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Homophobe Gesetzgebung in Indonesien100 Peitschenhiebe für Analsex

Lesben und Schwule werden in Aceh für sexuelle Handlungen künftig mit Schlägen bestraft. In der muslimischen indonesischen Provinz gilt eine Version des Scharia-Rechts.

Prügelstrafe auf Aceh: Dieser Mann bekommt Peitschenhiebe wegen Glücksspiels. Bild: reuters

BANDA ACEH ap | Sexuelle Handlungen von Schwulen und Lesben werden in der indonesischen Provinz Aceh künftig mit Schlägen bestraft. Die Abgeordneten der Provinz verabschiedeten am Samstag ein entsprechendes Gesetz. Demnach wird Analsex zwischen Männern mit 100 Peitschenhieben geahndet. Frauen, die für schuldig befunden werden, Körperteile zwecks sexuellen Lustgewinns „aneinandergerieben“ zu haben, machen sich ebenfalls schuldig und werden dafür bestraft.

Die säkulare indonesische Zentralregierung hatte der konservativen Provinz Aceh das Recht zugestanden, eine Version des islamischen Scharia-Rechts umzusetzen. Das Zugeständnis war Teil eines Friedensabkommens zur Beendigung eines Unabhängigkeitskriegs.

Mit Peitschenhieben werden in Aceh Menschen auch wegen Ehebruchs, Spielen von Glücksspielen und Trinken von Alkohol bestraft. Dasselbe droht Muslimen, die das Freitagsgebet schwänzen und auch Frauen, die eng anliegende Kleider tragen.

Menschenrechtsgruppen beklagten, das Gesetz verletze internationale Vereinbarungen, die von Indonesien unterzeichnet worden seien und die Rechte von Minderheiten und Frauen schützten. Schwulenaktivist King Oey drängte die neue Zentralregierung, ihren Einfluss zu nutzen, damit das Gesetz gekippt werde, oder aber das Verfassungsgericht einzuschalten. „Es ist diskriminierend und macht traurig.“

Der Abgeordnete Moharriadi Syafari sagte, einige Absätze des Gesetzes seien bereits abgeändert worden. In einer früheren Version sollten Ehebrecher zu Tode gesteinigt werden. Diese Passage sei abgemildert worden, weil die Zentralregierung sich darüber beschwert habe.

Das Gesetz war nach stundenlanger Debatte in anonymer Abstimmung vom 69-köpfigen Parlament verabschiedet worden. In wenigen Tagen soll ein neues 81-köpfiges Parlament die Geschäfte übernehmen. Das Gesetz betrifft auch Nicht-Muslime in der Provinz. Lediglich ein Prozent der Bewohner von Aceh sind keine Muslime.

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44 Kommentare

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  • In der Tat weiß ich zwischen Saudi-Arabien und Indonesien zu unterscheiden - denn ich weiß, dass die Provinz Aceh nur einen geringen Teil Indonesiens ausmacht, in den seit Jahren eine besonders konservative Form des Islam von außen (Saudi-Arabien) "hineingedrückt" wird. Wie Sie dem Artikel entnehmen können, befürwortete man dort allerdings zunächst sehr wohl die Todesstrafe als schariagemäße Sanktion (statt der Auspeitschung), und nur der Einspruch der Zentralregierung hat das verhindert.

     

    Und nein, in Ihrem Beitrag war eben nicht von Indonesien die Rede, sondern nur von der Scharia:

    "So radikal wie die Schwulengesetze, die wir mal in Deutschland hatten, scheint die Scharia noch lange nicht zu sein. Oder?"

     

    Selbst bei den Nazis wurde Homosexualität zumindest dem Gesetz nach nicht mit dem Tod (und übrigens nur bei Männern) bestraft. Abgesehen von langjährigen Zuchthausstrafen gab es allerdings die euphemistisch "Schutzhaft" genannte KZ-Haft, die aufgrund der dort herrschenden Bedingungen für die Träger des "rosa Winkel" zum Tod führte - aber eben nicht durch "Vergasung", wie Sie schreiben.

     

    Selbst in Bezug auf die Nazizeit würde ich also die STRENGEN Formen des schariatischen Rechts keineswegs als "noch lange nicht so radikal" wie in Deutschland betrachten.

    Dass - im Einklang mit der Einstellung des überwiegenden Teils der Gesellschaft zur Homosexualität - der von den Nazis verschärfte §175 nach dem Krieg übernommen wurde und bis 1969 in Kraft war, ist allerdings ganz übel. Seine Aufhebung allerdings folgte wiederum auch einem Wandel dieser Einstellung.

     

    Dafür, dass sich diese Haltung ganz erheblich verändert hat, hatte ich ein Beispiel gegeben - mehr wären möglich, wird aber zu lang.

     

    Und nun nochmals meine Frage, auf die Sie leider mit keinem Wort eingegangen sind: Warum glauben Sie, es gäbe in Deutschland gegenwärtig Grund, eine Rückkehr zum Umgang mit Homosexuellen wie zur Nazizeit zu befürchten?

    • @Marzipan:

      vll. hat ja @Arcy Shtoink um 10:57, einen Weg zu der Beantwortung Ihrer Frage andeuten können, mit diesem Befund gegen @Linksnormal:

       

      „vermischen sie in ihrem Beitrag grandios geschichtsrevisionistisch Christentum und Nationalsozialismus.“ -(?)-

    • @Marzipan:

      Dies ist eine Atwort an Linksnormal.

  • Übrigens: Liegt nicht gerade im islamischen Kulturkreis ein Zusammenhang zwischen sexueller Unterdrückung und Gewalt offenkundig auf der Hand?

     

    Ich möchte dazu auf diese Seite verweisen:

     

    http://www.violence.de/

     

    ...und darin auf diesen bemerkenswerten Aufsatz des amerikanischen Psychologen James W. Prescott (geb 1930), der aus dem Jahre 1975 stammt aber immer noch hochaktuell ist:

     

    "Körperliche Lust und die Ursprünge der Gewalttätigkeit"

     

    Von James W. Prescott

     

    http://www.violence.de/prescott/bulletin/article-d.html

  • Es empfiehlt sich den Artikel zu lesen. Er behandelt die Provinz Aceh. Dieser Provinz wurde als Teil eines Friedensabkommens zur Beendigung eines Unabhängigkeitskriegs zugestanden das Scharia Recht anzuwenden. Indonesien in Toto steht dort nicht zur Debatte.

     

    Homophobie hat auch nicht allein religiöse Begründungen. Susilo Bambang Yudhoyono, der Präsident Indonesiens ist Begründer der liberalen Demokratischen Partei. Islamistische Zusammenhänge würde ich dort erst einmal nicht vermuten.

     

    Aus dem "nahen" China zur Zeit der Kulturrevolution weiß man, dass auch in atheistischen kommunistischen Staaten Homosexuelle hingerichtet wurden. Man ist zu voreilig, wenn man jede Rückständigkeit auf religiöse Gründe reduziert.

    • @Arcy Shtoink:

      Dass Menschenrechte im Allgemeinen und Schwulen- und Lesbenrechte im Besonderen anderswo mit anderen Begründungen verletzt werden, macht die Sache doch nicht besser.

       

      Außerdem: Nur der Islam hat zur Zeit die Vision, dass die Herrschaft seines Systems, wozu u.a. auch die Verfolgung von Schwulen und Lesben gehört (aber auch von unehelich schwangeren Frauen) dereinst die ganze Welt beherrschen soll.

       

      Da kann man schon Angst kriegen.

      • @Rojas:

        Wieso sollte zum Islam die Verfolgung von Schwulen gehören? Es ist doch im Gegenteil so, das es z.B. in Arabien und der Türkei traditionell jede Menge Homosexualität gibt. Allerdings wird öffentlich niemals der Begriff "Homosexualität" verwendet, es wird überhaupt wenig darüber geredet. Zu den arabischen (und auch türkischen) Verhältnissen empfehle ich das Buch "Die sieben Säulen der Weisheit" von T.E. Lawrence (der bekannte Lawrence von Arabien). Die Trennung der Frauen- und Männerwelt ist sehr tief (gewesen), und was haben die arabischen Nomaden bei ihren langen Reisen (bei denen nie Frauen dabei waren) wohl so alles des Nachts in ihren Lagern getrieben? Genau.

        Und in der Zeit des osmanischen Reiches war es das Recht der Offiziere der türkischen Armee, die einfachen Soldaten ranzunehmen.

        Die armen Kerle mussten für das Vergnügen ihrer Offiziere jederzeit zur Verfügung stehen. Dazu kann jeder gerne mal seinen türkischen Gemüsehändler fragen.

        Also - Homosexualität ist bisher kein Problem in islamischen Ländern, ein Problem ist nur, das da nicht offen und öffentlich drüber geredet werden soll. Es soll ein Tabu bleiben.

        Homosexuelle Praxis ist kein Problem, aber bitte schön nicht weiter drüber reden. Offiziell gibt es natürlich keine Homosexualität.

        Das sollte man aber nicht auf "den Islam" schieben, das sieht leider zu sehr nach Islam-Polemik aus. Wohl eher handelt es sich um ein kulturelles Phänomen.

        • @Kein Genfutter bitte!:

          Streng genommen handelt es sich auch nicht um Homosexualität, sondern um "Men who have sex with men", wie es die WHO definiert. Ersteres ist verboten, letzteres nicht. Exklusivität soll ausgeschlossen werden, nicht der Analsex an sich. Warum auch immer...

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Arcy Shtoink:

      Wie gut, daß keine rechten und nationalistischen Parteien jemals mit Homophobie zu tun hatten, gelle? Überhaupt: Völlig undenkbar, daß man in Europa jemals einem Schwulen ein Haar gekrümmt hätte. Oder doch???

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Sie können aber auch jeden Gedanken verhuntzen. Unten bauen sie die Rechten als Retter Homosexueller in islamischen Staaten auf und hier stellen Sie dumme Fragen, als ob Sie den Nationalsozialismus und die Homosexuellenverfolgungen nicht kennen würden.

         

        Es geht ihnen nicht ums Thema und Gründe für Homophobie außerhalb religiöser Zusammenhänge. Wahrscheinlich waren Sie als "Linksnormaler" einfach nur wegen der drei Wörter "atheistisch, kommunistisch, China" angepisst und kommen deshalb mit ihren her zur AFD passenden Nazi/Kommunismus-Vergleichen

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Arcy Shtoink:

          Sie sind mit dieser Diskussion offensichtlich intellektuell überfordert.

  • Wir hören immer wieder: das ist nicht islamisch, sondern islamistisch.

     

    Nennen die Islam-Wissenschaftler und -Journalisten jetzt Indonesien ein islamistisches Land? Iran auch (Menschen für Homosexualität am Baukran aufhängen ist doch bestimmt auch nichts mit Islam, oder?)?

    Gibt es keine islamischen Länder, sondern nur islamistische? Oder gibt's auch ein Land, das islamisch ist und wo dann nicht hinterher behauptet wird, das hätte nichts mit dem Islam zu tun, sondern sei alles mißverstanden?

     

    Linksnormal und andere wollen das Verhalten relativieren, indem sie imaginieren, drei durchgeknallte Katholiken würden das genau so sehen. Sie sehen den Unterschied nicht: die Katholiken machen nicht die Gesetze, die Muslime (oder sind es jetzt alles Islamisten dort?) schon.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Thomas Fuller:

      "...die Katholiken machen nicht die Gesetze, die Muslime (oder sind es jetzt alles Islamisten dort?) schon."

       

      Ja, ist das so? Sind die Christlich Demokratischen Parteien nicht Christen? Wird nicht von AfD bis SPD eine christliche Leitkultur propagiert?

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Sie sind doch nicht dumm. Warum verstehen Sie den Unterschied nicht? Eine schwammige "christliche Leitkultur", die u.a. von Teilen der CDU propagiert wird (was immer die sein soll), ist etwas anderes als ein schariatisches System. Trotz mancher Differenzen innerhalb der Scharia gehen deren Befürworter von einem der menschlichen Verfügung prinzipiell entzogenen, da offenbartem, Rechtssystem aus, das zu befolgen sei. Vergleichbar wäre, dass irgendwer in der CDU die Befolgung der Gesetzgebung der Tora fordern würde.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          Sie vergleichen die Ihrer Ansicht nach kriminelle Scharia mit der Tora. Jetzt wird´s spannend.

        • D
          D.J.
          @D.J.:

          Und falls Sie mir jetzt mit dem kath. Kirchenrecht kommen sollten: Das enthält keinen strafrechtlichen Teil, die schlimmste Sanktion ist der Vereinsausschluss bis zur "tätigen Reue".

    • D
      D.J.
      @Thomas Fuller:

      Die Definition ist meist schwammig. Unsinnig wird es dann, wenn "Islamismus" definiert wird als wortwörtlicher Glaube an den Koran. Dann wäre fast jeder gläubige Muslim Islamist, was den Begriff sinnlos macht. Viel sinnvoller ist die Bezeichnung bei Muslimen, die das Staatswesen nach den (vermeintlichen) Rezepen von Koran und Sunna gestalten wollen, ob (zunächst) ohne oder mit Gewalt.

      Was Indonesien betrifft, ist der Gesamtstaat, obwohl mehrheitlich muslimisch, nach wie vor großeils säkular geprägt, Aceh islamistisch. Ölgeld aus arabischen Staaten wird möglicherweise die Entwicklung in Richtung noch stärkerer Islamismus auch im Gesamstaat lenken.

      Was die Phrase "nichts mit Islam zu tun" betrifft, ist sie natürlich meist unreflektierter Unsinn. Was Islam sei, wird da entweder nie oder nur mit schlichten Phrasen definiert. Die streng schariatischen Traditionen, mit denen man so manches rechtfertigen kann, werden dabei (aus Unkenntnis oder bewusst) ignoriert.

      • @D.J.:

        Siehe Beitrag oben drüber.

  • Die Menschen auf dieser Welt wäre ohne jegliche Religion besser dran. Immer wieder wird im Namen einer Relegion gemordet und Menschen werden gequält.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Könnte mir vorstellen, daß so mancher Katholik hierzulande einem derartigen Umgang mit Schwulen durchaus etwas abgewinnen könnte.

     

    Seien wir ehrlich: Ließe man hier die christlichen religiösen Spinner von der Leine, hätten wir dieselben Zustände. Man mußte sich nur mal von den Homophoben-Demos in Stuttgart Anfang des Jahres ein Bild machen, wo kreuzbewehrte Christen zusammen mit PI-News, AfD und NPD gegen Toleranz durch die Straßen zogen. Sehr, sehr, sehr düster.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Nach deinem Eintreten für das Kopftuch in Krankenhäusern, welches ein Symbol des Antifeminismus und der Unterdrückung von Frauen im Islam ist, kann ich mir auch sehr gut vorstellen, wie viele linksnormale "Männer" einem derartigen Umgang mit Schwulen etwas abgewinnen können.

       

      "Seien wir ehrlich" Es geht Dir gar nicht um den Artikel und das Problem der Homosexuellenverfolgung in islamischen Ländern.

       

      Du verfolgst eine völlig andere Agenda. Du willst hier in Artikeln lediglich deine üblichen linksnormalen Nazi- krude Holocaustvergleiche und ähnliche Markierungen setzen. Dass krasseste hier ist das ins Spiel bringen der NPD etc. Glaubst Du etwa, dass Rechtsextreme sich mittlerweile als Chefankläger für Homosexuellenverfolgung in islamischen Ländern sind.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Arcy Shtoink:

        Erstaunlich, daß Rechtsextreme auschließlich gegen islamische, nicht aber gegen sonstige Homophobie wettern. Homophopie als Privileg rechter Gesinnung? Klar, man will ja seine Markenzeichen nicht verwässern, oder? Bei den homophoben Demos in Stuttgart jedenfalls waren die Rechten und Rechtsradikalen ganz vorne mit dabei. Insgesamt irgendwie unglaubwürdig, oder? Noch dazu, wenn man an die historischen Nazis denkt, von denen ja einige sogar selber schwul waren, Göring etwa und Röhm sowieso.

         

        Ich halte Rechte und Rechtsextreme für verlogenes, doppelmoralisches Gesindel. Im Vergleich zu Euch erscheinen ja von der Leyen, Merkel, Gauck und anderes politisches LGNPCK noch regelrecht aufrichtig.

        • @90191 (Profil gelöscht):

          Wo spielen sich rechte Parteien als Retter islamischer Homosexueller auf. Bitte mal einen Link liefern und nicht nur schwätzen.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @Arcy Shtoink:

            Was wollen Sie mit einem Link? Haben Sie keine Augen im Kopf? Oder haben sie denselben im Sand steckend, zusätzlich bewehrt mit Scheuklappen und rosaroter Brille?

            • @90191 (Profil gelöscht):

              Also alles nur hohles Gebläse. Gut So. Dann glorifizieren Sie rechtsextreme Parteien bitte nicht weiter als die Retter Homosexueller in islamischen Staaten.

    • D
      D.J.
      @90191 (Profil gelöscht):

      Eine Ihrer höchst interssanten Relativierungen. Würde es von Ihnen zu viel verlangt sein, auch nur einen einzigen Amtsträger der großen christlichen Kirchen hierzulande zu nenne, der oder die alltestamenliche Strafen für Schwule fordern würde?

      Mit etwas Reflexion werden Sie sicher auch einsehen, dass ein Unerschied besteht gegenüber bigotten Leuten, die gegen einen Bildungsplan proestieren und solchen, die Leibesstrafen (oder zumindest Gefängnis) fordern.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Amtsträger tragen nicht das Herz des Fußvolkes auf der Zunge, sonst wären sie keine Amtsträger. Soviel gesellschaftliche Kompetenz hätte ich Ihnen eigentlich zugetraut.

         

        Bei den Demos in Stuttgart war der Bidlungsplan offensichtlich nur Vorwand. Die Plakate und Parolen sprachen deutlich. Auch vor "Ihr gehört vergast!" wurde nicht zurückgeschreckt.

      • D
        D.J.
        @D.J.:

        Weiter unten habe ich Ihnen auch geantwortet (wenngleich etwas versöhnlicher).

  • Also Islam ist Frieden, die haben das Sicherlich nur falsch verstanden.

    Es kommt bestimmt bald eine Fatwa die das verbietet.

  • D
    D.J.

    Naja, da können wir ja froh sein (das meine ich nicht ironisch), dass eine eher "liberale" Form des schariatischen Strafrechts eingeführt wurde. Peitschenhiebe entspringen einer Forderung des Koran (Vers 4,16, der mehrheitlich auf homosexuelle Handlungen bezogen wurde). Ansonsten ist es eine häufige Eigenart der Scharia, dass koranische Forderungen noch verschärft werden Hintergrund sind oft fragwürdige, aber für echt gehaltene Hadithen (aufgeschrieben 150-200 Jahre nach den Ereignissen). Besonders auffällig die Steinigung von Ehebrechern, die im Koran nicht mit einem Wort erwähnt wird. Ähnliches gilt für die Entwicklung der Dschihad-Ideologie, die keineswegs zwingend aus Koran - und nicht einmal zwingend aus Hadithen bzw. Sunna - abgeleitet werden kann.

    • @D.J.:

      Es ist doch völlig gleichgültig, wann, wo, wie, von wem und vor oder nach welchen "Ereignissen", ob von "echten", falschen, gefakten "Hadithen" oder sonstigen durchgeknallten Honks dieser grauenvolle, mörderische Scheißdreck verbrochen wurde.

       

      Er gehört verbrannt und seine Propapagandisten in die

      geschlossene Anstalt.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Eilige Intuition:

        Werden wir jetzt ein bißchen pauschal?

        • @90191 (Profil gelöscht):

          Der Grossmeister der "Alles Nazis ausser Muti"-Denunziation, der hier unerreicht sein Tourette-Syndrom auslebt, beklagt jetzt "Pauschalisierung" (der Standard-Kniff, wenn einem nichts mehr einfällt)?

           

          Watt ham wa jelacht.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @Chalchiuhtlatonal:

            Nicht so frech, CHALCHITUNOLIALON

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @D.J.:

      Immerhin: So radikal wie die Schwulengesetze, die wir mal in Deutschland hatten, scheint die Scharia noch lange nicht zu sein. Oder?

       

      Man sollte sich auch nicht zu sicher sein, daß dergleichen in Deutschland nicht wieder kommen könnte - ganz ohne Scharia. Mitläufer gäb´s genug.

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Wie gesagt - in diesem Fall gibt es keinen Konsens, ich glaube nicht einmal innerhalb der vier großen sunnitischen Rechtsschulen. Eine parallele schariatische Tradition ist nun mal die Todesstrafe, auch wenn sie nicht durch den Koran legitimiert ist.

        Mit Ihrem letzten Satz - wir können nicht sicher sein - haben Sie natürlich recht, auch wenn ich Probleme mit Ihrer Fast-Gleichsetzung weiter oben habe.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        "Immerhin: So radikal wie die Schwulengesetze, die wir mal in Deutschland hatten, scheint die Scharia noch lange nicht zu sein. Oder?"

