Hubschrauber-Experte skeptisch: Flugtaxis für alle nicht vor 2050
Doch noch Science Fiction: Ein Experte verweist die von der Bundesregierung verbreitete Story um die fliegenden Kisten in die ferne Zukunft.
Damit widerspricht er den Ankündigungen der Bundesregierung. Immer wieder hatte vor allem Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) für Lufttaxis Werbung gemacht und suggeriert, das es dabei um eine in absehbarer Zeit weit verbreitete Technologie gehe. Bei den Flugtaxis solle sich Deutschland an die Weltspitze setzen, sagte sie erst im März. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass Europa sowohl bei der Entwicklung von Flugtaxis als auch bei der Regulierung die Nase vorn haben kann“, so Bär. „Mein Ziel ist es jedenfalls, dass Deutschland in dieser neuen Technologie Weltmarktführer wird.“
Es gebe in der Branche mit Airbus, Lilium und Volocopter sehr starke deutsche Unternehmen. Der deutsch-französische Flugzeugbauer Airbus stellte erst vor kurzem zusammen mit weiteren Politikern in Ingolstadt der Öffentlichkeit die Vorstufe eines Prototypen seines viersitzigen elektrischen Luftfahrzeugs CityAirbus vor. Der Subtext: Die lange als Science Fiction belächelte Flugtaxi-Technologie werde bald marktfähig.
„Alles, was mit Digitalisierung, mit Software, mit Flugsteuerung und Flug-Kontrollsoftware zu tun hat, ist ein unglaublich aufwendiger, langwieriger Prozess“, erklärte der Hubschraubertechnologe Hajek am Donnerstag.
Nicht mehr als fünf Personen in einem Flugtaxi
„Tausende von Flügen in einer Megacity pro Stunde“ – ab dieser Größenordnung kann man laut Hajek von einem nennenswerten Markt sprechen. Wolfgang Schoder, Geschäftsführer von Airbus Helicopters Deutschland, schätzt, dass nicht mehr als vier bis fünf Personen in einem Flugtaxi Platz hätten.
Laut Hajek gibt es weltweit etwas mehr als 140 Projekte, die Geräte entwickeln, die vertikal starten und landen könnten und elektrisch von A nach B fliegen, einige auch autonom, sagte Hajek. Davon seien „noch keine 30 in der Luft“.
Im März stellte Airbus sein Lufttaxi-Modell in Ingolstadt vor. Boeing hatte in den USA einen ersten Testflug mit dem Prototypen eines autonomen Elektro-Lufttaxis unternommen. Auch der Fahrdienst-Vermittler Uber arbeitet an einem Luftverkehrskonzept.
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