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Kampf gegen den ISUSA weiten Luftangriffe in Syrien aus

Auch in der Nacht zu Samstag wurden wieder IS-Stellungen bombardiert. Drei weitere europäische Staaten werden ebenfalls Kampfflugzeuge gegen die Islamisten einsetzen.

Volltanken und auf zum nächsten Angriff: US-Kampfflugzeug im Nahen Osten Bild: ap

WASHINGTON/BEIRUT dpa/afp | Die US-Luftwaffe hat in der Nacht zum Samstag erneut Stellungen der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien angegriffen. Die Kampfjets seien nahezu ununterbrochen im Einsatz, sagte ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Nach Angaben von Aktivisten bombardierten die USA und ihre Verbündeten am Samstag erstmals Ziele in der Provinz Homs.

Washington nannte keine Details zu den Zielen der Angriffe oder den daran beteiligten Staaten. Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte weitete die US-geführte Militärallianz ihren Kampf gegen den IS auf die zentrale Provinz Homs aus. „Die US-arabische Koalition hat erstmals Stellungen des IS in der östlichen Wüste der Homs-Provinz attackiert“, sagte der Chef der in Großbritannien beheimateten Nichtregierungsorganisation, Rami Abdel Rahman.

Mit Großbritannien, Belgien und Dänemark wollen drei weitere europäische Staaten Kampfflugzeuge gegen die Extremisten im Irak einsetzen. Der IS sei „eine klare und erwiesene Bedrohung für das Leben von Briten“, sagte Premierminister David Cameron am Freitag. Der Militäreinsatz werde „eher Jahre als Monate“ dauern.

Das Unterhaus in London gab der Regierung am Freitag mit 524 zu 43 Stimmen grünes Licht für den Militäreinsatz. Das Mandat schließt den Einsatz von Bodentruppen aus. Ausgeklammert ist ebenso eine Beteiligung an Luftschlägen in Syrien. Verteidigungsminister Michael Fallon betonte, es sei „keine unmittelbare Serie von Angriffen“ zu erwarten. Es gelte zunächst, die sich bewegenden Ziele im Irak zu identifizieren.

Dänemark werde sieben F16-Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen, wie Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Freitag sagte. Außerdem sollen dänische Soldaten im Irak helfen, Iraker und Kurden zu beraten und für den Kampf auszubilden. Der Einsatz sei zunächst auf ein Jahr begrenzt. Belgien entsendet sechs F-16 für Luftangriffe im Irak. Die Maschinen sollen in Jordanien stationiert werden. Der Einsatz sei auf einen Monat begrenzt, könne verlängert werden, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

US-Generalstabschef will mehr syrische Rebellen ausbilden

Nach Einschätzung der US-Militärführung müssen mehr moderate syrische Rebellen für den Kampf gegen den IS ausbilden als bisher geplant. Um die IS-Extremisten aus ihren Hochburgen im Norden und Osten Syriens verdrängen zu können, sei der Einsatz von 12.000 bis 15.000 Oppositionskämpfern notwendig, sagte Generalstabschef Martin Dempsey am Freitag in Washington.

Der US-Kongress hatte in der vergangenen Woche genehmigt, 5.000 syrische Kräfte auszubilden und auszurüsten. „5.000 waren nie der Endstatus“, sagte Dempsey. Er bekräftigte, dass die laufenden Luftangriffe der USA und ihrer Verbündeten allein nicht ausreichten. „Die Kampagne gegen den IS in Syrien muss eine Komponente am Boden haben. Und wir glauben, dass der Weg dahin über die syrische Opposition läuft.“

Nach den Drohungen des IS gegen westliche Länder warnte das Auswärtige Amt vor erhöhten Anschlags- und Entführungsrisiken im Ausland. Für zahlreiche afrikanische, arabische und asiatische Länder, in denen islamistische Terrorgruppen aktiv sind, veröffentlichte das Ministerium einen „dringenden regionalen Sicherheitshinweis“. Darin heißt es, dass westliche Ausländer auch im Ausland Ziel terroristischer Gewaltakte, von Entführungen und kriminellen Übergriffen durch IS-Sympathisanten werden könnten.

