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Kinder fragen, die taz antwortetWarum haben Spinnen lange Beine?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Mio, 4 Jahre alt. ​

Eine große Zitterspinne mit eingesponnener Beute Foto: H. Bellmann/blickwinkel/dpa

Sie sitzen gern in dunklen Ecken und an Zimmerdecken, und man nennt sie auch „Opa Langbein“: Spinnen können verdammt lange Gliedmaßen haben, und wenn sie damit durch die Gegend laufen, sieht das immer irgendwie ein wenig eklig, krabbelig, gruselig aus.

Aber wieso haben sie diese langen Beine, außer, um uns zu erschrecken? Danach haben wir Peter Jäger gefragt, einen Arachnologen – so heißen Wissenschaftler, die sich mit Spinnen beschäftigen. Er stellt erst einmal eine Sache klar: Nicht alle Spinnen haben lange Beine! Es gibt zum Beispiel Springspinnen, die so heißen, weil sie besonders hoch und weit hüpfen können. Deren Beine sind meist nicht auffällig lang.

Aber klar, es gibt eben auch viele Spinnen, deren Beine größer sind als ihr kleiner Körper, doppelt, dreifach oder sogar noch mehr. Die Gründe dafür sind verschieden, sagt Peter Jäger: Manche Spinnen können dadurch schneller laufen, weil sie größere Schritte machen können. Genau wie deine Eltern ja auch schneller sind als du, weil ihre Beine länger sind. (Gemein, oder?)

Andere Spinnen, wie die Zitterspinnen, nutzen ihre langen Beine, um ihr Essen vorzubereiten. Wie du vielleicht weißt, können viele Spinnen einen klebrigen Faden erzeugen. Mit dem bauen sie ihr Netz, wickeln damit aber auch die Tiere ein, die sie gefangen haben, um sie später zu fressen. „Zitterspinnen halten mit ihren langen Beinen ihre Beute auf Distanz“, erklärt der Spinnenforscher. „Das heißt, die anderen Tiere können sie nicht beißen, stechen oder sonst irgendetwas. Und dann wickeln sie die schnell ein!“

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Lange Beine haben aber nicht nur Vorteile, sagt Peter Jäger. Wenn eine Spinne sich in einer engen Ritze verstecken will, können ihr die Beine im Weg sein. Ob eine Spinnensorte lange oder kurze Beine hat, ist das Ergebnis einer sehr langen Entwicklung, bei der sich jede Tierart an eine bestimmte Lebensweise in einem bestimmten Umfeld angepasst hat. Man nennt diese Entwicklung auch Evolution.

Wenn du einen Opa Langbein siehst, kann das übrigens auch ein Weberknecht sein – und das sind dann gar keine Spinnen, sondern nur nahe Verwandte, genau wie übrigens auch die Skorpione. Sie alle haben acht Beine. Und das unterscheidet die Spinnentiere von den Insekten wie Käfern, Fliegen, Bienen oder Flöhen, die nur sechs Beine haben. Wenn du dir also mal nicht sicher bist – einfach durchzählen!

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de.

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