Haftbefehl gegen Polizisten: Vergewaltigung im Dienst
Zwei Polizisten sollen in Thüringen bei einer Wohnungsdurchsuchung eine Frau vergewaltigt haben. Gegen sie wurde Haftbefehl erlassen.
Der Übergriff soll sich nach dpa-Informationen im Kreis Gotha bei einer Durchsuchung der Wohnung der Frau ereignet haben. Anlass für die Durchsuchung soll unter anderem gewesen sein, dass die Frau mit mehreren Identitäten aufgefallen war.
Den Polizisten wird sexueller Missbrauch sowie Vergewaltigung in besonders schwerem Fall vorgeworfen. Sie hätten sich beim Haftrichter nicht zu den Vorwürfen geäußert, teilte die Staatsanwaltschaft Erfurt mit. Ihren Angaben nach soll es zu dem Übergriff gekommen sein, als die Beamten ihren Dienst ausübten. Demnach befand sich die Frau als „behördlich Verwahrte“ zum Zeitpunkt der Tat am vergangenen Samstag rechtlich in Polizeigewahrsam. Weitere Einzelheiten wollte die Staatsanwaltschaft nicht bekanntgeben und verwies auf die laufenden Ermittlungen sowie den Schutz der Beteiligten.
Laut Innenminister Maier waren direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Staatsanwaltschaft und die Experten für interne Ermittlungen der Landespolizeidirektion eingeschaltet worden. Sie hätten die weiteren notwendigen Maßnahmen veranlasst. „Wenn sich der Vorwurf bestätigen sollte, wäre dies nicht nur eine schwere Straftat, sondern würde auch erhebliche dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen“, betonte der Minister. Im Fall einer Verurteilung drohen den Männern nach Angaben der Staatsanwaltschaft Haftstrafen zwischen 3 und 15 Jahren.
Der Vorfall zeige, dass die internen Ermittlungen schnell gegriffen und die Polizei konsequent auch gegen eigene Kollegen ermittelt habe, erklärte der innenpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Dirk Adams.
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