piwik no script img

Hartz IV als DauerzustandNicht vermittelbar

Der deutsche Arbeitsmarkt boomt, doch für Langzeitarbeitslose stehen die Chancen weiter schlecht. Drei Betroffene erzählen, warum.

Simona Heidinger hat „multiplen Vermittlungshemmnisse“. Eines davon: ihre Heimat Mecklenburg Foto: Miguel Ferraz

Berlin/Gadebusch/Braunschweig taz | Eigentlich müsste der Arbeitsmarkt offen stehen für Thomas Freising. Der Mann, drahtig, Brille, feines Gesicht, ist Krankenpfleger. Zwölf Jahre lang war er in diesem Beruf tätig, in einer Klinik, im Hospiz, in der Hauskrankenpflege. Eloquent ist er, zugewandt, man redet gerne mit ihm. Examinierter Pfleger – solche Leute werden händeringend gesucht.

Doch Freising, 50 Jahre alt, ist seit zehn Jahren Hartz-IV-Empfänger.

Er gehört zu den Langzeitarbeitslosen, denen es nicht mehr gelingt, aus der Statistik der Arbeitsagentur zu verschwinden, auch wenn die Wirtschaft boomt und allenthalben Fachkräftemangel herrscht. Fast 850.000 Menschen sind es, die in Deutschland schon länger als ein Jahr ohne Job sind. Über 200.000 haben sogar seit mehr als vier Jahren keine Stelle.

Woran das liegt? Manchmal passt der Mensch nicht mehr zum Arbeitsmarkt. Und umgekehrt. „Mismatch“ – „Nichtübereinstimmung“ nennt man das Auseinanderklaffen von Arbeitskräfteangebot und Nachfrage. Die Gründe dafür können in der Person der Arbeitslosen liegen, einerseits. Oder in den Anforderungen der Arbeitgeber, andererseits. Oder manchmal auch in beidem.

Grafik: Infotext Berlin

Man trifft Freising im „Kommrum“ in Berlin, einem Treff für psychisch Erkrankte. Heute gibt es hier ein Frühstück für alle BesucherInnen. Freising hilft mit, es ist ein kleiner Hinzuverdienst. Er kocht Tee und Eier, legt Scheibenkäse auf die Platten, räumt Geschirr ab, setzt sich zu den Gästen. Man spürt, dass Freising eine soziale Ader hat.

Was ist passiert?

„Ich bin ja schon aus einer Lebenskrise heraus in meine Ausbildung gegangen“, erzählt Freising, der in Wirklichkeit anders heißt. Er hatte nach einem Zusammenbruch einige Wochen in einer psychiatrischen Klinik verbracht. 23 Jahre war er da alt. Schon seit seiner Jugend litt er unter Ängsten, konnte manchmal nicht vor die Tür gehen, sich nicht in Gruppen aufhalten. In der Klinik fiel den Pflegern auf, dass er sich viel um Mitpatienten kümmerte. „Man schlug mir vor, doch eine Ausbildung zum Krankenpfleger zu machen“, sagte Freising. Ein krisenfester Job.

Aber auch ein harter Job für jemanden, bei dem eine Angststörung diagnostiziert wurde. Freising schaffte das Examen, fing in einem Krankenhaus an, auf der Station für Innere Medizin und wechselte dann in die Onkologie. Er reduzierte seine Arbeitszeit auf 30 Wochenstunden, wegen der Belastung. Noch hielt er die Balance zwischen Job und Seele.

An Energie mangelte es ihm nicht. Er machte während des Klinikjobs den Heilpraktikerschein. Nahm Sonderurlaub, um das Fachabitur nachzuholen. Notendurchschnitt 1,4. Er begann schließlich ein Studium der Pflegewissenschaften. Es klappte nicht. Ein Referat zu halten vor 40 Menschen, das sei bei seinen Phobien „einfach nicht möglich gewesen“, erzählt Freising.

Dabei unternahm er einiges gegen seine Ängste, übte Tai Chi, fuhr Rennrad, ging zum Atemtherapeuten, machte ein Redetraining, eine Psychotherapie. Aber der Kampf mit den inneren Dämonen kostet viel Energie. Die dann für den Job nicht mehr zur Verfügung stehen.

Freising ging in die Hauskrankenpflege, erhoffte sich davon Entlastung. Doch auch in der ambulanten Krankenpflege ist das Tempo hoch, Freising hetzte von PatientIn zu PatientIn. „Man ist ziemlich allein in der Hauskrankenpflege“, erzählt er. Es war nicht das Richtige.

Er fing im Lazarus-Hospiz in Berlin an. Dort wohnen Menschen in Grenzbereichen, zuerst gefiel es ihm. Aber irgendwann stellte er fest, „dass ich wuschig wurde“, schildert er die Veränderung. Sein Ordnungssinn ließ zu wünschen übrig. Es kam zu Nachlässigkeiten. Sein Zeitvertrag wurde nicht verlängert. Im nächsten Job, wieder eine Hauskrankenpflege, machte er Fehler, vergaß Patienten. Man kündigte ihm. Ein Hörsturz folgte, dann der Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik. Arbeitslosengeld. Dann Hartz IV.

Sein Leben stand an einem Wendepunkt. „Ich wollte nicht mehr in die Krankenpflege“, sagt Freising. Er hielt sich selbst nicht mehr für zuverlässig genug. Die Sachbearbeiterin im Jobcenter bemühte sich. Es folgten Berufsorientierungskurse, ein Umschulungsversuch zum Fahrradmechaniker, ein Orientierungspraktikum für den Beruf als Erzieher. Die Maßnahmen kamen und gingen, Hartz IV blieb.

Freising mit seiner zerbrechlichen Seele passte nicht mehr in den ersten Arbeitsmarkt, zu den Jobs, die ihm noch offen gestanden hätten. Es war, als wäre eine Verbindung gekappt. Irgendwann kam er ins Kommrum. Da waren Gemeinschaft, Ansprache, ein bisschen Hinzuverdienst. „Hier fühle ich mich zu Hause“, sagt Freising. Es war eine Befreiung, es ist ein Schutzraum, einerseits. Aber man kann es auch als Einbahnstraße betrachten, andererseits. „Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen können es einfach nicht mehr in den ersten Arbeitsmarkt schaffen“, sagt Franka Kretteck, Leiterin der Beschäftigungsprojekte im Kommrum.

Wer mit den BesucherInnen im Treff spricht, dem wird klar, dass man diese Hartz-IV-EmpfängerInnen mit „mehr Druck“, wie es manche Politiker fordern, nicht mehr in die Wirtschaft bringt. Denn der Druck war es ja, warum die Leute rausgefallen sind aus ihren Jobs.

Simona Heidinger aus Mecklenburg

Simona Heidinger, 53 Jahre alt, rot gefärbte Haare, schlanke Statur, gesunde Hautfarbe, hat aus ganz anderen Gründen ihre Arbeit verloren. Auch sie bezieht seit vielen Jahren Hartz IV.

Man trifft sie in der Kleiderkammer in Gadebusch, einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern. Sie hat in der sozialen Einrichtung einen Ein-Euro-Job, sortiert gespendete Kleidung, stapelt T-Shirts, beschriftet die Regale. An vier Tagen in der Woche arbeitet sie dort jeweils sieben Stunden lang, freitags außerdem einige Stunden in einer kleinen Wäscherei in der Nähe. Obwohl sie langzeitarbeitslos ist, ist sie also etwa 32 Stunden in der Woche beschäftigt. Mit diesen Hinzuverdiensten und dem Hartz-Regelsatz kommt sie auf 636 Euro plus ihre Warmmiete, Strom muss sie selbst zahlen.

„Es ist traurig, dass man auf Ein-Euro-Jobs zurückgreifen muss“, sagt Heidinger. Ihre Stimme ist rau, manchmal muss sie husten „wegen meiner kaputten Bronchien“, sagt sie. Bei der Frage, wie sie die Beschäftigung in der Kleiderkammer findet, ist sie hin- und hergerissen. Einerseits sei das Miteinander mit den Kollegen gut. Andererseits sagt sie über ihre Tätigkeit: „Man fühlt sich zwischen nutzlos und ausgenutzt.“ Nutzlos, weil sie nichts anderes, keine richtige Arbeit findet. Ausgenutzt, weil sie für jede Stunde Arbeit nur einen Euro erhält. „Obwohl man ja noch den Harz-IV-Satz vom Jobcenter bekommt, bleibt dieses blöde Gefühl während der Arbeit doch immer im Hinterkopf,“ sagt sie.

Es ist traurig, dass man auf Ein-Euro-Jobs zurückgreifen muss

Simona Heidinger

Heidinger verbrachte ihre Kindheit in einem Dorf in der Nähe, zwei Kilometer entfernt von der deutsch-deutschen Grenze. Als sie 15 Jahre alt war, zog die Familie nach Gadebusch. Nach der Polytechnischen Oberschule machte Heidinger eine Lehre zur Facharbeiterin für Lederwaren. Nach der Lehre bekam sie einen Sohn und nahm eine Stelle in einer örtlichen Schuhfabrik an. Später leitete sie eine Mitarbeiterkantine in einem Asphaltmischwerk.

