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Gleicher Preis, aber weniger drin„Shrinkflation“-Rekord bei Snacks

Die Verbraucherzentrale meldet einen Rekord an Beschwerden: Produkte werden immer kleiner, der Preis bleibt gleich oder steigt gar.

Wie gemein: Die Größe der Dose bleibt gleich, aber die Hersteller packen weniger rein Foto: Klaus Ohlenschläger/imago

BERLIN taz | Wer sich heutzutage Süßigkeiten, Snacks oder verpacktes Eis im Supermarkt kauft, wird am Ende womöglich weniger bekommen als noch vor kurzer Zeit – aber dennoch dasselbe oder gar mehr zahlen. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 wurden mehr derartige Fälle bei der Verbraucherzentrale Hamburg gemeldet als je zuvor, wie sie gemeinsam mit der Stiftung Warentest am Dienstag bekannt gab. Am stärksten seien Lebens- und Genussmittel betroffen, aber auch Drogerieprodukte wie Shampoos oder Duschgels.

Das Phänomen wird auch „Shrinkflation“ genannt, eine Wortneuschöpfung aus dem englischen Wort „shrink“, zu Deutsch „schrumpfen“, und „Inflation“. Die Aufschläge durch die „Shrinkflation“ seien dabei meistens höher als die aktuelle Inflationsrate von 11 Prozent für Lebensmittel, sagt Armin Valet von der Hamburger Verbraucherzentrale der taz. So sei etwa das Kakaopulver „Suchard Express“ bei gleichbleibendem Preis von 500 auf 400 Gramm geschrumpft – „eine Verteuerung um 25 Prozent“, so Valet.

Die Hersteller rechtfertigten sich gegenüber der Stiftung Warentest damit, dass nicht nur die Kosten für Lebensmittel, sondern auch für Rohstoffe und Energie angestiegen seien, heißt es in dem am Dienstag publizierten Bericht. Auch umweltfreundlichere Verpackungen könnten unter Umständen teurer in der Herstellung sein. Da Supermärkte jedoch ungern Preise erhöhten, sähen sich die Hersteller zu einer Mengen­reduzierung gezwungen, um ihre Mehrkosten auszugleichen, erklärt Valet.

Viele Kun­d:in­nen fühlten sich dadurch getäuscht. Die Verbraucherzentrale fordert deshalb politische Rahmenbedingungen für mehr Transparenz. Hersteller sollten etwa gezwungen werden, Mengenänderungen klar zu kennzeichnen. „Dabei können sie auch gerne den Grund, etwa eine klimafreundliche Verpackung oder eine verbesserte Rezeptur, mit angeben“, so Valet.

Den Ver­brau­che­r:in­nen rät er, immer auf den Grundpreis, also den Preis pro 100 Gramm oder Stück, zu achten und ihn mit anderen Produkten zu vergleichen. „Bei einem Verdacht auf Shrinkflation können sie sich an die Hamburger Verbraucherzentrale wenden“, rät er. Dort lassen sich „Mogelpackungen“ melden.

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7 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die schlichte Wahrheit ist, dass viele Unternehmen (und nicht nur große) sich mit Verweis auf die angeblich gestiegenen Kosten aktuell die Taschen vollmachen. Und da gibts nichts und niemand, der dieser Entwicklung einen Riegel vorschiebt. Kleines Beispiel: Ich hab im Urlaub (in D) 6,20 Euronen für eine große Apfelschorle bezahlt. Das ist IMHO nicht weit weg von Wucher.

  • Der Beitrag der Händler gegen Fettleibigkeit mit weniger Kalorien pro Packung.

  • An alle Verbraucher:



    Wie wär es mal mit einfach nicht kaufen, oder ist das der berüchtigte Wohlstand für alle.....



    Oder einfach mal abwarten, bis wir auch keine Wahl mehr haben?



    Demokratie ist immer noch kein Selbstläufer!

  • "Da Supermärkte jedoch ungern Preise erhöhten, sähen sich die Hersteller zu einer Mengen­reduzierung gezwungen, um ihre Mehrkosten auszugleichen, erklärt Valet."



    //



    Das ist aber schön gelungen,



    Mit der Angabe 'gezwungen',



    Zu den neuen hohen Preisen



    Verbrauch_ern die Schuld zuweisen.



    /



    Mogelpackungen schon sind



    Immer des Marketing Kind,



    Das kann man neben gelind:



    Ver... , wie ich das find.

  • Tja, leider hat der Gesetzgeber es versäumt die Schriftgröße und Textfarbe für den Kilopreis vorzuschreiben.



    Und oh Wunder, werden die Kilopreise in nahezu unlesbarer Schriftgröße und so gut wie unauffindbar angegeben.

    Gerade die Lebensmittelindustrie läßt ja keine Chance aus, den Verbraucher um die Fichte zu wickeln bzw hinter den Finger zu führen.

    Immer schön haarscharf an der Grenze zur Verbrauchertäuschung - und manchmal auch darüber hinaus.

  • Anprangern, geißeln, boykottieren.



    Wir Verbraucher haben die Macht.



    Wenig nur, aber schon 5% Umsatzminus rauben dem Management nachhaltig den Schlaf.

    • @Bolzkopf:

      Träum weiter, Verbraucher !