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Kein Ende des Konflikts in NahostHamas verzögert Waffenruhe

Ein Waffenstillstand war nicht das Ziel der Hamas. Vom ägyptischen Vermittlungsvorschlag hatte sie sich mehr versprochen.

Opfer des Konflikts: palästinensischer Junge in Gaza. Bild: ap

JERUSALEM taz | Für ein paar Stunden sah es am Dienstag so aus, als sei ein Ende des Kriegsgeschehens greifbar nah: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Morgen das Sicherheitskabinett einberufen und seine Minister den ägyptischen Kompromissvorschlägen und einer Waffenruhe zugestimmt. Der eigens angereiste Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier warnte jedoch vor überhöhten Erwartungen: „Wir brauchen nicht nur Israel, sondern auch die Hamas“, sagte er unmittelbar im Anschluss an seine Beratungen mit Netanjahu, vor Journalisten in Tel Aviv.

Doch die Antwort der Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, ließ auf sich warten. Gleichzeitig regneten Dutzende Raketen der Islamisten über weite Regionen Israels ab. Am frühen Nachmittag verlor Netanjahu die Geduld. Er gab der Luftwaffe grünes Licht für „harte Angriffe gegen Terrorziele“ im Gazastreifen.

Aus dem Gazastreifen drangen widersprüchliche Nachrichten. Einmal hieß es, man lehne die Feuerpause ab, dann wieder dauerten die Beratungen angeblich noch an. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri ließ wissen, dass die Bewegung nicht direkt aus Ägypten über den Waffenstillstandsvorschlag informiert worden sei, sondern „erst aus den Medien davon erfahren“ hätte.

Dementgegen soll der Funktionär des Islamischen Dschihad, Chaled al-Batasch, die Vorschläge laut der liberalen israelischen Haaretz schon am Vorabend erhalten haben. Die beiden islamistischen Bewegungen arbeiten zusammen.

Kairoer Rahmenplan

Die Hamas hatte sich vom ägyptischen Vermittlungsvorschlag mehr erhofft: etwa die Entlassung der in den vergangenen Wochen verhafteten Islamisten im Westjordanland, die Zahlung der seit Monaten ausstehenden Gehälter für den öffentlichen Dienst und die Öffnung der Grenzen.

Der Kairoer Vorschlag ist jedoch kaum mehr als ein Rahmenplan mit mehreren Phasen: zuerst eine Waffenruhe, dann über alles weitere verhandeln. Die Grenzen sollen demnach erst geöffnet werden, „wenn die Sicherheitssituation stabil ist“. Von einer Amnestie für die Hamas-Häftlinge ist nicht die Rede. „Wir kämpfen dafür, die Unterdrückung unseres Volkes zu beenden“, kommentierte Hamas-Sprecher Abu Suhri gegenüber Maan. „Ein Waffenstillstand war nicht unser Ziel.“

Minister Steinmeier sprach von „entscheidenden Stunden“. Die Bundesrepublik übernehme keine Vermittlerrolle, „aber uns liegt die Sicherheit Israels und der israelischen Bevölkerung am Herzen“. Das Leiden auf beiden Seiten müsse ein Ende haben. Steinmeier mahnte die Hamas, auch im Interesse der Menschen im Gazastreifen die Waffenruhe einzuhalten und zeigte Verständnis, dass „die Lebensbedingungen in Gaza verbesser werden müssen“. Dennoch dürfe der palästinensische Küstenstreifen „nicht auf Dauer ein Waffenlager für die Hamas bleiben“, und auch die Menschen, die dort leben, „dürfen nicht dauerhaft in Geiselhaft genommen werden durch Waffenlager inmitten der Zivilbevölkerung“.

Neben der ägyptischen Regierung, die – trotz der jüngst sehr belasteten Beziehungen zur Hamas – die zentrale Rolle bei den Vermittlungen spielt, schaltete sich auch Katar ein, Sitz des Hamas-Politbürochefs Chaled Meschal. Ägypten zur Seite steht US-Außenminister John Kerry, der gestern in Kairo eintraf. Bereits in der Nacht berieten die Außenminister der Arabischen Liga in einer Dringlichkeitssitzung über mögliche Lösungen.

Nach Berichten des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira ziehen die politische Führung der Hamas und ihr bewaffneter Arm, die Issedin-al-Kassam-Brigaden, nicht am selben Strang. Die Waffenstillstandsvorschläge, wie sie in den Medien publiziert wurden, „sind die Tinte nicht wert, mit der sie geschrieben wurden“, hieß es in einer Erklärung der Kampfbrigaden, die ankündigten, „die Schlacht mit dem Feind fortzusetzen und grausam zu verschärfen“.

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33 Kommentare

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  • Stéphane Hessel empfahl in seinem bekannten Buch, naja Büchlein "EMPÖRT EUCH" als "Pflichtlektüre" den

     

    >>GAZA-Bericht v. 2009

  • Weswegen soll wohl die Palästinenser-Bevölkerung ihre Häuser im Norden Gazas verlassen? damit ihre Leben geschont werden? - damit sich Israel einen "humanen Stempel" aufdrücken kann?

    oder doch eher, damit man dort - "auf der Suche nach Hamas" - alles dem Erdboden gleich machen kann?

     

    Wohin sollen bloß all die geschundenen Menschen fliehen?

    • @MOTZARELLA:

      Es gibt gewisse Regeln, an die sich eine Kriegspartei halten muss, wenn sie bewohnte Gebiete angreifen will. Daher die Warnung.

  • In diesen Zeiten kursieren die verschiedensten Propaganda-Gerüchte (wie immer im Kriegsgeschehen), Skepsis ist angebracht. Frau Knaul - aber auch unserem Israel-loyalen Außen-Steinmeier ist zutiefst zu mißtrauen; Haben Leute wie sie (Politiker oder AuslandskorrespondentInnen) doch hinlänglich bewiesen, einseitig parteiisch zu sein. Ihre Wortwahl spricht Bände.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Wieso Fr. Knaul so bedacht ist, immer von den „Islamisten“ zu reden, obwohl die Hamasler in der Völkerrecht brechenden Besatzung Widerständler oder Freiheitskämpfer sind, ist wohl dem Antrieb geschuldet, hier islamophobe Ängste anzusprechen. Hamasler sind sicher Islamisten, doch in der israelischen Regierung finden sich gleichermaßen religiöse Judaisten/Zionisten. Die religiöse Ideologie tut in dem Konflikt jedenfalls nichts zur Sache. Das für internationale Gesetze zuständige für uns verbindliche Gericht, der IGH, hat schon 2004 eindeutig ausgesprochen, wer die Verbrecher in der Besatzung sind und wer die Opfer sind!

     

    www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=11292&Cr=palestin&Cr1

     

    Es geht auch nicht um Amnestie (die bekommen Straftäter die zurecht im Gefängnis sitzen), sondern um die Freilassung illegal als Kollektivbestrafung in Haft genommener politischer Gefangenen der Völkerrecht brechenden Besatzungsmacht!

     

    „Wir kämpfen dafür, die Unterdrückung unseres Volkes zu beenden“

     

    Es ist ein berechtigtes Anliegen die von Israel durch die gewaltsame Verhinderung einer Selbstversorgung verantwortete/gewollte Verelendung von Gaza (Kriegsverbrechen) endlich zu beenden. Nicht nur durch Interventionen bei allzu großer Grausamkeit zu mildern.

    www.spiegel.de/politik/ausland/beschluss-des-kabinetts-israel-lockert-gaza-blockade-a-701187.html

    www.btselem.org/topic/gaza_strip

     

    Dafür hat Fr. Knaul offensichtlich kein Verständnis.

     

    Arg schamlos ist ihre Behauptung, dass Hamas Gaza in Geiselhaft genommen hätte.

