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Geheimnis gelüftet

Kiep-Million stammt offensichtlich doch von der Norfolk-Stiftung. Jetzt drohen Strafgelder für die CDU

BERLIN dpa ■ Das Geheimnis der Million des ehemaligen CDU- Schatzmeisters Walther Leisler Kiep ist zu einem großen Teil gelüftet und könnte die CDU nun in weitere Schwierigkeiten bringen.

Nach Aussage des früheren CDU-Wirtschaftsprüfers Horst Weyrauch stammt das Geld aus dem ehemaligen Schweizer Schwarzgelddepot der CDU – den Konten der so genannten Norfolk-Stiftung. Dies geht aus einem dpa vorliegenden Bericht der Wirtschaftsprüfer Kieps für den Untersuchungsausschuss des Bundestags hervor, der am Montag übergeben wurde. Diese hatten auch Weyrauch befragt.

Unklar bleibt aber weiter, woher wiederum die Gelder der Norfolk-Stiftung selbst stammen. Die vielfach geäußerte Vermutung, es seien Spenden des Siemens-Konzerns gewesen, bleibt vorerst weiter unbewiesen. Kiep wird am Donnerstag vor dem Ausschuss dazu nichts sagen. Sein Anwalt kündigte dem Gremium an, Kiep werde wegen laufender Ermittlungen insoweit die Aussage verweigern.

Die SPD forderte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) umgehend auf, neue Sanktionen gegen Christdemokraten zu prüfen. „Kiep ist für Spenden zuständig gewesen“, sagte SPD-Obmann Frank Hofmann der dpa. Daher müssten die Gelder der Norfolk-Stiftung auch aus Spenden stammen. Da diese aber nicht in den Rechenschaftsberichten auftauchten, müsste Thierse weitere Strafgelder in Millionenhöhe verhängen. Dies sah der Ausschuss-Vorsitzende Volker Neumann ebenso.

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