Globale Energieversorgung: Kohleverbrauch 2022 auf Rekordhoch

Der klimaschädliche Energieträger hat laut Internationaler Energieagentur Konjunktur. Insgesamt treibe die Energiekrise aber die Energiewende an.

Dampfende Kraftwerkstürme in der Dämmerung

Dämmerstimmung in der Kohlewirtschaft? Weltweit derzeit noch nicht Foto: Patrick Pleul/dpa

PARIS dpa | Der weltweite Kohleverbrauch wird der Internationalen Energieagentur IEA zufolge in diesem Jahr wohl so hoch liegen wie noch nie. Die Fachleute gehen davon aus, dass der Verbrauch des fossilen Brennstoffs 2022 erstmals über 8 Milliarden Tonnen liegen wird und etwa 1,2 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Einem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht zufolge dürfte der Kohleverbrauch bis 2025 auf diesem Niveau bleiben.

„Die Welt ist nah an einem Scheitelpunkt der Nutzung fossiler Brennstoffe“, zitierte die IEA Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte und Sicherheit bei der Agentur. Der Kohleverbrauch solle als Erstes zurückgehen, doch noch sei man nicht so weit.

Es gebe jedoch viele Hinweise darauf, dass die aktuelle Krise etwa den Einsatz von Erneuerbaren und Heizpumpen beschleunige. Das werde die Nachfrage nach Kohle in den kommenden Jahren mäßigen.

Das hatte eine Studie der Energieagentur in der vergangenen Woche ergeben. Die weltweite Energiekrise führt demnach zu einer drastischen Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Die Gesamtkapazität werde sich in den nächsten fünf Jahren weltweit fast verdoppeln und dabei Kohle als größte Stromerzeugungsquelle ablösen. Das erwartete Wachstum erneuerbarer Energien sei um 30 Prozent höher, als noch vor einem Jahr prognostiziert.

„Die Welt wird in den nächsten fünf Jahren so viel erneuerbare Energien ausbauen wie in den 20 Jahren zuvor“, sagte IEA-Direktor Fatih Birol. „Dies ist ein klares Beispiel dafür, dass die aktuelle Energiekrise ein historischer Wendepunkt hin zu einem saubereren und sichereren Energiesystem sein kann.“ Die fortgesetzte Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien sei entscheidend, um die Tür zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad offenzuhalten.

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