Kinder fragen, die taz antwortet: Ist Traubenzucker wirklich gesund?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Diese Frage kommt von Felizia und Ida.
Die beiden Zwölfjährigen haben sich die Frage im Rahmen eines Journalismus-Workshops für Kinder gestellt und beantworten sie deshalb auch selbst.
Viele Leute glauben, dass Traubenzucker gesünder ist als normaler Zucker. Aber das stimmt nicht. Wir haben für euch mal bei Antje Gahl nachgefragt. Sie leitet die Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE. Das ist die wichtigste Vereinigung von Ernährungswissenschaftlern in Deutschland.
Frau Gahl hat uns erklärt, dass Traubenzucker nur für gesünder gehalten wird. Das hat vor allem drei Gründe. Erstens: weil in dem Wort Traubenzucker das Wort Traube steckt. Zweitens: weil der Zucker bei Traubenzucker aus Früchten kommt. Drittens: weil Traubenzucker direkt ins Blut geleitet wird und die Konzentration steigert.
Viele von euren Eltern haben schon, als sie selber ein Kind waren, von ihren Eltern ein Stück Traubenzucker bekommen, um schneller wieder bei Puste zu sein.
Zu viel Zucker ist ungesund
Außerdem haben wir noch Armin Valet angerufen. Er ist Lebensmittelchemiker und Ernährungsexperte der Verbraucherzentrale in Hamburg. Er hat uns erzählt, dass man Traubenzucker nicht zum Überleben braucht und dass Traubenzucker in der Natur in vielen Früchten vorkommt. Armin Valet hat uns auch noch gesagt, dass man als Erwachsener nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag essen sollte, wenn man gesund leben möchte. Weniger wäre noch besser. Und jetzt passt gut auf: Kinder sollten ungefähr höchstens 25 Gramm essen, das sind ungefähr 2 Esslöffel! Nicht nur in Früchten, sondern auch in Gemüse ist Traubenzucker vorhanden, zum Beispiel in Trauben, Äpfeln und Zwiebeln.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Jeder Mensch in Deutschland isst im Jahr im Durchschnitt fast 34 Kilogramm Zucker, dazu kommen noch extra 10 Kilogramm aus Saft, Sirup, Honig und so weiter – also insgesamt 44 Kilogramm. Das ist ungefähr so viel wie 44 Zuckertüten. So viel ist natürlich nicht nötig, denn die Energie aus Brot und Nudeln würde auf jeden Fall reichen. Wer zu viel Energie aus Lebensmitteln zu sich nimmt, kann dick werden. Trotzdem kann man natürlich mal ab und zu etwas Süßes essen.
Wenn man Zucker isst, produzieren Bakterien, die im Mund leben und Zucker mögen, Säure. Die führt dazu, dass der Zahnschmelz dünner wird und Karies entstehen kann.
Ida und Felizia (6. Jahrgang der Evangelischen Schule Berlin-Mitte)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag