piwik no script img

Geschlechterspezifische SchulleistungenZu faul fürs Gymnasium

Nicht die Lehrer sind schuld, dass Jungs schlechtere Zensuren haben als Mädchen, sagt Bildungsforscher Marcel Helbig. Sondern sie selbst.

Lernen gilt als uncool – Unterricht an einer Gemeinschaftsschule in Berlin Foto: dpa

Berlin taz | Nicht weil männliche Lehrer fehlen, sind Jungs in der Schule schlechter als Mädchen. Schuld sind ausschließlich die Jungs selbst. Das ist – zugespitzt formuliert – das Fazit, das der Bildungsforscher und -soziologe Marcel Helbig zieht, nachdem er 42 Studien mit Daten zu 2,4 Millionen SchülerInnen aus 41 Ländern ausgewertet hat.

„Mädchen profitieren nicht von Lehrerinnen, Jungen nicht von Lehrern“, sagte Helbig zur taz. Mädchen bekommen also von Lehrerinnen keine besseren Zensuren und Jungen keine schlechteren, hat Helbig, 34, herausgefunden. Ebenso wenig bevorzugen Lehrer ihre jüngeren Geschlechtsgenossen und vernachlässigen dagegen die Mädchen.

Auch bei Empfehlungen für weiterführende Schulen, beispielsweise fürs Gymnasium, entscheidet nicht das Geschlecht der Lehrkraft, ob ein Kind befördert wird, sondern ausschließlich das Wissen der Schülerin oder des Schülers.

Helbigs Erkenntnisse werfen die jahrzehntealte These, dass Jungs in der Schule benachteiligt werden und deshalb schlechtere Zensuren bekommen, komplett über den Haufen. Schon gegen das Wort „These“ verwahrt sich Helbig. Er spricht lieber von Behauptungen. So sei es stets eine Behauptung gewesen, dass LehrerInnen SchülerInnen des eigenen Geschlechts besser bewerten würden. Ebenso sei es eine Behauptung und keine belegbare These gewesen, dass Jungs in der Schule verstärkt Männer als Lehrer brauchen, um sich besser orientieren zu können.

Mädchen schlicht besser

Fakt also ist: Mädchen sind mehrheitlich schlicht besser in der Schule als Jungs. Und das ist kein neues Phänomen, hat Helbig herausgefunden: „Das war schon immer so.“ So belegten Dokumente von 1911, dass die Mädchen damals schon bessere Noten hatten. In einer Zeit also, als Wissen, Lernen und Erfolg keine „Mädchensache“ waren, sondern in erster Linie Männern zugeschrieben worden sind.

Kein Junge will ein Streber sein

Marcel Helbig, Bildungsforscher

Wenn heute 130 Mädchen Abitur machen, schaffen das nur 100 Jungen. Vor 20 Jahren war die Lücke noch größer, vor allem im Osten. Damals betrug das Verhältnis 180 zu 100. Also auf 180 Mädchen mit Abitur kamen 100 Jungen mit Abitur.

Deswegen sind Jungen jedoch nicht per se doofer als Mädchen. Es käme vielmehr darauf, so Helbig, wie ein Kind seine Kompetenzen nutze. Macht es Hausaufgaben? Lernt es Vokabeln? Rechnet es noch mal nach? Und hier unterscheiden sich Mädchen und Jungen eklatant: Mädchen sind eher leistungsbereit und Jungen eher faul.

Das wiederum hat mit dem Geschlechterbild zu tun. Helbig sagt: „Lernen gilt unter Jungs als uncool, ein Streber will keiner sein, das gilt als unmännlich.“ Bei Mädchen indes wird Fleiß nicht sanktioniert, sondern eher erwartet. Außerdem gilt nach wie vor: Sich anzustrengen, etwa beim Vokabellernen, gilt als Mangel an Begabung. Erfolg ohne Mühen ist nach wie vor männlich konnotiert.

Braucht es da nicht erst recht Vorbilder, die diesem antiquierten Rollenbild widersprechen? Unbedingt, findet Helbig. Aber das sei eine Aufgabe nicht speziell für die Schule, sondern für die gesamte Gesellschaft. „Es ist ein Paradox: Da, wo Frauen auf dem Arbeitsmarkt gleichgestellt sind, strengen sich die Männer richtig an“, sagt Helbig.

An einem Punkt könnten Lehrerinnen jedoch sehr wohl einen Einfluss auf Mädchen haben, so in naturwissenschaftlichen Fächern: Wenn Mädchen in der Schule erlebten, wie cool eine Physik- und eine Chemielehrerin experimentiert, würden sie eher dazu animiert, ebenfalls ein sogenanntes MINT-Fach zu wählen. Also irgendwas mit Mathe, Ingenieurswesen, Naturwissenschaft und Technik.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

53 Kommentare

 / 
  • "Mädchen sind schlicht besser". Das klingt irgendwie unheimlich. Nach dreißig Jahren Frauenförderung würde es mich wundern, wenn die "Förderung" keine Früchte getragen hätte. Wäre mal Zeit, dass wir linke Politik durchsetzen und alle fördern, Frauen, Männer, Kinder, Flüchtlinge.

  • Warum wird bei dieser Debatte bloß nur das Schulsystem beleuchtet? Einige Kommentare deuteten es schon an, die Sozialisation beginnt ja nicht in der Schule sondern schon mit den Hausschuhen für den Kindergarten (und natürlich früher). Wie kommt es, dass schon Fünjahrige rosa klar als Mädchenfarbe sehen? Und warum sind auf meiner Arbeitstelle die Jungs SEHR viel häufiger Windelträger als die Mädchen(bei der Eingewöhnung). Ich vermute, dass die Anforderungen an Mädchen von kleinstauf höher sind als die an Jungs. Und dadurch werden die Mädchen nach meiner Meinung selbstverständlich leistungsorientierter als Jungs. Nur durch Anforderungen wächst der Mensch.

