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Hinrichtung in den USA15 Minuten Todesqual

Zum ersten Mal wurde in Ohio ein neuer Giftmix für eine Hinrichtung verwendet. Es dauerte über 15 Minuten, bis Dennis McGuire starb.

In den Todestrakten von Ohio sitzen gegenwärtig 138 Männer und Frauen. Bild: dpa

WASHINGTON taz | Der Todeskampf von Dennis McGuire dauerte mehr als 15 Minuten. Ein Augenzeuge seiner Hinrichtung berichtete anschließend, dass er nach der Injektion die Augen weit aufriss und verdrehte, Brust und Bauch vorwölbte, nach Luft schnappte, röchelte. Und noch mehrere Gesten mit der Hand in Richtung seiner Familie machte. „Oh mein Gott“, stöhnte die anwesende Tochter des Hingerichteten, als er nach 10 Minuten immer noch kämpfte.

Der Bundesstaat Ohio hat für die Hinrichtung am Donnerstag eine nie zuvor in den USA getestete Kombination von zwei Drogen ausprobiert: das sedierende Mittel Midazolam und den mit Morphin verwandten Stoff Hydromorphon. Zuvor war dem Bundesstaat der Vorrat an der Droge ausgegangen, die bislang in einem Dreier-Gemisch zum Töten verwendet wurde.

Wegen Vergewaltigung und Mord der hochschwangeren Joy Stewart im Jahr 1989 zum Tode verurteilt: Dennis McGuire. Bild: ap

Das eigentlich für Angstzustände, Schlafstörungen und Epilepsie gedachte Mittel Pentobarbital war seit 2010 in mehreren US-Bundesstaaten für Hinrichtungen verwendet worden. Doch unter dem Eindruck der Proteste von Menschenrechtsgruppen entschied der dänische Pentobarbital-Eigentümer Lundbeck, sein Mittel nicht mehr an Staaten zu verkaufen, die es zum Töten benutzen.

Familie will Klagen

Die Angehörigen von Dennis McGuire wollen den US-Staat Ohio nun verklagen. Sie seien tief bestürzt über die Vorgänge bei der Exekution und gehen von einer Verletzung seiner Grundrechte aus, sagte Anwalt John Paul Rion am Donnerstag. Alle Bürger hätten das Recht darauf, nicht auf grausame und unübliche Weise bestraft zu werden. (ap)

Die Anwälte von McGuire, der wegen Vergewaltigung und Mord der hochschwangeren Joy Stewart im Jahr 1989 zum Tode verurteilt worden war, haben bis zuletzt versucht, die Hinrichtung mit dem unbekannten neuen Drogen-Cocktail zu verhindern. Sie sprachen vorab von dem Risiko, dass ihr Mandant „in Agonie und Terror ersticken“ werde. Und sie machten geltend, dass die Verfassung grausame Strafen verbietet. Doch Staatsanwalt Thomas Madden hielt für den Staat Ohio vor Gericht dagegen, die Verfassung garantiere keinen „bequemen“ Tod.

Ursprünglich wollte der Bundesstaat Ohio das neue Tötungscocktail schon im vergangenen November an einem anderen Mann ausprobieren. Doch als der wegen des Mordes eines dreijährigen Mädchens verurteilte Ronald Phillips anbot, seine Organe zu spenden, verschob Governor John Kasich die Hinrichtung. Ohio ist einer von 32 US-Bundesstaaten, die weiterhin töten. In den Todestrakten des Bundesstaates sitzen gegenwärtig 138 Männer und Frauen.

