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Im Kampf gegen den IS getötet„Bis zur letzten Kugel“

Die 19-jährige Ivana Hoffmann ist in Syrisch-Kurdistan getötet worden. Sie ist die erste Deutsche, die im Krieg gegen den IS stirbt. Wer war sie?

Ivana Hoffmann: „Für unseren Internationalismus, den die MLKP vertritt.“ Bild: Etha

Wieder ist ein junger Mensch aus Deutschland bei Kämpfen in Syrien gestorben. Diesmal handelt es sich um eine Frau. Und sie gehörte nicht zu den rund 650 Personen, die sich den jüngsten Zahlen des Bundesinnenministeriums zufolge den Dschihadisten in Syrien und im Irak angeschlossen haben und von denen bislang 75 ums Leben gekommen sind. Vielmehr wurde sie im Krieg gegen den IS getötet.

Ihr Name: Ivana Hoffmann, geboren in Emmerich am Rhein, aufgewachsen in Duisburg, 19 Jahre alt, Abiturientin, seit sechs Monaten an der Front in Rojva (Syrisch-Kurdistan), Kampfname Avaşin Tekoşin Güneş, gestorben in den frühen Morgenstunden des 7. März.

Gegenüber der taz spricht das Bundesamt für Verfassungsschutz von einer „zweistelligen Zahl“ von Personen aus Deutschland, die in den Reihen der syrisch-kurdischen YPG, der türkisch-kurdischen PKK oder ihrer Verbündeten kämpfen. Die meisten dürften einen familiären Bezug zur Region haben. Nicht so Hoffmann. Ihr Vater stammt aus Togo, die Mutter ist Deutsche. Wie kommt eine 19-jährige Abiturientin aus einem armen, eher deutschen Viertel wie Duisburg-Meiderich dazu, das Abitur nach der zwölften Klasse abzubrechen und als Kämpferin in die Berge Kurdistans zu ziehen?

„Ivana war ein sozialer Mensch“, erzählt einer ihrer Duisburger Freunde. „Sie wuchs mit vielen türkischen und kurdischen Freunden auf, sie konnte Türkisch und Kurdisch und sie hat sich für Frauenrechte eingesetzt. Sie wollte die Revolution von Rojava verteidigen, die ja auch eine Revolution der Frauen ist.“

Deutscher Ableger der MLKP

Hoffmann war in Duisburg in der Gruppe „Young Struggle“ aktiv, die im Ruf steht, der türkischen Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) nahezustehen. MLKP-Mitglieder kämpfen in Syrien unter dem Oberkommando der YPG. Einer davon war der im Oktober im Alter von 30 Jahren bei den Kämpfen um Kobani getötete Suphi Nejat Ağırnaslı. Er stammte ebenfalls aus Duisburg, war aber bereits vor einigen Jahren zum Studieren nach Istanbul gegangen. Die zweite ist nun Ivana Hoffmann.

In einem wenige Wochen alten Video der linken türkischen Nachrichtenagentur Etha sieht man sie vermummt und mit einem Sturmgewehr in der Hand. „Mein Entschluss, nach Rojava zu kommen, ist, weil man hier für die Menschlichkeit kämpft, für die Rechte, für unseren Internationalismus, den die MLKP vertritt“, sagt sie darin etwas unbeholfen. Die Reporterin der Etha, die sie vor einiger Zeit porträtiert hatte, berichtete der taz, sie habe Hoffmann zusammen mit deutsch-türkischen, deutsch-kurdischen und spanischen Kämpfern gesehen. Hoffmann habe auf sie „energiegeladen und glücklich“ gewirkt und habe gesagt, dass sie nicht daran denke, nach Deutschland zurückzukehren.

Christliches Dorf verteidigt

In der ebenfalls von der Agentur Etha verbreiteten Erklärung der MLKP hieß es, Hoffmann sei bis „zur letzten Kugel“ gegen die „ISIS-Banden kämpfend bei der Verteidigung des assyrischen Dorfes Til Hemis gestorben, rund 200 Kilometer östlich von Kobani.

Ein Sprecher der YPG sagte der taz, Ivana Hoffmann sei am schweren russischen Maschinengewehr BKC ausgebildet worden und haben im Kanton Cizire gekämpft. In dieser Nacht sei mit „weiteren Kämpfern der YPG gefallen“, der Angriff auf das christliche Dorf sei aber abgewehrt worden. In der Zählung der YPG ist sie die erste deutsche Gefallene. Allerdings kämpfen in den Reihe der PKK auch aus Deutschland stammende Personen, die sich die sich vor vielen Jahren der Guerilla angeschlossen haben.

Offenbar fiel Hoffmanns Leichnam nicht in die Hände des IS. Freunde berichten, dass Hoffmanns Familie den Leichnam nach Deutschland überführen möchte. Das Auswärtige Amt sagte auf Nachfrage der taz, dass sich die Familie bislang nicht an die Behörden gewandt habe. Überhaupt könne man den Vorfall nicht bestätigen.

Am Sonntag trafen sich in Duisburg rund 100 Menschen zu einer spontanen Gedenkveranstaltung. Für den kommenden Samstag ist im Stadtteil Marxloh eine größere Veranstaltung geplant.

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35 Kommentare

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  • Haarspalterei am Rande:

     

    Mit dem "BKC" ist vermutlich das russische PKM gemeint, ein leichtes/mittleres Maschinengewehr im Kaliber 7.92x54

  • gut ich hab Ihnen bereits geantwortet, kam nicht durch. Sie haben mich da wohl etwas falsch verstanden. Egal. Das ist ein Thema das leider vom Anfang des Konflikts (Syrien) nicht offen und fair kommuniziert wird, leider, der Konflikt hätte bereits beendet werden können. Viele Interessen schneiden sich da. Der Westen u Verbündete sind da dickköpfig und meint er könne über souveräne Länder bestimmen u sich etwas heraus nehmen was er bei anderen nicht duldet. Meiner Meinung nach führt das wie der Westen das hantiert in eine Sackgasse, eine Art 2. Lybien, vor allem mit Partnern wie Saudis u Katar. Wir werden sehen. Den Kurden kann man nur viel Glück wünschen. Wenn ich das MLKP-Programm anschaue, zweifle ich, ob sie ihre Ziele erreichen. Zu eigensinnig. Sie könnten da zerrieben werden. Heißt aber nicht, dass ich die Position nicht vestehen könnte. Was daran falsch ist, das historisch darzustellen verstehe ich nicht. Das ist wichtig.

  • Robert Niedermeier

    heute, 00:05

     

    @Age Krüger Festzustellen bleibt, dass in Deutschland der Bundestag darüber entscheidet, gegen wen Deutsche in den Krieg ziehen, die Verantwortung dafür liegt bestimmt nicht in den blutverschmierten Händen von Extremisten!

     

    Für mich sind Sie eine Schande, so über eine Deutsche herzuziehen!

     

    Da diese Deutsche ihre Staatsbürgerschaft von Bundesverwaltungsamt erhalten hat, hat Sie Rechtsanspruch auf alle Menschenrechte der Charta und der UN!

    Diese Deutsche hat den Rechtsanspruch auch eine Unionsbürgerin zu sein!

     

    Ihren Bundestag können Sie sich in die Haare schmieren, ob ein Deutscher im Ausland sich für die MR. und die Demokratie einsetzt, darüber hat der BT., kein Mitspracherecht!

    Auch mit Ihren Ausführungen zu deutschen Gesetzen, können Sie sich diese in die Haare schmieren, da die Charta der EU über jede Gesetzgebung und selbst über unser GG. steht nach Art. 51 der Charta!

    Wurde auch so Beschlossen vom EuGH, Akz.: C 617/10!

    Sie scheinen der Zeit von 1933 bis 1945 nachzutrauern, wo Deutsche nur mit Genehmigung das Land verlassen durften?

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @wolfgang richter:

      Lieber Wolfgang Richter,

      es klingt immer gut, mit Artikeln und Paragraphen um sich zu schmeißen. das klingt informiert und wichtig.

      In diesem Fall ist es aber schlicht Unfug.

      Art. 51 passt nun mal nicht auf den von Ihnen dargestellten Sachverhalt, genauso wenig wie die zitierte Entscheidung des EuGH.

      Die polemische Nachtrauer-Abshlussformel geht ebenfalls an der Aussage von RN vorbei, die sich mit der Frage des Gleichheitsgrundsatzes auseinandersetzt. Si tacuisses....

  • Jaja. Es ist wieder die Zeit des Schwarz-Weiß angebrochen, der Schurken und Helden, der finsteren Satane und Lichtgestalten. Und die TAZ haut die pathetischen Parolen raus wie einst die Presse zu Zeiten von Wilhelm II.

     

    Ob Herr Yücel nun auch bald den bequemen Redaktionssessel gegen den Anti-IS-Kampfanzug tauscht?

  • 1G
    19122 (Profil gelöscht)

    "Für unseren Internationalismus, den die MLKP vertritt." - War es nicht gerade der von der MLKP verehrte Josef Stalin, welcher (noch lange vor seinem zweifingerbärtigen österreichischen Gegenstück) die hervorragende Idee vom NATIONALEN Sozialismus entwickelte? Der Juden als wurzellose Kosmopoliten diffamierte? Der Trotzki aufgrund seiner Vision von der weltweiten Revolution ermorden lies? Liegt da nicht ein historischer Widerspruch in der Ideologie der Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei? Sei's drum - jede Herrschaftsform ist besser als ein Gottesstaat, daher unterstütze ich in dieser Sache die Position der MLKP. Den Mut und die Konsequenz von Menschen wie Frau Hoffmann muss man in der Tat würdigen.

    • @19122 (Profil gelöscht):

      "Sei's drum - jede Herrschaftsform ist besser als ein Gottesstaat"

       

      Interessante Einstellung, grade auch für einen Deutschen.

      • 1G
        19122 (Profil gelöscht)
        @Friedrich Zoller:

        Sehr geehrter Herr Zoller, Sie spielen auf das dritte Reich an, nicht wahr? Etwas schnell, oder? Sie kennen mich überhaupt nicht, und ich habe gerade einen einzigen Beitrag zu diesem Artikel geschrieben (in welchem ich ironischerweise den Fööhröör genau dieses Reiches verhöhne), und soll schon in die rechte Ecke gedrängt werden? Wollen Sie das wirklich tun? Tatsächlich habe ich - als wahrscheinlich einer der wenigen wirklich anarchistischen Menschen in diesem Forum - mit all diesen Ideologien von rechts, links, oben oder sonst wo absolut nichts am Hut. Für mich ist das alles eine einzige braun-rote Soße. Im Endeffekt sind alle Herrschaftsformen, welche die persönliche Freiheit eines Individuums zugunsten einer konstruierten Kollektivmentalität einschränken wollen, gleich schlecht. Dass Nazideutschland irgendeine Sonderstellung unter diesen haben soll, kann ich in Anbetracht der jüngsten Gräueltaten des sogenannten Islamischen Staates nicht erkennen, und wenn ich von "Gottesstaaten" rede, sind die ganzen anderen Absolutismen immer mitgemeint. So viel zu Ihrem Verständnis.

  • Der Ideologie unterworfen ohne das Leben vorher zu unterscheiden gelernt zu haben, mit dem eigenen, jungen Leben bezahlt.

    Tragisch und nicht unumkehrbar

    • @adagiobarber:

      Tragisch, aber ihre freie Willensentscheidung.

       

      Anderen 19jährigen gestehen wir auch zu, dass sie sich z.B. mit einem Auto tödlich verunglücken können.

      Warum nicht mal für was sinnvolles sterben?

      • @Age Krüger:

        "Anderen 19jährigen gestehen wir auch zu, dass sie sich z.B. mit einem Auto tödlich verunglücken können."

         

        Oder gar zur Bundeswehr zu gehen, als "Arbeitnehmer".

  • Respekt an solche konsequenten und mutigen Menschen wie Ivana Hoffmann. Was die braven deutsche Bürger wie Robert Niedermeyer betrifft - die

    muffeln dann einfach weiter.

  • "Am Sonntag trafen sich in Duisburg rund 100 Menschen zu einer spontanen Gedenkveranstaltung. Für den kommenden Samstag ist im Stadtteil Marxloh eine größere Veranstaltung geplant."

    Meiner Meinung nach sollte man die geplante "Gedenkveranstaltung" untersagen, greift da nicht der § 130 StGB?

    Es ist auch erschreckend, mit welchem verharmlosenden Tonfall, der auf Grundlage von Aussagen von Propaganda-Organen der YPG mäßig recherchierte Artikel aufwartet. Journalistische Distanz zum Krieg der Kurden misse ich besonders.

    Es kann doch nicht angehen, dass miteinander verfeindete Terror-Milizen in der BRD unbehelligt ihre Soldateska rekrutieren. Was für IS-Schergen gilt, muss auch für ähnlich gelagerte Fälle gelten. Wer hindert eigentlich Nichtmoslems von Deutschland aus in den Krieg zu ziehen, oder gelten die vom Innenministerium verhängten Ausreisebeschränkungen tatsächlich nur für Moslems? Das kann doch nicht sein, dass die Religionszugehörigkeit unter Generalverdacht steht, aber nicht die Straftat an sich?

    Wie wir uns als deutsche Bürger an einem Kampf gegen den IS beteiligen, liegt in der Verantwortung des Bundestages, nicht in den blutverschmierten Händen von radikalen, durchgeknallten Front-Schwadroneuren. Bin schockiert.

    • @Robert Niedermeier:

      Lieber Herr Niedermeier, die "miteinander verfeindeten Terror-Milizen" heißen Zivilisation und Barbarei. Ivana Hoffmann starb bei der Verteidigung der Zivilisation, und darum gebührt ihr die gleiche Ehre wie denen, die im Kampf gegen den spanischen Faschismus oder bei der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus starben. Und alle, die handeln wie sie, verdienen Solidarität und Unterstützung.

       

      Wie Sie sich als braver deutscher Bürger am Kampf gegen den IS beteiligen (nämlich gar nicht), bleibt Ihnen überlassen. Als staatshöriger Mensch können Sie die Entscheidung auch gern an den Bundestag delegieren. Menschen, die sich nicht die Interessen des Staates zu eigen machen, müssen sich darum aber nicht scheren.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Earendil:

        Menschen, die sich ohne Mandat eines Staates freiwillig - aus welchen Gründen auch immer - in Kriegshandlungen begeben, nennt man SÖLDNER. Schon mal drüber nachgedacht?

        • @2730 (Profil gelöscht):

          Söldner töten für Geld, das heißt den meist bietenden und fragen nicht nach Sinn und Zweck ihres Tuns.

      • @Earendil:

        Bei der MLKP (YPG) gehts erstmal um die kurdische Sache. Das reicht zurück bis WK1 mit Auswirkungen bis heute. Der ganze Raum um was es geht ist das EX-Osmanische Reich. Nach Zerschlagung teilten die Allierten das Land teils willkürlich auf. Die Kurden gingen leer aus. Die Türken retteten ihr Kernland (Atatürk), ein Teil Kurden gehört dazu. Nun gibt´s verschiedene kurdische Truppen, auch solche wie PKK (die eben auch Anschläge, nicht gerade zivilisiert über 30 Jahre ausübten) die für einen Kurdenstaat kämpfen. So oder so sind die da. Genauso wie IS, Al Quaida, Al Nusra usw. bekommen PKK, YPG von "irgendwoher" ihre Waffen - Katar, Saudis, USA, auch die EU, sind sich da ja im Grünen... Die PKK z.B. wurde lange von Mossad, auch USA unterstützt. Denn: Neben dem was die Kurden wollen, geht es den Mächten um die Umgestaltung des Middle East=EX-OR. Imperialismus, weil das ist es,geht dort weiter mit Unterstützung regionaler Truppen/Terroristen. Das ist die Ausgangslage. Mächte die teils verbündet sind oder zusammen agieren, gleichzeitig den einen als auch den anderen, vorsichtig formuliert, Waffen und Geld zustecken. Meiner Meinung nach, sind die alle, leider auch die Kurden, Spielzeug von den Großmächten die die Umgestaltung des Middle East betreiben. Syrien ist da auch im Mittelpunkt. Die x verschiedenen Gruppen, den IS inklusive, die gegeneinander und teils miteinander gegen andere Gegner kämpfen, wo man schon gar nicht mehr weiß wer für was kämpft, haben diese Großmächte mit ihren Plänen überhaupt verursacht. In Syrien kämpfen ja irgendwie alle zusammen gegeneinander, miteinander, hauptsächlich Dschihadisten (die FSA ist auch nix anderes). Wer in diesem "Schlachthaus" noch für Zivilisation kämpft und ob die Unterstützermächte zivilisiert sind oder einfach total irre, darüber lässt sich hart streiten.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Geschichte und Weltlage eignen sich hervorragend zum nivellieren und vernebeln, nicht?

           

          An der MLKP gibt's sicher einiges zu kritisieren, selbst an der PKK/PYD. Das ändert nichts daran, dass auch Stalinisten und sonstige autoritäre Kommunisten gegen die Barbarei und für die Zivilisation kämpfen können. Das war vor 70 Jahren in Europa so, vor 35 Jahren in Kambodscha, und das ist auch heute in Syrien der fall.

          • @Earendil:

            was mir beim Durchlesen halt auffiel:

            Die MLKP, und das darf ich dann sagen ohne...weil das steht in ihren Schriften so drin, stellen sich gegen zionistische Interessen, US-Interessen (da bin ich mehr dabei) aber sie stellen sich auch gegen russische Interessen und gegen Assad. Nun, ich beschäftige mich seit 2011 damit. Und sorry, ich hab ein anderes Assadbild. Von mir aus werde ich deswegen gelyncht...Aber im Prinzip: sie stellen sich gegen alles, fahren komplett ihr eigenes Ding. Und das in einem Umfeld wo die Großmächte sich um den Einfluß streiten und naja, ich sag mal so: Russland schickt den Dschihadisten keine Waffen. Wie auch immer. Mit der Haltung weiß ich nicht ob sie dann nciht weiterhin nur Spielzeug der Großmächte bleiben. Da mischen ja die Saudis und Katar mit und die wollen halt keine Demkratie in Syrien errichten. So, gesetzt den Fall, Assad ist weg und wenn es auch niemand glauben mag, er hat große Teile der Syrer hinter sich. Was machen dann die Kurden? Ich mein, sehen sie dann eine Chance für ihre Sache? Und die gönne ich denen! Unter Assad hatten sie zumindest sowas wie Autonomie und ich mein, Öcalan wirkte auch mal aus Syrien heraus usw. Die Syrer hatten die Kurden ja auch unterstützt, lange Zeit.

          • @Earendil:

            Ich wollte gar nichts nivellieren oder vernebeln. Außerdem hab ich an der MLKP erstmal nichts kritisiert. Stalin in Verbindung mit Demokratie, naja, fand ich halt schräg, sorry. Was die schreiben ist gut gemacht, natürlich in ihrem Sinne auch etwas propagandistisch, aber mit Hintergrund und alles andere als billig. Zu manchem hab ich eine andere Meinung. Ja mei. Ich wollte die überhaupt nicht diskreditieren. Von all denen da unten sind diese kurdischen Frauen mit Sicherheit die am unterstützenswertesten. Aber sorry, dass man die PKK z.B. nicht toll finden kann, kann man auch verstehen. Die Hamas findet auch niemand toll. Und früher waren die halt teils wie die Hamas, aber nicht die YPG. Die Geschichte und das war ja nur ein kurzer Umriss, ist aber wichtig um zu verstehen was da abläuft und zwar schon lange. Wäre die Geschichte nicht so, würden die Kurden ja keinen eigenen Staat wollen. Aber die Interessen der Großmächte drumherum, eigentlich international kommen da halt dazu. Und dafür werden leider die Kurden auch seit ewig Zeiten instrumentalisiert. Nicht mehr meinte ich. Und der IS, mit all seinen schönen Panzern und Raketenwerfern und was weiß ich spielt da auch eine Rolle in Bezug auf Instrument. Bekloppen Sie bitte die Leute die diesen Irren Dschihadisten (IS, Al Nusra, FSA und pi pa po) Waffen und Geld zuschieben um z.B Syrien, jahrtausende alte Kultur in Schutt und Asche zu legen und nicht mich. Dass nicht jeder Staat bereitwillig Territorium für die Kurden abgibt, ist auch normal. Aber es wird so oder so ein Kurdenstaat entstehen, schätze ich. Ich hab damit kein Problem. Aber mit ihren Anschlägen und das alles müssen die halt auch aufhören. Und die Kurden selbst, zumindest in der Türkei, sind da auch gespalten, nicht jeder will das, zumindest was ich so weiß und höre.

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Ach so, Ihr Problem ist, dass die türkischen und kurdischen Linken nicht nur was gegen religiöse, sondern auch gegen säkulare Faschisten haben, etwa gegen Baathisten. (Die im Übrigen zwar ideologisch gemäßigter sind, aber effektiv weitaus brutaler und tödlicher agieren als die Islamisten und ohne deren Staatsterror der IS nie was geworden wäre.) Danke fürs Gespräch, aber nun ist auch gut.

               

              PS: Warum haben eigentlich selbsterklärte Antiimperialisten so oft den Drang, sich auf eine bestimmte imperialistische Seite (hier etwa Russland) zu schlagen? Das sind nun wirklich Interessen, zu denen man vernünftigerweise nur Äquidistanz wahren kann.

