Hansa abgestiegen, drei Relegationsanwärter: Tränenfluss an der Ostsee

Hansa Rostock verabschiedet sich aus der 2. Bundesliga mit einer spektakulären Niederlage in Berlin. Am anderen Tabellenende kämpfen Düsseldorf, Paderborn und St. Pauli um die Relegation.

Aus, vorbei: Hansa Rostock muss den bitteren Gang in die 3. Bundesliga antreten. Bild: dpa

MÜNCHEN dpa | Jubel um die müden Aufsteiger aus Frankfurt und Fürth, Herzschlag-Finale im Kampf um den Relegationsplatz: Die Entscheidung um den dritten Platz in der 2. Fußball-Bundesliag fällt erst am letzten Spieltag. Beste Chancen hat Fortuna Düsseldorf, das mit dem 1:1 (0:1) bei Aufsteiger Greuther Fürth Rang drei verteidigte. „Wir wollten ein Endspiel, und das haben wir jetzt“, sagte Fortuna-Coach Norbert Meier.

Punktgleich ist der SC Paderborn, das den FSV Frankfurt mit 1:0 (0:0) besiegte. Dagegen unterlag der FC St. Pauli mit 0:1 (0:0) bei Dynamo Dresden. Besiegelt ist der Abstieg von Hansa Rostock nach dem 4:5 (3:3)-Torfestival bei Union Berlin. Fürths Trainer Mike Büskens hatte sich für die Aufstiegsparty in Schale geschmissen, auch sein Team zeigte sich lange von seiner guten Seite.

Christopher Nöthe brachte (33. Minute) die Franken in Front, doch Ken Ilsö (60.) sorgte für den Ausgleich. Fürths Stephan Fürstner sah noch Gelb-Rot (82.) - aber das konnte die Jubelfeier der Franken nicht trüben. „Wir können nach wie vor aus eigener Kraft die Relegation erreichen“, freute sich Fortuna-Coach Meier.

Vor 51 000 Zuschauern übten sich die „Löwen“ in Frankfurt als Party-Schreck. Gegen die Eintracht-Profis, die ihren Aufstieg am Montag ausgiebig gefeiert hatten, besiegelten Kevin Volland (17.) und Guillermo Vallori (21.) die erste Heimpleite der Hausherren. Frankfurts Constant Djakpa sah die Rote Karte (65.), aber auch dies konnte den Aufstiegsjubel der Eintracht-Fans nicht wirklich bremsen.

Düsseldorf punktgleich mit Paderborn

Düsseldorf bleibt Dritter - doch Paderborn ist der Fortuna vor dem letzten Akt dicht auf den Fersen. Mehmet Kara sorgte (49.) für das Tor des Tages gegen den FSV Frankfurt. „Das ist eine Belohnung für alles, was wir in dieser Saison geleistet haben“, sagte SC-Coach Roger Schmidt.

Dresden erwies sich einmal mehr als Favoritenschreck: Robert Koch besiegelte mit seinem Tor (54.) die Niederlage von St. Pauli. Dennoch können die Hanseaten mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen Paderborn und einer gleichzeitigen Heimpleite von Düsseldorf gegen Duisburg noch auf Rang drei springen. „Drei Punkte holen - und darauf hoffen, dass Düsseldorf verliert“, gab Pauli-Trainer André Schubert trotzig die Marschroute vor.

Rostock steigt in die Drittklassigkeit ab. Für die Gäste trafen Matthias Holst, Tino Semmer (10.), Stephan Gusche (32.) und Marek Mintal (54.), doch vier Tore reichten nicht. Union war durch Silvio (17.), Michael Parensen (26.), Torsten Mattuschka (28.) per Foulelfmeter, Chinedu Ede (47.) und Daniel Göhlert (69.) ein Mal mehr erfolgreich. „Wir sind nicht heute abgestiegen. Wir haben heute alles probiert“, beklagte Hansa-Coach Wolfgang Wolf den Abstieg.

Anders als Rostock darf Alemannia Aachen hoffen. Der Traditionsclub, vor sieben Jahren noch im UEFA-Pokal aktiv, bezwang den Karlsruher SC mit 1:0. Aimen Demai sorgte für die Entscheidung (20.), Aachen hat vor dem letzten Spieltag immerhin noch den Relegationsplatz im Blick.

Neben Karlsruhe und Aachen müssen auch Erzgebirge Aue und Energie Cottbus bangen: Aue unterlag in Duisburg mit 1:2 (0:2) und hat nur zwei Punkte Vorsprung auf den Tabellen-16. aus Karlsruhe. Goran Sukalo (18.) und Kevin Wolze (23.) trafen für den MSV, Ronny König verkürzte (56.). Cottbus unterlag beim FC Ingolstadt mit 0:1 (0:0) und liegt ebenfalls nur zwei Punkte vor Rang 16. Bochum bezwang Braunschweig mit 2:0 (1:0).

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