Der Journalist Andrew Welsh-Huggins, der insgesamt zwölf Hinrichtungen als Reporter beigewohnt hat, erklärte mehrere Stunden nach dem Ende von McGuire in einem Interview, dass er nie einen so langsamen Tod gesehen hat. „Die meisten Verurteilten schlafen ein“, sagte Welsh-Huggins auf Al Jazeera, „heute war es umgekehrt. Der Verurteilte war lang relativ still, dann geriet er für zehn bis zwölf Minuten in Bewegung.“

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45 Kommentare

 / 
  • T
    tzapatu

    wir deutschen haben den amerikanern was zu verdanken.

    wir können in deutschland nur dank der amerikaner gegen die todesstrafe sein. ohne masterplan und sozialstaat wären wir sicherlich wesentlich totalitärer und hätten hier auch die todesstrafe. durch die hilfe der usa, können wir heute gegen die todesstrafe sein.

    das ändert nichts daran das hinrichtungen immer falsch sind.

    das wissen auch alle.

    alle aufgeklärten amerikaner, russen, chinesen, iraner und sogar deutsche, alle geistig gesunden wissen das.

    egal innerhalb welcher landesgrenze wir leben.

  • Staaten, die noch die Todesstrafe vollstrecken, haben ein grundlegendes Legitimationsproblem. Man kann eine schreckliche Tat nicht mit einer anderen schrecklichen Tat rechtfertigen und man kann mit der Todesstrafe auch keine schrecklichen Taten verhindern.

    Der Rachegedanke als Gesetzesgrundlage? Bei der Mafia vielleicht akzeptabel, aber unter zivilisierten Menschen? Wobei man hier auch feststellen muss, dass jeder Mafia-Killer i.d.R. mehr Sensibilität walten lässt. Die arbeiten nach der Methode: Kopfschuss - sofortiger Tod - fertig. Selbst die Guillotine war "humaner" als diese Quälereien in den amerikanischen Todestrakten.

  • @Gastname

    Die Bundesrepublik ist meine Heimat, für deren Verbesserung ich mich leidenschaftlich einsetze. Und sie sind hier mit Sicherheit nicht der Blockwart- Ausweiser .Aus politischen Gründen gleich gar nicht. Zu meinen Freunden darf ich übrigens auch einige US-Amerikaner zählen. Sie setzen sich schon jahrzehntelang gegen die abscheuliche Todesstrafe in Amerika ein. Ich werde hier auch nicht erklären, dass ich Herrn Putin verabscheue. Nur um einigen Schafsköpfen damit zu dienen. Immerhin ist Putin ein berechenbarer Politiker. 2013 konnte er einen Krieg gegen Syrien verhindern. Die US-Bomber waren schon bereit… Aus den Händen seines amerikafreundlichen Vorgängers Jelzin hat Putin Rußland mit vielen Zerstörungen übernommen. Wie seit ca. einem Jahr bekannt ist, werden jährlich 1,5 Milliarden Dollar aus dem Westen investiert um die Opposition in seinem Land zu stärken. Warum? Aaach, wegen der Menschenrechte? Im Moment schützt Putin das Menschenrecht auf Leben für einen amerikanischen Staatsbürger. Eduard Snowden hat seine Landsleute und die Bürger der Erde davor gewarnt hat, das die Obama-Administration die Welt ausspioniert.

    • G
      Gastname
      @yyyy xxxx:

      "Ich habe sogar Ausländer als Freunde" pflegte früher der Nazi zu sagen.

       

      Weitere Kommentare erübrigen sich.

    • @yyyy xxxx:

      Snowden- Ein Feigenblatt für Putin ?

      Hatte Putin vll. einen anderen Grund, als Ehrbarkeit, Snowden zu beherbergen ? Ist es so, ist ihm bei Ihnen zumindest ein Coup gelungen.

      Man muss sich nicht zwangsläufig auf eine Seite schlagen. Man kann aber das gleiche Maß für alle gelten lassen.

  • @Irma Kreiten

    Ach Frau Kreten, Sie mit ihrem Unwissen. Die Todesstrafe ist in Russland schon seit Jahrzenten abgeschafft. Und wenn sie darüber schwadronieren was staatlich bezahlte Killer anrichten können, dann dürften die USA erneut überführt sein. Wer setzte Killer auf Fidel Castro an. Wer ließ Che Guevara umbringen? Wer putschte 1973 gegen die gewählte chilenische Regierung und errichtete mit Pinochet ein Mörderregime? Besonders pikant ist die Tatsache, dass Rußland im Moment den US-Staatsbürger Eduard Snowden vor der Ermordung durch US-amerikanische Regierungskiller schützen muss.

