Kinder fragen, die taz antwortet: Unhygienische Weihnachtsmänner
Wir fragen Kinder, was sie beschäftigt und suchen nach Antworten. Finn, 3, will wissen, warum Weihnachtsmänner sich nicht die Hände waschen.
![Der Weihnachtsmann sitzt auf einem Motorad. Der Weihnachtsmann sitzt auf einem Motorad.](https://taz.de/picture/5286672/14/28969925-1.jpeg)
Lieber Finn, ich würde ja zu gerne wissen, woher du diese Information hast. Ich bin mir nämlich nicht so sicher wie du, dass der Weihnachtsmann auf das Händewaschen verzichtet – andererseits stand ich auch noch nie neben ihm am Waschbecken. Nehmen wir also mal an, dass der Weihnachtsmann tatsächlich wasserscheu ist. Welche Folgen hätte das?
Du weißt ja bestimmt: Wir waschen uns die Hände, damit wir uns nicht mit Krankheiten anstecken. Viren und Bakterien sind häufig dafür verantwortlich – und die können fast überall sein: auf dem Löffel im Kindergarten, auf den Geldmünzen deiner Eltern, auf Türklinken oder im Zug.
Der Weihnachtsmann als Weltreisender müsste da natürlich eigentlich besonders vorsichtig sein, denn er trifft nicht nur Tausende Kinder, er fasst auch all ihre Geschenke an. Falls vorher womöglich noch ein Weihnachtswichtel auf eines der Geschenke geniest hat, haben am Ende alle was davon, aber nichts Gutes!
Und dann gibt es ja auch noch die Rentiere, mit denen der Weihnachtsmann reist und vielleicht auch mal kuschelt, wenn es kalt ist. Da im Berliner Zoo auch eine Rentierfamilie lebt, habe ich einen Tierarzt um Rat gefragt, der dort arbeitet. Er sagt, dass die Rentiere zwar nicht so viele Krankheiten wie andere Tiere übertragen, aber manchmal haben sie Würmer oder Salmonellen. Das sind Bakterien, die Bauchweh und Durchfall verursachen können. Wäre doch doof, wenn die auf deinem Lebkuchen landen, oder?
Übrigens haben die Rentiere in Wirklichkeit gar keine rote Nase wie Rudolph. Selbst, wenn sie einen Schnupfen haben. Und wenn sie dich anniesen, dann kannst du auch krank werden.
![](https://taz.de/picture/5282836/14/wochenendkasten-1.png)
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.
Deswegen waschen sich die Tierpfleger im Zoo immer gründlich die Hände. Und genau das sollte der Weihnachtsmann auch tun. Wahrscheinlich vergisst er es vor lauter Stress. Vielleicht zeigst du ihm deshalb beim nächsten Mal, wenn du ihn triffst, wie es geht?
Ihr könnt zum Beispiel gemeinsam „Oh Tannenbaum“ singen und so lange die Hände waschen, bis das Lied zu Ende ist: gründlich einseifen, innen und außen, die einzelnen Finger nicht vergessen und gut abspülen. Dann kann der Weihnachtsmann auch mit dir Kekse essen – ohne dass ihr beide Angst haben müsst, krank zu werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau