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Illegaler Handel im DarknetErmittler heben Online-Marktplatz aus

Daten und Drogen: Fahnder sind gegen den Handel mit illegalen Waren im Netz vorgegangen. Drei mutmaßliche Betreiber der Plattform kommen aus Deutschland.

Kann auch digital ermitteln: Das BKA in Wiesbaden Foto: dpa

Frankfurt/Main dpa | Ermittler aus Europa und den USA haben in Deutschland drei Männer festgenommen, die im Darknet kriminelle Geschäfte ermöglicht haben sollen. Bei einem von ihnen handelt es sich nach Behördenangaben um einen 22-Jährigen aus Kleve. Der Online-Marktplatz „Wall Street Market“ sei die weltweit zweitgrößte kriminelle Handelsplattform, über die insbesondere Drogen, ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente und Schadsoftware gehandelt wurden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag.

Das Darknet ist ein Teil des Internets. Die Männer sollen als Betreiber der Plattform an den Verkäufen illegaler Güter Provisionen verdient haben. Bei den Verdächtigen soll es sich um einen 31-Jährigen aus Bad Vilbel (Hessen), den 22-Jährigen aus Kleve und einen 29-Jährigen aus dem Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg) handeln. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) über das Thema berichtet.

Ermittler hätten die Verdächtigen bereits Ende April festgenommen und ihre Wohnungen durchsucht. Dabei seien die Rechner, über die die Plattform betrieben wurde, sichergestellt worden. Außerdem fanden die Ermittler über 550.000 Euro in bar, digitale Währungen in sechsstelliger Höhe und teure Fahrzeuge. Bei dem Tatverdächtigen aus Kleve habe man auch eine Schusswaffe entdeckt. Gegen die Männer wurde wegen gewerbsmäßiger Verschaffung einer Gelegenheit zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln Untersuchungshaft verhängt.

Der „Wall Street Market“ ist laut den Ermittlern nicht mehr erreichbar. „Zuletzt waren auf dem Online-Marktplatz über 63.000 Verkaufsangebote eingestellt sowie über 1.150.000 Kundenkonten und über 5.400 Verkäufer angemeldet“, erklärte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Den Festnahmen seien aufwendige verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. US-amerikanische und niederländische Behörden seien beteiligt gewesen, ebenso die europäische Polizeibehörde Europol.

Seit März hatten Ermittler die drei Deutschen im Visier. Nachdem die Verdächtigen den Online-Marktplatz in den Wartungsmodus geschaltet und die hinterlegten Geldbeträge an sich selbst transferiert hatten, schlugen die Behörden zu. In den USA habe die Staatsanwaltschaft in Los Angeles durch die Ermittlungen zwei der umsatzstärksten Anbieter von Drogen auf dem „Wall Street Market“ identifiziert und festgenommen. Bei Durchsuchungen der US-amerikanischen Tatverdächtigen seien illegale Waffen und Bargeld in Millionenhöhe gefunden worden.

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1 Kommentar

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  • Es ist immer wieder erstaunlich wie lange Behörden brauchen für den Zugriff, wie lange dann die Prozesse laufen, und wie nah diese Kriminellen bei uns leben. Nicht irgendwo im russischen oder südamerikanischen Niemandsland, nein, mitten unter uns, wo doch hier in Deutschland nach Meinung vieler alles kontrolliert und aufgezeichnet wird, betreiben diese Herren die zweitgrößte Börse mit illegalen Artikeln.