  • Ein

     

    Vergewaltiger und (Doppel)mörder hat ein wenig gelitten?

    Schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm, schlimm.

     

    @Flohkop

     

    Zitat Flohkop

    Flohkop

    17. 01. 2014, 12:53

     

    Amerika, Russland, China - aber auch viele Muslimische Länder (welche das sind kann man Täglich in den Nachrichten erfahren).

    Wo ist da der Unterschied.

    Zitat Flohkopp Ende

     

    Der Unterschied ist z. B. das in den ersten 3 genannten Ländern niemand wg. Apostasie vom Staat getötet oder "nur" eingesperrt

    wird.

    Der Unterschied ist z. B. das in den ersten 3 genannten Ländern niemand getötet ist weil er homosexuell ist (ok. in Russland ist äußerst Prutal!!!!!1!1) die Werbung f. Homosexualität verboten (chleudert die Purschen zu Poden! Putin pesonders!!)

    Der Unterschied ist z. B. das in den ersten 3 genannten Ländern niemand wg. fremd gehen gesteinigt wird wie z. b. offiziell nach dem Gesetz im Iran.

     

    Fazit: Gut das wir verglichen haben!

     

    MfG.

     

    @

  • A
    arillo

    Ich bin grundsätzlich ja gegen die Todesstrafe, aber ob dieser Mann nun zwei oder fünfzehn Minuten gelitten hat, ist mir völlig egal. Es steht ohne Frage gegen jeden humanistischen Fortschritt, dass es immer noch Richter und Henker gibt, statt nur Richter, aber ich kann mit jemandem kein Mitleid haben, der eine schwangere Frau vergewaltigt und dann sie und ihr ungeborenes Kind tötet. Ich nehme an, dass ihre Qual nicht erst nach 15 Minuten vorbei war.

    Ich bin da sehr ambivalent, ich weiß.

     

    Interessant, dass ausgerechnet eine Nation, die so sehr von bibeltreuen Christen geprägt ist, noch immer die Todesstrafe verhängt und damit gegen eins der wichtigsten Gebote verstößt.

  • SV
    S. van Dam

    An den Kommentaren der "Amerika-Freunde" und Befürworter der Todesstrafe erkennt man auch an deren hündischer Ergebenheit gegenüber diesem Staat, dass Jene offenbar in ihrer Verwandschaft Nazi-Verbrecher hatten oder noch haben. Denn diese devote Haltung gegenüber den USA ist doch die Dankbarkeit, dass diese deutschen "Heil Hitler"-Jubler nicht ihrer gerechten Strafe zugeführt, oder an die UdSSR, Polen, oder CSSR ausgeliefert wurden, sondern man sie im kalten Krieg wegen ihres Spezialwissens brauchte und hofierte.

     

    "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland", so schrieb Paul Celan in seiner Todesfuge. Wie im klassischen Kontrapunkt üblich geben sich die Deutschen die größte Mühe dieses Fugenthema zu wiederholen - nur nehmen sie sich bei der Diskussion um die Mittäterschaft immer selbst aus.

    • @S. van Dam:

      "die Deutschen die größte Mühe dieses Fugenthema zu wiederholen"

       

      Die von "den Deutschen" im diesem Kontext reden, werden die sein, die aufgrund des Missfallens einer Gruppierung andere mit richten, weil ihnen die Welt offenbar zu komplex erscheint, als sie es rational verarbeiten könnten.

      Die Verallgemeinerung eines Urteils ist ein Spiel mit dem Feuer und Kollektivbeschuldung fern der Verhältnismäßigkeit ein Kind des autoritären Charakters.

  • IB
    Irritierter Bürger

    Es ist schlicht Barbarei, wenn ein Staat die Todesstrafe anwendet. Wenn es dann noch so abläuft wie hier, ist es extreme Barbarei.

    Wenn Politiker in Deutschland dann von "transatlantischer Wertegemeinschaft" reden, wo ist dann ihr Standpunkt?

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Irritierter Bürger:

      Der Begriff "Transatlantische Wertegemeinschaft" bezieht sich ausschließlich auf Profite der Großindustrie - auf nichts anderes!

  • B
    B.M.

    Und sie glauben also dass es im Bezug auf Frauenrechte, das Recht auf Bildung, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, etc. keine nennenswerte Unterschiede zwischen den USA und den anderen genannten Staaten gibt? Wobei der Unterschied zwischen Russland und den islamischen Staaten ja auch immer noch krass wäre. Warum nur dieses Bedürfnis alles in einen Topf zu werfen?

  • Amerika, Russland, China - aber auch viele Muslimische Länder (welche das sind kann man Täglich in den Nachrichten erfahren).

    Wo ist da der Unterschied. Menschenrechte kennen diese Länder nicht - Ja auch Amerika mit seinem Straflager von Guantanamo!!. Und da wäre noch jede Menge mehr zu nennen, z.b. Frauenrechte, das Recht auf Bildung, Meinungsfreiheit, Religions-Glaubensfreiheit, u.s.w..

    Alle Gesellschaften und Staaten die Hinrichtungen oder Tötung von Menschen einfach so per Gesetz hinnehmen sind vom Sinn dem das Menschenrechten zugeordnet werden muss, weit entfernt.

    Tja hilft nix, die Gesellschaft eines Staates ist der Spiegel der Politik.

  • P
    PeerHiero

    Amerika ...

    Nach eigenem Bekunden :

    "God´s own Country"...

    Das ist schon der Gipfel der Überheblichkeit!

    Nur weiß ich, daß in den Zehn Geboten unter anderem steht :

    "DU SOLLST NICHT TÖTEN" !

     

    Offensichtlich glt das aber nicht für die amerikanische Justiz...

    Und bevor die Amerikaner resp. die amerikanische Regierung irgendeinem anderen Land oder Volk vorschreiben will, wie es zu leben hat, sollte sie sich mal an die eigene Nase fassen und das Fehlverhalten im eigenen Land korrigieren;unter anderem auch die eigene Geschichte mit allen Verfehlungen aufarbeiten: Der Umgang mit den Ureinwohnern, die jahrhundertelang betrogen und ermordet wurden; die Sklavenhalterei, die permanente Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer souveräner Staaten, sinnlose Kriege in anderen Ländern....

    Liebe ( nein-gelogen) Amerikaner: Ein Jeder kehre vor seiner Tür, da hat er genug Dreck dafür....

    • M
      münchhausen
      @PeerHiero:

      "Ein Jeder kehre vor seiner Tür, da hat er genug Dreck dafür" - Ein bemerkenswertes Fazit für einen deutschsprachigen Kommentar, das "den Amerikaner" ™ verschiedenste Episoden der US-Geschichte vorwirft. Ist der deutsche Treppenabsatz denn schon gut gekehrt, dass man sich nun anderen Nationen zuwenden kann, und ihnen ihre Fehler unter die Nase reibt?

      Ich hätte übrigens in dem Zusammenhang noch einen Vorschlag, wo man doch nochmal genauer unter die eigene Fussmatte schauen darf: Wann arbeiten "die Europäer" endlich die jahrhunderte währende Ermordung von amerikanischen indigenen Völkern auf und die europäische Beteiligung am globalen Sklavenhandel?

  • K
    k

    eine schönes beispiel für die sich selbsternannte beste demokratie der welt und dem beschützer der freiheit und gerechtigkeit in der welt

  • PH
    Peter Haller

    @IRMA KREITEN

    Jaja, das stimmt schon, dass die Russen wahrscheinlich sowas machen.

    Aber die Amis praktizieren ja ausser dem Abmurksen der eigenen Leute im eigenen Land auch noch das Abballern von ausländischen Menschen in ausländischen Staaten, ohne Gerichtsbeschluss via Drohnen.

     

    DAS machen die Russen so nicht und soweit mir bekannt auch kein anderes Land auf dieser Erde !

    • @Peter Haller:

      Doch, man hört immer wieder, dass auch Israel irgendwelche führenden Hamas Mitglieder mit Raketen aus Drohnen hinrichtet!

      • B
        B.M.
        @Che Guevara:

        Wieso ,hinrichtet', die Anführer der Hamas kann man ja wohl getrost als Kombatanten bezeichnen.

