In Brasilien droht Glyphosatverbot: Regierung unter Zugzwang
Ein brasilianisches Gericht will alle Zulassungen für Glyphosat aufheben. Die Regierung muss entscheiden, ob das Herbizid als unbedenklich eingestuft werden kann.
Glyphosat ist Kernbestandteil des Mittels Roundup der Bayer-Tochter Monsanto. Diese nahm zunächst nicht zu dem Urteil Stellung. Der Direktor des Agrar-Branchenverbandes Abag, Luiz Lourenco, kritisierte die Anordnung: „Ohne diese Produkte kann keine Landwirtschaft betrieben werden.“
In Brasilien werden genetisch veränderte Varianten von Sojabohnen, Mais und Baumwolle eingesetzt, die gegen Glyphosat resistent sind. Das Land ist der weltgrößte Exporteur von Sojabohnen, insbesondere wegen der Nachfrage aus China. Glyphosat wird von Umweltverbänden für das Artensterben und die Entstehung resistenter Unkräuter verantwortlich gemacht. In den USA wurde zudem im Juli eine Klage zugelassen, der zufolge Roundup krebserregend sein soll.
Monsanto hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Auch in Deutschland wird über den Einsatz von Glyphosat gestritten. In der EU wurde 2017 die Glyphosat-Zulassung um fünf Jahre verlängert.
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