Appell des irakischen Präsidenten

Nach Angaben des irakischen Präsidenten Fuad Masum kämpfen in den Reihen der Terrormiliz Tausende Islamisten aus westlichen Ländern. „Der Konflikt zieht Extremisten aus der ganzen Welt an. Neu ist, dass Tausende mit europäischer oder amerikanischer Staatsbürgerschaft dabei sind“, sagte Masum am Freitag vor der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York, deren Reden auch am dritten Tag in Folge vom Kampf gegen die IS dominiert wurden. Deshalb sei es wichtig, dass sich auch andere Länder an der Abwehr beteiligten. „Diese Unterstützung zeigt unserem Volk, dass wir nicht allein gegen den Terror kämpfen. Es ist ein Kampf zum Schutz der ganzen Welt.“

Iraks Präsident Masum verurteilte die IS. „Sie regieren mit Hass und Rassismus und greifen unschuldige Zivilisten an. Der IS ist eine abscheuliche terroristische Organisation“, sagte Masum. „Vertreibungen, Völkermord, unaussprechliches Leid gegen alle Regeln der Menschlichkeit, das ist ihr Alltag. Sie zerstören Wohnhäuser, Gebäude für die Andacht und historische Monumente. Und diese terroristische Organisation hat großen finanziellen Rückhalt.“

Russlands Außenminister Sergej Lawrow forderte die Einbindung der syrischen Regierung in den Kampf gegen die IS. Alle Beteiligten „sollten im selben Team spielen“, sagte Lawrow, dessen Rede bei der Generaldebatte für Samstag erwartet wurde, vor Journalisten in New York. „Die syrische Regierung von dem andauernden Kampf auszuschließen (...) verletzt nicht nur internationales Recht, sondern untergräbt auch die Effizienz der Anstrengungen.“

Russland sei nicht Teil einer von den USA angeführten Koalition gegen die IS, sagte Lawrow. Russland kämpfe „ständig“ gegen Terrorismus, nicht nur wenn "„emand eine Koalition ankündigt“.

US-Geheimdienste glauben den maskierten IS-Terroristen identifiziert zu haben, der die beiden Journalisten James Foley und Steven Sotloff in Syrien enthauptet hat. Dazu hätten die Geheimdienste Spracherkennungsprogramme, Aufnahmen sowie Daten westlicher Bürger benutzt, die sich der IS-Terrormiliz angeschlossen haben sollen, berichtete die New York Times.

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1 Kommentar

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  • So groß scheint die Gefahr für gemäßigte Staaten nicht zu sein. Denn direkt vor der türkischen Grenze in Ain al-Arab stehen Kurden in schweren Kämpfen gegen die IS. Den Türken ist die PKK der größere Feind. Also scheint es doch möglich mit der IS zu kooperieren. Die Türken machen den Eindruck dass sie von der USA zum jagen gegen die IS getragen werden müßen. Denn im Krieg gegen die PKK haben die Türken die Grenzen zu Syrien des öfteren überschritten. Gegen Assad waren sie auch bereit Flugzeuge abzuschießen. Es besteht in der Region ganz ohne Zweifel ein tiefes Mißtrauen gegen die USA. Das Imperium hat sich unglaubwürdig gemachjt über die Jahre. Auch im Ukraine Konflikt zeigte Erdogan dass er sich die verlogene Propaganda gegen Putin nicht zu eigen machen wollte. Jetzt, so scheint in Nahost die Meinung, ist halt wieder jemand anderes das absolute Böse. Die Hilfe aus den USA scheint auf lange Sicht vergiftet. So etwas nimmt man nur noch an wenn die Lage aussichtslos wird. Im konkreten Fall, an der Türkischen Grenze, ist der jetzige Angriff der IS gegen Kurden eine bittere Lehre für Kurden über den kurdischen Stellenwert im großen Spiel.