         

        Abgesehen davon, was genau für ein Problem mit der Todesstrafe haben sie eigentlich? Offensichtlich veehren sie ja Che Guevara. Der murkste auch bekanntlich nicht nur bewaffnete Gegner ab, sondern gefesselte gleich noch viel lieber. Und die meisten von denen haben nicht mal schwangere Frauen vergewaltigt und ermordet, nehme ich mal an.

    • @Peter Haller:

      Wer ist nun besser ? Nordkaukasier sind zwar keine Ausländer, doch Entführung, foltern und ermorden derer ist auch da der Tagesordnung. Das tragen eines Bartes kann in den kaukas. Provinzen des Mannes Todesurteil bedeuten, wird nur nicht offiziell vom russ. Staat ausgeführt.

      Russland- USA- ein Krähe kratzt wohl der anderen hier kein Auge aus.

      In der Sache Menschenrechtsverletzung inert zu bleiben, ist glaube ich noch kein Prädikat" Gut" wert.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Grausame und unmenschliche Bestrafung. Das ist im bibelfesten Amerika Gottes Wille. Es gibt Menschen, die schreckliche Taten begehen. Aber die Gesellschaft, die diese Menschen verurteilt ist nicht besser.

  • G
    Gastname

    Und wieder einmal wird die Kritik an der Todesstrafe bemäntelt mit der Art der Hinrichtung oder sonstigen Punkten.

     

    Auch -wie immer-mit dabei ist die typische, blindewütige Antiamerikanismus welcher in diesem Land bei Links- UND Rechtsaußen eine lange gepflegte Tradition ist.

     

    Also, werte Amerikahasser:

    -Wer gegen die Todesstrafe ist, sollte erstmal gegen China und den Iran intervenieren.

     

    - Wer sich am Boykott des Herstellers stört (und dem deshalb benutzen Ersatzpräparat), sollte diesen zur Verantwortung ziehen.

     

    - Wer Putins homophobe Halbdiktatur bekaltschen will, sollte eine Ausreise gen Osten erwägen.

     

    - Wer die Nazis mit den USA vergleicht,darf sich kostenlos bei mir ein Geschichtsbuch ausleihen.

    • G
      Gast
      @Gastname:

      Ergänzung: Ebenso muss dies (4) im Kontext der eigenen Selbstdarstellung (der USA) gesehen werden.

      Mfg

    • G
      Gast
      @Gastname:

      (1) Die Todesstrafe ist in Amerika und im Iran und China inakzeptabel.

       

      (2.1) Die Verantwortung liegt bei den Amerikanern, die ein unerprobtes Mittel unverantwortlich verwenden

       

      (2.2) Das Engagement des Herstellers ist in jedem Fall zu unterstützen.

       

      (3)Ist es in Deutschland doch besser wie in Russland (persönliche Mutmaßung) so muss dennoch ständig um den Idealzustand der Demokratie kämpfen

       

      (4) Abstrakte Vergleiche die Aggressionen, Feindbilder und Übermut, u.ä. betreffen sind zulässig

    • P
      Peter
      @Gastname:

      Werden Sie bezahlt von einem US-Thinktank oder sind Sie wirklich so einfältig? Die Art der Hinrichtung offenbart immer wieder, dass die Todesstrafe barbarisch und grausam ist. Auch mit dem anderen Mittel, das jetzt zum Glück nicht mehr gelieftert wird. Keiner hier beklatscht Putin, aber die USA stehen mit ihm durchaus in einer Reihe, was Methoden und Demokratieverständnis angeht. Die APO - so es sie denn dank Medienzensur überhaupt noch gibt - wird in beiden Ländern niedergeknüppelt und eingeperrt. Zwei Parteien machen auch noch keine Demokratie aus.

      • G
        Gastname
        @Peter:

        Den Thinktank trage ich oberhalb des Halses - nur ohne Fernbedienung, wie dies bei Dritten offenbar der Fall ist.

         

        Ursächlich verantwortlich für die Wahl eines Ersatzmittels ist der Boykott des bislang genutzen Mittels durch den Hersteller.

