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Investitionen in AtomindustrieGroßbritannien will Abschreckung

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak setzt auf Atomkraft. Mit hunderten Millionen Pfund soll in Standorte und Arbeitskräfte investiert werden.

Will Kernkram: Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak Foto: Darren Staples/REUTERS

London dpa | Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat Millioneninvestitionen in die Zukunft der Atomindustrie angekündigt. „Die Sicherung der Zukunft unserer nuklearen Abschreckung und unserer Kernenergiewirtschaft sind ein wichtiges nationales Anliegen“, teilte Sunak in der Nacht zum Montag mit. Gemeinsam mit Unternehmen soll zum Beispiel in die Fachkräfteausbildung investiert werden.

Die Regierung will in den kommenden zehn Jahren 200 Millionen Pfund (etwa 230 Millionen Euro) in die Stadt Barrow-in-Furness investieren, um den Ort in Nordengland attraktiver zu machen. Als Standort ihrer Atom-U-Boote der Astute-Klasse und weiterer geplanter U-Boot-Projekte sei die Stadt wichtig für die Verteidigung.

In einer gefährlicheren und umkämpften Welt sei Großbritanniens kontinuierliche atomare Abschreckung zu See wichtiger denn je, und Atomenergie liefere günstigere und sauberere Energie für Verbraucher, teilte Sunak mit. Die Industrie brauche mehr gut ausgebildete Mitarbeiter, hieß es in der Mitteilung.

Mit Unternehmen wie dem Rüstungsbetrieb BAE Systems, Rolls-Royce und dem Energieunternehmen EDF sollen demnach bis 2030 mindestens 763 Millionen Pfund (etwa 885 Millionen Euro) in Qualifikation, Arbeitsplätze und Ausbildung fließen.

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7 Kommentare

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  • Die Briten sind einfach lustig. Die beiden letzten Tests mit ihren Trident Systemen sind beide schiefgegangen, beide Flugzeugträger sind aktuell defekt.



    Aber 200 Millionen Pfund werden sicherlich dazu führen, dass sie die vergammelten Kasernen, die einer der Gründe für die fehlenden Rekruten sind, zumindest auf einem Stützpunkt in den Griff bekommen.

  • Immerhin sagt Herr Sunak genau, wofür er Kernkraftwerke braucht: Sie liefern das Material zum Bau von Atombomben!

  • Wer Atomkraft schreit, will in Wirklichkeit Atomwaffen. Und diese gehen halt ohne AKW nicht.

    • @Rudi Hamm:

      Ich verstehe den Kommentar nicht. Großbritannien hat schon Jahrzenten Atomwaffen.

  • Die Krebsraten sind wohl noch nicht hoch genug.

  • ...und das on Top auf das 300 Milliarden Pfund Programm für den Anfang diesen Jahres beschlossenen Ausbau der zivilen Kernkraft (Großkraftwerke & SMR) in den kommenden 20 Jahren. Begründet wird dies u.a. mit dem Argument, dass Kernkraft bei längerfristiger Betrachtung (aufgrund der langen Laufzeit der Kraftwerke) günstiger ist als jede andere Form der Stromerzeugung. Rückbau und Endlagerung sind bei den Kosten berücksichtigt.



    Auf einen kostspieligen Netzausbau wie bei uns kann man dann auch verzichten da man die Kraftwerke dort baut wo der Strom gebraucht wird. Teil des Programms ist auch die Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff mit Strom und Prozesswärme was das Ganze sehr viel günstiger macht als wenn man ausschließlich Strom verwendet.

  • Der russische Überfall auf die Ukraine hat leider wieder vor Augen geführt, dass Atomwaffen ein wirksamer Schutz vor einem kriegsgeilen Nachbarn sind und deren Abwesenheit bei solchen Nachbarn Gelüste weckt. Danke Putin!