     

    ISRAEL BESTIMMT ÜBER EIN/AUSREISE DER PAL.

    => GAZA ISR: GEFÄNGNIS

     

    Die Hamas hat im Kampf um Pal. Menschenrechte keine andere Wahl in dem Gebiet zu operieren, wo Israel 1948 die Palästinenser während der Nakba zusammengepfercht hat.

     

    Aber das sind nunmal die billigen Methoden gegen Hamas/Pal. zugunsten von isr. Freiheitsräubern zu agitieren.

  • @ Dr-Manhatten

    @ Soquette

    @ Liebe Taz-Leser

     

    Es macht mich traurig wie in dieser Angelegenheit das gegenseitige Zuschreiben von Schuld, das Auseinandernehmen etwaiger Argumente und die anscheinende Gewissheit darüber, wer hier auf der Seite des Rechts steht und wer die Bösen (wahlweise: die Dummen, die Naiven, die Manipulierer, etc.) sind das eigentlich Bedeutungsvolle in den Hintergrund gedrängt hat:

     

    Das Einzige was hier meiner Meinung nach zählen sollte, das ist das Mitgefühl mit den Opfern.

     

    Ich empfinde tiefes Mitleid mit jedem Israeli, der verständlicher Weise aus Todesfurcht vor den Raketen der Hamas kein ruhiges Leben mehr führen kann; und ebenso tiefes Mitleid empfinde ich für jeden Palästinenser, der sich tagein, tagaus nicht vor den Angriffen der IDF in Sicherheit bringen kann; Ich bedaure jedes israelische und jedes palästinensische Opfer, jedes getötete Kind, jede Frau, jeden Mann, ich bedaure und verurteile jede einzelne abgeschossene Rakete und jede abgeworfene Bombe!

     

    Ich bin zudem der Überzeugung, dass Krieg nicht, das geeeignete Mittel ist um hier Frieden herzustellen.

     

    Es gibt auf beiden Seiten friedliebende, versöhnliche Stimmen; und es gibt auf beiden Seiten Hitzköpfe.

     

    Was ich mir wünsche (neben einer grundsätzlich ausgewogenen Berichterstattung) ist einfach mehr diplomatisches Engagement, auch mehr internationaler Druck auf beide Seiten, um endlich dieses finstere Kapitel zu einer friedlichen Lösung zu bringen.

     

    Wer jetzt weiter streiten möchte: bittesehr. Aber das hilft doch niemandem weiter. Oder?

    • @David12:

      "Es gibt auf beiden Seiten friedliebende, versöhnliche Stimmen; und es gibt auf beiden Seiten Hitzköpfe."

       

      Nur der Iran schafft es, beides gleichzeitig zu sein: in seiner PR (neuerdings) friedliebend und versöhnlich, im Denken und Glauben von der Apokalypse geleitet. Das checkt bloß hier kaum einer.

  • (Ich zitiere hier Jürgen Todenhöfer; der gesamte Text ist öffentlich zugänglich auf seiner Facebook Seite)

     

    Gaza, 15. Juli. Seit drei Tagen bin ich mit meinem Sohn Frederic in Gaza.

    (…)

    Wir besuchten Opfer-Familien, kletterten durch ausgebombte Häuser, gingen durch überfüllte Krankenhäuser. Über uns stets das bedrohliche Surren israelischer Kampfdrohnen.

    (…)

    Der jetzige Krieg einschließlich seiner Vorgeschichte ist eine Schande. Und er ist absurd. Wie die meisten Kriege.

    DIE ERSTE SCHANDE ist die Entführung und Ermordung der jungen israelischen Siedler Eyal Yifrach, Gilad Shaar und Naftali Frenkel. Wer immer sie feige getötet hat. Ein Sprecher der Hamas dementiert mir gegenüber zornig jede Beteiligung an diesem erbärmlichen Mord. Die Hamas bekenne sich stets zu ihren Taten. Mit diesem Irrsinn habe sie nichts zu tun. Wer sagt die Wahrheit?