         

        Was meinen Sie denn würde passieren, wenn die Mittel für die "Pille danach" vom Hersteller aus ethischen Gründen verweigert würden? Frauen müssten nach einer Vergewaltigung ein Ersatzmittel schlucken!

         

        Es ist widerlich, wie sich hier manche aus der Verantwortung stehlen.

  • A
    Arno

    Ich finde die Todesstrafe sehr fragwürdig. Und warum werden die Leute nicht erschossen oder einfach in die Luft gesprengt, wenn es schon eine schnelle Strafe sein soll?

     

    Ich meine ganz ehrlich so eine Qual,

    das darf doch nicht sein.

    Und welches Recht nimmt sich ein Staat raus Sterbehilfe zu verbieten,

    die Todesstrafe aber zuzulassen?

     

    Die Todesstrafe gehört verboten,

    auch wenn ich es einigen gönnen würde. Unschuldige kann man nicht wieder lebendig machen.

     

    Todesstrafe führt nur zu mehr Mord und Totschlag, weil der Täter dann garnichts mehr zu verlieren hat,

    das schlägt sich in der Statistik nieder. Ist weder gut für die Polizei, die Bürger, die Justiz

    und die innere Sicherheit im Allgemeinen.

  • Im Rußland Putinscher Prägung ist so etwas unmöglich. Dort ist Mord per staatlich angeordneter Todesstrafe seit langem abgeschafft. Was im Land der "Freiheit und der Menschenrechte" möglich ist, zeigt der Artikel. Dazu kommen noch all die Drogenmorde und herbeigelogene Kriege.

    • @yyyy xxxx:

      Natürlich ist die US-Politik nicht nur in dieser Hinsicht verlogen, Tatsache ist aber auch, daß in Rußland ebenfalls Menschen hingerichtet werden, eben nur nicht mit richterlichem Beschluß, sondern ganz ohne derartige rechtsstaatliche "Faxen". In Rußland werden politische Gegner wie Anna Politkovskaya ohne legales Beiwerk per Auftragsmord aus dem Weg geräumt. Aber das wissen Sie ja auch selbst.

  • V
    volki

    In der DDR wurde die Todestrafe am humandten durchgeführt, man führte den Verurteilen in einen leeren Raum....verschloss die Tür.....und erschoss von aussen unsichtbar in den Raum. Da war die Angelegenheit bei mehrenden Schüssen in 10 Sekunden erledigt!

     

    Ein westlicher Staat der scheinheilig mit Menschenrechte argumentiert, darf nicht einen Mörder ...morden!

    • S
      Sabine
      @volki:

      Frage: Gibt eine "humane" Todesstrafe? Ganz bestimmt nicht!

      "Du sollst nicht töten" ist keine Empfehlung, sondern ein Gebot, auc der zivilen und humanen Gesellschaft.

      Die Amerikaner haben in dieser Hinsicht eine Vollmeise mit ihren Todesstrafen, die, einmal ausgesprochen, schlecht widerrufen werden können. Denn amerikanische Politiker wollen sich nicht irren können!

      Genauso verwerflich finde ich die Angewohnheit von Angehörigen, "live" dabeiszusein, wenn das Urteil vollzogen wird. Die erwähnt Tochter mit ihrem "Oh my God" findet mein Mitleid nicht.

      • @Sabine:

        Einem geliebten Mensch, was immer er oder sie auch getan hat, das letzte mal beizustehen, wenn man das den möchte, ist nicht verwerflich.

        • S
          Sabine
          @T. Gas Yrrag:

          Beistehen? Höre ich richtig? Wobei denn? Ist es in Ihrem Kulturkreis ein Beistehen, wenn Angehörige Zuschauer der Todespritze sind?

          Das Wort beistehen hat etwas mit helfenwollen zu tun. Ich stehe einem Menschen bei, der in eiern Schwierigkeit steckt und ich bei ihm bin, um aus dieser Lage herauszukommen.

          Ihr Statement ist regelrecht erschütternd.

          • @Sabine:

            Wenn Sie mich nicht verstehen möchten, kann es durchaus verstörend auf Sie wirken.