    • @erdling:

      2.0

       

      Ziemlich erdig -

       

      "…selbstverständlich leistungsorientierter als Jungs. Nur durch Anforderungen wächst der Mensch."

       

      Gewiß - nur wohin?

      Der Mensch - als Entwurf auf den Menschen hin - & Freddy Q. ->

      "…und so müde macht es -

      Ein Mensch zu sein…" ~;) https://m.youtube.com/watch?v=tARNub4gz9s

      http://www.taz.de/!5228924/#bb_message_3293167

      • @Lowandorder:

        z.B. zu mehr Selbsständigkeit wird zu Selbsbewusstsein wird zu Selbstvertrauen. Und in meiner Hoffnung wird das zu einem toleranten, aufgeklärten und gewaltlosen Menschen. (sry, das lied konnte ich mir nicht anhören daher weiß ich nicht was du damit sagen wolltest)

        • @erdling:

          ;) duck duck

           

          Nur schien mir das mit den Anforderungen am Schluß etwas widersprüchlich zum davor Gesagten.

          (ps: Scherze -> lüften das Hirn &

          helfen weiter;)

          • @Lowandorder:

            vgl schon der olle Schlegel - heute

            Oliver Sacks & Eric Kandel;))

  • Meine Güte, was für'n alter Hut. Viele Kommentare - aber kaum von Fachleuten verfasst. Es tut gut einmal einen Abstand von 30 Jahren zur Schule zu nehmen und dann bei Rückkehr zu vergleichen. In meiner pädagogischen Ausbildung habe ich damals gelernt den emanzipatorischen Einfluss bei den Kindern zu stärken, ihnen die Ausübung von Sekundärtugenden zu stutzen und sie zu freien Bürgern zu erziehen, wobei das Geschlecht keine Rolle spielt.

     

    Als ich nach 30 Jahren an die Schule zurückkehrte, hatte sich nichts geändert - außer den Lehrplänen, die am Gymnasium auf Realschulniveau abgesenkt wurden. Die Sekundärtugenden werden auch heute noch in den Studienseminaren den Referendaren eingeprügelt, denn es sollen ja gute Beamte werden. Die Bevormundung von Schülern und Lehrern ist dieselbe wie in den 70er Jahren - es hat sich nichts verändert.

     

    Es regiert immer noch dort die Weltfremdheit - für jemand, der sein Brot in Handel und Industrie verdienen musste, eine abgeschiedene Welt.

     

    Warum soll sich bei dieser deutschen Penetranz am Ewiggestrigen festzuhalten etwas bei den Jungen und Mädchen ändern? Im Gegenteil, im Vergleich zu den Apo-Eltern haben wir es heute mit Opa-Eltern und ihrer Betulichkeit zu schaffen, die bei dem Nachwuchs sofort im Kinderzimmer entweder zur blauen oder rosafarbenen Einrichtung greifen.

     

    Deutsches Bildungswesen ist nicht reformierbar. Der Untertan lässt grüßen.

    • @achterhoeker:

      So gern ich Ihrem Resumee widersprechen möchte, so wenige Gegenargumente fallen mir dazu ein!

       

      Nur eine Ergänzung: Es werden allseits gepamperte Untertanen gezüchtet die ihren Verkslavungsgrad kaum selbst bemerken...

      • @KarlM:

        Das mit dem "gepampert" - scheint wirklich eine beobachtbare Zeiterscheinung ->

         

        Eine -10 jüngere Behördenleiterin

        (Riesenladen - 500plus) -

        "Du - die jungen Kollegen sind schon ok Aber - 10 Jahre jünger als wir damals - Die muß ich echt pampern!"

  • Vielleicht mal ein Beispiel: Meine erste Erfahrung mit der Schule war noch kurz vor dem eigentlichen Schulbeginn. Wir kamen im Klassenraum zusammen und hatten die Aufgabe, ein Bild unserer Eltern zu zeichnen. Man wollte damit unsere Schulreife testen. Ich fand das furchtbar langweilig. Also habe ich mir was ausgedacht: Wie, wenn ich meine Eltern nur aus Rechtecken und Dreiecken zusammensetze? Und bei der Gelegenheit typische Merkmale deutlich übertreibe? Die Prüfer fanden das zugegeben etwas krakelige Ergebnis furchtbar und wollten mich in die Sonderschule stecken. Erst Jahre später habe ich erkannt, dass ich damals selbstständig gleich 2 Kunstformen erfunden habe: Den Kubismus und die Karikatur. Aber das war halt nicht normgerecht.

    So ist das eben mit Jungs: Sie sind weniger angepasst. Notentechnisch mag das ein Nachteil sein, persönlich empfinde ich das eher als Vorteil. Auch heute noch.

