Getöteter IS-Chef in Somalia: Trump fliegt erste Luftangriffe auf Somalia
Nach dem Terroranschlag in New Orleans lässt der US-Präsident angeblich den globalen Führer des IS und 47 weitere Mitglieder umbringen.
Zum ersten Mal seit der Amtsübernahme von Donald Trump als US-Präsident hat die US-Luftwaffe Angriffe auf mutmaßliche bewaffnete Islamisten in Syrien und Somalia geflogen. Nach der Tötung eines Kommandeurs der zum Terrornetzwerk al-Qaida gezählten Gruppe Hurras al-Din in Syrien am Donnerstag gab es am Samstag Angriffe auf den „Islamischen Staat“ in Somalia.
Trump erklärte, der „oberste IS-Angriffsplaner“ sei mit seinen Kämpfern „in Höhlen aufgespürt“ worden; Zivilisten seien nicht zu Schaden gekommen. Das somalische Portal Garowe Online sprach von 48 getöteten IS-Mitgliedern.
Die Angriffe erfolgten in den Bergen der autonomen Region Puntland im Nordosten Somalias, die sich von Somalias Zentralregierung losgesagt hat. IS-Somalia ist eine dem globalen „Islamischen Staat“ treue Abspaltung der islamistischen Shabaab-Milizen, die weiter südlich um Somalias Hauptstadt Mogadischu herum kämpfen.
IS-Somalia-Anführer Abdulkadir Mumin wird von den USA als globaler Anführer des IS genannt, nachdem der historische IS-Anführer Abubakr al Baghdadi 2019 in Syrien bei einer gemeinsamen Operation von US-Spezialkräften und der heute in Syrien regierenden HTS-Miliz getötet worden war. Die Gruppe gilt mit 1.600 Kämpfern als klein, aber als ökonomisch gut aufgestellt. Sie soll zuletzt die zum IS-Netzwerk gezählte Miliz ADF (Allied Democratic Forces) in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo sowie die islamistischen Rebellen in Mosambik gestärkt und koordiniert haben.
Puntland führt „Operation Blitz“
Puntland führt seit 2023 eine „Operation Blitz“ gegen IS-Somalia und hat mehrere hundert Kämpfer festgenommen, vor allem aus Tansania, Äthiopien, Jemen und Marokko. IS-Anführer Mumin war in diesem Zusammenhang schon einmal im Mai 2024 Ziel eines fehlgeschlagenen US-Luftangriffs.
Ob er getroffen wurde, ist nicht bestätigt. Aber am Sonntag dankte die Puntland-Regierung den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten für ihre Mitwirkung bei der „Eliminierung mehrerer hochrangiger IS-Mitglieder“ sowie Kenia und Äthiopien für Hilfe bei der Vorbereitung. Nachdem in der ersten Phase der „Operation Blitz“ die von IS-Somalia kontrollierten Orte erobert worden seien, eröffnen die Luftangriffe nun die zweite Phase, in der die Miliz „komplett ausradiert“ werden soll, wie es in Berichten heißt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bundestagswahlen
M für Mitbestimmung und Mitgestaltung
SPD unter Druck
Nun hofft Olaf Scholz auf ein Comeback
Anti-Asyl-Plan der Union
Merz' wichtigstes Argument kommt von Wagenknecht
Die afghanische Community in Kiel
„Wir müssen zu Menschlichkeit und Empathie zurückfinden“
USA und Grönland
Fatales Signal an US-Imperator Donald Trump
Tabubruch im Bundestag
Empörung, um zu spalten