Jahresbericht des Innenministeriums: Mehr antisemitische Straftaten
Laut Innenministerium gab es 2019 etwa 13 Prozent mehr antijüdische Angriffe als im Jahr davor. Der Anschlag auf die Synagoge in Halle wog besonders schwer.
Danach wurden bundesweit rund 2.000 Taten gegen Juden und gegen jüdische Einrichtungen verübt, darunter der Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Im Jahr 2018 hatte es den Angaben zufolge 1.799 antisemitische Straftaten gegeben.
Insgesamt nahm laut dem Bericht die politisch motivierte Kriminalität nach zwei Jahren mit rückläufigen Zahlen erstmals wieder zu. Der Anstieg betrug 14 Prozent auf mehr als 41.000 Taten (2018: rund 36.000). Davon wurden rund 22.000 der rechten Szene zugeordnet (2018: 20.431), das sind neun Prozent mehr. Bei linksgerichteten Taten gab es einen Anstieg um rund 24 Prozent auf knapp 10.000 Fälle (2018: 7.961).
In Thüringen (plus 40 Prozent) und Brandenburg (plus 52,5 Prozent) wurde ein starker Anstieg der politisch motivierten Kriminalität verzeichnet, wie die Zeitung berichtete. Laut der Gewerkschaft der Polizei gehen politisch motivierte Straftäter immer radikaler vor. Die Hemmschwelle für Gewalt sei gesunken, sagte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Jörg Radek der Zeitung: „Man wird schneller gewalttätig als Ausdruck gestiegener Selbstsicherheit, weil man glaubt, dass dies gesellschaftlich akzeptiert wird.“
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