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Gen-Mais als Risiko für die NaturAngst vor dem Giftmais

Deutschlands Naturschutzbehörde hält den Gen-Mais 1507 für ein Risiko. Er könnte neben Schädlingen auch andere Tiere töten.

Greenpeace Aktivist auf der Suche nach Giftmais. Bild: ap

BERLIN taz | Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fordert strengere Sicherheitsvorkehrungen beim Anbau des gentechnisch veränderten Maises 1507 als bisher geplant. Die EU solle bei der anstehenden Zulassung der Pflanze Mindestabstände zwischen den Feldern und Naturschutzgebieten vorschreiben, heißt es in einem internen Hintergrundpapier der Behörde, das der taz vorliegt.

„Das BfN schlägt dabei Werte zwischen 300 Meter und 1.000 Meter vor.“ Das würde das Risiko mindern, dass das Gift, welches die Pflanze gegen Schädlinge produziert, auch andere Insekten tötet. Die Europäische Kommission will ihrem Zulassungsentwurf zufolge keine Abstände vorschreiben.

Die Kommission muss die erste Anbauerlaubnis für einen Gentech-Mais seit 15 Jahren ausstellen, nachdem bei einer EU-Abstimmung am 11. Februar keine ausreichende Mehrheit für ein Verbot der Pflanze der US-Unternehmen Pioneer Hi-Bred und Dow AgroSciences zustande gekommen war. Experten rechnen aber nicht damit, dass 1507 schon dieses Jahr ausgesät wird.

Die Pflanze wurde im Labor so verändert, dass sie ein Gift unter anderem gegen den Maiszünsler erzeugt und Behandlungen mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat überlebt.

Neuer 1507-Mais hat 350 Mal mehr Insektengift als jetzt in EU erlaubter

Das BfN ist besonders beunruhigt, weil der 1507-Pollen etwa 350 Mal mehr Insektengift enthalte als der einzige derzeit in der EU für den Anbau erlaubte Gentech-Mais MON810 der US-Firma Monsanto. Die hohe Konzentration der Chemikalie erhöhe „die Wahrscheinlichkeit negativer Effekte auf andere Organismen als den Schädling“. Das Gift finde sich auch im Pollen, der vom Wind in die Umgebung getragen werde und sich auf den Futterpflanzen geschützter Schmetterlingsarten ablagere.

Wie sich das auf die Insekten auswirkt, ist laut BfN zu wenig untersucht worden. Von zwei Ausnahmen abgesehen seien für das Zulassungsverfahren „nur Schädlingsarten getestet worden, die für den Naturschutz wenig relevant“ seien. Das BfN spricht sich für weitere Studien aus, um die Gefährdung wichtiger Schmetterlingslarven zu klären, heißt es in dem Papier.

Zudem müsse die EU-Kommission genauere Vorgaben machen, wie die Hersteller die Konsequenzen für die Umwelt nach der Zulassung überwachen sollen. Zwar verlangt der Entwurf aus Brüssel eine Studie dazu. Aber die Kommission mache keine Vorgaben, wie diese Analyse durchgeführt werden soll. Schließlich fordert das BfN, dass die Hersteller jedem Wissenschaftler freien Zugang zu dem Saatgut gewähren, um unabhängige Untersuchungen zu ermöglichen.

Das Fazit des BfN ist verheerend: „Mit dem aktuellen Vorschlag der Kommission vom 6. November 2013 würde 1507 Mais ohne ausreichende Risikoprüfung sowie ohne ausreichendes Risikomanagement und Monitoring zugelassen“, schreiben die Naturschützer.

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9 Kommentare

 / 
  • RI
    Roland Imhof

    Wenn ich jetzt den Sahara-Sand auf meinem Dach

    hier in Luzern CH sehe, den es gestern hergewindet hat, empfinde ich einen Sicherheitsabstand von

    300 - 1000m als lächerlich.

    Dass so viele intelligente Leute ernsthaft über eine

    solche Dummheit diskutieren müssen ist

    unglaublich.

  • S
    sieglinde

    @Statler

     

    Das Hauptargument der höheren Rentabilität und das die Welternährung u.a. mit dieser

    Sorte sichergestellt würde, ist durch die Praxis bereits widerlegt.

    Also gibt es keine Vorteile, sondern nur noch Nachteile und

    wäre die Abstimmung über diesen Genmais von vornherein überflüssig gewesen.

     

    Nicht nur das BfN, sondern laut

    Wahlversprechen das Wirtschafts-und Landwirtschaftsministerium,

    das Verbraucherschutzministerium,

    das Ministerium für Außenpolitik,

    und sogar das Justizministerium,

    hätten einstimmig diese

    Maissorte ablehnen müssen!!!

    Da gab es keinen legitimen Spielraum!

     

    http://blog.br.de/report-muenchen/2014/7545/die-eu-und-der-wundermais.html

     

    Es kann ja wohl nicht angehen,

    dass eine Kanzlerin ihren Willen gegen die CSU, gegen

    das eigene Wahlprogramm und

    gegen das Wahlprogramm

    der SPD durchsetzt und letzlich gegen alle Sicherheitsstandards

    und gegen alle legislative Ministerien und gegen die Mehrheit der Bevölkerung unter Vorspiegelung einer scheinbaren Wirkungslosigkeit der deutschen Stimme in der EU mit Komplizenschaft von Sigmar Gabriel.

  • M
    Mistgabel

    Statt einer Diätenerhöhung schlage ich eine Ersatzdiät für alle Abgeordneten vor, die sich in der "1507" Abstimmung "enthalten", bzw. offen für den Zombiemais gestimmt haben:

     

    Eine Genfrass-Diät!

     

    ohne wenn und aber, ohne Ausnahme, ohne Umweg übers garantiert saubere und von Steuergeldern beglichene Drei-Sterne-Bio-Steak-Menü vom Hofkoch.

  • I
    insLot

    Das BfN ist beunruhigt und Friedrich hat in Brüssel den Mund nicht aufbekommen! 1. Sahne! Was für Vollpfosten dürfen in diesem Land Minister werden ...

  • S
    sieglinde

    Herr Maurin hat unzureichend

    recherchiert.

    Diese genmanipulierte Maissorte

    hat in Ländern Südamerikas nach 3 Einsatzperioden Ertragsverluste von mindestens

    30% bewirkt, weil nach der 3. Anbauperiode der Maiszünsler resistent gegen das Gentechgift

    geworden ist und die Vernichtung noch umfänglicher war, als bei herkömmlichen Maissorten. Die Risiken auf multiresistente Pflanzen und Schädlinge, Krankheitserreger,

    fehlprogrammierte Körperzellen,

    Veränderungen in der Nahrungskette wurde aber deutlich erhöht.

    Am Ende mußte

    noch viel mehr Pestizid ausgetragen werden.

    In Wirklichkeit geht es hier um die Entrechtung der Bauern,

    indem natürliche Nutzpflanzen binnen kurzer Zeit ausgerottet werden sollen! Und die Pflanzen sollen soviele Pestizide, wie nur möglich überleben können und die Schädlinge zu

    omniresistenten Monstern mutieren! Wenn das Trinkwasser noch knapper und möglichst viele schwere Krankheiten, gerne

    auch Gentech-Katastrophen eintreten, um so besser, die Investoren der Düngemittel-,Chemiewaffen-, Biowaffenindustrie werden gern entsprechende Aktien vielversprechender Unternehmen kaufen, bzw. Dupont, Pioneer wird gern neue Geschäftsbereiche für selbstgeschaffene Probleme aufbauen! Es gibt Untersuchungen auf schwerste Mißbildungen im Bezug auf Gentechnik und Pestizideinsatz, die die Thesen untermauern.

    Das die gekaufte Studien der Firmen zu anderen Ergebnissen kommen, verwundert dabei nicht.

    Für Glyphosat und die Zunahme

    von Ferkelmißgeburten gibt es extrem ernstzunehmende Indizien.

    Warum bekämpft die EU wettbewerbsdominate Kartelle innerhalb der EU und liefert sie aber andererseits den Saatgut-und Düngemittelproduzenten der USA

    schutzlos aus! Wir Deutschen müssen uns selbst, aber auch die

    die anderen Völker Europas schützen! Und auch das italienische Volk will nicht gern Versuchskannichen spielen.

    Die Rolle dieses Deppen haben sich die USA selber und selbstverschuldet aufgehalst!

    • Statler , Moderator
      @sieglinde:

      In dem Artikel ging es um die Kritik des BfN an dem Gen-Technik Mais. Ihre Kritik an unserer Recherche können wir nicht verstehen.

      Viele Grüße

      Statler

  • S
    serbmem

    Ich habe keine Angst vor GenMais. Ich habe einfach keinen Bock auf das Zeug.

  • O
    OK

    Würde zu den Richtlinien auch die Kennzeichnungspflicht für alle Produkte mit Genmanipulierten Inhalten durchgesetzt, würde sich ein Anbau Ökonomisch wahrscheinlich nicht lohnen. Aber die Hersteller wissen schon warum Transparenz Ihrer Produkte mit allen Mitteln verhindert wird.

    HG OK

  • D
    D.J.

    Was ich nicht verstehe: Wenn tatsächlich ein Risiko bestünde, müssten dieselben Vorschriften dann ja auch für die Bio-Landwirtschaft gelten, die ja mit der identischen, wenngleich "natürlich" gewonnenen Substanz arbeitet.