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Kampf gegen DrogenkartelleMexiko legalisiert Bürgerwehren

Die Regierung kommt im Kampf gegen die Drogenbarone kaum voran. Rund 20.000 Mexikaner haben sich deshalb in Bürgerwehren organisiert. Jetzt werden sie anerkannt.

Straßensperre einer Bürgerwehr in Michoacán. Bild: dpa

MEXIKO-STADT afp/ap | Im Kampf gegen die Drogenkriminalität in Mexiko will die Regierung mehrere Bürgerwehren in ihren Sicherheitsapparat integrieren. Acht selbstorganisierte Gruppen im Bundesstaat Michoacán haben ein entsprechendes Abkommen bereits unterzeichnet, teilte das Innenministerium am Montag mit. Die bewaffneten Zivilisten gelten künftig als Teile einer paramilitärischen Einheit.

Laut Abkommen müssen die bewaffneten Gruppen, den Befehl der Behörden akzeptieren, ihre Waffen anmelden und dürfen nur befristet existieren, um den Status eines „Korps zur ländlichen Verteidigung“ erhalten. Im Gegenzug werde die Armee den Gruppen „alle notwendigen Mittel für Kommunikation, Operationen und Fortbewegung“ zur Verfügung stellen. Dabei sollen sie zumindest zunächst unter Aufsicht von Militär und Verteidigungsministerium stehen.

Mit der Integration der Bürgerwehren vollzieht die Regierung einen weiteren Kursschwenk. Vor zwei Wochen schickte die Regierung schließlich tausende Truppen in die Region Michoacán, um eine drohende Eskalation zu beenden und selbst die Kontrolle zu übernehmen. Allerdings weigerten sich viele Bürgerwehren, ihre Waffen abzugeben.

Angesichts der Hilflosigkeit der Regierung im Kampf gegen die Macht der Kartelle in dem Land hatten sich die Menschen selbst organisiert und bewaffnet. Die Zahl der Mitglieder dieser Bürgerwehren wird auf bis zu 20.000 geschätzt. Teilweise arbeiten Soldaten und Polizei bereits jetzt mit den bewaffneten Zivilisten zusammen. Allerdings bewegten diese sich bislang auf illegalem Gebiet, da das Tragen von Waffen Privatpersonen in Mexiko nicht gestattet ist.

Sicherheitskräfte nahmen einen der Köpfe des Tempelritter-Kartells in Michoacán fest, gegen das die Bürgerwehren dort kämpfen. Der 58 Jahre alte Dionicio Loya Plancarte alias „El Tio“ (dt. „Der Onkel“) wurde offiziellen Angaben zufolge ohne Schusswechsel am Montag in der Hauptstadt Morelia gefasst. Auf ihn war eine Belohnung von 30 Millionen Pesos (1,6 Millionen Euro) ausgesetzt.

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7 Kommentare

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  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Legalisierte Bürgerwehren. Endlich eine neue Abnehmergruppe für deutsche Waffen. Das schwerbewaffnete Militär wird mit den Drogenbanden nicht fertig, weil deren Generäle im Drogenhandel involviert sind.

  • P
    Pazifist

    @Muh

    Mit so einer Einstellung können

    Sie auch mit den Überbleibseln des NSU kuscheln oder saftiges

    Grün genießen!

  • M
    muh

    Eigentlich sollten militärisch bewaffnete und organisierte Bürgerwehren für jedes halbwegs freie Land der Normalfall sein. Schade, dass es erst organisierte Kriminalität solch gigantischen Ausmaßes bedarf, damit Menschen anfangen ihr Recht (ja, das ist in meinen Augen das Recht jedes Menschen) zum Waffentragen und zur Bildung selbstorganisierter Milizen wahrzunehmen. Schade, das Regierungen in aller Welt so Unterdrückungs- und Obrigkeitsgeil sind, dass es erst solcher Extremsituationen Bedarf, um die strafrechtliche Verfolgung und Sanktionierung dieser Menschen zu beenden. Und Schade dass diese Ereignisse schon wieder der faden Beigeschmack von staatlicher Kontrolle über Waffen und Menschen, die sie zum Selbstschutz tragen, anhaftet.

    • @muh:

      Denken Sie denn, dass Bürgerwehren immer besseren Willens sind, als Staatsgewalt ?

      Könnte eine Mafia nicht auch schnell als Bürgerwehr daherkommen ?

      Wie hoch ist dadurch die Gefahr von Lynchjustiz ?

      Diese Art der "Exekutive" sollten Sie am eignen Leib spüren um ein durch Notstand aufgrund von Staatsversagen entstandenes Chaos ,wie in Mexico, nicht auf jedes Land übertragen zu wollen.

      • @lions:

        In Mexiko machen en paar Bewaffnete mehr acuh keine zusätzlichen Probleme; waren zuvor bis auf die Bürger eh schon alle Interessierten bewaffnet.

        Viel gefährlicher als mit den eh schon marodierenden Banden kanns ja kaum werden.

        Das sich Ok als Bürgerwehr zu tarnen versucht ist absehbar, der einzige und letzte Schutz dagegen ist der Wille der Bürger.

         

        Andauerndes Staatsversagen delegitimiert die Institutionen und die bisherigen Vertreter.

         

        Es gibt dafür auch keine "schöne" Lösung!

         

        Glück auf!

         

        Karl

  • Soviel zum Sprung vom Land mit Totalverbot für privaten Waffenbesitz ( und einer enormen Mordrate)zum Land der Bürgerwehren die nun auf einmal problemlos auch ausreichend verantwortungsvoll mit echten Sturmgewehren umgehen können...

     

    Glück auf!

     

    Karl

    • G
      Gastname
      @KarlM:

      Das ist ja leider das Dilemma - die Realität wird ausgeblendet und die Bürger entmündigt.

       

      Die Verfassung von 1776 war näher an den Rechten der Bürger, als es die Pharasen der Brüssler Eurokraten jemals sein werden.

       

      "A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed."