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Hisbollah-Angrif auf IsraelUnnütze Panikmache

Kommentar von Lisa Schneider

Ständig wird vor der großen Eskalation in Nahost gewarnt. Tatsächlich schürt das nur Ängste. Hisbollah und Israel wollen den Krieg nicht ausweiten.

Das israelische Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ zerstört Raketen der Hisbollah Foto: dpa

I srael bombardiert nach eigenen Angaben in einem Präventivschlag Raketenabschussstellen der Hisbollah im Libanon: Ein Angriff der Miliz habe bevorgestanden. Diesen führte die Hisbollah am frühen Sonntagmorgen auch tatsächlich aus und schickte Hunderte Raketen und Drohnen Richtung Israel. Sie wurden fast alle abgefangen.

Ist das der Beginn der ganz großen Eskalation?, fragen sich viele. Manche ehrlich angsterfüllt, andere dagegen – vor allem außerhalb des Nahen Ostens – eher sensationsheischend.

Mit nüchternem Blick betrachtet haben beide Seite mit ihren Angriffen gezeigt, wo sie stehen: Die Hisbollah hat auf den Tod ihres Kommandaten Fuad Shukr mit einer Gegenattacke reagiert. Und sie hat wieder einmal belegt, dass sie über ein großes Arsenal an Raketen verfügt und auch befähigt ist, einen koordinierten Angriff durchzuziehen.

Israel hat wiederum gezeigt, dass es über solide Informationen zur Infrastruktur der Hisbollah hat und auch eine signifikante Attacke abwehren kann.

Hisbollah setzt auf Masse, Israel auf präzise Informationen

Es ist gewissermaßen eine Pattsituation: Weder Israel noch die Hisbollah verfügen offenbar derzeit über einen realen militärstrategischen Vorteil. Während die Hisbollah über viele Raketen gebietet und ihre Infrastruktur – etwa ihr Tunnelsystem – wohl immer ausgeklügelter wird, wächst Israel mit: Die Luftabwehrsysteme – auch in Zusammenarbeit mit anderen Staaten – halten zumindest bisher stand. Und während die Hisbollah auf Masse setzt, agiert Israel im Libanon bisher eher mit der Macht präziser Informationen.

Die Hisbollah selbst verkündete: Mit dem Angriff von Sonntagmorgen war es das vorerst. Sicherlich könnte sie bluffen. Doch eine andere Strategie, als die Attacke von Sonntagfrüh zu wiederholen – möglicherweise mit einer höheren Zahl an Raketen oder zusammen mit anderen Milizen –, scheint unwahrscheinlich.

Das Ergebnis eines erneuten Angriffs würde wohl dem vom Sonntagmorgen gleichen. Und wäre somit kaum einer weiteren Eskalationsschleife wert.

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Redakteurin für Nahost
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7 Kommentare

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  • Bei der Hisbollah mag es so sein, bei Netanjahu wäre ich mir nicht so sicher.

  • @Lisa Schneider – Iran?

  • Ich stimme der Autorin zu. Beide Sriten wissen, dass sie mit mehr militärischer Aktion derzeit nicht gewinnen können. Insofern auch ein klares Zeichen an die Hamas. Bis auf die irrlichternden Huthis wagen sich keine Helfer aufs große Spielfeld. Ihr Konzept, den großen Krieg zu initiieren, ist gescheitert. Wird Zeit, dass die Palästinenser das unterirdische „Versteckspiel“ der Verirrten beenden.

  • Israel will den Krieg nicht ausweiten? Angesichts der Angriffe auf Teheran und der konstanten Schwerhörigkeit gegenüberamerikanischen Hinweisen und Wünschen eine gewagte These.



    Was die Hisbollah will, ist kaum zu sagen, aber das ständige Warten auf den wirklich großen Gegenschlag aus dem Iran, der irgendwie nicht kommt, deutet darauf hin, daß eher der Iran zögert, den Konflikt noch größer zu machen.

  • Das Problem ist, was der Iran tun wird. Ich vergleiche das immer, was wir tun würden. Was würden die USA tun, wenn der Iran am Tag nach der Amtseinführung eines neuen US-Präsidenten einen israelischen Anführer, der auf Staatsbesuch in den USA ist, umbringen würden?

  • Im Osten Nichts Neues?



    Tja, sehr abgeklärt, das Ganze.



    Ich würde es allerdings als Kriegssituation bezeichnen.



    Vor einiger Zeit zeigte mir ein Flüchtling Bilder seines Hauses, das im grenznahen Bereich getroffen wurde .



    Er berichtete, seine Schwester sei nach einer Beinverletzung wieder auf dem Weg der Besserung.



    Für mich sah das Alles Andere als "normal" aus.



    Ich habe das Glück in einem Land zu leben, in dem kein Krieg herrscht.



    Meine Oma mochte kein Feuerwerk.



    Sie berichtete immer an Sylvester, von den fallenden Bomben, die über der nahen Stadt zu sehen waren und an das sie das Geballer erinnerte.



    Das war in den 80ern, der Krieg war 45 zu Ende.



    Wer so salopp über Kriege berichtet, dem/der empfehle ich einen Ortsbesuch.

  • Hoffentlich haben Sie Recht und der Krieg eskaliert nicht. Stattdessen Freilassung der Geiseln, Zweistaatenlösung, Hamas-Verbrecher vor Gericht, Netanjahu vor Gericht. Endlich eine vernünftige tragfähige Lösung.