    DIE ZWEITE SCHANDE ist die Verbrennung des jungen Palästinensers Mohammed Abu Khdeir bei lebendigem Leib. Die israelischen Täter zwangen ihn, Benzin zu trinken und zündeten ihn an.

    DIE DRITTE SCHANDE besteht - nach wahllosen und brutalen Hausdurchsuchungen und Massenverhaftungen in der Westbank - in der völlig hemmungslosen Bombardierung der 1.8 Mio Ghettobewohner von Gaza. Durch israelische Kampfjets, Raketen, Hubschrauber, Schiffe und Drohnen. Ergebnis: 193 tote Palästinenser (Stand: 18 Uhr Gaza-Zeit). Frauen, Kinder. Die Beschießung ist für jeden erkennbar maßlos.

    (…)

    Ich beklage jeden dieser israelischen Verletzten ausdrücklich. Wie jeden palästinensischen Toten und Verletzten. Alle Menschen sind für mich gleich. Ihr Leid, ihre Schmerzen.

    Aber die sinnfreie Hamas-Ballerei mit den massiven mörderischen Raketenschlägen der Israelis zu vergleichen, ist vollkommen realitätsfremd. Das zeigen schon die bisherigen Zahlen der Todesopfer: 193:0. Schlagzeilen wie "Israel unter schweren Beschuss" stellen die Tatsachen auf den Kopf. Gaza liegt unter schwerem Beschuss!

    (…)

    • @David12:

      Nur "sinnfreie Ballerei" von der Hamas. Gottseidank! Hatte mir schon Sorgen gemacht, es könnte was passieren.

      Frage: Wo bekomme ich Khaibar-1 M302-Raketen? Is für Sylvester bestimmt besser als Polenböller.

      Auch ein hübsches Bild: Todenhöfer mit blitzblankem Spielzeug im Schutthaufen von Gaza. The Show must go on.

    • @David12:

      Todenhöfer? Ach so. Das ist doch der, der sich auf einem Schutthaufen in Gaza ablichten ließ, umringt von nigelnagelneuen Kindersachen, die weder einen Kratzer noch sonst einen Flecken, Riss oder ähnliches haben. Er sollte Werbung machen für die grandiose Qualität des Kinderwagens, der den Bombenhagel Israels ohne eine Macke überstanden hat. Er ist sicher aus dem selben Material gefertigt wie Flugzeug-Blackboxen. Für wie dumm hält Herr Todenhöfer die Besucher seiner FB-Seite? Es ist doch offensichtlich, dass der Fotograf einen kompletten Dekorationskoffer mit Kinderzimmerartikeln mit sich führt.

    • @David12:

      "Aber die sinnfreie Hamas-Ballerei mit den massiven mörderischen Raketenschlägen der Israelis zu vergleichen, ist vollkommen realitätsfremd. Das zeigen schon die bisherigen Zahlen der Todesopfer: 193:0. Schlagzeilen wie "Israel unter schweren Beschuss" stellen die Tatsachen auf den Kopf. Gaza liegt unter schwerem Beschuss!"

       

      193:0 - hört sich wie ein WM-Ergebnis an, der allerdings korrigiert werden muss, da die Hamas zwischenzeitlich ein Tor geschafft bzw. einen israelischen Zivilisten getötet hat. Doch was sollen diese geschmacklosen Zahlenvergleiche? Müssen erst mindestens 193 Israelis sterben, bevor Herr Todenhöfer Israel gnädigerweise zubilligt, sich als Antwort auf das Raketenfeuer aus Gaza militärisch zu wehren? Oder möchte Herr Todenhöfer, dass Israel mit Wattebällchen zurückschlägt? Was sollen die Israelis zum Schutz seiner Bevölkerung tun?

      • @Soquette:

        wie wäre es zur abwechslung mal mit besatzung - auch eine form des krieges - beenden?

