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Gewerkschaftskundgebung in EisenachOpelaner drängen Höcke ab

Sein Facebook-Post erzählt zwar eine andere Geschichte. Doch der AfD-Politiker Björn Höcke kommt bei der Demo für den Erhalt der Opel-Autofabrik gar nicht gut an.

Die Opelaner schauen sehr genau darauf, wer sie unterstützen will Foto: ap

Eisenach dpa | Die Beschäftigten des Opel-Werks in Eisenach freuen sich zwar über solidarische Unterstützung – auf die von Thüringens umstrittenem AfD-Chef Björn Höcke verzichten sie aber lieber. Höcke wollte sich am Dienstag unter die knapp 1.400 Teilnehmer einer Aktion für den Erhalt der Autofabrik in Eisenach mischen – Opelaner und Vertrauensleute drängten ihn und etwa ein halbes Dutzend andere AfD-Anhänger jedoch immer weiter von der Kundgebung ab.

„Wir haben keinerlei inhaltliche Schnittmenge mit der rassistischen Politik der AfD. Das haben die Kolleginnen und Kollegen gestern eindrucksvoll gezeigt, darauf sind wir sehr stolz“, sagte Michael Ebenau von der Bezirksleitung der IG Metall. Die Solidarität der AfD werde nicht gebraucht, erklärte auch der Betriebsrat.

Am Abend wurden auf Höckes Facebook-Seite Bilder des Politikers auf der Kundgebung veröffentlicht, versehen mit Kommentaren wie „Wir als AfD kämpfen an der Seite der um ihre Arbeitsplätze bangenden Opel-Mitarbeiter in Eisenach.“ Angesichts der Behandlung von Höcke und den AfD-Anhängern durch die Beschäftigten des Opel-Werkes würde diese Darstellung nur von der Verlogenheit Höckes zeugen, so Ebenau.

Höcke gilt – auch wegen seiner Dresdner Rede zur deutschen Erinnerungskultur vor mehr als einem Jahr – als Rechtsaußen in der AfD. In der Debatte um die Zukunft des Eisenacher Opel-Werks, für das die Belegschaft Investitionszusagen des französischen Opel-Mutterkonzerns PSA fordert, hatte Höcke kürzlich erklärt, Deutschland brauche „endlich wieder eine patriotische Wirtschaftspolitik“.

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7 Kommentare

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  • Opelaner wählen keine AfD?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Frank Stippel:

      Offensichtlich nicht alle.

       

      Ich finde das war eine gelungene Aktion der Opelanerinnen und Opelaner in bester antifaschistischer Tradition.

  • Wenn die Mehrheit der Opelaner das so sieht, dann sollte man es auf jeden Fall ohne Wenn und Aber akzeptieren. Damit entfällt dann natürlich auch für die AfD jedweder Grund, sich für den Erhalt des Werkes und damit für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen. Sofern letztlich eine politische Entscheidung über das ob oder ob nicht maßgeblich sein sollte und ausgerechnet die AfD das Zünglein an der Waage ist, könnte das allerdings bedeuten "Pech gehabt, Opelaner, ihr selbst wolltet ja lieber arbeitslos werden".

    • @wxyz:

      Das nennt sich dann Korruption und bestätigt die AfD

    • @wxyz:

      Zünglein an der Waage? Häää? Ist DAS der grund, warum sich überhaupt jemand dafür interessiert?

    • @wxyz:

      Völlig unabhängig davon, dass die Opelaner keine Unterstützung von der AfD und deren Rechtsaußen Höcke nötig haben: Glaubt denn irgendjemand (außer den anonymen Feiglingen im Netz), "ausgerechnet die AFD" habe einen Einfluss auf Investitionszusagen des Mutterkonzerns PSA?!

    • @wxyz:

      Alternativ sollten ihrer Meinung nach Gewerkschaften mit Rechtsnationalen gemeinsame Sache machen?

      Dann doch lieber Arbeitslos als Höcke in den Hintern zu kriechen....