Kinder fragen, die taz antwortet: Wie funktionieren Batterien?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Emil, 10 Jahre alt.
Hast du schon mal etwas von Physik und Chemie gehört? Diese beiden Wissenschaften erklären uns ganz genau, wie Batterien funktionieren. Also: Schutzbrille auf, Kittel an, Ohren gespitzt – wir gehen der Sache jetzt auf den Grund.
Eine Batterie hat einen Plus- und einen Minuspol. Bei den Einmalbatterien kannst du die Pole richtig gut erkennen. Auf der einen Seite findest du eine kleine Metallkappe, dort ist der Pluspol, und auf der anderen einen Metallboden, dort ist der Minuspol. Einmalbatterien kann man nicht mehr benutzen, wenn sie leer sind. Andere Batterien können sich wieder aufladen. Diese Batterien nennt man auch Akku, das Handy hat zum Beispiel so einen Akku.
Für die Details hilft ab hier der Batterieforscher Maximilian Fichtner: „In jedem Pol einer Batterie befindet sich ein Material, das ein bisschen so aufgebaut ist wie ein Regal“, erklärt er. Außerdem gebe es positiv geladene bewegliche Teilchen, die könnten in solch einem Batterieregal aufbewahrt werden. Die Teilchen sind sehr klein, sie heißen Lithium-Ionen. Ion ist ein griechisches Wort, es bedeutet „Wanderer“. Neben den positiven Teilchen gibt es zudem auch noch negative Teilchen, sie heißen Elektronen.
Es ist also ganz schön was los in so einer Batterie. Wieso sie deshalb Strom einfangen kann, erklärt Forscher Fichtner folgendermaßen: Es müsse immer ein ausgewogenes Verhältnis geben, das bedeutet, positive und negative Teilchen müssen immer gleich viel vorhanden sein. „Wenn die Batterie geladen ist, sitzen die Lithium-Ionen alle beisammen im Regal des Minuspols, zusammen mit negativ geladenen Stromteilchen.“
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Wenn man die Batterie an einen Stromkreis anschließt, um zum Beispiel ein Lämpchen zum Leuchten zu bringen, dann wandern die positiven Teilchen aus ihrem Regal heraus. Erinnerst du dich? Das waren die Lithium-Ionen. Maximilian Fichtner sagt: „Sie schwimmen durch eine Flüssigkeit, den sogenannten Elektrolyt, bis zum Pluspol, wo sie sich wieder ins Regal einsortieren.“ Weil die negativen Stromteilchen unbedingt mitkommen wollen, aber der Weg über die Flüssigkeit für sie versperrt ist, nehmen sie den Umweg über das Kabel. „Und zack – haben wir elektrischen Strom“, sagt Fichtner.
Wenn du älter bist, wirst du diese Teilchen im Unterricht besser kennenlernen. Vielleicht kannst du dann selbst mal messen, wie sie von einer Seite zur anderen wandern. Das nennt sich elektrische Spannung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Comeback der K-Gruppen
Ein Heilsversprechen für junge Kader
Pro und Contra
US-Präsident Biden hat seinen Sohn begnadigt – richtig so?
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Verkauf von E-Autos
Die Antriebswende braucht mehr Schwung
Warnstreiks bei VW
Der Vorstand ist schuld