Nach der Wende war damit Schluss: Das Mischwerk wurde 1991 geschlossen, ähnlich erging es der Schuhfabrik. Ihre Ausbildung als Facharbeiterin für Lederwaren war nicht mehr gefragt.

Das Arbeitsamt organisierte damals eine Umschulung zur Industriekauffrau, die Heidinger erfolgreich absolvierte. „Aber die war für die Katz“, sagt sie. Erstens, weil es in Mecklenburg-Vorpommern seit der Wende noch weniger Industrie gibt. Und zweitens, weil die Arbeitgeber keine frisch Umgeschulte wollten. „Es hieß immer: nur mit Erfahrung“, sagt Heidinger dazu. „Wie soll ich denn Erfahrung sammeln, wenn ich nirgendwo anfangen darf?“

Also folgten weitere Maßnahmen: Fortbildungen, Arbeitsbeschaffungsprogramme, Ein-Euro-Jobs, gelegentliche befristete Arbeiten von sechs Monaten oder einem Jahr, nie länger. Fragt man sie nach ihrem Wunschberuf, sagt sie: „Verkauf wäre ganz gut.“ Als Industriekauffrau finde sie heute eh nichts mehr, glaubt sie.

Heidinger hat eine resolute Art, sie tritt selbstbewusst und pragmatisch auf. Depressionen sind unter Menschen, die schon so lange arbeitslos sind, weit verbreitet. Heidinger hat es geschafft, stabil zu bleiben.

Warum zieht sie nicht weg aus der Kleinstadt mit ihren 6.000 Einwohnern, in eine Stadt mit mehr Jobs? Beim Interview in der Bäckerei des Ortes geht die Tür auf. Heidinger grüßt die blonde Frau, die hereinkommt, freundlich. „Das ist eine, die beim Jobcenter arbeitet“, erklärt sie. Obwohl sie vor einer halben Stunde zugegeben hat, dass sie den Jobcentermitarbeiterinnen in verzweifelten Momenten manchmal „den Teufel an den Hals wünsche“, sagt sie nun: „Sehr nette Person.“ Dass man sich über den Weg läuft, die Intimität der Kleinstadt, gefällt ihr. „Gadebusch ist noch ein Ort, da grüßt man sich. Man hält auch mal einen kleinen Schwatz“, sagt sie. In einer anonymen Großstadt würde sie es nicht aushalten.

Ihre Verwurzelung in Gadebusch ist aber auch einer der Gründe, warum Heidinger arbeitslos geblieben ist. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosenquote drei Prozentpunkte höher als im Bundesdurchschnitt. Gadebusch gehört nicht zu den besonders abgeschlagenen Regionen, aber für einen Verkaufsjob für Heidinger reicht es trotzdem nicht.

Das liegt auch daran, dass Heidinger in der Sprache des Jobcenters eine „Person mit multiplen Vermittlungshemmnissen“ ist. Ihr Alter von 53 Jahren zählt zu diesen Vermittlungshemmnissen, der Umstand, dass sie aufgrund kranker Bronchien körperlich nur eingeschränkt belastbar ist, und schließlich die Tatsache, dass sie schon seit der Wende ohne Job ist.

„Wenn ich innerhalb eines Jahres vom Jobcenter drei Stellen vorgeschlagen kriege, ist das schon viel“, konstatiert sie. Zuletzt hat sie sich in Eigeninitiative vor vier Wochen beworben, aber wie meist hat sie nicht einmal eine Absage erhalten. „Hier in der Region habe ich alles durch“, ist ihr Fazit.

Für eine Arbeit den Wohnort zu wechseln, kommt für Heidinger aber nicht in Frage. Einmal habe das Jobcenter ihr das vorgeschlagen. Damals war sie noch mit ihrem Partner zusammen, ihr Sohn war klein. Sie hat abgelehnt. Und jetzt, wo sie älter ist, wolle sie erst recht nicht wegziehen. Ihre Eltern wohnen noch im Ort, ihr Sohn und zwei Enkel ebenso.

Und ihren Radius ausweiten, in der weiteren Umgebung suchen? Der Vorsitzende des Jobcenters Nordwestmecklenburg, Martin Greiner, findet, das könne man von jedem erwarten. Hamburg oder Lübeck seien schließlich nicht weit. „Menschen, die mobil sind, sollten derzeit eigentlich keine Probleme haben, etwas zu finden“, sagt er.

Zweieinhalb Stunden Pendelzeit, inklusive Hin- und Rückfahrt, sieht das Jobcenter als „zumutbar“ an. Von Gadebusch nach Hamburg braucht man mit dem Auto 80 Minuten, nach Lübeck 45. Mit dem Zug sind es in beide Orte zwei Stunden. Heidinger hat ein Auto, es ist 16 Jahre alt. Es gibt Leute, die fahren nach Hamburg zum Arbeiten, sagt Greiner, sogar für einen schlecht bezahlten Job. Heidinger würde sich nicht darauf einlassen. „Wenn die jungen Leute das machen wollen, bitte sehr.“

Tülay Canlan aus Braunschweig

Tülay Canlan aus Braunschweig hat weder ein Auto noch einen Ein-Euro-Job. Aber viel Zeit. Die 44-Jährige fährt jeden Morgen mit dem Fahrrad von ihrer Wohnung in den Tagestreff „Iglu“.

Tülay Canlan in einem Tagestreff in Braunschweig Foto: Marek Kruszewski

Der Tagestreff, der an einer lauten Straße in der Nähe des Busbahnhofs liegt, verfügt über eine große Fensterfront, Licht flutet herein. Die Stimmung ist gelöst. An zwei großen Holztischen sitzen zehn Personen und unterhalten sich, einige ältere Männer spielen Karten. Neben den meisten stehen große Plastiktragetaschen: Dienstags ist Tafel im Iglu, es gibt gespendete Lebensmittel. Canlan kommt für die Tafel und die Gesellschaft in den Treff. Sie begrüßt eine Bekannte mit Küsschen, aber ihre Augen sind müde und gerötet. Sie hat, wie in vielen Nächten, schlecht geschlafen.

Ihren letzten Vollzeitjob hatte sie vor etwa 20 Jahren. Canlan stammt aus Braunschweig und hat dort einen Hauptschulabschluss gemacht. Nachdem sie in ihrer ersten Lehre zur Damenschneiderin die Abschlussprüfung zweimal nicht bestand, fing sie im örtlichen Hotel Mercur eine Lehre zur Hotelkauffrau an, die sie erfolgreich abschloss. Danach wurde sie übernommen. Etwa acht Jahre arbeitete Canlan in dem Hotel. „Ich war fest und sicher und habe mich wohl gefühlt“, sagt sie über diese Zeit.

Dass sie ihren festen Job verlor, hing mit ihrer Ehe zusammen. Ihr Ehemann habe sie geschlagen und vergewaltigt, sagt Canlan. Anzeige bei der Polizei hat sie deshalb bis heute nicht erstattet, aber nach zwei Jahren Ehe brachte sie sich vor ihm in Sicherheit. Sie ging in ein Frauenhaus nach Hannover um „mich vor ihm zu verstecken“, wie sie sagt. In ihren Zwanzigern war sie da, mit den Erinnerungen von damals hat sie heute noch zu kämpfen.

Nach dem Scheidung kam sie nach Braunschweig zurück. „Den Sprung“, wie Canlan es nennt, in ein Leben ohne Hartz IV oder Aufstockung vom Arbeitsamt hat sie nicht mehr geschafft. Ihren Vollzeitjob im Hotel Mercur bekam sie nicht wieder. Kurz vor ihrem Weggang nach Hannover waren ihr Asthma und Rückenprobleme attestiert worden. Sie durfte nicht mehr schwer heben – eine große Einschränkung bei der körperlichen Arbeit im Gastgewerbe.

Später bekam Canlan Diabetes und erlitt zwei Schlaganfälle. Sie kommt manchmal durcheinander beim Erzählen, nennt zum gleichen Ereignis zwei unterschiedliche Jahreszahlen. Seit einem halben Jahr hat sie einen amtlichen Betreuer, der einen Teil ihrer Formalien regelt. Im Moment geht es Canlan psychisch nicht gut. Sie fühlt sich depressiv, ein Psychologe bestätigte dies.

Nach ihrer Rückkehr nach Braunschweig arbeitete sie zumindest am Wochenende einige Stunden als Aushilfe weiter im Mercur, bis sie es wegen ihres Asthmas nicht mehr in der Küche aushielt. Danach folgten Ein-Euro-Jobs, zu Weihnachten Saisonarbeit in einem Kaufhaus. Zwischendurch hat sie als Reinigungskraft in Teilzeit gearbeitet – beim Putzen müsse man wenigstens nicht heben. Lange bleiben konnte sie nirgends.

Damals hatte Canlan Vorstellungen entwickelt, um auf dem Arbeitsmarkt besser dazustehen: Sie wollte den Realschulabschluss an der Abendschule nachholen, eine Ausbildung zur Kosmetikerin oder als Pflegeassistentin machen. Das Jobcenter hat mit Verweis auf ihren Gesundheitszustand und ihre gescheiterte erste Lehre in allen Fällen eine Finanzierung abgelehnt. „Mit dem Jobcenter habe ich immer Probleme“, sagt sie. Mit einigen Arbeitgebern auch. Wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt, schaffe sie es nicht „den Mund zu halten“.

Mit dem Jobcenter habe ich immer Probleme. Wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, schaffe ich es nicht, den Mund zu halten

Tülay Canlan

Auf ihrer letzten Teilzeitstelle als Reinigungskraft in einem Altenheim wurde sie fristlos gekündigt. Canlan sagt, der Arbeitgeber habe ihr Gehalt nicht bezahlt, auch nachdem sie mehrmals darauf hingewiesen hatte. Weil sie vom Jobcenter nur noch die Aufstockung kam, reichte das Geld nicht mehr. „Aus Protest“ ist sie einen Tag zu Hause geblieben, am nächsten Tag sei sie entlassen worden. Das Gehalt wurde später nachgezahlt.

Vor zwei Wochen bekam Canlan von einem Arzt eine neue „sozialmedizinische gutachtliche Stellungnahme“. Im letzten Gutachten hatte noch gestanden, dass sie „vollschichtig“ arbeitsfähig sei. In diesem heißt es nun, dass sie nur weniger als drei Stunden am Tag arbeiten sollte. Canlan kann nicht nachvollziehen, warum die Ergebnisse der beiden Atteste so weit auseinander liegen. Sie hadert mit ihren Krankheiten und damit, dass ihre Fortbildung deshalb vom Arbeitsamt abgelehnt worden ist.

Wer nicht einmal mehr drei Stunden am Tag arbeiten kann, erhält kein Hartz IV mehr, sondern nur noch die Grundsicherung „bei voller Erwerbsminderung“, wie es heißt. Vermutlich wird Canlan aufgrund ihrer schlechten Gesundheitszustands also demnächst frühverrentet werden. Finanziell würde es keinen wesentlichen Unterschied bedeuten. Aber es würde heißen, dass das Jobcenter nicht mehr für Canlan zuständig ist, eine Schulung irgendeiner Art wäre ausgeschlossen.

In der Statistik der Langzeitarbeitslosen käme Tülay Canlan dann nicht mehr vor.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

67 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Teil 3: Wer mittlere Leistung bringt weil er mittlere Qualifikation hat, der bekommt ein mittleres Einkommen. Das trifft ein anspruchsvolles aber inzwischen nur durchschnittliches Studium. Und wer wenig leistet, weil er nur eine sehr geringe Qualifikation hat, der darf nur wenig bekommen. Das trifft die Verkäuferin, den simplen Klempner, den einfachen Maurer, den Busfahrer und so weiter. Den Leuten stand es ja auch frei, fleißig und intelligent zu sein und super Abitur zu machen und dann zu studieren (mit einem exzellenten Abschluß). Besonders gute Juristen werden von internationalen Anwaltskanzleien umworben. Gute Informatiker gehen zu Google USA, gute Maschinenbauer zu BMW oder oder. Es muß aber nicht nur ein Studium sein. Gestern stand ein Artikel im Spiegel zu Löhnen und der Fachinformatiker (normale Ausbildung) hatte 4300 Euro Gehalt. Von einem Freund weiß ich aber, wie schwierig man eine solche Ausbildungsstelle bekommt. Da muß man schon ein exzellentes Abitur leisten. Und die Ausbildung ist anspruchsvoll. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und wer was leistet bekommt was. Wer nichts leistet, bekommt wenig. Er kann aber mehr leisten. Und wer - wie im Text psychisch krank ist - der muß halt kleine Brötchen backen. Ich mache niemanden anderes verantwortlich, daß ich krank geworden bin und ich lebe von meinen Sozialleistungen eben sehr sparsam. Aber ich weiß, daß es in meiner Verantwortung liegt. Wäre ich Beamter geworden (die drei Stellen hatte ich ja zugesagt), wäre ich heute Pensionär mit üppig Geld. Hätte ich dem Mobbing besser entgegnet und wäre dem selbstbewußt entgegen getreten, wäre ich nicht krank geworden. Ich hääte auch schnell die Firma verlassen können und mir aktiv was anderes suchen. Habe ich aber nicht. War meine Entscheidung, war falsch aber war meine Entscheidung. Und den im Text genannten geht es doch gut. Sie haben durch ihre Krankheit Schutz vor dem Arbeitsamt/ARGE/Jobcenter.

  • Teil 2: Wir werden gerade von China wirtschaftlich überholt. Versteht das keiner? Wir können uns höhere Löhne einfach nicht leisten. Bis vor einiger Zeit wurden Produktionen massiv nach Osten verlagert. Beim nächsten wirtschaftlichen Abschwung fängt das wieder massiv an. Lesen Sie mal Wirtschaftsmagazine. Deutschland exportiert nicht nur Waren sondern massiv Kapital. Damit werden im Ausland neue Produktionsstätten gebaut. Die alten in Deutschland werden verschlissen und die neuen sind im viel billigeren Ausland. Die Löhne in Deutschland sind einfach zu hoch und die unvernünftigen Gewerkschaften haben mit ihren unverschämten Tarifforderungen massiv dazu beigetragen. Ein Kanzler, der Billiglöhne fördert, hilft der Wirtschaft. Das vergessen anscheinend viele. Im Text war die Rede von der Dame, die die überaus einfache und völlig simple Ausbildung zur Damenschneiderin zweimal nicht geschafft hat. Wer entweder faul oder dumm ist, kann nicht auf üppige Unterstützung durch die Gesellschaft hoffen. Der leistet eben nichts. Der bekommt ja eine grundlegende Unterstütung durch Hartz IV. Aber mehr ist eben nicht drin. Die andere Dame im Text will nicht nach Hamburg/Lübeck pendeln. Wer ordentliche Arbeit will, muß was leisten. Ich bin nach meinem Betriebswirtschaftsstudium aus dem Osten auch in den Westen umgezogen. Ich habe im Helsinki auf Englisch studiert - Umzug für ein Jahr. Ich war in St. Petersburg für ein halbes Jahr. Ich habe in Hamburg für ein halbes Jahr Praktikum gemacht. Man muß schon mobil sein. Wer das nicht ist und sich dem Umzug verweigert, der kann sich doch nicht beschweren. Und wenn hier im Kommentar-Text viele davon reden, daß die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer, muß man fragen, wer gemeint ist. Daß es unverantwortliche Exzesse bei den Millionären gibt, stimmt. Aber ansonsten ist es ziemlich gerecht. Wer sehr viel leistet weil er eine sehr hohe Qualifikation hat (Arzt mit 10 Jahren Studium, Doktor der Chemie) bekommt viel Geld. (Teil2)

  • Ich bin über einen Vorschlag beim öffnen eines neuen Tabs auf dem Firefox auf diesem Artikel gelandet und kein regelmäßiger Leser. Aber ich war doch erschüttert über viele Kommentare und Forderungen hier.

     

    Ich habe als einer der zehn besten meines Abiturjahrgangs abgeschlossen und hatte drei Ausbildungen als Beamter im gehobenen Dienst zur Auswahl. Ich hätte dann Mitte der Neunziger im Osten das gleiche Ausbildungsgehalt erhalten wie vollbeschäftigte Verkäuferinnen. Ich wäre Lebenslang beschäftigt gewesen und nie gekündigt und hätte eine üppige Pesnion statt einer kleinen Rente erhalten. Ich habe aber lieber was leisten wollen und nochmal ins Ausland gehen wollen. Ich habe deshalb studiert und war zweimal (ein Jahr und ein halbes) im Ausland.

     

    Leider bin bei meiner ersten Arbeit ich durch Mobbing schnell psychisch krank geworden und längst nicht mehr in Arbeit sondern Sozialfall. Ich könnte also genauso gut im Text stehen. Ich weiß auch wovon die Betroffenen berichten. Aber ich sehe die Sache trotzdem bedeutend anders als die Mehrzahl der Kommentatoren.

     

    Wer behauptet, Hartz IV reicht nicht, kann mit Geld nicht umgehen. Bei mir hat es gereicht und ich habe keinen 1 Euro Job als Zuverdienst gehabt oder einen 450 Euro Job. Man kommt mit dem Hartz IV-Satz jahrelang aus. Wem es nicht reicht, der kann gerne einen 450 Euro-Job als Zuverdienst machen und 170 EUro (glaube ich) behalten. Wer das nicht schafft macht einen 1 Euro Job und bekommt 160 Euro pro Monat extra. Natürlich konnte ich mir in dieser Zeit keine neue Kamera kaufen - fotografieren ist mein Hobby. Wenn ich von sozialen Transferleitungen lebe, ist das der Gesellschaft als Zahlenden auch nicht zuzumuten. Ich kann insoweit nicht verstehen, warum Leute hier höheres Hartz IV fordern. Es wurde im Forum auch laute Kritik geübt, daß ein Grundeinkommen nicht gezahlt wird. Dann würde keiner mehr schlecht bezahlte Arbeit annehmen und unsere Wirtschaft wäre nicht wettbewerbsfähig. (Teil 1)

  • Jedem/ Jeder von uns könnte es so ergehen. Aber das blenden wir lieber aus oder reden sogar von "Sozialschmarotzern".