        • @christine rölke-sommer:

          Mir wäre es neu, dass Israel Gaza besetzt hält. Seit 2007 ist Israel aus Gaza raus und wird mit Raketen belohnt, die auf unbesetzte Gebiete fliegen. Es sei denn, dass für Sie Tel Aviv auch als besetztes Gebiet zählt. Das alles animiert nicht gerade dazu, die "Besatzung" aufzugeben.

          • @Soquette:

            liebe Toyak, ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. vielleicht hab ich einfach zu viel jura studiert und ein zwei seminare zu viel besucht und außerdem zu lange im land gelebt?

            aber jetzt hab ich wieder was gelernt: besatzung ist - falls überhaupt! - nur da, wo Israel 'drin' ist.

            und dass der as-Sisi nur der gazanerinnen bestes will, das steht sowieso außer zweifel. generäle wollen immer nur das beste!

            • @christine rölke-sommer:

              Zuviel Jura? Verdirbt den Charakter und verleitet zum kleinteiligen Korinthenkacken und zur Rechthaberei - die Reichsbürger z.B. ticken da ganz ähnlich.

            • @christine rölke-sommer: Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.
          • @Soquette:

            Liebe Christine,

            es ist doch keine Besetzung, sondern nur niedliche Blockade, weshalb regst du dich auf. Dass aber die Gazabewohner vom Rest der Welt abgeschnitten ist, ist doch nicht so schlimm, zumal ja Ägypten freiwillig, also ohne Druck seitens Israels, den Grenzübergang geschlossen hält.

          • @Soquette:

            Ihnen ist auch neu, dass die Palästinenser, ohh nein, war die nicht die zweibeinigen Tiere, Menschen sind oder?

            • @Toyak Yakot:

              Ich kann Ihnen nicht folgen...

              • @Soquette:

                okay!!!

                Die Palästinenser, also die Gojim halt, können Sie mir nun folgen?

        • @christine rölke-sommer:

          Mal rein theoretisch, was würde geschehen, wenn sich Israel aus Judäa und Samaria zurückzöge (was Sie als Besatzung bezeichnen). Die Forderungen und Kämpfe würden in verstärkter Intensität weitergehen. Eines Tages würden Bomben auf Hebron und Bethlehem fallen, weil Ihre dann (wiederum theoretisch) unter Selbstverwaltung stehenden Palästinenser immer noch unzufrieden wären und sich ein Beispiel an Raketen-Gaza nehmen würden.

          Gründe für einen weitergehenden Kampf fänden sich immer, denn das Gefühl von "Unrecht" führt in jener Kultur ein unterirdisches Eigenleben.

           

          Nur die Annektion von Judäa und Samaria bringt einen relativen Frieden in diese Region.

          • @Senckbley:

            sollen wir uns mal mit recht+unrecht+gefühl vons beides in einer gewissen anderen kultur beschäftigen? rein theoretisch, versteht sich, und ganz ohne irgendwen/was beim namen zu nennen.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Die HAMAS will die politische Unterstützung der arabischen Welt erheischen. Dazu opfert sie ihr eigenes Volk. Nicht das Wohl des palästinensischen Volkes ist ihr Ziel, sondern die Vernichtung Israels.

  • ich find ja allein schon die überschrift "hamas verzögert waffenruhe" ganz bezaubernd.

    unterschlägt sie doch, dass Israel waffen nach 'Asa hinein nie ruhen ließ und in zukunft auch nicht ruhen lassen wird.

    Mya Guarnieri beschreibt waffenruhe israeli-style wie folgt

    "Returning to the status quo also means that Israel strikes Gaza from time to time and kills Palestinian civilians there and in the West Bank without garnering much scrutiny from the international media and, by extension, the international community. Returning to the status quo would also mean an end to the immediate damage to Israel’s image caused by the horrific photos and footage coming out of Gaza, and global protests against what Israel calls “Operation Protective Edge.”

    http://972mag.com/what-does-israeli-acceptance-of-ceasefire-really-mean/93642/

    die erwartung, die zukünftigen ziele täten sich widerspruchslos darein schicken, halte ich für .... suchts euch aus, irgendwas zwischen total meschugge und politisch blind.

