Joachim Knuth wird Intendant: NDR-Chef außer Konkurrenz gewählt
Der NDR-Rundfunkrat wählt Joachim Knuth zum neuen Intendanten – mit großer Mehrheit. Allerdings gab es kein*e Gegenkandidat*in.
Surprise, sursprise! Er ist es tatsächlich geworden. Am Dienstag hatte die taz über die anstehende Wahl des NDR-Intendanten berichtet. Und darüber, dass sie völlig ohne Gegenkandidat*in angesetzt war.
Am Freitag hat dann der NDR-Rundfunkrat den einzigen Kandidaten Joachim Knuth (60) zum neuen Intendanten gewählt. Der war bislang Hörfunkdirektor und wird künftig den Sender für die Region Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern leiten.
Warum das mit der Gegenkandidatur wichtig ist – bei einem Amt an der Spitze einer Rundfunkanstalt, von dem die meisten sowieso nicht wissen, was es eigentlich beinhaltet?
Zum einen ist da die Sache mit der Gender-Parität. Zuletzt wurden im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder viele Top-Posten an Herren vergeben: SWR-Intendant, Tagesschau-Chefredakteur, und nun eben noch NDR-Chef. Wenn immer wieder die Männer an der zweiten Stelle an die erste Stelle nachrücken, wird das nie was mit Geschlechtergerechtigkeit.
Das andere Problem ist, dass der Rundfunk im Umbruch ist. Eine umfassende Reform des Beitragssystems steht an. Die Sender werden wohl weiter Ausgaben kürzen müssen und brauchen gleichzeitig Innovationen für den digitalen Rundfunk der Zukunft. Da wäre es vielleicht sinnvoll, wenn auch Visionen gegeneinander antreten würden. Und zwar transparent.
Knuth jedenfalls wurde mit großer Mehrheit bestätigt. Er erhielt nach Angaben des Senders selbst 40 Ja-Stimmen, sechs Mitglieder des Rundfunkrats enthielten sich, nur eine Person stimmte dagegen. Knuth folgt damit auf den amtierenden Intendanten Lutz Marmor, der im Januar aufhört.
Leser*innenkommentare
Duckunwech
Gender-Parität scheint das Einzige zu sein was die taz interessiert. Dass der NDR wie auch die anderen ARD-Anstalten seit Jahren nurmehr programmatisches Tieffliegerprogramm ausstrahlen scheint nicht zu interessieren. Man schaue sich nur an, was aus Panorama geworden ist.