    Mich hat der Artikel tief berührt. einmal mehr frage ich mich, in was für einer Gesellschaft wir leben und warum keine Partei sich für die Rechte dieser Menschen einsetzt, noch nicht einmal meine eigene. Gar nicht, weil die Mitglieder an der Basis das nicht wollen, sondern weil es die gläserne Decke gibt, an der wir scheitern. Um einen wichtigen Posten zu bekommen muss man den Seeheimer nach dem Mund reden, ohne Posten kein wirklicher Einfluss. Und je eher es überregional wird, desto heftiger wird das Spiel. Diejenigen, die dann Entscheidungsträger*innen sind sind dann Leute wie Scholz und Nahles. Das die kein Interesse dran haben, das Hartz IV abgeschafft wird, ist klar. Was tun? Klar kann man als Einzelner auch Dinge bewegen - aber bei Hartz IV? Manchmal bin ich nur noch ratlos. Kann aber auch am Wetter liegen, wer weiß...

    • @Patricia Jessen :

      Was für Leute kennen sie denn, die dauerhaft kranke Arbeitslose als Sozialschmarotzer bezeichnen?

       

      Und was wäre denn ohne Hartz 4 für die Betroffenen anders?

      Arbeit hätten die jedenfalls auch nicht, dass die keine haben, liegt ja nicht an Hartz 4.

  • Die "Werte" unserer Arbeitsgesellschaft machen offenbar viele krank. Patentlösungsfetischisten hatten wir schon zu viele.

    Vorurteile gegen Empfänger von Hartz IV sitzen offenbar sehr tief und werden von anderen Presseerzeugnissen und populistischen Politikern auch gerne geschürt.

    Das Ausmaß der Anzahl der Menschen mit psychischen Störungen unter den Hartz IV-Empfängern ist in einer Studie des IAB (Bundesagentur für Arbeit) gut erforscht: http://www.iab.de/185/section.aspx/Publikation/k131029j04

    • @Harald Okun:

      Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg wurde 1967 als Forschungseinrichtung der Bundesanstalt für Arbeit gegründet. Es erforscht den Arbeitsmarkt auf Grundlage zweier gesetzlicher Aufträge, die für den Bereich der Arbeitslosenversicherung im SGB III und für die Grundsicherung für Arbeitsuchende im SGB II geregelt sind. Das IAB macht seine Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich und erteilt unabhängigen Rat an Politik und Praxis. [Quelle: Wikipedia]

       

      Bevor man der „Forschungseinrichtung der Bundesanstalt für Arbeit“ vertraut, sollte man sich lieber einmal auf dieser Seite umsehen.

       

      „Hartz-IV und mehr: Depressionen und Passivität als gewolltes politisches Mittel“ https://www.neulandrebellen.de/2017/02/hartz-iv-und-mehr-depressionen-und-passivitaet-als-gewolltes-politisches-mittel/

      • @Ricky-13:

        Die Seite Ihres Links gerade quer gelesen.

        Was da steht, entspricht zu 100 % der Realität.

        • @Frau Kirschgrün:

          Die Reichen werden immer reicher in diesem Land und wissen nicht mehr wohin mit ihrem ganzen Geld und die Armen müssen an der Tafel um abgelaufene Lebensmittel anstehen und bekommen von ihrem "schönen Leben" Depressionen.

           

          Millionen Hartz IV Bezieher sind Bürger dritter Klasse in Deutschland geworden, die keine Rechte mehr besitzen und die man auch jederzeit mit dem § 10 SGB II zu Arbeitssklaven machen kann. Wenn Hartz IV Bezieher sich allerdings gegen das Hartz-System wehren, dann landen sie mit einer 100% Sanktion schnell auf der Straße und dürfen ein 'Survival-Urlaub' als Obdachloser in diesem reichen Land "genießen". Es ist also kein Wunder, dass bei solchen "rosigen Aussichten" die meisten Hartz IV Bezieher schon extrem depressiv sind.

    • @Harald Okun:

      "Das Ausmaß der Anzahl der Menschen mit psychischen Störungen unter den Hartz IV-Empfängern ist in einer Studie des IAB (Bundesagentur für Arbeit) gut erforscht"

       

      Und was ist mit den Menschen, die alles tun, um nicht zeigen zu müssen, dass sie am Rande des Nervenzusammenbruchs arbeiten, oft krank geschrieben sind und funtkionieren so lange sie es schaffen, um dann aus Leistungsgesellschaft, die m. E. alle, die nicht an extrem Spaß machenden Arbeiten beteiligt sind, krank macht, rauszufliegen?

      Und heißt es dann, die psychisch Gestörten sind hauptsächlich unter den AlG2-Empfängern zu finden?

       

      Dieses System macht m. E. alle krank, erschöpft und unzufrieden. Denn die wichtigen Dinge sind für Geld nicht zu kaufen. Wir werden immer unfreier und lassen uns immer unfreier machen. Das zehrt.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Harald Okun:

      Ein hilfreicher Hinweis. Danke dafür.

  • Dieser Artikel macht mich irgendwie sehr traurig. Frau Heidinger arbeitet quasi vollzeit in einer für die Gesellschaft wichtiger Institution, der Kleiderkammer, die gebrauchte Kleidung wiederverwertet. Sie trägt also mehr zur Gesellschaft bei als jemand, der in einem Kleidergeschäft Kleidung verkauft. Leider ist die Wiederverwertung aber nicht wirklich lukrativ und deshalb findet sie sich in dem 1 Euro Job wieder. Warum gibt es nicht die Möglichkeit statt Hartz 4 und Eurojob solche sozialen Arbeitsstellen wie diese Kleiderkammer direkt zu fördern und dann eben ihr einen Lohn zu zahlen? Das wäre bei einiges würdiger. Genauso wie für Herrn Freising zumindestens zum Teil. Warum fallen Menschen, die entweder arbeiten oder eben krankheitbedingt nicht arbeitsfähig sind in die arbeitslos Kategorie? Selbst ein einfaches Umkategorisieren würde zum einen helfen besser auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und ihnen das Schuldgefühl, in das sie sonst hineingetrieben werden, zu nehmen.

  • ""Wer nicht arbeitet, soll …" ist zwar nicht mehr zeitgemäß, aber es müssen auch keine Lebensstile gefördert werden, die ohne Not zu Lasten der Gesellschaft gehen."

     

    Wer nicht arbeitet, soll … dieses unsägliche "Zitat" möchte ich einfach nie mehr lesen. Verteilen Sie zu Hause das Essen danach, welches Kind welche Noten nach Hause bringt? Das ist unsäglicher und indiskutabler Nazi- und m. E. AfD-Sprech.

     

    Geht gar nicht.

     

    …keine Lebensstile gefördert werden…

     

    Lebensstil?

     

    Haben Sie schon mal versucht, auch nur einen Monat vom Regelsatz zu leben – nein zu existieren?

    Nein, haben Sie nicht. Probieren Sie's! Geht nicht.

     

    Und ich gebe zu bedenken, dass unsere Arbeitswelt inzwischen derart "verkommen" ist, dass es für viele Menschen besser zu sein scheint, sich i. m. Augen als AlG2-Empfänger zu unrecht beschimpfen zu lassen, als im Job zum Hungerlohn ausgebeutet und früher ins Grab getrieben zu werden, denn die Lebenserwartung sinkt bei schlechter Ernährung deutlich.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Haben Sie schon mal versucht, auch nur einen Monat vom Regelsatz zu leben – nein zu existieren?

      Nein, haben Sie nicht. Probieren Sie's! Geht nicht. "

      Sie Spaßvogel, könne Sie nicht wirtschaften?! Ich bin als Student mit weniger ausgekommen. Ich kenne das Klientel, habe ja selbst bei ihnen in der Platte gewohnt. Rauchen, Saufen und Fertigmist fressen geht tatsächlich etwas ins Geld. Sie tun gerade so, als würden die monatlich wegsterben wie die Fliegen, weil sie nichts zu beißen haben. "[...]nein zu existieren?", also wirklich...

    • @Frau Kirschgrün:

      "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." Viele Politiker - besonders diejenigen die später einen Aufsichtsratsposten in der Wirtschaft bekommen haben - haben jahrelang frech dieses unsägliche Zitat gebracht. Das Volk aber, als der eigentliche Souverän, sagt: Wer keine Politik zum Wohle des gesamten Volkes macht, der soll auch keine Diäten bekommen.

       

      Worum geht es bei dem Zitat "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" eigentlich? Richtig! Wenn der Hartz IV Empfänger nicht als Lohnsklave (§ 10 SGB II) arbeiten will, dann soll man ihn verhungern lassen.

       

      Es handelt sich ja angeblich um ein Zitat des Apostel Paulus und gerade CDU/CSU Politiker (aber auch SPD- und FDP-Politiker) bedienen sich gerne dieses Zitats. Zweifel an einer paulinischen Verfasserschaft wurden aber schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts geäußert. Das Paulus von Tarsus zuerst ein Christenverfolger war, verschweigt man als Politiker einer "christlichen Partei" natürlich auch sehr gerne. Aber auch aus einem Saulus ist irgendwann ein Paulus geworden, und mit Gottes Hilfe können aus unseren Politikern vielleicht auch irgendwann einmal echte Volksvertreter werden.

