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Housing Action Day in Berlin & PotsdamWohnen ist ein Menschenrecht

Stadtpolitische Initiativen gehen gegen Verdrängung auf die Straße und machen die Würde Wohnungsloser zum Thema.

Wem gehört die Stadt? Foto: Roman Kraft/Unsplash

W ie lange Berlin noch eine bunte und l(i)ebenswerte Stadt ist, in der Menschen aller Art – auch in Freiräumen – leben können, ist fraglich. Das kann nicht oft genug thematisiert werden. Ebenso brennt die Frage nach der Würde von wohnungslosen Menschen.

Aufgrund der Pandemie geraten viele Menschen in finanzielle und existentielle Schieflagen. Es schien hierzulande jedoch nicht möglich, Mietreduzierungen durchzusetzen. Kapital wird lieber dort angelegt, wo man es sicher wägt.

Wohnungsmarktforscher Christoph Trautvetter wird sich in der Online-Diskussion „Wer soll das bezahlen? Corona und die Mieten“ unter anderem der Frage widmen, wie sich die Krise auf die Mieten in Großstädten auswirkt und was die Pandemie-Strategien der Groß­ak­teu­r:in­nen des Immobilienkapitals sind.

Es wird ferner um die Folgen dieser Strategien für die Arbeit von Mieter:innen-Initiativen und -Netzwerken gehen. (Mittwoch, 24. März, 20 Uhr, hier auf Zoom)

tazplan

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Kiezkultur von unten

Achtung! „Kiezkultur von unten erhalten und verteidigen – Meuterei bleibt!“ Die Kollektivkneipe Meuterei in der Reichenberger Straße in Kreuzberg soll diese Woche geräumt werden. Eine entsprechende Demonstration will vom Herrfurthplatz zum Kottbusser Tor ziehen.

Es wird Zeit zu zeigen, was die Ber­li­ne­r:in­nen von der Räumung eines weiteren solidarischen Ortes halten und das besser jetzt, als dann, wenn es zu spät ist. (Donnerstag, 25. März, 6 Uhr, Herrfurthplatz)

In einer Online- Veranstaltung der Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen wiederum soll es um die Würde beziehungsweise um die Verletzung der Würde von wohnungslosen Menschen gehen.

Diskutiert wird unter anderem mit Daniela Radlbeck (Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin) und Claudia Engelmann (Deutsches Institut für Menschenrechte) sowie weiteren Gästen. Dabei sein werden auch zahlreiche wohnungslose und ehemals wohnungslose Expert:innen.

Für Würde, gegen Verdrängung

Der Fokus soll auf der Würde wohnungsloser Menschen und menschenunwürdiger Angebote sowie den Strukturen der Wohnungslosenhilfe liegen. (Donnerstag, 25. März, 16 Uhr, hier auf Zoom)

Anlässlich des Housing Action Days 2021 geht am Alexanderplatz die Demo „Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ auf die Straße. In Zeiten von drohenden Räumungen, der Mieten- und Wohnungskrise heißt die Parole:

„Wohnungen für alle, Mietschulden erlassen, Mieten senken!“ Gekämpft wird gemeinsam mit dem Volksbegehren Deutsche Wohnen & Co. enteignen. Außerdem geht es Seite an Seite auf die Straße mit Gruppen, die sich für eine antirassistische, feministische, klimagerechte und barrierefreie Stadt einsetzen.

Ziel ist es, sich künftig besser zu vernetzen und gemeinsam diese Stadt zu gestalten. Mehr Infos gibt es auf mietenwahnsinn.info und housing-action-day.net.(Samstag, 27. März, 12 Uhr, Rathausstraße 15)

Die Initiative Mietenstopp Potsdam ruft parallel zu einer Demo auf. In der Brandenburger Landeshauptstadt heißt es dann: „Potsdam für Menschen statt für Profite!“ (Samstag, 27. März, 15 Uhr, Friedrich-Engels-Straße 23)

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Desiree Fischbach
Jahrgang 1984, Magistra Artium Kunstgeschichte/ Theaterwissenschaft, FU Berlin. In der taz seit 2011: Webentwicklung Abteilungsleiterin. Hauptthemen Subkultur und soziale/ politische Bewegungen in Berlin.
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1 Kommentar

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Kapital wird dort angelegt, wo es Profit bringt. Das ist das eiserne Gesetz des Kapitalismus. Wer da nicht mitspielt, fliegt raus.

    Die Bürger dieser Stadt haben ja sogar Angst vor dem Mietendeckel, der den allermeisten Menschen ja Vorteile bringt. Aber das brainwashing war eben recht erfolgreich und demokratische Parteien kommen auch noch mit dem dümmlichen Spruch "Mit dem Mietendeckel wird keine einzige Wohnung neu gebaut". Ja das stimmt, aber das hat miteinader nicht viel zu tun. Niemand will Mietendeckel oder neue Wohnungen (die auch noch unbezahlbar sind).



    Solche Sprüche aber - wie das meiste politische Gelaber - verfangen und zeigen Wirkung in den ängstlichen Gehirnen.

    Vor was haben die Bürger eigentlich keine Angst, frage ich mich.



    In den 70er Jahren brüllten Ton, Steine, Scherben "Macht kaputt, was euch kaputt macht".



    Ich habe jedenfalls die Enteignungskampagne unterschrieben, auf dem Bürgeramt.



    Die nette Dame musste erstmal kramen, bis sie die Liste fand. Offenbar fragen da nicht so viele nach.



    Direkt auf der Straße erreicht man viel, viel mehr!