Greta Thunberg beendet Schulstreiks: „Der Kampf hat erst angefangen“
Die Initiatorin der Fridays-for-Future-Bewegung beendet ihre freitäglichen Schulstreiks - weil sie ihren Abschluss gemacht hat. Ihr Protest geht weiter.
STOCKHOLM afp/taz | Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg beendet ihre wöchentlichen Schulstreiks – weil ihre Schulzeit zuende ist. Sie will nun andere Formen des Protests finden, wie sie am Freitag ankündigte. „Heute mache ich meinen Abschluss, was bedeutet, dass ich nicht mehr an den Schulstreiks fürs Klima teilnehmen kann. Das ist also heute mein letzter Schulstreik“, schrieb die 20-jährige im Onlinedienst Twitter. Insgesamt habe sich ihr Schulstreik über 251 Wochen gezogen.
„Ich werde weiter an Freitagen protestieren, auch wenn es technisch gesehen kein ‚Schulstreik‘ ist“, erklärte Thunberg. „Wir haben einfach keine andere Wahl, als alles zu tun, was wir können. Der Kampf hat gerade erst angefangen.“
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Thunberg hatte als 15-Jährige damit begonnen, sich freitags während der Unterrichtszeit vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für effektivere Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Streik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus.
Die Aktivistin prangert regelmäßig Regierungen in harschen Worten dafür an, dass sie nicht genug gegen die Klimaerwärmung täten. Ende März sprach sie nach der Veröffentlichung des jüngsten Berichts des Weltklimarats IPCC von „beispiellosem Verrat“ durch die internationale Politik. Die Regierenden bewegten sich „aktiv in die falsche Richtung“.
Es braucht alle, um eine Veränderung hervorzurufen
In ihrem längeren Thread auf Twitter rekapitulierte sie nochmal die Entwicklung in den letzten fünf Jahren. In den ersten drei Wochen haben sie komplett den Schulbesuch verweigert. So sei eine kleine Gruppe entstanden, die mit den Freitagsstreiks begann – der Beginn der Fridays-for-Future-Bewegung.
Bis 2019 habe sich daraus die weltweite Protestbewegung mit Milionen Mitstreiter:innen gebildet. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie habe man neue Formen des Protestes finden müssen. Vom Stopp des Klimawandels sei man aber immer noch weit entfernt. „Wir bewegen uns immer noch in die falsche Richtung“, schreibt Thunberg. Auch deshalb werde sie wie viele andere, die ihre Schulabschlüsse machen, weiter protestieren.
„Wir, die unsere Stimme erheben können, haben die Pflicht, dies zu tun“, schreibt Thunberg im letzten Tweet des Threads und fügt hinzu: „Um alles zu verändern, brauchen wir alle“.
Leser*innenkommentare
Horst Flugfeld
Und was macht sie jetzt? Uni-Streik? Eine Ausbildung?
Zebulon
Greta ist klasse. Ebenso ihr Konzept des Schulstreiks. Leicht modifiziert würde ich es auch unserem Kanzler empfehlen. Als 7-Tage/Woche Streik. Alleine seine Abwesenheit hätte schon etwas positiv Befreiendes.
Jim Hawkins
Greta forever!
Perkele
Ein Bruchteil von Gretas Durchhaltevermögen für unsere Politiker*innen - es wäre sehr viel erreichbar...