Identitäre Bewegung klebt Plakate: Ermittlung wegen Hausfriedensbruchs
Rechtsextreme wollen Plakate gegen „linke Gewalt“ an mehreren Verlagshäusern und Parteizentralen kleben – auch bei der taz. Sie sind nicht sehr erfolgreich.
!["taz" steht über dem Eingang des Redaktionsgebäudes der "taz" an der Friedrichstraße "taz" steht über dem Eingang des Redaktionsgebäudes der "taz" an der Friedrichstraße](https://taz.de/picture/3182949/14/taz_gebaeude.jpeg)
Betroffen von der Aktion waren unter anderem das Wahlkreisbüros und Bundeszentralen von Linken, Grünen und SPD, das ARD-Hauptstadtstudio – und die taz. Als eine taz-Mitarbeiterin sie am Anbringen der Plakate am taz-Haus hindern wollte, wurde sie von den Täter*innen bedrängt. Sie wurden handgreiflich gegen die Mitarbeiterin. Eine*r der Täter*innen drang ins Haus ein und warf einen Stapel Flugblätter in den Eingang.
Der Staatsschutz ermittelt nun wegen Hausfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Ein möglicher Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Tatorten werde geprüft, teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Zu den Vorfällen bekannte sich die „Identitäre Bewegung“ auf Twitter und sprach von einer bundesweiten Aktion „gegen linke Gewalt vor sämtlichen Parteibüros und Medienhäusern“. Bei einer Aktion am Gebäude der Frankfurter Rundschau wurden etwa zehn Personen von der Polizei festgehalten.
„Die Angriffe auf politische und journalistische Büros und Einrichtungen im Herzen Berlins durch eine rechtsextreme Clique sind widerlich und kriminell“, erklärte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Raed Saleh. „Hier wurde eine rote Linie überschritten. Der Rechtsstaat wird sich mit allen Mitteln wehren. Die Pressefreiheit ist elementarer Bestandteil unserer Grundordnung. Wir dulden keinen Angriff auf die Demokratie und deren Repräsentantinnen und Repräsentanten!“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links