auf die Frage nicht, aber mehrere Theo­rien. Eine besagt, dass Kometen mit der Erde zusammenstießen, lange bevor Menschen ­lebten.“ Kometen sind Klumpen aus Eis und Staub, wie ein schmutziger Schneeball, und Eis und Schnee sind wie festes Wasser.

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Eine andere Theorie sagt, dass Wasserstoff und Sauerstoff – die beiden Teilchen, die wir jetzt schon kennen – von Anfang an auf der Erde waren. Damals war es überall sehr heiß. Als die Erde abkühlte, wurde der Wasserdampf zu flüssigem Wasser. Aber all das ist so lang her, dass es schwer ist herauszufinden, welche Theorie wirklich stimmt.

Flüsse und Meere, wie sie bei uns auf der Erde vorkommen, gibt es übrigens auf keinem anderen Planeten, den wir kennen. Auch unsere Körper bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. Weil es für uns lebenswichtig ist, haben wir also ganz schön Glück gehabt mit unserem Planeten – und sollten deshalb gut auf ihn und unser Wasser aufpassen.

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