         

        Das kommt auf die jeweils vorherrschende Rechtsauslegung an. Laut Wikipedia ist homosexueller Geschlechtsverkehr nur in Albanien, Jordanien und der Türkei (und in Indonesien außerhalb von Aceh) kein strafrechtlich verfolgtes Vergehen, in den meisten anderen islamisch geprägten Staaten steht darauf eine Haftstrafe. In sieben islamischen Ländern (Saudi-Arabien, Mauretanien, dem Norden Nigerias und den Verein. Arab. Emiraten sowie im Jemen, im Iran und dem Sudan) kann er mit dem Tod bestraft werden - klassischerweise erfolgt die Bestrafung dann wie bei Ehebruch durch Steinigung.

         

        Sie sind also der Meinung, das sei noch lange nicht so radikal wie die Schwulengesetze, die wir mal in Deutschland hatten?

         

        Nun ja, wenn Sie nur so Ihre Einteilung der Welt in Gute und Böse aufrecht erhalten können, will ich Ihnen da nicht dreinreden.

         

        "Man sollte sich auch nicht zu sicher sein, daß dergleichen in Deutschland nicht wieder kommen könnte - ganz ohne Scharia. Mitläufer gäb´s genug."

         

        Gibt es außer Ihrer ungedämmten Pauschalabneigung gegen alles, was das Etikett "christlich" trägt, vielleicht noch irgendeinen sachlichen Grund für diese Auffassung?

         

        Vielleicht darf ich Sie mit aller gebotenen Vorsicht daran erinnern, dass es hierzulande bereits zwei offen homosexuelle Länderregierungschefs (einer davon in der CDU) und einen Bundesminister gab, die nichtsdestotrotz weiterhin gewählt wurden. Dies nur als EIN Beispiel für die Stimmungslage hierzulande, soweit es um Homosexualität geht.

         

        Mir scheint, Sie täten sich und womöglich auch anderen einen Gefallen, wenn Sie gelegentlich versuchten, ein klitzekleines Bisschen differenzierter zu urteilen.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Marzipan:

          Meine Abneigung gegen das Christliche beruht ausschließlich auf Sachgründen. Ihre Frage ist also ganz verkehrt, da Sie Ursache und Wirkung unlogisch vertauschen - freilich wenig überraschend zugunsten der christlich-deutschen Leitkultur.

           

          In Indonesien - allein davon war die Rede - wird Homosexualität also mit der Peitsche bestraft. Finde ich zwar schlimm, aber nicht so schlimm wie Vergasung im KZ.

           

          Da Sie ein so differenziert denkender Mensch sind, werden Sie ja auch zwischen Indonesien und Saudi-Arabien zu unterscheiden wissen, hm?

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Meine Antwort an Sie steht oben, ca. 15.15 Uhr.

             

            Ich fühle mich intellektuell zwar nicht durch Sie, aber durch die Benutzeroberfläche der taz-Seite überfordert.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Ihre abwegigen KZ und Holocaustvergleiche mit dem Islam haben hier erstens nichts verloren und sind zweitens wenig glaubhaft.

             

            Zum einen schließen Sie die Christen von ihrem KZ-Mitgefühl aus (auch Christen sind für ihren Glauben im KZ umgekommen) und zweitens vermischen sie in ihrem Beitrag grandios geschichtsrevisionistisch Christentum und Nationalsozialismus.

            • 9G
              90191 (Profil gelöscht)
              @Arcy Shtoink:

              Die Diskussion überfordert Sie intellektuell ganz offensichtlich.

              • @90191 (Profil gelöscht):

                Ihre leider bei jeder Diskussion auftauchenden Holocaustvergleiche sind unschwer als immer wieder deplatziert zu erkennen. Sie würden selbst von ihrer Ablehnung des Christentum reden und zum Holocaust kommen wenn das Thema Sülz-Quark wäre. Das ist typisches AFD Verhalten

      • @90191 (Profil gelöscht):

        @Linksnormal

         

        Netter Versuch. Relativiert die islamischen Gesetze aber in keinster Weise.

         

        Übrigens sind 100 Peitschenhiebe nichts im Vergleich zu anderen islamischen Staaten. Da hängt man mitunter direkt am Baukran. Habe ich so noch in keinem christlichen Land gesehen. Auch nicht im Süden der USA. Aber AfD, ja, die sind natürlich viel schlimmer als konservative Moslems, wenn die mal an die Macht kommen, ne? Was ein Unsinn...

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Echt jetzt?:

          "Habe ich so noch in keinem christlichen Land gesehen."

           

          Die Gnade der späten Geburt.