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Italienischer Braunbär M90 getötetKurzentschlossen abgeschossen

Der Braunbär M90 wurde am Dienstag in den italienischen Alpen getötet. Umwelt- und Tierschutzorganisationen beklagen die eilige Erschießung.

In Dortmund war gerade Jagdmesse: Hier konnte man Bären aus nächster Nähe anschauen – sicher und ausgestopft Foto: Martin Meissner / AP

Mailand ap | In Italien hat die Tötung eines Braunbären einen Streit über den Umgang mit Raubtieren ausgelöst. Der als M90 bezeichnete Bär wurde am Dienstag von Mitarbeitern der norditalienischen Forstverwaltung aufgespürt und exekutiert. Die Anweisung dazu gab der Präsident der Provinz Trient, Maurizio Fugatti.

Der als gefährlich eingestufte Bär sei häufig in städtischen Gebieten gesichtet worden und habe „übermäßiges Vertrauen“ gezeigt, hieß es in einer Mitteilung der Provinz. Er sei mehrfach Menschen gefolgt, zuletzt einem Wanderpaar auf einem Waldweg über mehr als einen halben Kilometer. Das Umweltinstitut in der Gemeinde Ispra bestätigte demnach die Notwendigkeit, M90 „so schnell wie möglich zu entfernen“. Der Bär wurde anhand seines Funkhalsbandes und seiner Ohrmarkierungen identifiziert.

Umweltgruppen protestierten gegen die aus ihrer Sicht überstürzte Anordnung. Ihnen sei keine Zeit gelassen worden, einen Aufschub zu beantragen, beklagte Massimo Vitturi von der Tierschutzorganisation LAV. Der Zeitpunkt des Erlasses und der Ausführung im Val di Sole in den Ostalpen „lässt uns vermuten, dass die Gewehre bereits rauchten, während der Erlass unterzeichnet wurde“.

Der italienische Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin zog in Zweifel, dass die Tötung die beste Option gewesen sei. Ein Abschuss könne nicht die einzige Alternative sein, sagte er in einer Erklärung. Fratin rief zu Anstrengungen auf, „um ein friedliches Zusammenleben in dem Gebiet zu gewährleisten“.

Die Behörden in der Provinz liegen mit Tierschützern seit Jahren im Streit darüber, was mit der wachsenden Braunbär-Population geschehen soll. Die Wildtiere waren in den Alpen einst fast ausgerottet, haben sich aber dank eines von der Europäischen Union finanzierten Projekts wieder dort angesiedelt.

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