Gewürz-Alleskönner: Ran an den Zimt

Zinnamon, Zimmet, Zimt – so vielfältig seine Namen, so vielfältig sein Nutzen. Die Rinde ist ein Alleskönner, nicht nur beim Kochen.

Zimtstangen.

Richtige Alleskönner, diese Zimtstangen Foto: PantherMedia/imago

Er riecht betörend gut, hält als Rindenstück ewig frisch und wird für süß und salzig genutzt: Zimt, Zinnamon oder veraltet Zimmet gehört zu meinen absoluten Lieblingsgewürzen. Als Teil von Zimtsternen ist er gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit besonders präsent, als Heilmittel schon seit Jahrtausenden bekannt: Er kurbelt den Stoffwechsel an, ist entzündungshemmend, senkt die Blutzuckerwerte und den Cholesterinspiegel. Ein richtiger Alleskönner also!

Aber Vorsicht: In vielen Zimtmischungen werden billigere Sorten verarbeitet. Sie enthalten den sekundären Pflanzenstoff Cumarin, der in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Deshalb setze ich auf echten Ceylon-Zimt aus Sri Lanka, natürlich in Bioqualität. Ich habe auch eine Zimtmühle, die fast jeden Tag in Verwendung ist. Denn was wäre ein Milchkaffee ohne frisch gemahlenen Zimt (sowie Kurkuma und Kardamom, wenn vorhanden)?

Besonders mag ich Zimt in der Kombination mit Pflaumen und Äpfeln. Zum Beispiel zu einem selbstgemachten Apfelmus. Und auch jeder einfache Grießbrei, jedes Zwetschgenkompott, jeder Strudel lässt sich mit ihm aufpeppen. Das süßscharfe Aroma ist immer wieder eine Wucht. In Indien gehört Zimt auch auf den Frühstückstisch: Ein klassischer Masala Chai wird mit einer halben Stange pro Tasse zubereitet. Mit Gewürznelken und Kardamom wird diese vorsichtig aufgekocht und erst dann schwarzer Tee hinzugefügt. Sobald der durchgezogen ist, kommen noch ein Schuss frische Milch, Honig und Vanille dazu. Wunderbar wärmend und intensiv, gerade im Winter.

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Gerne verwende ich das Gewürz auch in einer klassischen Hühnersuppe, im Rinderragout mit Rotwein oder im Lammeintopf. Ganz hervorragend macht sich Zimt in scharfen Speisen wie dem indischen Jungli Maas. Dazu benötigt man eine Handvoll getrocknete rote Chilis, die in Wasser eingeweicht werden. Außerdem ein Kilo Lamm- oder Ziegenfleisch, kurz erhitzt mit vier Löffeln Ghee – einer indischen Butterschmalzvariante, die durch langes Köcheln der geschmolzenen Butter bei niedriger Hitze entsteht. Und zuletzt die Gewürze: Lorbeerblätter, etwas Knoblauch, ein Teelöffel ganzer Kardamom, ein Teelöffel Nelken und eine Stange Zimt.

All das wird in ein sauberes Tüchlein gewickelt und kommt in den Topf mit Fleisch und Ghee. Dazu ein Brocken Kristallsalz und ein paar der eingeweichten Chilis, dann darf alles auf kleiner Flamme mindestens zwei Stunden garen. Ab und zu etwas Wasser dazugeben. Fertig ist das Lammgericht nach indischer Art. Dazu gibt es Reis, Fladenbrot oder Polenta. Guten Appetit!

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