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Grenze zu SyrienTürkei macht dicht

Um die Einreise von Kämpfern des IS aus Syrien zu stoppen, wollen die USA der Türkei helfen, die letzten Kilometer offener Grenze zu schließen.

Sprach in einem Interview über die Situation an der türkisch-syrischen Grenze: John Kerry. Foto: ap

Ankara/Washington dpa | In Zusammenarbeit mit den USA will die Türkei nun auch die rund 100 verbleibenden Kilometer der Grenze zum Nachbarland Syrien schließen. Das kündigte US-Außenminister John Kerry im TV-Sender CNN an. „Die gesamte nördliche Grenze Syriens – 75 Prozent davon sind nun geschlossen worden. Und wir beginnen einen Einsatz mit den Türken, um die verbleibenden 98 Kilometer zu schließen“, sagte Kerry.

Bei dem vom US-Minister angesprochenen Grenzstück handelt es sich um einen Abschnitt im Nordwesten des Landes, der auf syrischer Seite unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) steht. Die Extremisten nutzen ihn als Nachschubroute. Der restliche Teil der Grenze zwischen beiden Ländern steht unter Kontrolle der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG), dem syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Die Kurden haben dort drei selbst verwaltete Kantone errichtet. Die Regierung in Ankara befürchtet deswegen, sie könnten in dem Gebiet einen eigenen Staat ausrufen und die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden in der Türkei anheizen. Die Türkei fordert seit längerem eine Pufferzone an der Grenze. Kritiker werfen der Regierung in Ankara jedoch vor, sie wolle damit verhindern, dass die Kurden weitere Gebiete an der Grenze einnehmen. Die USA stehen einer Pufferzone ähnlich wie Flugverbotszonen skeptisch gegenüber.

Washington diskutiere derzeit mit Ankara, wie genau der Abschnitt gesichert werden soll, sagte US-Außenamtssprecher Mark Toner. Der Einsatz habe aber noch nicht begonnen. „Alles, was zur Verstärkung der Sicherheit entlang dieser Grenze getan werden kann (...), wäre eine gute Sache“, sagte Pentagonsprecher Peter Cook. Ob US-Soldaten bei der Sicherung der Grenze helfen sollen, blieb zunächst unklar.

Dem Institute for Economics and Peace (IEP) zufolge strömten seit 2011 schätzungsweise bis zu 30.000 ausländische Kämpfer aus 100 Ländern nach Irak und Syrien, um sich dem IS anzuschließen. In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es laut IEP mehr als 7.000. 21 Prozent kommen aus Europa, von denen viele über die türkische Grenze nach Syrien strömen.

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3 Kommentare

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  • Wer glaubt, daß Erdogan die Grenze freiwillig schließt, glaubt auch an die Zahnfee. Schlechte Woche für ihn. Keine IS-Schutzzonen in Nordsyrien. Sein Angebot dort einzumarschieren wurde auch abgelehnt. Und jetzt kann er nicht einmal mehr Geld und Waffen liefern. Mit den teuren Flugzeugen, die die Kurden bombardieren wäre ich an seiner Stelle auch sehr vorsichtig.

    • 7G
      70023 (Profil gelöscht)
      @jhwh:

      Warum soll die Türkei Grenzen zu Syrien dicht machen. Seit Gründung der Türkei haben die Kurden von Schmugeln zwischen Türkei-Irak und Iran gelebt. Warum soll sich denn jetzt änderen. Weil die Europäer vor eine handvolle Flüchtlinge versagt haben. Wovon sollen die Menschen leben. Vorallem wo sollen die Menschen hin, die vor dem Diktator Assad flüchten. Also, eindeutig bin ich dafür, dass die Türkei grenzen zu syrien iund Irak ganz auf macht und die Flüchlinge nach europa weiterleitet. Das wäre eine faire Lösung.

  • Was wollen die wirklich? Erdogan hat bislang schon die IS-Kämpfer in der Türkei frei agieren lassen und ihnen die Querung der Grenze auch dort gestattet, wo es bereits einen Zaun gibt.

    Geht es darum, die Flüchtlinge aufzuhalten? Geht es darum die Kurden in de Türkei und in Syrien zu trennen? Geht es darum, den Zaun dann auch von der syrischen Seite zu "sichern" - also die "Pufferzone" auf kaltem Weg zu besetzen?

    Was ist die Rolle der USA dabei? Erdogan braucht keine Hilfe um 100 km Grenzzaun zu bauen und würde sich normal auch keine solche Blösse geben. Soll mit dem Schulterschluss zur USA suggeriert werden, dass sich der Grenzzaun gegen den IS richtet?

    Fest scheint hier zu stehen, dass die Meldung falsch ist - sie macht so wie sie hier steht, keinen Sinn. Es wäre Jounalismus, dieser Lüge auf den Grund zu gehen, als dass sie weiter verbreitet wird.