            Wenn mein Vater auf dieser "Vorrichtung" festgeschnallt liegen würde, wäre ich vielleicht auch dort anwesend, um ihm zu zeigen, daß ich ihn nicht alleine lasse.

            Aber warum versuche ich mich hier zu rechtfertigen, wenn ich doch das Gefühl habe, daß Sie mich garnicht verstehen wollen. Msn kann es eben nicht allen recht machen und auch nicht erwarten, daß einen jeder Versteht.

            Wenn Ihr Vater dort liegen würde, was würde jemand wie Sie dann machen ?

            • @T. Gas Yrrag:

              PS

              Ich komme aus einem "Kulturkreis", wie sie es nennen, der Rache nicht als erstrebenswert oder sinnvoll betrachtet. und in dem Vergebung eine Tugend ist.

              Und Sie ?

    • @volki:

      Auch die Guillotine wurde seinerzeit als überaus humane Neuerung gepriesen.

    • SB
      sachlich bleiben
      @volki:

      In der DDR hat man Menschen in einen Warteraum geführt und dort heimlich einer hohen Strahlendosis ausgestzt, so dass sie mit ein paar Jahren Verzögerung kläglich an Krebs krepiert sind!

      • G
        Gergro
        @sachlich bleiben:

        Woher wissen Sie das so genau? Waren Sie selbst dabei? Sind das Ihre Eindrücke, die Sie durch die "Aufarbeiter" der DDR-Geschichte gewonnen haben? Dann warten Sie mal schön auf den Weihnachtsmann, der kommt nämlich am 24. Dezember

  • Die Hinrichtungen in den USA beweisen doch, daß die USA sehr scheinheilig sind, was Menschenrechte angeht. Die USA kann man getrost als Vierte-Welt-Land bezeichnen.

  • S
    Sue

    "selbst die Nazis und Stalins Schergen haben so gehandelt"

     

    Ich lege Ihnen nahe, sich mit Augenzeugenberichten von Vergasungen zu beschäftigen. Die Opfer litten in seltenen Fällen bis zu zwei Stunden, 30 Minuten waren die Regel, 15 Minuten eine fast schon glückliche Ausnahme - und dabei schlief niemand einfach so ein, sondern den Opfern war bewusst, was mit ihnen geschah. Auf engstem Raum mit dutzenden Menschen zusammengepfercht, während jeder um sein Leben kämpft, Alte und Kinder wurden auf dem Boden zu Tode getrampelt, Menschen versuchten mit den blanken Fingernägeln durch die Wände zu kommen, andere versuchten das Gas am Einströmen zu hindern - es war der blanke Horror.

     

    Aber wenn es gegen die USA geht ist wohl jede Halbwahrheit angebracht, wie?

    • @Sue:

      Ja genau, der Vergleich mit Nazideutschland gefällt mir!

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Selbst im Mittelalter wurden Delinquenten begnadigt, wenn sie den Akt der Hinrichtung überlebten. Andere Hinrichtungsformen (besser: legalisierte Morde) wirken schneller, quälen nicht so brutal, selbst die Nazis und Stalins Schergen haben so gehandelt. Aber was ficht das eine "auserwählte" Nation an, die christlichen Grundsätzen folgen sollte. Ernsthaft christlich? Die US Gesellschaft? Weit, weit gefehlt. Diese Scheinheiligkeit, Heuchelei ist schlimm, unerträglich aber ist der Mythos, den diese Nation immer wieder hochzuhalten versucht, sie sei der Garant für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie.

  • A
    Art

    Und dieser Staat wagt es, in anderen Ländern Menschenrechte einzufordern. Es ist einfach nur widerlich.

    • G
      gast
      @Art:

      Man sollte die USA zwingen die Todesstrafe abzuschaffen. Einige wurden schon zu unrecht hingerichtet.

       

      In den USA gehört auch zu den "Menschenrechten", das jeder jeden erschießen kann, wenn man nur schräg angeschaut wird, das Argument ist dann, "man habe sich bedroht gefühlt".

       

      Das es kein Waffenverbot gibt liegt daran, das die übermächtige Waffenlobby zu viel Macht hat.