       

      Was sagt Papst Franziskus eigentlich über Armut und soziale Gerechtigkeit? Und was würde ein Mann wie Papst Franziskus über solche Menschen sagen, die sich nicht scheuen, öffentlich so einen Satz "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" zu bringen?

       

      Papst Franziskus: "Wo es keine Arbeit gibt, fehlt die Würde! Und das sei nicht nur das Problem einiger Länder Europas, sondern es ist die Folge einer globalen Entscheidung, eines ökonomischen Systems, das zu dieser Tragödie führt; ein Wirtschaftssystem, in dessen Zentrum ein Götze steht, der Geld heißt." [Quelle: Radio Vatikan – 23.04.2014]

      • @Ricky-13:

        Dieser Satz von Paulus hat aber einen ganz anderen Hintergrund.

         

        Er wird im Zusammenhang mit dem christlichen Abendmahl genutzt. In der damaligen Gesellschaft wurden niedere Dienste wie das Bereiten des Tisches oder die Waschung vorher durch Frauen, Diener oder "rangniedere" Menschen ausgeführt.

         

        Die damaligen judenchristlichen Gemeinden hatten aber einen klaren egalitären Anspruch.

         

        Dieser Satz richtet sich an die wohlhabenden Gemeindemitglieder, auch ihren Teil zu leisten.

      • @Ricky-13:

        PS: Sandra Schlensog hat übrigens eine neue Petition ins Leben gerufen: Neuberechnung von ALG II / Hartz IV https://www.change.org/p/angela-merkel-ich-fordere-die-neue-berechnung-von-alg-ii-frau-merkel-hubertus-heil

         

        Auf der ganzen Welt wird die Armut immer größer, auch in Deutschland. - "Deutschland? Aber hier muss doch keiner hungern, so wie in armen Entwicklungsländern, schließlich sind unsere Mülleimer mit Essensreste gefüllt und ein Mensch der Hunger hat wird doch in der Lage sein einer Ratte ein Wurstbrot entreißen zu können" sagen die Reichen und zählen dabei genüsslich ihr Geld.

    • @Frau Kirschgrün:

      Sorry,

      war für RUJEX gedacht,

      03.06.18, 16:34 Uhr

  • Je reicher das Land, um so grösser die (relative) Armut. Die Reichen wollen noch reicher werden und mehr Reichtum ist nur durch mehr Armut möglich. Der bislang gepriesene Kapitalismus kommt langsam an seine Grenzen und die Ellbogen werden weiter ausgefahren. Die Abgehängten kommen nicht mehr mit, die Wirtschaft floriert. Was für ein Resultat!

    • @Wuff:

      Kurz, knapp, richtig.

  • Das Hauptziel der Wirtschaft ursprünglich ist die bestmögliche Bedürfnisbefriedigung von Menschen. Hierzulande entsteht hingegen mehr und mehr der Eindruck, dass eher Menschen der Wirtschaft und der Gewinnmaximierung von Unternehmensbesitzern dienen. Dabei sind wir sogar per Grundgesetz ein Land der SOZIALEN Marktwirtschaft und nicht der kapitalistischen Marktwirtschaft!!! Kein Wunder, dass einige Menschen von der Wirtschaft aussortiert werden.

     

    Politik muss nicht die Arbeitslosen bekämpfen, sondern die Arbeitslosigkeit. Dafür müssen Politiker Korrekturmaßnamen bei der Wirtschaft, konkret bei Unternehmen umsetzen und die Wirtschaft/die Gewinnmaximierung an die Soziale Marktwirtschaft Deutschlands anpassen!

  • Zitat: Zweieinhalb Stunden Pendelzeit, inklusive Hin- und Rückfahrt, sieht das Jobcenter als „zumutbar“ an. Von Gadebusch nach Hamburg braucht man mit dem Auto 80 Minuten, nach Lübeck 45. Mit dem Zug sind es in beide Orte zwei Stunden. Heidinger hat ein Auto, es ist 16 Jahre alt. Es gibt Leute, die fahren nach Hamburg zum Arbeiten, sagt Greiner, sogar für einen schlecht bezahlten Job. Heidinger würde sich nicht darauf einlassen. „Wenn die jungen Leute das machen wollen, bitte sehr.“

     

    Wenn Frau Heidinger einen Job in einer anderen Stadt innerhalb des Pendelzeitraums nicht annimmt oder sich auf einen Vermittlungsvorschlag hin nicht bewirbt, würde sie eine erste Existenzminimum mindernde Sanktion erhalten. Es sei denn, es wurde etwas anderes in der Eingliederungsvereinbarung vereinbart.

    http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbii/10.html

     

    2,5 Stunden sind zwar dem Gesetzestext nicht zu entnehmen. 2,5 Stunden ist ein Richtwert gem. fachlicher Weisungen der Bundesagentur für Arbeit (internes Dokument) zum § 10 SGB II (lt. Punkt 3.3 "Entfernter Beschäftigungsort") an Jobcenter. Strittig in der Rechtssprechung ist der Punkt 5 aus dem Absatz I zum § 10 SGB II „Zumutbarkeit“, der besagt: „Einer erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person ist jede Arbeit zumutbar, es sei denn, dass der Ausübung der Arbeit ein sonstiger wichtiger Grund entgegensteht.“

     

    § 10 SGB II ist mit dem Art. 12 GG (Berufsfreiheit, Verbot der Zwangsarbeit) nicht wirklich vereinbar.

     

    Alle Sanktionen, die das Existenzminimum kürzen sind verfassungswidrig (gem. Art. 1 in Verb. mit dem Art. 20 GG). Das Problem für Betroffene liegt meistens in der Dauer des Rechtsweges bis zum Bundesverfassungsgericht, um die Verfassungsbeschwerde einzureichen.

     

    Am 04.06.2018 findet die Anhörung von Anträgen von den Parteien DIE LINKE. und Bündnis 90/Die Grünen zur Abschaffung von Sanktionen bei HARTZ IV und Sozialhilfe im Bundestag statt.

    https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw23-pa-arbeit-soziales/555092

  • Unwürdig

     

    Bedingungsloses Grundeinkommen zahlen!

    Das beendet den ganzen unwürdigen Tanz.

    • @Hartz:

      hay,

      entlich einer der sehen kann;.)

    • @Hartz:

      Sie haben hier drei Leute, die arbeiten wollen. Wenn die wollten, würden zumindest Herr Freising und Frau Canlan längst Grundsicherung bekommen.

       

      Denen helfen Sie nicht mit dem bedingungslosen Grundeinkommen.

      Hier würde nur das solidarische Grundeinkommen nützen.

      • @rero:

        Arbeitszwang

         

        Man kann jederzeit ehrenamtlich arbeiten, wenn man will.

        Das Problem ist u.a. die fehlende Entlohnung. Das sog. "solidarische Grundeinkommen" (Propagandawort!) enthält undemokratischen und grundgesetzwidrigen Arbeitszwang.

        • @Hartz:

          Da liegen Sie falsch.

           

          Wenn Sie es nicht wollen, können Sie

          immer noch Hartz IV beziehen.

           

          Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde für die Leute nur mehr Geld bedeuten. Dem Artikel nach ist das aber genau nicht das, was sie wollen.

           

          Und ehrenamtlich hätten die Leute schon längst arbeiten können, wenn sie Wert drauf legen.

        • @Hartz:

          Ehrenamt ist aus meiner Erfahrung eine Tätigkeit, die schon vor AlG2 nicht bezahlt werden WOLLTE.

          Das sind Tätigkeiten, die für eine Gesellschaft zwar sehr, sehr wichtig sind, aber zu wenig Shareholder Value bringen (ein anderes Wirtschaftssystem muss her).

           

          Man muss über weitreichende Kompetenzen verfügen in den meisten Ehrenämtern und anstregend sind sie auch, wenn sie engagiert ausgeführt werden.

           

          Bezahlt die Leute ordentlich und tut nicht immer so, als wären das Beschäftigungsmaßnahmen, die jeder Depp ausüben kann. So ist es NICHT.

           

          Würden Sie Ihren Job für'n Appel un' 'n Ei machen? Ich denke nicht.

           

          Wieso haben die Norweger ein funktionierendes und gerechtes Sozialsystem, in das sogar Deutsche einwandern, um dort als Arzt oder Krankenpfleger zu arbeiten? Wieso können die das (und das sind nur 5,3 Mio. Einwohner), und wir als reichstes europäisches Land können das nicht?!

           

          Woran liegt das wohl?

          • @Frau Kirschgrün:

            Norwegen hat 5,3 Millionen Einwohner? Das wusste ich gar nicht. Aber die Zahl ist trotzdem sehr interessant, denn das entspricht genau den ALG I und ALG II Empfängern in Deutschland, die Prof. Dr. Bosbach ermittelt hat. Wir haben also genau so viele reale Arbeitslose wie Norwegen Einwohner hat.

             

            Prof. Dr. Bosbach: "In der Bundesagentur für Arbeit spricht man von unter 3 Millionen Arbeitslose. Es gibt aber 5,3 Millionen erwerbsfähige Empfänger von Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II. Dazu kommt noch, dass die Bundesagentur für Arbeit eine Zahl von Unterbeschäftigten herausgibt. Die Unterbeschäftigten werden mit 4,1 Millionen angegeben. Unterbeschäftigung bedeutet aber auch fehlende Arbeitsplätze. Das zeigt die wahre Dimension der versteckten Arbeitslosigkeit." [Prof. Dr. Gerd Bosbach, Statistikprofessor vom Rhein-Ahr-Campus in Remagen]

             

            Was Professor Bosbach damit sagen will, aber als Professor natürlich in der Deutlichkeit nicht so einfach ausspricht, ist, dass die Bundesagentur für Arbeit bewusst die wirkliche Arbeitslosenzahl Monat für Monat "schönt". Jeder weiß das im Grunde, auch unsere Journalisten wissen das seit Jahren, aber keiner haut mal auf den Tisch und prangert diese "Schönung der Arbeitslosenzahlen" endlich einmal an.

            • @Ricky-13:

              Diese 5,3 Mio. sind die Menschen in D, die allein Transferleistungen wie AlG2 beziehen. Die Menschen, die als Aufstocker (unter 1.200.- € brutto) arbeiten (müssen), und die, die unter 2.000.- € brutto verdienen und entsprechend wenig netto erhalten, liegen m. W. nur knapp über AlG2. Die realistische Zahl von AlG2-Empfängern inkl. derer, die nur wenig darüber zur Verfügung haben, liegen nach meinen Informationen bei etwa 13 Mio. Menschen in D.

               

              Das ist doch mal 'ne "soziale Marktwirtschaft", oder?!

               

              Eine soziale Marktwirtschaft, die es gar nicht gibt. Kapitalismus in der hier praktizierten Form ist NIE sozial (gewesen).

               

              Volker Pispers hat es sehr schön ausgedrückt:

              Kapitalismus – Raubtierkapitalismus?

              Wasser – nasses Wasser?

               

              Wir brauchen ein anderes Wirtschaftssystem – ich weiß, ich wiederhole mich…

              • @Frau Kirschgrün:

                Das war ungenau: Die Menschen (und das sind viele), die heute etwa 2.000.– € brutto verdienen, werden aller Wahrscheinlichkeit nach in Grundsicherung landen, also „ERST“ in der Rente (bei ca. 43% vom letzten netto) richtig arm sein. Das sind doch mal Aussichten…

          • @Frau Kirschgrün:

            Norwegen ist wesentlich reicher als Deutschland.

             

            BIP pro Kopf Norwegen 74. 941 USD, in Deutschland sind es 44. 500 USD.

             

            Norwegen ist wesentlich reicher als Deutschland und da kommen noch neh ganze Menge anderer Länder in Europa vor uns, Schweiz, Irland, Schweden, Dänemark etc.

          • @Frau Kirschgrün:

            Nach 20 Jahren in Norwegen kann ich sagen dass das hiesige Sozialsystem auch nicht menschlicher ist als das deutsche. Arbeitszwang und Maßnahmen gelten hier genauso, vermutlich sogar schärfer. Dafür gibt es aber auch genug Jobs von denen man vernünftig leben kann. Deutsche Migranten hierzulande, insbesondere Medizinisches Personal, wandert dementsprechend auch selten ins Sozialsystem ein, sondern finanziert dieses durch Steuern. Arbeitsbedingungen und Gehalt sind aber gut, deshalb gerne!

            • @Neolith:

              Wie ist denn die Lage für dauerhaft erwerbsgeminderte in Norwegen?

            • @Neolith:

              Ich weiß nicht wie es in Norwegen ist, aber in Dänemark ist die "Arbeits"Welt jedenfalls menschlicher als in Deutschland. Hartz IV mit seinem Zumutbarkeitsparagraphen (§ 10 SGB II) würde man in Dänemark niemals zulassen. Die dänischen Gewerkschaften würden da nicht mitmachen. In Deutschland haben die Gewerkschaften die Bürger seit Einführung von Hartz IV im Stich gelassen – eigentlich sogar verraten. Kündigungsfristen sind in Dänemark nach Betriebszugehörigkeit gestaffelt. Die Fristen greifen nach 9-monatiger Zugehörigkeit in der Firma. Sollte man doch gekündigt werden, ist es in Dänemark natürlich viel leichter wieder einen gutbezahlten Job zu finden als in Deutschland. Schon aus dem Grund, weil keine Ausweitung des Niedriglohnsektors betrieben wurde, nur um innerhalb Europas die Stellung als Exportweltmeister weiterhin zu halten - so wie es in Deutschland gemacht wurde - was die übrigen europäischen Länder natürlich wirtschaftlich extrem unter Druck setzt und man das schon als "Wirtschaftskrieg" bezeichnen könnte. Ein Wirtschaftskrieg, der das Leitbild eines freundschaftlich verbundenen Europas eigentlich unterläuft. In Dänemark gab es auch keinen Politiker, der sich öffentlich gelobt hat, dass er aus dem Land das "Niedriglohnland Nummer 1 in Europa" genacht hat. Wir wissen ja, welcher Politiker sich bei uns auf die Brust geschlagen hat, und wie stolz er darauf war, das keine anständigen Löhne in Deutschland mehr gezahlt werden und man seit Einführung der Hartz Reformen auch noch genügend Lohnsklaven (§10 SGB II) hat.

               

              Zeitarbeit unterliegt in Dänemark dem EqualPay. Auf deutsch: Ein Zeitarbeiter muss bei gleicher Tätigkeit und bei gleicher Qualifikation den gleichen Lohn wie ein Festangestellter bekommen. Zeitarbeit gibt es in Dänemark auch nicht in dem Maße wie in Deutschland. Zeitarbeiterkarrieren mit 10-jähriger Tätigkeit beim gleichen Kunden, so wie es in Deutschland seit vielen Jahren schon "normal" ist, gibt es in Dänemark nicht.

              • @Ricky-13:

                Im Artikel geht es aber um dauerhaft nicht erwerbsfähige und kranke Menschen.

                Es ist traurig, wenn jemand 2 schlaganfälle hatte, oder sonstwie dauerhaft krank ist, aber wie soll so jemand wieder Vollzeit arbeiten, und sollte so jemand überhaupt wieder Vollzeit arbeiten müssen?

                Der erste klingt doch ganz zufrieden mit der Situation, die 2. bekommt 630 Euro + die Miete und will auch gar nicht aus dem Ort, wo es keine Arbeit für sie gibt.

                 

                Und keiner der Personen geht es besser, wenn sie mehr geld bekommen.

                Wer nicht arbeitet soll nicht essen ist doch gar nicht das Thema.

                Es geht um wie viel soll jemand mehr haben, der einen job hat, als jemand, der keinen hat.

                Ob die Leute zufrieden sind, hab ich dem Artikel jetzt auch nicht entnommen.

                Wie ist denn die Situation für daerhaft erwerbsgeminderte in Dänemark?

                • @Peterbausv:

                  "Wie ist denn die Situation für dauerhaft erwerbsgeminderte in Dänemark?"

                   

                  Fragen Sie doch selbst nach. Die telefonische Vorwahl von Dänemark ist 00 45

                  • @Ricky-13:

                    Wie kam ich nur darauf, dass sie aus der Praxis wissen, worüber sie reden, wenn sie Dänemark über den grünen Klee loben.

                    Naja hier erfährt man was:

                    Unter anderem:

                    Ihre Frührente wird Ihnen in Form eines gesetzlich festgelegten Pauschalbetrages gezahlt. Die Höhe des Betrages hängt von Ihrer Wohnsitzdauer in Dänemark

                    und von Ihrem Familienstand ab. Das Einkommen, das Sie vor der Rente bezogen haben, beeinflusst die Höhe

                    Ihrer Frührente nicht.

                     

                    Also unabhängig vom vorigen Einkommen, klingt wie Hartz 4.

                    Dazu noch: Beziehen Sie neben der Frührente noch anderes Einkommen,

                    kann die Rente zusätzlich gekürzt werden. Klingt auch eher wie Hartz 4.

                    Und dann noch abhängig von der Aufenthaltsdauer in Dänemark, das ist ja mal so eher etwas, was man aus der AFD-Ecke erwartet.

                     

                    //http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/5_Services/03_broschueren_und_mehr/01_broschueren/02_international/europaeische_vereinbarungen/39_meine_zeit_in_daenemark.pdf?__blob=publicationFile

                    • @Peterbausv:

                      Nun lassen wir mal Dänemark in Dänemark und beschäftigen uns wieder mit den sozialen Ungerechtigkeiten in Deutschland.

                       

                      In Deutschland müssen 1,5 Millionen Menschen jede Woche an eine der 934 Tafeln anstehen um ihren Kühlschrank ein bißchen zu füllen. Wir haben 860.000 Wohnungslose in Deutschland, davon sind 52.000 Menschen obdachlos - leben also schon auf der Straße. Es gibt 1,6 Millionen Hartz IV Kinder, für die nicht einmal zu Weihnachten ein Teddybär von der Regierung im Hartz IV Regelsatz vorgesehen ist. Wir haben arme Rentner die morgens Zeitungen austragen müssen, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht. Deutschland hat darüber hinaus auch noch Millionen Niedriglohnsklaven die beim Amt aufstocken müssen, weil ihr Lohn nicht reicht. Gleichzeitig gibt es in diesem reichen Land Manager die Jahresgehälter beziehen wofür eine Krankenschwester zwischen 100 und 300 Jahre arbeiten müsste.

