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Gaza während der LuftangriffeDie schlimmste Nacht

In der Nacht auf Dienstag donnern Kampfjets über Gaza, Drohnen sirren und Leuchtstoffkugeln weisen den Raketen den Weg. Unser Autor ist mittendrin.

Leuchtstoffkugeln machen den nächtlichen Himmel zum helllichten Tag. Bild: ap

GAZA taz | Eine Spielzeugpistole schwimmt in einer Blutpfütze. In einer anderen Blutlache liegt ein paar Sandalen, das einem der Kinder gehörte, die bis vor wenigen Minuten noch lebten und in dem kleinen Park des Shati-Flüchtlingslagers vielleicht gerade Fangen spielten oder Fußball. Durch die Wasserrinne auf der Straße rinnt Blut. Die Bäume haben keine Blätter mehr. Sie liegen auf der Straße, auf den Dächern der zerstörten Autos, in den Blutlachen.

Das Blut, das die grünen Blätter rot färbt, ist von acht toten Kindern und von drei Erwachsenen, die am Montagnachmittag gegen 17.00 Uhr Ortszeit bei einer starken Explosion am Eingang des Parks gestorben sind. Mindestens weitere 40 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Es ist ein Ort des Grauens, an Häuserwänden kleben Überreste menschlichen Gewebes.

Ein Vater rennt mit einer Plastiktüte in der Hand zu dem Rettungswagen, in dem seine tote Tochter liegt. Der Vater zeigt dem Sanitäter Gehirnmasse seiner Tochter, indem er den Boden der Plastiktüte behutsam anhebt. „Nimm das mit für die Bestattung“, sagt er zum Sanitäter.

Ein anderer Vater trägt seinen toten Sohn zu der Ladefläche eines Pritschenwagens. Er wird von Männern begleitet, die „Allahu Akbar“, „Gott ist groß“, rufen und dabei Handyfotos von der verstümmelten Leiche aufnehmen. Anwohner versuchen eine schreiende Frau, die ihre Schwester verloren hat, zu beruhigen. Ein Mann liegt bewusstlos auf der Straße. Ein Arzt versucht, ihn wiederzubeleben. Szenen eines ganz normalen Nachmittags in Gaza-Stadt. Die Palästinenser machen einen israelischen Luftangriff für die Explosion am Park verantwortlich, ein Sprecher des israelischen Militärs eine fehlgeleitete Rakete der Hamas.

Martin Lejeune

Ehemaliger freier Mitarbeiter, die taz hat 2014 die Zusammenarbeit beendet.

Panorama eines Infernos

Wenige Stunden später: eine ganz normale Nacht in Gaza Stadt. Kampfjets donnern mit gewaltigem Lärm im Tiefflug über Gaza Stadt, ihr Schall findet seinen Widerhall zwischen den Wänden der Hochhäuser, die noch stehen. Etwa alle 30 Sekunden feuern sie eine Rakete ab. Das omnipräsente Sirren der Kampfdrohnen, die über unserem Viertel, die über jedem Viertel des Gazastreifens kreisen, klingt wie das Motorenbrummen, das aus den Fernsehlautsprechern einer Formel Eins Übertragung schallt.

Es ist dies wirklich eine imponierende Darbietung militärischer Zerstörungskraft, deren Dauerbeschuss zu Luft, zu Land und zu See die Bevölkerung des Gazastreifens in dieser Nacht kollektiv in Todesangst versetzt. Eine wahrlich außergewöhnliche Aufbietung des Waffenarsenals der israelischen Streitkräfte, einer der modernsten Streitkräfte der Welt. Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich im Wohnhaus einer muslimischen Familie im Zentrum von Gaza Stadt. In den Nachbarwohnungen unseres Hauses schreien ununterbrochen kleine Babys, weinen verängstigte Kinder in den Armen ihrer Mütter, fluchen die Erwachsenen.

Grafik: infotext/P. Sobotta

Die Bombardierungen beginnen um 23.30 Uhr Ortszeit mit heftigen Fliegerangriffen auf das Flüchtlingslager Bureji im Zentrum des Gazastreifens. Von 01.00 Uhr an stehen wir im Zentrum von Gaza-Stadt unter Feuer. Im Zentrum einer kleinen Stadt, die mit ihren Hunderttausenden Einwohnern zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt gehört. Meine Freunde und ich verbarrikadierten uns im Wohnzimmer und hören, wie die Einschläge der Raketen immer näher in unsere Richtung kommen.

Nach ein paar Stunden gehe ich auf den Balkon im zweiten Stock. Vor meinen Augen erstreckt sich eine Trümmerlandschaft, breitet sich das Panorama eines Infernos aus. Unzählige militärische Leuchtstoffkugeln machen den nächtlichen Himmel über Gaza zum helllichten Tag und weisen den Raketen der Kampfjets ihren Weg zum Ziel.

Symphonie einer Großstadt im Krieg

Das Licht der langsam gen Boden gleitenden Leuchtstoffkugeln durchdringt die pilzformartigen Staubwolken, die nach jedem Raketeneinschlag aus Richtung des jeweils zerstörten Hauses in Höhe schießen. Die Geräusche des Krieges und Schreie der Angst vermischen sich mit dem Heulen der Sirenen der Rettungswagen zu der Symphonie einer Großstadt im Krieg.

Morgens um fünf, als das Dauerbombardement noch anhält, wird auch noch das Krähen des Hahnes in unserm Hof mit einstimmen. Hoffentlich als finaler Schlussakt. Noch mehr Raketeneinschläge verkraften wir nicht. Die Kinder, und auch mancher Erwachsene, zittern schon die ganze Nacht am ganzen Leib. Maher Issa, meinem Gastgeber, läuft der Angstschweiß den Rücken hinunter. Sein Hemd ist klatschnass.