  • Verehrte Frau Knaul, ich danke ihnen für die ausgewogene Bericht erstattung aus Israel. Für viele TAZler begehen sie gerade Hochverrat. Aber sie sind ja mit ihrer Meinung in linken Qualitätsmedien nicht alleine. @TOYAK YAKOT: Wer nicht sehen will soll blind bleiben. Sie wollen Hamas vertreten, die Menschen als Schutzschilde missbraucht was ein Verstoß gegen das Völkerrecht ist.

    • @Feller Herbert:

      Ausgewogene Berichterstattung, wo bist du?

      Zitat:"@TOYAK YAKOT: Wer nicht sehen will soll blind bleiben. Sie wollen Hamas vertreten, die Menschen als Schutzschilde missbraucht "

      1. Ich vertrete die Idioten Bande Hamas nicht.

      2. Es verstößt ebenfalls gegen das Völkerrecht, Wohnhäuser von Zivilisten zu bombardieren, auch wenn man vor schon mal anruft und sagt, eey du, wir werden dein Haus bombardieren, geh mal raus, zwar wirst du obdachlos, aber es ist ja nicht Witter, da kannst du mal im Freien übernachten, aber bitte Ansammlungen vermeiden, sonst verwechseln wir dich mit Terroristen und kannst du getötet werden und frag bitte uns nicht, warum wir dein Zuhause zerstören, denn dein Vater/dein Eheman/dein Sohn weiß ja besser, er ist Mitglied von Hamas.

      Übrigens tut uns leid, dass du nicht flüchten kannst, weil wir die Blockade haben, es ist die Entscheidung deines Allahs, dich als Palästinenser geschaffen zu haben, gegen diese Entscheidung kannst du Klage bei Allah einreichen, wenn wir dich bereits jenseits gefördert haben, Ende der Durchsage.

       

      3. Wer heute die Morde als gerechtfertigte Tote verteidigt, hat schon mal zum Verteidiger und Verharmloser eines Terrorstaats gemacht, der gerade dabei ist, seine Rache- und Vergeltungsgeilheit an Zivilisten auszuleben.

  • Frau Knaul,

     

    den Gerüchten zufolge soll der Vorschlag zwischen Ägypten und Israel vor dessen Veröffentlichung abgesprochen sein, also Israel hat bei dessen Entstehung mitgewirkt, während Hamas keinerlei Möglichkeit eingeräumt wurde.

     

    Es wundert dann doch nicht, dass Israel einen Vorschlag nicht ablehnt, der mit ihm abgesprochen wurde oder?

     

    Wir haben meiner Meinung nach die tiefsten Punkt des Journalismuses bereits überschritten und bewegen wir in die Richtung der unendlichen Tiefe.

     

    Wie lange noch werden Sie uns die einseitige Sichtweise in den Köpfen einhämmern?

    • @Toyak Yakot:

      Bevor Sie hier Tiefpunkte des Journalismus ausmachen werfen Sie lieber mal einen Blick über den Tellerrand. Der liegt zur Zeit mitten in Gaza.

      Al-Aqsa-TV (Hamas) bewirft das Volk mit Durchhalteparolen und fordert die Palästinenser an der Nordgrenze auf, trotz eindringlicher israelischer Warnungen in ihre Häuser zurückzukehren, um sich dort schön als menschliche Schutzschilde für die Irren in den Tunneln unter Gaza verheizen zu lassen.

      https://www.youtube.com/watch?v=P2lB76qTkQA

      • @Senckbley:

        und Sie werfen besser mal mehr als nur einen blick ins (humanitäre) kriegsvölkerrecht - so einfach+mundgerecht, wie pressesprecher von militär das immer wieder darzustellen belieben.ist das nämlich nicht.

        was b'tselem in http://www.imemc.org/article/68487 schreibt, gilt nicht nur für zh''l, sondern trifft auch auf anderes zu - wie man hierzulande seit Kundus eigentlich wissen können sollte/dürfte. einen einstieg in eine verzwickte rechtsmaterie finden Sie bei http://www.sueddeutsche.de/politik/nahostkonflikt-raketen-und-lebende-schutzschilde-1.2046051

         

        ein weiteres: das, was zh''l da treibt, fällt unter PsyOp (oder wie das heißt) und wird gern auch mal dazu genutzt, ein gebiet so gründlich zu 'säubern', dass es sich anschließend bequem annektieren läßt - im falle Israels zur besseren selbstverteidigung, versteht sich.

        hamas (oder auch wer anderes) hätte also gute gründe, die leutz zum bleiben aufzufordern.

        • @christine rölke-sommer:

          Mit hübschen Worten umgedeutet, der Terror der Hamas an der eigenen Bevölkerung. Glückwunsch.

          Und der Süddeutsche-Artikel bietet auch nur wohlfeile Ermahnungen. Der Aggressor, der Israel an die Gurgel will, hat sich schon in der Vergangenheit uneinsichtig für Vernunftsgründe gezeigt. Sollte er obsiegen, wäre das Kriegsvölkerrecht ohnehin Makulatur. Ein Blick nach Syrien hilft, dies zu erkennen.

          • @Senckbley:

            nicht umgedeutet, sondern die logik zionistischer kriegsführung einbezogen. und die zielt nun mal nicht nur auf den schutz der eigenen bevölkerung ab sondern auch auf die nichtjuden-freimachung von gebiet, das dann über die einrichtung sog. wehrsiedlungen dem territorium Israels einverleibt wird.

             

            im übrigen ist die von Ihnen aggressor genannte 'partei' vernünftiger als manch einer denkt -> Withdrawal of Israeli tanks from the Gaza border.

             

            Freeing all the prisoners that were arrested after the killing of the three youths.

             

            Lifting the siege and opening the border crossings to commerce and people.

             

            Establishing an international seaport and airport which would be under U.N. supervision.

             

            Increasing the permitted fishing zone to 10 kilometers.

             

            Internationalizing the Rafah Crossing and placing it under the supervision of the U.N. and some Arab nations.

             

            International forces on the borders.

             

            Easing conditions for permits to pray at the Al Aqsa Mosque.

             

            Prohibition on Israeli interference in the reconciliation agreement.

             

            Reestablishing an industrial zone and improvements in further economic development in the Gaza Strip.

            übersetzt nach http://www.nrg.co.il/online/1/ART2/597/047.html?hp=1&cat=666&loc=2 sind die 10 bedingungen für einen waffenstillstand für die nächsten zehn jahre.

            • @christine rölke-sommer:

              Sie verwechseln Waffenstillstand mit Friedensvertrag.

              Friedensvertrag setzt Vertrauen voraus, der sich nach einem Waffenstillstand entwickeln kann oder nicht. Seitdem Hamas den Landstich okkupiert und Israel terrorisiert, war von vertrauensbildenden Maßnahmen noch nie die Rede. Sieht die Hamas-Charta auch gar nicht vor.

              Demnach sind das alles nur haltlose Forderungen. Jerusalem durchschaut diesen Blödsinn, nur westliche Journalisten und Gutmenschen tapsen in den Leim.

              • @Senckbley:

                ra-bimmel-ra-bammel-ra-bumm...

                dass sich 'Jerusalem' (nicht bat-zion!) auf "International forces on the borders" nicht einlassen mag, kann ich ja fast verstehen. schließlich wär dann schluß mit extra-legal executions.

                und wenn die gazanerinnen einfach so handel und wandel... und alles wo's geht landwirtschaftlich nutzten ... und am ende gar anfingen, das gasfeld vor ihrer küste zu erschließen ... ja, da blutet 'Jerusalem' das herz.

                 

                im übrigen täten Sie sich wundern, wie oft von all dem in gesprächen mit hamas schon die rede war.