                      • @Ricky-13:

                        Ja, ist alles nicht schön.

                        Wir haben auch noch Millionen Flüchtlinge, und im Kongo verhungern Hunderttausende Kinder.

                         

                        Hier geht es aber um 3 Einzelfälle, 3 Menschen, die dauerhaft krank und unter anderem deshalb dauerhaft arbeitslos sind.

                        Was ist denn ihre Lösung, damit diese Menschen ein besseres Leben bekommen?

                        Glauben sie, einer von denen wäre dauerhaft glücklicher, wenn er im Lotto gewinnt und Geld kein Problem mehr ist?

                        • @Peterbausv:

                          "Glauben sie, einer von denen wäre dauerhaft glücklicher, wenn er im Lotto gewinnt und Geld kein Problem mehr ist?"

                           

                          Da müsste man die 3 Menschen selbst einmal fragen. Genügend Geld zu besitzen ist ja auch eine Art von Freiheit, denn man ist in seinem Tun und Handeln frei und muss sich nicht mehr von einer "Behörde" – oder wie man auch immer die Jobcenter bezeichnen möchte – bevormunden lassen. Mit genügend Geld kann man sein Leben bis zu einem gewissen Grad selbst gestalten. Was die Krankheiten allerdings angeht, dagegen hilft auch noch soviel Geld nichts.

                • @Peterbausv:

                  "Es geht um wie viel soll jemand mehr haben, der einen Job hat, als jemand, der keinen hat (?)"

                   

                  Die Antwort ist doch ganz einfach. Beide sollten soviel bekommen, dass sie am normalen Leben mit allem Drum und Dran teilnehmen können.

                   

                  Die arbeitende Bevölkerung hat auch immer noch nicht begriffen, dass ihre Löhne nicht steigen, solange der aktuelle Hartz IV Regelsatz auf Grundlage der Ausgaben der unteren 15% der Bevölkerung berechnet wird. Eigentlich müsste sich der Hartz IV Regelsatz an den Ausgaben der einkommensschwächsten 20% der Gesellschaft orientieren, aber dann müsste man natürlich auch die Löhne anpassen und das möchte man natürlich nicht. Die oberen Zehntausend haben in Deutschland nämlich das Sagen und nicht der eigentliche Souverän.

                   

                  Übrigens: Manager bekommen in Deutschland Jahresgehälter, wofür eine Krankenschwester zwischen 100 und 300 Jahre arbeiten müsste. Gerechtigkeit sieht für mich anders aus. Wer einmal in einem Krankenhaus war, der weiß, dass die Krankenschwester für unsere Gesellschaft wichtiger ist als der überbezahlte und oftmals nutzlose Manager.

                   

                  Ich mache aber gerne noch eimal Werbung für die Petition: "Neuberechnung von ALG II / Hartz IV" von Sandra Schlensog. Vielleicht steigen danach ja auch die Löhne wieder in Deutschland und das Bashing gegen "Hartzer" hat dann endlich ein Ende. https://www.change.org/p/angela-merkel-ich-fordere-die-neue-berechnung-von-alg-ii-frau-merkel-hubertus-heil

  • Der Artikel beleuchtet eine Seite von Hartz4.

     

    Die dargestellten Menschen haben eine "Erwerbsgeschichte" und scheinen motiviert und grundsätzlich Leistungsbereit - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - zu sein. Wie diese Menschen, kann jeder, ob Vorstand oder Hilfsarbeiter, im "System" landen. Sie haben Respekt und kein Mitleid verdient. Das Sozialsystem ist für diese Fälle geschaffen worden und sollte für diese refomiert werden.

     

    Anders sieht es bei der sog. neuen Untersicht aus (Abfällig als Sozialadel usw. bezeichnet). Diese Menschen haben nie am Erwerbsleben teilgenommen und es nicht wirklich vor - obwohl sie es theoretisch könnten.

     

    Es sollte deutlich zwischen diesen Gruppen unterschieden werden, denn die "neue Unterschicht" hat meiner Meinung es nicht verdient hoffiert zu werden. Jemand der eine Belastung für die Gesellschaft darstellt, keine Verantwortung für sich und seine Familie übernimmt und allgemein nicht bereit ist, Leistung zu bringen, hat nicht den selben Respekt verdient, wie jemand, der ohne verschulden hilfsbedürftig geworden ist.

     

    "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" ist zwar nicht mehr zeitgemäß, aber es müssen auch keine Lebensstile gefördert werden, die ohne Not zu Lasten der Gesellschaft gehen.

     

    Damit die Gruppe der unverschuldet Hilfebedürftigen nicht in politischen Debatten im selben Topf landet, sollte deutlich differenziert werden. Aus pseudo Humanismus alle ALGII-Empfänger über den Kamm zuscheren und als Opfer zu stigmatisiern, ist in jedem Fall eine Beleidigung für alle Menschen, die Hartz4 wirklich nötig haben, weil sie, obwohl sie es gerne würden, keinen Zugang zum Arbeitsmarkt haben.

    • 9G
      99710 (Profil gelöscht)
      @rujex:

      "Diese Menschen haben nie am Erwerbsleben teilgenommen und es nicht wirklich vor - obwohl sie es theoretisch könnten."

       

      Wo wird einem solch geistiges Junkfood serviert und - viel wichtiger - wie kommen Sie dazu, es ohne Blick auf die Zutatenliste herunter zu würgen und es dann in den Monitor zu erbrechen?

       

      Gehen Sie lieber hier essen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=35672

       

      oder, falls es Sie noch überfordert, beginnen Sie mit einem Entree: https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-24-april-2018-100.html

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @rujex:

      "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" war noch nie zeitgemäß, sondern schon immer menschenverachtend.

    • @rujex:

      Das erste Mal wo die Abwägung zwischen der Wohlfahrt und Arbeit stattfand war dies im viktorianischen Großbritannien und die Schuld wurde bei den Betroffenen verortet und als Antwort die furchtbare Institution des workhouse eingeführt.

       

      Auch wenn wir die Kasernierung nicht mehr anwenden - die Antworten (selber schuld und Arbeit vor Wohlfahrt) sind die gleichen geblieben.

    • @rujex:

      "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" ist zwar nicht mehr zeitgemäß, aber es müssen auch keine Lebensstile gefördert werden, die ohne Not zu Lasten der Gesellschaft gehen."

      Wie denn nun? Glatteis!

    • @rujex:

      Haben Sie vergleichende Zahlen zu den von Ihnen genannten Unterschieden der sog. "Bedürftigen"?

  • "Aber es würde heißen, dass das Jobcenter nicht mehr für Canlan zuständig ist, eine Schulung irgendeiner Art wäre ausgeschlossen.

     

    In der Statistik der Langzeitarbeitslosen käme Tülay Canlan dann nicht mehr vor."

     

    Genau das ist das Ziel des Jobcenters bzw. der Agentur für Arbeit.

     

    Zu erwähnen ist in dem Zusammenhang auch, dass Frau Canlan dann trotz voller Erwerbsunfähigkeit und Erwerbsminderungs-Rente vermutlich keinen Cent Rente bekommen wird, da seit 2011 für ALG II-EmpfängerInnen kein Rentenbeitrag mehr an die Rentenkasse gezahlt wird und somit die erforderlichen Rentenzeiten nicht gegeben sein werden.

     

    Ein Problem bei ALG II und der "Förderung" ist, dass es zwischen Vollzeit und Erwerbsunfähigkeit nichts gibt. Es würde schon so vielen Menschen in ähnlichen Situationen weiterhelfen, wenn es auch inklusive, individuelle Teilzeit-Fortbildungen und anschließend Teilzeitjobs gäbe, in denen auch "zart besaitete" ihrer Berufung und (deutschen) Arbeitspflicht nachgehen könnten. Aber das würde eine intensivere Begleitung und individuellere Maßnahmen bedeuten, was wiederum das "Amt" nicht kann, soll oder darf. Dann lieber Sanktionieren und Schikanieren.

    • @Hanne:

      Die Bezugszeiten mit ALG II sind Anrechnungszeiten, die Vorversicherungszeit wird also erfüllt, nur die Rentenpunkte erhöhen sich nicht.

      • @siri nihil:

        "Die Bezugszeiten mit ALG II sind Anrechnungszeiten, die Vorversicherungszeit wird also erfüllt, nur die Rentenpunkte erhöhen sich nicht."

         

        NUR ???????

  • Zwei der drei Personen sind gesundheitlich schwer angeschlagen, was heutzutage von keinem Arbeitgeber mehr toleriert wird - auch nicht in Berufen, in denen arbeitgeberseitig über Fachkräftemangel geklagt wird wie z. B. in der Krankenpflege.

     

    Und die dritte Person hat erfolgreich zur Industriekauffrau umgeschult, obwohl kaufmännische Berufe seit Jahrzehnten auf dem Arbeitsmarkt von Bewerberseite gnadenlos überlaufen sind - auch außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns, weshalb ein Umzug in diesem Fall entgegen der Erwartungen des Jobcenters nicht zu einer positiven Wende führen wird.

