Hinrichtungen im Iran: 700 Menschen mit dem Tod bestraft
Ein „beispielloser Anstieg“: Laut Amnesty International hat der Iran allein in der ersten Jahreshälfte knapp 700 Todesurteile vollstreckt.
Dies sei ein „beispielloser Anstieg“. Die Gründe dafür seien unklar. Die iranischen Behörden hätten bis zum 15. Juli 246 Hinrichtungen offiziell bestätigt.
Die Zunahme der Hinrichtungen zeichne „ein düsteres Bild von der Staatsmaschinerie, die massenhaft vorsätzliche, gerichtlich genehmigte Tötungen vollstreckt“, sagte Said Boumedouha, der bei Amnesty für die Region zuständig ist.
Auch im Fastenmonat Ramadan seien die Hinrichtungen nicht wie sonst üblich ausgesetzt worden. Die Todesstrafen würden von Gerichten verhängt, die weder unabhängig noch unbefangen seien.
Die meisten Hingerichteten seien für Drogendelikte verurteilt worden, es seien aber auch Mitglieder ethnischer und religiöser Minderheiten darunter, hieß es. 2014 seien nach offiziellen Zahlen 289 Menschen hingerichtet worden, Amnesty geht aber von mindestens 743 vollstreckten Todesurteilen aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken
Waffen für die Ukraine
Bidens Taktik, Scholz’ Chance