  • Der Artikel läßt das Schulsystem, die Art des Unterrichtens und ihre soziopsychologischen Voraussetzungen vollkommen außer acht - darauf haben hier ja schon einige Kommentare hingewiesen. Ob die Studie genauso fahrlässig vorgeht, sei dahingestellt. - Ich habe die DDR-Schule durchlaufen und "erlebe" jetzt die BRD-Schule zusammen mit meinem Sohn. Abgesehen davon, daß die ideologische Indoktrination heute subtiler ist, als damals, kann ich nur wenige Unterschiede feststellen. Es kommt immer noch - entgegen der erklärtermaßen angewendeten Theorie - auf Anpassung und Auswendiglernen an. Auf Entdeckerfreude, Wißbegierde, Verstehenwollen, auf Freude am Selberdenken - kommt es überhaupt nicht an. Daß die allermeisten Kinder spätestens ab der 5., 6. Klasse überhaupt keine Freude mehr am schulischen Lernen haben und die Schule als lästige Pflicht empfinden - dies sollte nicht einfach ignoriert, sondern zum Anlaß für tiefgreifende Veränderungen genommen werden! Unsere Art der Schule ist grundsätzlich infrage zu stellen. Im ungünstigen Fall produziert sie massenhaft Ignoranten. Für mich war es eine verlorene Zeit, das meiste verdanke ich meinen Eltern und ihren Freunden. - Es könnte sein, daß Mädchen deshalb besser in der Schule abschneiden, weil sie immer noch - oder im Zuge des reaktionären Backlash schon wieder - besser zur Anpassung erzogen werden, als Jungs. Ich formuliere dies mit aller Vorsicht - die Ursachen sind gewiß komplexer. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Studie, welche den Einfluß von Herrschaftsverhältnissen auf die Geschlechter in der Schule untersucht.

  • Bei dem Artikel musste ich sehr schmunzeln.

     

    Kenne ich noch aus meiner eigenen Schulzeit: die Mädels waren auch damals schon organisierter, haten die besseren Mappen (die sie gelegentlich für besonders nette Jungs gleich mitführten...), waren fleißiger, beim Malen kreativer und oft höflicher, schalteten schneller, machten weniger Rambazamba und standen sich vor allem nicht selber so im Wege wie wir Jungs.

     

    Wir Jungs saßen auch gern neben den Mädchen und profitierten so von ihrer Organisiertheit und durften auch abschreiben, da traf es sich dass sie meist auch im Gegensatz zu uns eine sehr gut leserliche Schrift hatten.

     

    Selbst im Werkunterricht waren einige Mädchen vom Ergebnis her verdammt gut.

    O.K. einigen machte da auf understatement und ließen sich dann (im Gegenzug für die Mappenführung) heimlich helfen, dann fanden wir Jungs uns unheimlich toll und kriegten unsere eigenen Werkstücke nicht mehr passend fertig...

     

    Das viele Jungs nicht zu Potte kamen und die meisten Haupschulempfelungen kassierten lag damals bestimmt nicht an der Frauendominanz im "Lehrkörper": wir hatten in den 70ern an der Grundschule noch fast so viele Lehrer wie Lehrerinnen, einer hatte sogar noch einen Klumpfuß aus dem Krieg. Der Chef und Konrektor waren eh Lehrer.

     

    Ich denke Männer und Frauen sind einfach unterschiedlich und die Mädchen haben da eben Vorteile (s.o.).

    Einiges ist auch ganz sicher angegendert - aber macht nix: meist sind wir Jungs dann später ja auch nicht zu kurz gekommen.

    • @Waage69:

      kurz - hällt sich alles irgendwie die

      Waage;)

      • @Lowandorder:

        Ja!

  • Einer muss ja immer schuld sein; Im Notfall der Betroffene selbst. Die Schuld eines Geschlechts, dem man(n) sich wohl kaum entziehen kann. Es ist ein Massenphänomen, also ein gesellschaftliches, und das männl. Individuum finde bitte den Fehler bei sich selbst. Interessant; nur deshalb, weil die These über Herrn Helbig mehr aussagt, als über das Problem, was es zu lösen gilt. Sein Vorschlag- Eigenmotivation durch Schuldbelastung ? Herr Helbig hat offenbar seine eigene Bubenzeit schlecht überstanden, und überträgt das nun auf die "faulen Jungs" von heute.

    Welch gewichtige Rolle die Eltern dabei spielen, fällt unter den Tisch. Die Prägung auf Beflissenheit findet lange vor der Schule statt, und da sind Mädchen immer noch strenger an der Kandare.

    Wenn man im gesellschaftl. Kontext überhaupt von Schuld sprechen kann, besser ursächlich, dann sind es die Eltern und ihr vorgelebtes Familienmodell. Die Lehrer lesen später nur noch das Fallobst auf.

  • "So sei es stets eine Behauptung gewesen, dass LehrerInnen SchülerInnen des eigenen Geschlechts besser bewerten würden. Ebenso sei es eine Behauptung und keine belegbare These gewesen, dass Jungs in der Schule verstärkt Männer als Lehrer brauchen, um sich besser orientieren zu können."

     

    Da habe ich noch nie was von gehört. Schon gar nicht, dass sich das auch auf Schulempfehlungen in der Grundschule auswirken könnte. Seit wann gibt es denn männliche Grundschullehrer? Außer dem Pastor haben nach Aussage eines Bekannten von mir, der Lehramt für Sek II studiert hat, vor der 5.Klasse kaum Schüler eine männliche Person als Lehrer oder Erzieher gesehen.

    Und ich glaube das auch. Ich kenne nur männliche Erzieher über 50, die langzeitarbeitslos sind.

  • & nochens -

    Grüße aus balconia -

     

    Les die Kommentare a toto erst jetzt - &

    laß den Beitrag noch mal Narrchhallen!

    Danke allen Beteiligten -

    Jungs wie Mädels etc …

    Im Geviert wird angefragt -

    Welches Lachkraut da am Start sei;)

    Also nochmals - Danke.

    You made my day.

    Eins rauf mit Mappe.

    kurz - 9 + !!

  • Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Natürlich hat das Geschlecht des Lehrers allenfalls eine untergeordnete Bedeutung für den Lernerfolg der Schüler. Aber dass die Jungs dann eben selber schuld seien, ist Quatsch. Wesentlich für den Lernerfolg der Schüler ist die Kompetenz des Lehrers. Und damit meine ich nicht so sehr die "Fachkompetenz", sondern eher die "Lehrkompetenz". Und die sucht man weitgehend vergeblich.

    So lange Lernen hauptsächlich ein Resultat von Fleiß und Pflichterfüllung ist, so lange werden Mädchen diese Anforderungen besser erfüllen. Dabei hat wirklich effektives Lernen weder mit dem Einen noch dem Anderen zu tun. Aber das verstehen die Lehrer nicht.

  • "…Auch bei Empfehlungen für weiterführende Schulen, beispielsweise fürs Gymnasium, entscheidet nicht das Geschlecht der Lehrkraft, ob ein Kind befördert wird, sondern ausschließlich das Wissen der Schülerin oder des Schülers.…"

     

    Mit - "ausschließlich" - in einem Sozialfeld, noch dazu Schule - diskeditiert sich jede wissenschaftliche Aussage!

    Im übrigen rieb ich mir bei meinem Jüngsten (grad Ri Abi unterwegs) bei der Emofehlung - "eingeschränkt" - doch etwas verwundert die Äuglein;

    unabhängig von der Einschätzung der Gymnasien vor Ort.

     

    Der Zensurenhyp ist eh eine Erfindung der Mangelverwaltung - Jungens sind regelmäßig widerborstiger -> das ham die meisten PaukerInnen nicht so gerne.

    Der durchgängige Selektionsansatz in Gymnasien tut ein übriges.

     

    Geschlecht/gender etc - ein - Parameter -

    So what! schön - wenns keine Auswirkungen hätte!

    Wichtiger wäre - wenns den SchülerInnen - a Zensuren - wumpe sein könnte.

    vgl die steinalte - aber so zutreffende Kritik Albert Einsteins des Abiturprüfungswahns von Anfang des

    20. Jahrhunderts.

     

    Aber auch klar - wer mal was studiert - will beschäftigt werden.

    Schadet ja auch nicht weiter;)

  • Faulheit hat aber auch seine Vorteile. Schon viele große Erfindungen wurden gemacht, weil ein Querkopf eben nicht geduckt und akzeptiert hat, sondern sich die Arbeit erleichtert hat. Gebt dem Lernen einen Sinn! Jungen rebellieren, weil ihr Körperbau und ihr Selbstbewusstsein es ihnen erlauben. Fesselt man sie mit einem Thema sind sie fleißig. Stures Auswendiglernen fordert sie nicht. Ich habe eine fleißige Tochter und einen faulen Sohn. Ich wünsche mir bei meinem Sohn mehr Fleiß und bei meiner Tochter mehr Mut. Abhilfe schaffte bei mir ein alternatives Schulkonzept, die Waldorfschule!

    • @Narrenfell:

      Nee, das läuft eher unter "dumm und stark", meistens.

       

      Was natürlich stimmt: Heranwachsende werden körperlich nicht ausgelastet, das kann das Lernen schon erschweren.

       

      Fleiß allein ist nutzlos, wenn dabei kein Verstehen _Wollen und Können- vermittelt wird.

      • @KarlM:

        sorry 2.0

         

        kurz -

         

        Schule - & Penne im besonderen -

        Soll soziales Lernen einüben - &

        Lernen lernen vermitteln&einüben - &

        Wissen dito - ok - schadet nicht!

        Der Rest - is für die Galerie!

         

        & PaukerInnen - die nicht auf dem

        Schirm haben - daß sie ala long -

        Mehr von ihren SchülerInnen lernen (können;)

        Als diese von ihnen - ->

        Anschlußverwendung!

        Besser is das.

        http://www.taz.de/Geschlechterspezifische-Schulleistungen/!5228924/

  • 6G
    677 (Profil gelöscht)

    Bei Schülern - also Menschen, deren Persönlichkeit sich erst noch entwickeln muß - von "selber Schuld" zu sprechen, finde ich dermaßen daneben, daß ich keinen zur Veröffentlichung taugenden Ausdruck dafür habe.

    Die Frage muß doch lauten: Warum lassen wir ein System "Schule" zu, daß die Hälfte der ihm anvertrauten Menschen benachteiligt?

    Das ist ein Skandal und für gendergerechte Schadenfreude überhaupt nicht geeignet.

  • Wohlgemerkt bildet die statistische Auswertung stets große Durchschnitte, Helbigs Studie einen Durchschnitt von mehreren Durchschnitten, als eine Metastudie.

    Persönliche Erfahrung mit ablehnenden LehrerInnen schließt das nicht aus.

     

    Die Schlußfolgerungen, mit denen die Daten interpretiert werden, sollten dann auch zumindest mit der einen oder anderen qualitativen Variable Korrelationen zeigen, ansonsten sind es Spekulationen.

     

    Ich denke, an den Haltungen von Schülern und Schülerinnen ist was dran:

    es gibt bei vielen Jungen die nicht bewußt gemachte Auffassung möglichst alle neuen Themen irgendwie intuitiv zu erfassen.

    Auswendig lernen ist eine Geduldsprobe.

    Wenn dann ein Zusammenhang nicht verstanden wurde, labern Männer eben einfach irgendwas drüber, und Frauen hören zu.

    Dennoch eine offene Frage, welche Didaktik die bessere ist.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    • @Velofisch:

      Was war das für ein Artikel, sehr geehrter Velofish, in dem gestanden hat, dass es "bislang keine weibliche Astronautin gibt"? Das würde mich mal interessieren. Wenn Sie sich nicht irren, hat der Verfasser nämlich gleichzeitig recht und unrecht, und das ist schon eine echte Kunst.

       

      Unrecht hat er, wenn er tatsächlich "bislang" geschrieben haben sollte. Nach drei weiblichen Kosmonautinnen (Valentina Tereschkowa, Swetlana Sawitzkaja und Jelena Kondakowa) gab es nämlich auch drei "weibliche Astronautin[nen]". Sie hießen Judith Resnik, Sally Ride und Eileen Collins. Außerdem gab es eine weibliche Taikonautin, die Chinesin Liu Yang. "Bislang" also haben es immerhin schon 7 Frauen in ein Raumschiff geschafft. Der Textverfasser ignoriert sie bloß.

       

      Recht hat der Mann, wenn er tatsächlich "gibt" geschrieben haben sollte. Judith Resnik und Sally Ride nämlich sind inzwischen tot. Judith Resnik starb bei der Challenger-Katastrophe 1986, Sally Ride im Jahre 2012. Eileen Collins lebt zwar noch, sie hat die NASA allerdings 2006 verlassen und einen Manager-Posten angenommen. Auch Valentina Tereschkowa, Swetlana Sawitzkaja, Jelena Kondakowa und Liu Yang sind meines Wissens noch am Leben.

       

      Übrigens: Judith Resnik, die Frau aus der verunglückten Challanger, eine Afroamerikanerin, wird unfairerweise nicht mit aufgezählt in der Wikipedia-Liste der "berühmten Raumfahrer". Sie hat es schließlich nie bis in die Umlaufbahn geschafft. Das war zwar eindeutig nicht ihre Schuld, vergessen möchte man sie aber offenbar gerade deshalb ganz besonders schnell.

      • @mowgli:

        Es geht darum, dass es noch keine DEUTSCHE Astronautin gibt. Der Spiegel steht bei SPON.

        Schade dass mein ursprünglicher Artikel zensiert wurde. Ich habe mich da an die Netikette gehalten.

        Ich habe einen Vergleich gezogen, der hier nicht gezogen werden soll: Wenn Wissenschaft nicht unabhängig forscht, sondern eine politische Ideologie (egal ob diese sympathisch ist oder nicht) begründen soll, dann kommen da merkwürdige Dinge heraus. Das war in der Vergangenheit so und das ist auch heute so.

        Merkwürdig ist hier, dass den Jungen gesagt wird, sie seien selber schuld, wenn sie nicht genügend motiviert seien bessere Leistungen zu erbringen. Wenn aber bei Auswahlverfahren Frauen schlechtere Leistungen bringen, dann müssen die Ursachen in der Gesellschaft liegen und dann muss dies per Quote ausgeglichen werden. Die "Genderforschung" kommt bei Frauen zum einen und bei Männer zu einem anderen Ergebnis - weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Wissenschaftlichkeit lässt sich jedoch daran erkennen, dass Methoden und Theorien unabhängig von der benachteiligten Gruppe und den politischen Interessen angewendet werden. Wenn die Genderforschung hier nicht mit einem #Aufschrei antwortet, verliert sie Glaubwürdigkeit, die sie in den letzten Jahren aufgebaut hat. Sie zeigt, dass ihre Theorien nur dann gelten, wenn sich damit das gewünschte Ergebnis erreichen lässt.

      • @mowgli:

        Auch Christa McAuliffe starb an Bord der Challanger. Auch wenn sie als Nutzlastspezialistin keine "richtige" Astronautin war sollte sie hier nicht fehlen.

  • 2G
    23879 (Profil gelöscht)

    Nur weil ein aufstrebender Nachwuchs-Soziologe mal eine abweichende These aufstellt, kann man kaum die gesamten Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte ignorieren. Gleichwohl kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß bei der Autorin klammheimliche Freude aufkommt, wenn man unterstellen kann, Jungen seien "selbst Schuld". Man könnte fast glauben, das sei die eigentliche Intention des Artikels.

     

    Fraglich ist zudem, inwieweit sich Verhältnisse anderer Ländern überhaupt auf das deutsche Bildungssystem übertragen lassen.

    • @23879 (Profil gelöscht):

      welche Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte meinen sie? Inwiefern werden die hier ignoriert?

  • Jungs sind im SChulalter 1-2 Jahre in der Reifeentwicklung hinter den Mädchen , natürlich sind Mädchen im Schulalter pflichtbewusster, lerneifriger als Jungs, sieht doch jeder der Augen und vieleicht eigene Kinder hat. Selbstverständlich schliessen also Mädchen besser ab in der Schule.

    • 2G
      23879 (Profil gelöscht)
      @Rider:

      Sieht doch jeder? Also aus meiner Klasse damals haben 6 Jungen und 1 Mädchen Abitur gemacht. Die Mädchen hatten eindeutig die schlechteren Leistungen. Und meine Tochter war wesentlich fauler als mein Sohn. Und nun?

  • Jungs - also heranwachsende männer - sind selbst schuld, dass sie so sind, wie sie sind...

     

    wie einfach, wie praktisch, wie bequem, wie falsch

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    ob "faul" und "fleissig" die richtigen paramenter sind mit denen man als angeblich linke zeitung sympathien verteilen sollte?das jemand in der kapitalisischen bildungsfabrik schule nicht der gängigen norm entspricht und probleme damit hat 6 stunden lang stillzusitzen, ist also männliches versagen? egal ob feministinnen oder maskulinisten; dieser ständige versuch, die deutungshohheit auf kosten ganzer personengruppen zu erlangen um sich selbst zu erhöhen ist einfach ekelerregend. die armen jungs und mädchen auf dessen rücken die debatte ausgetragen wird.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Es gibt sie nun mal. Den Fleiß und die Faulheit.

      Ob nun in der "kapitalisischen" (oder kapitalistischen wie die Zugehörigen der ersten Tugend es schreiben würden) Bildungsfabrik oder im restlichen Leben.

      Da wird keiner erhöht oder erniedrigt, es werden reine Fakten beschrieben. Woran es liegt und warum trotzdem die meisten Führungspositionen in Deutschland von Männern besetzt sind, sind ja wieder eine ganz andere Geschichte.

  • Kleine Korrektur: Das I bei MINT steht nicht für Ingenieurswesen, sondern für Informatik. Ersteres fällt unter "Technik".

  • Der Artikel spricht ein wichtiges Thema an, allerdings m.E. nicht ganz vollständig. Es wäre schön gewesen, wenn die Autorin auch die Erkenntnisse der Studie des Bundesforschungsministeriums "Schwach im Abschluss" vom Berlin Institut eingearbeitet hätte. Wenn es etwa im Artikel heißt, Mädchen seien "schlicht besser" in der Schule, unterschlägt diese Aussage einen Teil der Gründe für die besseren Noten von Mädchen. Soweit die Mädchen fleißiger und motivierter sind, sind bessere Noten wohlverdient. Auch wenn dies uA darauf beruhen dürfte, dass Mädchen bis zur Pubertät einen Reifevorsprung gegenüber Jungen aufweisen. Andererseits ist das geschlechtstypische Verhalten von Jungs - etwa Machotum, cool sein - häufig schlechter vereinbar mit dem System Schule. Das eben auch Anpassung und Wohlverhalten prämiert. Wie Studien zeigen, müssen Jungs in der Sache mehr leisten, um dieselben Noten zu bekommen. Beim Übergang auf die höhere Schule wäre deshalb eine stärkere Gewichtung der schriftlichen Leistungen geschlechtergerechter. Jungen profitieren von einem klar strukturierten Unterricht mit vergleichsweise hohen Anforderungen bei gleichzeitiger individueller Förderung. Also nicht unbedingt das gerade anscheinend wieder einmal moderne Selbst- und Gruppenlerndogma. Es geht insgesamt nicht darum, die Geschlechter gegeneinander auszuspielen. Sondern einzusehen, dass Mädchen und Jungs verschieden sind und Jungs nicht die Verlierer des Schulsystems seien dürfen. Das deshalb stärker auf ihre speziellen Anlagen und Bedürfnisse eingehen müsste. Es handelt sich ja nicht um reife, selbstverantwortliche Erwachsene, sondern um Kinder und Heranwachsende, die auf sich allein gestellt oftmals unter ihren Möglichkeiten bleiben.

  • Stimme der Kritik an dem Artikel zu

    Sowieso ist diese stereotype denken scheußlich. Männer oder Frauen sind klug/fleißig/doof/langsam, etc.

    Der erste Schritt zu einer partizipativen Bildung wäre diese Vorurteile beiseite zu lassen, auf Fragen der der Schüler einzugehen, sie für die Inhalte zu motivieren (zb in dem man die praxisrelevanz des fachs aufzeigt oder aber zb durch experimente und nen respektvollen umgang mit den schülern)

    Natürlich gäbe es dann auch nach wie vor leistungsunterschiede aber die debatte würde nicht mehr geschlechtlich geführt

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Das ist ein grundlegendes Problem der Sozialwissenschaften. Man interpretiert Studien und erstellt daraus Thesen. Allerdings macht auch Herr Helbig nichts anderes, er benutzt sogar Fremdstudien um zu seiner revolutionären These zu kommen. Wer den Wissenschaftsbetrieb kennt, wir allerdings sofort durchschauen, dass hier wieder einmal ein Großmaß an Eitelkeit und Alleingeltungsanspruch transportiert wird.

    • @738 (Profil gelöscht):

      Ihre Kritik am eitlen Wissenschaftbetrieb in allen Ehren. Aber warum sollten Sozialwissenschaftler die von ihnen erhobenen Daten nicht interpretieren (nach intersubjektiv nachvollziehbaren Regeln, die dabei offenzulegen sind) und daraus Thesen ableiten, die sie zur Diskussion stellen?

      Sollen sie nur zum Spass Daten erheben und sie dann als solche beiseite legen? Die Möglichkeit der Kritik ist doch immer gegeben, auch bei Metastudien.

      Es ist auch etwas eitel ein "grundlegendes Problem der Spzialwissenschaften" zu konstatieren, wo eigentlich menschliche Schwäche der Wissenschaftler auf einem freien Forschungsmarkt gemeint ist. Wer da Erfolg haben will muss eben plustern und sich tendenziell mit gefälligen Thesen anbiedern. Aber das ist weniger ein "grundlegendes Problem der Sozialwissenschaften", als eines der Vermarktung von Wissenschaft, bei der Zeit und Raum für Kritik zunehmend beschnitten wird.

  • Die These ist genauso richtig oder falsch wie die These, dass Frauen einfach weniger engagiert sind in Aufsichtsräten zu sitzen.

    Die Motivation der Jungs spielt sicher eine grosse Rolle. Aber es ist eben auch Aufgabe der Schule zu motivieren. Dies gilt viel mehr als es Aufgabe von Unternehmen ist, Frauen dazu zu motivieren, sich mehr im Unternehmen und entsprechend weniger im privaten Bereich zu engagieren. Ebenso wurde auch nicht bei der Tatsache, dass sich Mädchen weniger für technische Berufe interessieren einfach resigniert ("sind halt so") sondern es wird massiv gegengesteuert. An strukturellen Benachteiligungen, die Jungs oder Männer treffen, seien dagegen diese selbst schuld.

    Die Studie ist schlicht ein Rückfall in die Gender-Steinzeit. Nur weil hier Jungs betroffen sind und nicht Mädchen wird dies keinen Deut besser. Eher dass eben Gleichstellung nichts mit "gleich" zu tun hat und die "Genderwissenschaft" eben doch keine Wissenschaft sondern eine Institution zur Begründung politischer Forderungen ist, die ihre eigenen Prinzipien ganz schnell vergisst, wenn sie nicht ins politische Programm passen.

    • @Velofisch:

      Wenn die Mädchen mit ihren besseren Schulnoten eine so große Bedrohung für die Männerwelt sind, frage ich mich nur: Wieso sind Frauen Männern dann im Jahr 2015 nicht nur nicht längst gleichgestellt, wenn die schulischen Leistungen der Mädchen bereits vor hundert Jahren besser waren als die der Jungs? Sondern eigentlich müsste es nach dieser Logik dann ja schon längst eine Frauen-Herrschaft geben?

      Dass dies nicht mal ansatzweise der Fall ist, ist wohl unbestritten. Männer regieren nach wie vor die Welt und dominieren auch Deutschland (woran auch keine BundeskanzlerIN etwas ändert). Sie sind signifikant seltener arbeitslos, verdienen im Schnitt fast 1/4 mehr, haben später deutlich höhere Renten, sind weit häufiger in Führungspositionen anzutreffen, müssen viel weniger Angst vor sexueller Belästigung/sexueller Gewalt haben etc.pp.

      Das Unterhaltsrecht wurde schon vor Jahren zugunsten der Männer geändert: Frauen bekommen nach einer Scheidung - außer für's Kind - keinen Unterhalt mehr oder, wenn sie wirtschaftlich besonders schlecht dastehen, nur für wenige Jahre; danach können sie sehen, wo sie bleiben (ob der Ex-Mann evtl. mitverantwortlich dafür ist, dass sie keinen Job mehr findet, weil er sie vielleicht jahrelang in die Hausfrauenrolle gedrängt hat, interessiert hierbei nicht), und Frauen dürfen auch nach einer Trennung dem Ex-Partner nicht mehr einfach die gemeinsamen Kinder entziehen (heute wird jeder Einzelfall geprüft).

      Nur falls sie diese Punkte als Argumente anbringen wollten.

      Und wussten Sie, dass nur 1/3 aller von der Mutter des Kindes getrennten Kindsväter vollen Kindesunterhalt zahlen, 1/3 zu wenig und 1/3 gar nichts?

       

      Ich habe Männerrechtler nie verstanden. Wenn Männer angeblich so stark sind, wieso fühlen sie sich dann so furchtbar bedroht von Frauen? Um meine Mutter zu zitieren: "Welcher Kerl hat denn Angst vor 'ner Frau ?!".

      • @Lila Lola:

        Sie sehen die Dinge recht einseitig. Es geht nicht um eine "Bedrohung für die Männerwelt", sondern dass ein gewisser Anteil der Jungs unnötig Schulversager werden. Das sind dann meist nicht diejenigen, die Karriere machen, sondern diejenigen die bei Hartz IV oder im Gefängnis landen.

        Wenn es Entwicklungsunterschiede gibt, so sind die Jungs in der Schule "hinterher" und holen das dann auf der Uni auf. Dort rufen die Frauenrechtlerinnen dann aber "Diskriminierung" und fordern Kompensation in Form von Quoten.

        Sicher halten viele Männer noch viele Machtpositionen. Aber es wird vielleicht auch Ihnen aufgefallen sein, dass es in Deutschland nicht nur schon seit längerer Zeit eine Kanzlerin gibt sondern auch im Familien- und Bildungsbereich Frauen klar Politik und Justiz dominieren.

        Die Arbeitslosigkeit von Männern ist etwas höher als bei Frauen (Hier der Link: http://www.boeckler.de/41752.htm) und während Frauen mehr Angst vor sexuell motivierten Straftaten haben müssen, werden Männer deutliche häufiger Opfer von Tötungsdelikten und müssen sich zunehmend vor Verleumdungsdelikten aus Rache fürchten.

        Männer zahlen für jeden Euro, den sie als Rente erhalten, mehr als doppelt so viel ein als Frauen.

        Der Unterhalt nach Scheidungen ist zwar befristet worden - wenn Kinder da sind, ist er jedoch in Form von "Betreuungsunterhalt" deutlich erhöht und verlängert worden - insbesondere für Eltern, die nicht verheiratet waren.

        Das Bundesverfassungsgericht ignoriert weiterhin die Vorgaben des Europäischen Menschenrechtsgerichtshof und toleriert Umgangsverweigerung, so dass viele Kinder ihren Vätern entfremdet werden - und die Justiz tut im Gegensatz z.B. von Frankreich nichts dagegen.

        Wenn Sie die Dinge so einseitig und nachweislich falsch sehen, ist es kein Wunder, dass sie die Kritik daran nicht verstehen.

    • @Velofisch:

      Die Studie zeigt, dass die Schule eine bessere Lernumgebung für Mädchen als für Jungs ist.

