Herkunft des Würzburg-Attentäters: Wahrscheinlich aus Pakistan
Dokumente und ein Bekennervideo hatten zu Zweifeln über die afghanische Herkunft des Täters geführt. Die Echtheit des Videos wurde nun bestätigt.
Nachdem Ermittler nach Angaben des ZDF bereits am Dienstagabend daran gezweifelt hatten, dass der Täter wie von ihm angegeben aus Afghanistan stammte. Es hatte Anhaltspunkte gegeben, wonach sich der Täter bei seiner Registrierung in Deutschland als Afghane ausgab, um seine Chancen zur Anerkennung als Flüchtling zu erhöhen, berichtete das „heute-journal“ . In seinem Zimmer hätten Ermittler zudem ein pakistanisches Dokument gefunden.
Auch das Bekennervideo hatte die Zweifel an einer Herkunft aus Afghanistan genährt. Er spreche in dem Video die Sprache Pashtu mit eindeutig pakistanischer Aussprache und verwende die pakistanische Variante verschiedener Begriffe. Der von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angegebene Name des Mannes, Muhammad Riyadh, stimme nicht mit dem Namen überein, mit dem er in Deutschland registriert wurde. Dieser laute Riaz Khan Ahmadzai.
Der Attentäter hatte in dem Regionalexpress am Montagabend Fahrgäste unter anderem mit einer Axt angegriffen und dabei fünf Menschen schwer verletzt, darunter vier Chinesen. Bei seinem Angriff rief der vor gut einem Jahr nach Deutschland gekommene Mann nach Zeugenaussagen „Allahu akbar“ (Gott ist groß). Die Ermittlungsbehörden gehen von einem islamistischen Hintergrund aus. Der Täter wurde von Polizisten erschossen, als er auf der Flucht Beamten angriff.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist
Waffen für die Ukraine
Bidens Taktik, Scholz’ Chance
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen