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Gewalt gegen Frauen in IndienWieder Tote gefunden

Vergewaltigt, ermordet und in einen Baum gehängt – abermals sind zwei tote Frauen gefunden worden. Polizisten wird eine Gruppenvergewaltigung vorgeworfen.

Protest gegen Gewalt gegen Frauen in Indien Ende Mai. Bild: ap

NEU DELHI/LUCKNOW dpa/afp | Wieder sind im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh in Bäumen erhängte Gewaltopfer gefunden worden. Am Donnerstag wurde im Distrikt Moradabad ein 16-jähriges Mädchen tot in einem Baum entdeckt, wie die Nachrichtenagentur IANS berichtete. Ihre Familie gehe davon aus, dass sie vergewaltigt und ermordet worden sei.

Am Mittwoch war eine 45-Jährige in einem Baum erhängt nahe der nepalesischen Grenze von Uttar Pradesh gefunden worden. Die Polizei geht von Mord aus. Ob die Frau zuvor vergewaltigt wurde, war unklar.

Vor ihrem Verschwinden war die 16-Jährige aus Moradabad laut IANS am Mittwochabend allein daheim, während die Familie auf einer Feier war. Die Angehörigen werfen der Polizei vor, sie auf den nächsten Morgen vertröstet zu haben, als sie das Mädchen hätten vermisst melden wollen.

Vor gut einer Woche hatte der Fall zweier minderjähriger Cousinen, die im selben Bundesstaat von mehreren Männern missbraucht und erhängt worden waren, im ganzen Land Entrüstung und Proteste hervorgerufen.

Indes hat eine Inderin aus dem Bundesstaat Uttar Pradesh vier Polizisten eine Gruppenvergewaltigung vorgeworfen. Nach den am Donnerstag veröffentlichten Aussagen der Frau ereignete sich der Vorfall am Montag auf einer Polizeiwache im Bezirk Hamirpur. Sie sei vergewaltigt worden, nachdem sie sich geweigert habe, für die Freilassung ihres inhaftierten Mannes Schmiergeld zu zahlen, sagte die Frau.

Polizeisprecher Virendra Kumar Shekhar sagte, die üblichen Prozeduren würden eingehalten, „die Schuldigen werden bestraft“. Im Bundesstaat Uttar Pradesh, in dem rund 200 Millionen Einwohner leben, wurden in den vergangenen Jahren wiederholt Fälle von Gruppenvergewaltigungen gemeldet. Im Mai wurden zwei Mädchen im Alter von zwölf und 14 Jahren an einem Mango-Baum erhängt, nachdem sie eine Gruppenvergewaltigung erlitten hatten.

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3 Kommentare

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  • INDIA IST UEBERALL !!!

    Deutschland z.B. hat statistisch gesehen noch höhere Opferzahlen, das rechtfertigt nicht diese grausamen Taten in India aber es rückt etwas in die Mitte:

    Das ist ein globales Problem der Männerwelt und dafür gibt es weder eine Erklärung noch eine Entschuldigung. Alle müssen sich ändern, nicht nur in India ...

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Schreckliche Vorkommnisse.

     

    Aber man muß den Blick für die Realität bewahren. Überall auf der Welt erleiden Frauen Gewaltverbrechen. Ich erinnere daran nur, um antiindischen Ressentiments den Wind aus den Segeln zu nehmen.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Ein gewisser türkischer Politiker dachte auch, er hätte den "Blick für die Realität" bewahrt. Die Folgen sind bekannt.

       

      Ich fürchte, vor diesem Hintergrund werden keine indischen Vorurteile wachsen, zumindest keine neuen. Es gibt in Indien auch eine wehrhafte Frauengruppe, die ihr Möglichstes zum Schutz von Mädchen und Frauen tut. Aber das ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Frauen - Mütter, Großmütter, Schwiegermütter (!) und vor allem junge Frauen selbst müssen zusammenhalten und sich wertschätzen. Der Brautpreis müsste umgedreht und künftig zu einem Bräutigampreis werden nach dem Motto (uuhh, mir wird übel!) Nachfrage regelt den Preis. Es müsste Aufgabe der Politik sein, mit großem Engagement seiner Bevölkerung klarzumachen, dass das derzeitige Ungleichgewicht nicht die Schuld der immer kleiner werdenden Schar junger Frauen sondern eine direkte Folge der Abtreibungen aus wirtschaftlicher Not ist. Und diese waren und sind wiederum eine direkte Folge der "Unwertigkeit" der Frauen, für die bei "Verheiratung" ein Brautpreis durch den Brautvater zu entrichten ist - immer noch, trotz offiziellen Verbotes.

       

      Den Menschen muss klar gemacht werden, dass (nicht nur) indische Frauen schutzwürdige Wesen sind, kostbar und - immer seltener.

       

      Was in Indien fehlt ist eine neue Kultur des Respektes vor Frauen als Bewahrer von Leben und Respekt vor der daraus eigentlich resultierenden Würde. Dies zu implantieren müsste Aufgabe einer glaubwürdigen Regierung sein.

       

      UND:

      Indien hat gerade neu gewählt. Das wäre eine Chance!

       

      PS: Vielleicht sollte sich dieses Themas auch mal ein indischer Regisseur mit einem der dort gängigen Schmachtfetzen annehmen, statt sich in den Schweizer Alpen einen Aktivurlaub zu gönnen. Damit würde er sicher mehr Menschen erreichen als die Politik.