piwik no script img

Junge CDUler fordern Parteireform„Agenda 2020“ statt Sozialstaat

„Der Zeitgeist ist konservativ“, schreiben junge CDUler und kritisieren den schwarz-roten Koalitionsvertrag. Besonders die Rentenpolitik sehen sie kritisch.

„Unaufgeregt und ideologiefrei“: Deutschlandtag der Jungen Union. Bild: dpa

BERLIN afp/taz | Kurz vor der geplanten Billigung des von Union und SPD ausgehandelten Koalitionsvertrags durch die CDU fordern mehr als 50 junge Politiker der Partei eine inhaltliche Neuaufstellung. In einem Manifest kritisieren sie eine einseitige Belastung ihrer Generation durch die Verabredungen im Koalitionsvertrag.

„Unsere Sorge, dass das vereinbarte Rentenpaket inklusive der abschlagsfreien Rente mit 63 die Erfolge der Rentenpolitik der letzten 15 Jahre gefährden könnte, bleibt“, heißt es darin. Die CDU will den Koalitionsvertrag am Montag bei einem sogenannten Bundesausschuss billigen.

Bei den 52 Unterzeichnern des Papiers mit dem Titel „Heute die richtigen Entscheidungen für 2017“ handelt es sich laut Welt am Sonntag um Mitglieder des CDU-Präsidiums und des Bundesvorstands, Vizefraktionschefs im Bundestag, Regierungsmitglieder, Fraktionsvorsitzende und Generalsekretäre aus den Ländern. Keiner von ihnen sei älter als 44 Jahre.

Von der großen Koalition fordern die Unterzeichner laut der Zeitung eine „Agenda 2020“ statt eines weiteren Ausbaus von Sozialleistungen. Außerdem wollen sie „mit der FDP als unserem verlässlichen Partner im verbindlichen Austausch bleiben“ und „für einen aktiven Austausch mit den Grünen“ stehen.

Zudem plädieren die Politiker demnach für eine personelle Neuaufstellung der CDU. „Für einen anhaltenden Erfolg der CDU ist es wichtig, dass junge Köpfe in Partei und Fraktion an verantwortlicher Stelle Profil gewinnen“, heißt es in dem Papier. So sollten junge Menschen mit „unserer wertefundierten Haltung, die unaufgeregt und ideologiefrei, aber bestimmt für ihre Position eintritt,“ erreicht werden, denn „Der Zeitgeist ist konservativ.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

8 Kommentare

 / 
  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    "Agenda 2020" - Als ob die Agenda 2010 nicht schon katastrophal genug gewesen wäre. Statt deren Fehler zu korrigieren soll nun ein weiteres Machwerk die Ausbeutung ausweiten.

  • A
    Aufklärung

    Die "CDU+SPD" sind spezialdemokratische Parteien der real regierenden Wirtschafts- und Monopolverbände - der objektiv herrschenden Finanz-, Medien- und Monopolbourgeoisie in Deutschland!

     

    Aufwachen, brave deutsche Michels! (?)

  • BB
    Butter bei die Fische

    Nur ein geplärrtes "Ich!Ich!Ich!" - und keinen Gedanken mehr ans "große Ganze", keinen Respekt mehr vor der Lebensleistung der Vorangegangenen.

     

    Als ob "Alle gegen alle" und "Jeder nur für sich" keine Ideologie wäre. Die sind total verstrahlt und merken es nicht mal mehr.

  • W
    Wolfgang

    Der CLUB DER UNTERNEHMER und ERBSCHAFTS-SÖHNCHEN sollte mal die persönlich leistungslose Quandtsche und Siemenssche Erbschafts-Dividenden erklären! So in 2010 für die Quandt-Familie eine Jahresdividende von BMW in Höhe von 648 Millionen Euro. Auch deren Steuer ist ein Ergebnis der werktätigen Arbeit der BMW-Beschäftigten.

     

    Die CDU-Söhnchen und Erbschafts-Töchter sollten das vorlaute faule Maul halten!

  • Grade mal 44 Jahre und schon so alt.

  • B
    bauli

    "Der Zeitgeist ist konservativ"?, warum gibt es dann eine linke Mehrheit im Bundestag? Schaut mal nach, das stimmt. Und viel Spass, liebe Jung-CDUler mit der abgewirtschafteten FDP.

  • Unaufgeregt- ganz wie Mutti. Schön brav weitermachen, ihr Zöglinge einer toten Planze ohne Stacheln mit der Resistenz gegen Vertrocknung. CDU -ist das schon wieder eine Blockpartei ?

  • F
    fROST

    Die sind ja auf dem besten Weg,den Sozialstaat abzuschaffen. Die Opposition kann nichts dagegen tun, da sie nur 20% hat. Ergo,sollte die SPD mit der Union zusammen koalieren, sehe ich schwarz. Die einzige Rettung; die SPD Mietgliederversammlung muss die Koalition ablehnen.