     

    Gerade für solche Menschen, die wohl nie mehr aus dem Hartz-IV-System vollständig herauskommen werden, benötigen wir dringend real armutsfeste ALG-II-Leistungen.

  • Toller Artikel, danke! Richtig, hinzugehen und zu recherchieren und sich die Sache anzuschauen, anstelle PR-Artikel umzuschreiben. Mir fällt dazu noch ein, dass die Eigenarten dieser Leute wesentlich billiger sind, als die Eigenarten anderer Leute, die es zB notwendig haben, Stuttgart21, die HRE-Rettung oder die Abschaffung der Steuerzahlungen für die Bayer AG (Zitzelsberger) durchzudrücken.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @EricB:

      Guter Hinweis. Womit wir wieder bei der Frage wären, was normal ist bzw. ob das Normale nicht das Kranke ist.

  • Es ist vorbildlich von unserem Staat, wie er Leuten, deren Schicksale wirlich nahe gehen, mit Harz IV und einer Grundsicherung zur Hilfe eilt. Selbst habe ich diese Hilfe über viele Jahre erfahren und bin heute noch dankbar dafür.

    • @Günter:

      Und noch vorbildlicher ist es, wie unser Staat, der immer noch den Art. 20 Abs. 1 GG ("Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat") in seinem Grundgesetz stehen hat, mit Hilfe des § 10 SGB II sogar aus einem arbeitslosen Naturwissenschaftler / Ingenieur einen Hilfsarbeiter mit Androhung von Sanktionen machen kann.

       

      Vorbildlich ist auch, dass die SPD sich seit Einführung der Hartz Reformen um "Wohltaten für die Reichen" gekümmert hat, denn Gerhard Schröder (SPD) hat damals als Bundeskanzler den Spitzensteuersatz auf 42% gesenkt (von 53% unter Helmut Kohl) und jetzt muss der kleine Bürger den Differenzbetrag von 11% irgendwie wieder hereinholen. Das Schröder auch noch die Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften steuerfrei gestellt hat, kommt noch "vorbildlich" dazu.

       

      Ja, da haben Sie wohl recht, der Staat kümmert sich sehr gut um seine Schäfchen, besonders um die reichen Schäfchen. Die armen Hartz IV Schäfchen werden natürlich geschlachtet, denn die sind überflüssig in der neuen Gesellschaftsform geworden.

    • @Günter:

      Noch viel freundlicher ist es von unserem Staat, wie er Menschen mit Vermögen, die wie ich nicht mehr arbeiten wollen, zur Hilfe eilt durch Steuererhöhungvermeidung.

       

      Vielleicht würde ich auch wieder arbeiten wollen, wenn die Steuern so hoch wären, dass man auch in sozialen Bereichen wieder einen Job bekommt, bei dem man sich nicht ausgebeutet vorkommt, weil der Personalschlüssel viel zu niedrig ist.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Berührende Schicksale, von denen es viele gibt. Ganz besonders die Geschichte von Herrn Freising ist mir sehr nahe gegangen. Sensibilität in unsensiblen Zeiten ist ein großes Dilemma, ganz besonders in helfenden und pflegenden Berufen, wo sie doch besonders gebraucht wird.

     

    Bis in die 1980er Jahre gab es noch Nischenplätze für zart besaitete Seelen. In Zeiten von Taktung und Zertifizierung ist dies anders: Einfühlungsvermögen prallt vehement auf ökonomische Zwänge. Mit dem Resultat, dass letztlich nur noch Anpassung und Funktionieren zählen.

     

    Ein verarmtes Land! Oder, mit den Worten von Jiddu Krishnamurti gesprochen: "Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, an eine kranke Gesellschaft angepasst zu sein."

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Hänge ich gern noch E. Fromm an:

      "Die Normalen sind die Kränkesten und die Kranken die Gesündesten. Wie glücklich der, der einen Schmerz hat, wenn ihm etwas fehlt. Wir wissen ja, wenn der Mensch keinen Schmerz empfinden würde, wäre er in einer sehr gefährlichen Lage. Aber sehr viele Menschen, also die „Normalen“, sind so angepasst, die haben so Alles, was Ihr Eigen ist, verlassen. Die sind so entfremdet, so Instrumente, so Roboter-haft geworden, dass sie gar keinen Konflikt mehr empfinden. Das heisst ihr wirkliches Gefühl, Liebe oder Hass, ist schon so verdrängt, so verkümmert, dass sie das Bild einer chronischen, leichten Schizophrenie bilden."

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Ein treffliches Zitat von Erich Fromm, das ich bis eben noch nicht kannte. Wenn Sie mir bei Gelegenheit mal schreiben, aus welchem seiner Bücher es stammt. Mittlerweile gibt es auch Bücher über Normopathie und Normopathen, etwa von Reza Madjderey. Die kann ich nur in homöopatischen Dosen zu mir nehmen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Es entstammt einem Mitschnitt eines Interview mit Fromm:

          https://www.youtube.com/watch?v=Dt09hfllNc8

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Freundlichen Dank. Zwischenzeitlich habe ich mir bereits "Die Pathologie der Normalität" in meine Bücherliste eingetragen. Um das alles abzuarbeiten, muss ich steinalt werden! Oh, Graus.

  • Sinnlos-Maßnahmen

     

    auf Steuerzahlergeld. So wird die Statistik geschönt. Die ausufernde Sozialindustrie lebt gut davon und kassiert Milliarden!

    ...

    • @Hartz:

      Richtig! Es sind nicht die in Hartz IV gefallenen Menschen, die den Staat "abzocken". Wie sollte das bei Leistungen die noch unter dem Existenzminimum liegen ("Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren den Regelsatz für Hartz IV-Empfänger systematisch nach unten gerechnet" siehe Monitorsendung vom 17.05.2018) überhaupt möglich sein (?), sondern die sich um sie herum gebildete "Abzock"-Industrie, die mit ihren "Weiterbildungsangeboten", die aber mit wirklicher Aus- und Weiterbildung nichts zu tun haben, sich eine goldene Nase verdienen.

       

      Die Sozialverbände, die Gewerkschaften, die Sozialanwälte und natürlich auch die Richter beim Sozialgericht, verdienen seit Jahren auch sehr gut an der ausufernden Armut in Deutschland. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Jobcenter dürfen wir in unserer Aufzählung natürlich nicht vergessen, die mit einem unglaublichen Bürokratismus und über 100.000 (!) Mitarbeitern einen egozentrischen Aufwand betreiben, der in gar keinem Verhältnis zu den Vermittlungserfolgen steht. Wenn es tatsächlich noch Jobs zu verteilen gäbe, von dem ein Mensch auch existieren kann, dann könnte der Staat sich doch eine Behörde wie die BA mit 100.000 Mitarbeitern sparen - und auch das hohe Gehalt vom BA-Chef Detlef Scheele (300.000 €). Die BA ist nur dazu da die Arbeitslosenquote zu schönen, Lohnsklaven für die Wirtschaft bereit zu stellen und sich natürlich selbst am Leben zu erhalten, denn sonst hätten wir weitere 100.000 Arbeitslose in Deutschland. Aktuelle Volksweise: "Wer noch glaubt, das Jobcenter vermittle in Arbeit, glaubt auch, das Ordnungsamt räume ihm die Wohnung auf."

       

      Über 5 Millionen Hartz IV Empfänger sorgen also täglich in Deutschland dafür, dass es den oben genannten Leuten gut geht. Nur der Hartz IV Empfänger, der bleibt weiterhin auf der Strecke und wird sogar noch sanktioniert, wenn er es wagt sich gegen das Hartz IV System zu wehren.

      • @Ricky-13:

        Das ist doch Gejammer auf allerhöchstem Niveau.

        Dem H4-Empfänger geht es also nicht gut? Er bekommt seine Wohnung inkl. Nebenkosten bezahlt und darüber hinaus noch Geld, um zu leben. Sicher, große Sprünge kann er sich damit nicht erlauben. Es kommt hier allerdings auch sehr auf das Geschick des Einzelnen im Umgang mit Geld an.

        Ich weiss von Studierenden, die weniger zur freien Verfügung hatten und es dennoch geschafft haben, sich eine vierwöchige Rucksacktour durch Neuseeland zu leisten. Durch eisernes Sparen und teilweise jobben.

  • Altersdiskriminierung!

    • @Hartz:

      Was Gehard Schröders Politik in Harz 4 versagt,sind Menschen mit Unfällen,die Körperschäden haben und Nachteilsaugleich bekommen,und wen sie nicht mehr arbeiten können nach jahrzehnten,weil weitere unfällen bekammen,werden gleich gestellt mit andren die nicht das gleiche haben,er greift an körpergeschädigten Menschen mit sein Harz 4 ,weil er nie einen Körperschaden bekommen hat,kennt es nicht,darum ist sein Harz 4 system Gesetzwidrig,er sollte sotieren diese Menschen,bischen von alten Arbeitslosenhilfe behalten,und nicht alle fördern,wo diese Gruppe von Menschen nicht mehr können