    • @Velofisch:

      Der Terminus "Genderwissenschaft" ist eine klassische "contradictio in adjecto"

    • @Velofisch:

      Ich denke, man sollte sich bei der Bewertung der Studie nicht von den gefärbten Sätzen Frau Schmollacks (negativ) beeinflussen lassen. Die muss natürlich am Ende wieder die Mädchenförderung ins Blickfeld rücken, obwohl es doch eindeutig um die Schwächen von Jungs geht.

      Die Studie selbst scheint mir interessant und wichtig zu sein.

      Richtig finde ich Ihr Argument, dass Schule motivieren muss - allerdings sehe ich da Grenzen, da Identitäten und gesellschaftliche Realitäten doch vor allem außerschulisch produziert werden. Und den Unterschied zu Firmen, die Frauen fördern und motivieren sollten, sehe ich nicht.

      Das rollenspezifische Desinteresse beider Geschlechter ist jeweils gesellschaftlich bedingt und da sollte auf jedem Gebiet gegengesteuert werden - wobei die Möglichkeiten von Schulen/Firmen dazu eben beschränkt bleiben.

  • "Mädchen sind eher leistungsbereit und Jungen eher faul."

     

    Ich behaupte mal, dass Mädchen tenzenziell pflichtbewusster und fleißiger sind, und das zahlt sich eben in den Schulnoten besser aus.

    • 2G
      23879 (Profil gelöscht)
      @vøid:

      Ich behaupte mal, daß Klischees Klischees sind und niemanden in dieser Problematik weiterbringen. ;-)

      • @23879 (Profil gelöscht):

        Ich sagte auch bewusst TENDENZIELL. Klischees gibt es immer, den Wahrheitsgehalt davon zu finden, ist die große Kunst ;-)

    • @vøid:

      Ich behaupte mal das Herr Helbig für den Fall dass sein Schluss umgekehrt gelautet hätte hier öffentlich verbrannt worden wäre :-)

       

      "„Mädchen profitieren nicht von Lehrerinnen, Jungen nicht von Lehrern“, sagte Helbig zur taz. Mädchen bekommen also von Lehrerinnen keine besseren Zensuren und Jungen keine schlechteren"

       

      Hier muss ich nochmal einhaken, die beiden Aussagen sind nicht gleichbedeutend. Profitieren Kinder wirklich nicht von Lehrern ihres eigenen Geschlechts oder findet einfach nur keine Bevorzugung statt? Ein Kind kann auch (wie weiter unten auch erwähnt) durch andere Aspekte wie z.B. Vorbildern profitieren.

    • @vøid:

      Würde ich so bestätigen. ... Allerdings habe ich damals aus Gesprächen mit meinen Klassenkamerdinnen erfahren, dass sie der Unterricht oft ebenso gelangweilt hat wie uns Jungen. Hier reagieren die Männlein dann eher mit offener Rebellion anstelle von Pflichtbewusssein.

       

      Das Problem ist doch: Was bedeutet besser als ein anderer in der Schule zu sein? Bessere Noten! Besser an das Schul-/Notensystem angepasst! ... und NUR darum dreht sich doch alles! Ob irgendwer was lernt und eventuell (sein Leben lang) verinnerlicht interssiert eher wenig.

      Würde die heutigen Schulen etwas mehr von den Erkenntnissen von Entwicklungs- und Lernpsychologen übernehmen, dann würde Neugier, Kreativität und wirkliche BILDUNG groß geschrieben. Jeder Mensch hat eine unbändige Neugier von Natur aus und das Schulsystem ist in der Pflicht genau diese in jeder Schulstunde zu wecken! Im Übrigen würden davon alle profitieren ... Jungen und Mädchen.

      Aber den Schüler*inne*n die Schuld zu geben ist einfacher. ... stimmt leider!

  • Ob ein Kind befördert wird, entscheidet "...ausschließlich das Wissen der Schülerin oder des Schülers." Das kann nicht stimmen. Erstens prüft die Schule nicht nur auf Wissen, sondern auch auf z.B. das Nervenkostüm -- wer in der Klausur zusammenklappt, schafft es nicht. Und zweitens weiß man, dass die soziale Schichtung viel ausmacht -- das Elternhaus. Wenn der Herr Helbig also "nur das Wissen" gemessen hat, ist das wahrscheinlich schon mal eine Fehlmessung. -- Recht hat er vermutlich trotzdem, was die Faul-ist-cool-Haltung der Jungs angeht. Aber würden da mehr männliche Lehrer nicht doch helfen? Als Vorbilder? Sie sollten allerdings besonders cool und möglichst bodygebuildet aussehen und im Idealfall rappen können, um ihre Zielgruppe zu überzeugen :-)

    • @miri:

      Doch, ich glaube schon das "Ob ein Kind befördert wird, entscheidet "...ausschließlich das Wissen der Schülerin oder des Schülers."

       

      Der soz. Hintergrund hat einen Einfluss auf den Lernerfolg. Damit bessere Noten. Herr Helbig hat aber ganz richtig nur gemessen was hinten rauskommt. Er macht eine Aussage über den Zusammenhang zwischen Schlussnote und erabeitetem, abfragbarem Wissen. Da seien die Lehrer objektiv. Ob das "System Schule" Mädchen begünstigt, dh. ihrem Lernverhalten engegenkommt, sie mehr motiviert oder nicht kann er damit nicht sagen. Der letzte Absatz im Artikel ist aber eher ein Indiz dafür dass es geschlechtsspezifische Motivation gibt. Die scheinen für Jungs zu fehlen.

       

      Ralf