              • @Earendil:

                Was heißt denn mein Problem? Weil Sie von türkischen Linken sprechen: Dogu Perincek war zuletzt beim Assad übrigens, weil den meinen Sie wohl. Kann da aber Ihre Sicht nicht teilen. Er hat nicht FSA, AL Nusra xxx andere auf Syrien gehetzt. Wer Öcalan verehrt aber andere des Terrors bezichtigt, naja. Wer Waffen von Imperialisten annimmt aber strikt gegen sie zu sein vorgibt, naja => Kompromisse muss man immer machen, auch mit der eigenen Position und sich noch einen Rest Isealismus aufbewahren und nicht ganz verlieren.

                 

                Wer gegen alles ist, hat aber am Ende nichts!

                 

                Insbesondere nicht die zwischen den Weltmächten eingezwickten Kurden. Am Ende muss man sich immer mit irgendwem absprechen, natürlich auch mit der Türkei oder den Syrern (Volk) die auch ihre Interessen haben - wenn man Frieden wll. Gewisse Karten mit Free Kurdistan (Jahrzehnte alt/ New Middle East) sind ja nicht von Russland gemacht... insofern spielen die Kurden den anderen Imperialisten eh schon immer in die Hände und kooperieren mit diesen, auch wenn es ihnen um ihre eigene Sache geht.

                 

                "Äquidistanz". Ja klar, wessen eigene Argumentation in Widersprüche kommt, sagt dann halt überhaupt nichts und hält Abstand, weil sonst kann man nicht gegen alles sein...

    • @Robert Niedermeier:

      Deliberante senatu, saguntum periit..

       

      Wahrscheinlich ist Ihnen Kadavergehorsam nicht fremd?

       

      Über die Spanien-Freiwilligen von Thälman bis Abraham Lincoln hätte Sie wahrscheinlich das Gleiche geschrieben?

      • @KarlM:

        Nö, hätte ich nicht, da das ganz anders gelagerte Fälle sind, schließlich hat Nazi-Deutschland sich am Krieg massiv beteiligt, haben Zivilisten in Spanien bombardiert. Möchten sie hier jetzt die BRD mit Nazi-Deutschland gleichsetzen, oder gar unterstellen, die BRD unterstütze den IS.

        • @Robert Niedermeier:

          Nö, aber der IS ist qualitativ durchaus in NS-Nähe angesiedelt.

          Wenn da jemand persönlich handeln will, soll er oder sie.

        • @Robert Niedermeier:

          Da scheint jemand ganz schön nationalistisch befangen zu sein. Was ist mit Inter- oder Antinationalismus? Die autonome Bewegung von Rojava und Kurdistan als Terroristen zu bezichtigen kann ich nicht nachvollziehen! Ich glaube es können auch Leute für sich selbst sprechen und entscheiden, dafür brauchen sie nicht den Bundestag!!! Und ja, die BRD unterstützt den IS indirekt. Waffenlieferungen an Katar und Arabische Emirate sind Standard. Das die Waffen von dort auch an den IS gelangen ist keine Frage.

        • @Robert Niedermeier:

          Wem gehört VWPorsche?

           

          Nicht etwa den gleichen Geldgebern aus Katar, die auch den IS unterstützen?

          • @Age Krüger:

            Festzustellen bleibt, dass in Deutschland der Bundestag darüber entscheidet, gegen wen Deutsche in den Krieg ziehen, die Verantwortung dafür liegt bestimmt nicht in den blutverschmierten Händen von Extremisten!

            • @Robert Niedermeier:

              NEIN, der deutsche Bundestag hat kein Mitspracherecht bei den Entscheidungen seiner Staatsbürger!

               

              ""Die Verantwortung dafür liegt bestimmt nicht in den blutverschmierten Händen von Extremisten!""

               

              Diese junge Frau, als deutsche Staatsbürgerin, hat sich keiner Anordnung des Bundestag zu Unterwerfen, oder Ihrem wunschdenken!

               

              Diese junge Frau hat unsere Grundrechte auf Freiheit und Demokratie verteidigt und muß sich von ihnen, im Nachhinnein nicht noch in den Dreck ziehen lassen!

            • @Robert Niedermeier:

              Und deshalb liefern die Deutschen auch fleißig Waffen an Saudi-Arabien, weil die Saudis für Freiheit und Menschenrechte kämpen!

            • @Robert Niedermeier:

              Tja, nur kann das jedem Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit egal sein, was der deutsche Bundestag beschließt, solange dieser wie in diesem Falle nicht die Möglichkeit besitzt, seine Beschlüsse durchzusetzen.