Kanzlerkandidatur der CDU/CSU: Wüst wählt Merz
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst will nicht Kanzlerkandidat der Union werden und stattdessen CDU-Chef Merz unterstützen. CSU hält K-Frage weiter offen.

Zentral für seine Entscheidung sei gewesen, wie er dazu beitragen könne, dass die Ampel-Regierung von einer handlungsfähigen Regierung abgelöst werde. Für den Wahlerfolg der Union sei die Geschlossenheit entscheidend. Nur einer starken Union werde es gelingen, die Ampel abzulösen. „Deutschland braucht einen Neustart“, forderte Wüst: „Wir sind bereit.“ Merz und Söder müssten nun einen gemeinsamen Vorschlag machen. CDU und CSU müssten die Frage der Kanzlerkandidatur „auf Augenhöhe“ lösen.
CDU-Chef Merz hatte zuletzt gesagt, er und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder würden bald eine Entscheidung fällen. „Markus Söder und ich werden einen Vorschlag machen, und dann werden sich die Parteivorstände von CDU und CSU damit beschäftigen“, hatte er im ZDF gesagt. Eine Entscheidung werde bald fallen.
CSU hält K-Frage weiter offen
Die CSU, deren Chef Markus Söder zuletzt unverhohlen ein eigenes Interesse an der Kandidatur erkennen ließ, hält die K-Frage in der Union aber weiterhin für offen. Es gebe „überhaupt noch keine Entscheidung“, sagte der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion in Bayern, Klaus Holetschek, der „Bild“. „So lange nix beschlossen ist, ist auch nichts entschieden.“ Die Entscheidung werde in den nächsten Tagen fallen, „nach der Wahl in Brandenburg“, fügte der CSU-Politiker hinzu.
Söder schneidet in Umfragen zur Kanzlerfrage besser ab als Merz. Laut einer aktuellen Erhebung des Magazins „Stern“ attestieren 63 Prozent der Deutschen dem CSU-Chef Führungsstärke. Merz kommt demnach auf einen Wert von 51 Prozent. Noch größer war Söders Vorsprung bei der Frage, ob er wisse, was die Menschen bewege. Über den CSU-Politiker sagen das laut „Stern“ immerhin 49 Prozent, über Merz nur 33 Prozent. Den CDU-Chef halten aber 47 Prozent der Befragten für kompetent, damit lag er einen Prozentpunkt vor Söder.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator