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Grüne in Kreuzberg-FriedrichshainCanan Bayram folgt auf Ströbele

Hans-Christian Ströbele hält seit 2002 das einzige Direktmandat der Grünen im Bundestag. Nun geht er und Canan Bayram soll den Sitz für die Partei holen.

Die Grünen sind zuversichtlich, dass auch Bayram den Wahlkreis Kreuzberg-Friedrichshain für sie holen kann Foto: dpa

Berlin dpa | Die Grünen im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain- Kreuzberg haben eine Nachfolgekandidatin für ihren langjährigen Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele gewählt. Die türkischstämmige Canan Bayram (51) erhielt am Samstag 57 von 60 Stimmen der Wahldelegierten, wie ein Parteisprecher mitteilte.

Bayram wurde erstmals 2006 in einem der Wahlkreise in Friedrichshain direkt ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt, damals noch mit SPD-Parteibuch. Von dort will sie nun in den Bundestag wechseln. „Wir müssen die offene Gesellschaft nicht nur verteidigen, sondern auch weiterentwickeln“, sagte Bayram am Tag ihrer deutlichen Wahl zur Nachfolge-Kandidatin von Ströbele. Der 77-Jährige hatte angekündigt, bei der Bundestagswahl am 24. September nicht noch einmal anzutreten.

Bayram wurde 1966 in der Türkei geboren und wuchs am Niederrhein auf. Sie machte eine kaufmännische Ausbildung, holte das Abitur nach und studierte in Bonn Politik und Jura. 1999 trat sie in die SPD ein. 2003 zog sie nach Berlin und wurde 2006 Abgeordnete. 2009 kritisierte sie die Frauen- und Flüchtlingspolitik der SPD und wechselte zu den Grünen. Nebenbei arbeitet sie auch noch als Rechtsanwältin.

Bayram legte sich in den vergangenen Jahren mehrfach mit dem unbeliebten ehemaligen CDU-Innensenator Frank Henkel an, kritisierte Polizeieinsätze und kämpft gegen den Wandel des einst links-alternativen Bezirks zu einem von Akademikern und Touristen dominierten teuren Innenstadtkiez.

Die Grünen hoffen darauf, dass sie den Wahlkreis 083 auch ohne ihre bisherige Galionsfigur holen können. Den Kandidaten von SPD und Linken, Cansel Kiziltepe und Pascal Meiser, werden aber ebenfalls Chancen eingeräumt. Der Wahlkreis umfasst den Stadtteil Kreuzberg ebenso wie Friedrichshain und Teile von Prenzlauer Berg im früheren Ostteil der Stadt.

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2 Kommentare

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  • Als Kiezbewohnerin kann ich diese angeblichen Tätigkeiten von Frau Bayram nicht bestätigen. 1. Wenn sie sich so gegen Polizeieinsätze engagiert hat, warum stand sie dann bei der gewaltsamen Räumung der Gerhart-Hauptmann-Schule nicht vor der Polizeiabsperrung sondern gab dahinter Pressestatements ab und verhinderte, dass Aktivist*innen und Politiker*innen anderer Parteien so wie sie in die Schule konnten? Warum drängte sich uns der Eindruck auf, dass es Canan Bayram nur um ihre eigene Presseshow ging und die Geflüchteten nur eine Nebenrolle spielten und Staffage waren? 2. Der grüne Bezirk hat in den letzten Jahren haufenweise Konzessionen für alle möglichen Malle-Sauf-Bars rausgegeben. Wenn es den Grünen ernst wäre mit dem Kampf gegen Ballermann-Tourismus, hätte man das nicht gemacht. 3. Die alten Anwohner*innen in Freidrichshain werden seit einem Jahrzehnt systematisch vertrieben durch Luxusmodernisierungen und Luxusbauprojekte siehe Revaler Straße. Wo sind denn da die tollen "linken" Politiker*innen der Grünen? Außer Gelaber und schöne Pressefotos haben die auch nichts drauf.

  • Tja, Frau Byram ist ja wohl auch eine Akademikern , die im teuren Innenstadtkiez wohnt.Wie will sie diese Veränderung aufhalten ? Solange es Menschen gibt, die die teuren Wohnungen bzw. Mieten bezahlen geht das immer so weiter ....

    Da lebt es sich in der Provinz deutlich günstiger ... jeder kann selbst entscheiden wo und wie er wohnt und lebt , aber alle wollen in die (teure ) Großstadt und jammern dann entsprechend , oft auf hohen Niveau, z.B. als grüne Akademikerin .