Jetzt schlägt wieder eine Rakete nur wenige Hunderte Meter von uns entfernt ein. Sie trifft die Al Amin Moschee, die ich gestern noch fotografiert habe und die direkt neben dem Haus des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas (Fatah) liegt. „Ich gehe in der Al Amin Moschee jeden Tag beten“, sagt Maher. „Jetzt muss ich auf die Al Furqan Moschee ausweichen, die jedoch deutlich weiter von unserem Haus entfernt liegt. Wenn die Al Furqan Moschee nicht auch heute Nacht zerbombt wurde.“

Noch nie so verzweifelt

Später erfährt Maher durch den Telefonanruf eines Freundes, das in dieser Nacht auch das Haus von Ismael Hanija, des palästinensischen Ministerpräsidenten und Hamas-Führers, zerstört wurde sowie das Finanzministerium. „Das hat Israel gemacht, damit die Hamas ihren Angestellten in der Verwaltung und in den Sicherheitsdiensten kein Gehalt mehr zahlen kann.“ In einer Liveschalte des Fernsehsenders Al Jazeera sind viele Kinder und Frauen mit starken Verbrennungen und schweren Verletzungen zu sehen, die von Rettungskräften oder Nachbarn ins Al Shifa Krankenhaus in Gaza Stadt gebracht wurden. Frauen und Kinder, die in dieser Nacht nur friedlich schlafen wollten.

Inzwischen ist uns klar, dass dies doch keine ganz normale Nacht ist in Gaza Stadt. „Es sind die heftigsten Angriffe seit Beginn des Krieges vor drei Wochen und sogar die intensivste Bombardierung während aller der drei Gaza-Kriege seit Dezember 2008“, sagt Maher. So verzweifelt habe ich ihn noch nie erlebt.

Ein Mann im Shati-Lager trauert um seine zwei getöteten Kinder. Bild: ap

In dieser Nacht bangen alle in Gaza um ihr Leben, alle sorgen sich um ihre Verwandten und Freunde. „Hayak Allah!“, rufen die Mitglieder meiner Gastfamilie jedes Mal aus, wenn eine Rakete in den Boden kracht: „Gott stehe uns bei!“ Und nach jedem Bombenanschlag erzählen mir die Jungs, ob dies nun das Geschoss eines Kampfjets oder eines Kriegsmarineschiffes war.

Am Morgen, der inzwischen schon heute ist, werden die Überlebenden ihre Toten zählen. Allerdings nur, sofern dieses Höllenfeuer irgendwann einmal aufhört. Denn während solcher Angriffe kann niemand aus dem Haus gehen, ohne sein Leben zu riskieren. Er wäre sofort im Visier der Drohnen, welche die Umgebung nach möglichen Zielen auskundschaften und die genauen Zielkoordinaten in Sekundenschnelle an die Bomberpiloten übermitteln. „Sobald die Angriffe beendet sind, können wir in unserer Nachbarschaft nach Verletzten in den zerstörten Häusern suchen“, sage ich zu Maher. Er schaut mich ernst an: „Sie werden niemals aufhören uns anzugreifen. Sie wollen uns bekämpfen, bis wir alle tot oder vertrieben sind.“

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40 Kommentare

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  • Hallo Herr Lejeune,

    Sie sind nah dran. Und sie beschreiben diese Nacht sehr eindrucksvoll, mir fats zu drastisch.

    Können Sie ihre gute Vernetzung auch nutzen, um den kämpferischen Teil des Gaza Streifens zu beschreiben?

    Sehen Sie Menschen, die Israel mir Granaten und Raketen beschießen?

    Halten diese Kämpfer sich in der Nähe von mit lüchtlingen überfüllten Hochhäuser bzw. Schulen auf?

    Oder bleiben sie dem Normalbürger dort wie den "embedded" Journalist unsichtbar?

    Sehen Sie nach den Treffern auch explodierende Waffenlager unter den getroffenen Zielen?

    Gibt es unter keinem der Häuser oder in unmittelbarer Nähe, Luftschutzbunker.

    Ist tatsächlich das gesamte Baumaterial für Gaza nicht für die Zivilbevölkerung, sondern zum Bau militärischer Tunnelanlagen verwendet worden?

  • Es gibt eine einfache Möglichkeit für Hamas das Leid der eigenen Leute zu beenden. Kapitulation!

    • @Hannes Hartmann:

      Alles klar,

      sowie Hisbollah im Jahre 2006.

      Dumm ist nur, dass Israel nach Waffenruhe schrie und von Libanon verschwand.

  • Hört doch endlich auf damit, dieses Gemetzel immer wieder neu "entschuldigen/relativieren" zu wollen - Netanjahu himself palavert auf bestimmten TV-Kanälen eiskalt noch immer noch von "Selbstverteidigungsrecht". Dahinter steckt schon eine arge Unverfrorenheit, die ihresgleichen sucht.

     

    Israel macht jetzt tabula rasa - zeigt in diesen schrecklichen Tagen sein wahres Gesicht. Hat sich weltweit sämtliche Sympathien verscherzt - indem es das Tor zur Hölle geöffnet hat - und DAS soll ruhig für immer so bleiben.

    • @MOTZARELLA:

      Wie sollte denn Israel angesichts der Lage Ihrer Meinung nach handeln?

      Gibt es eine andere Armee auf der Welt, die im Krieg solche Anstrengungen unternimmt um die Zivilbevölkerung des Gegners zu schohnen als die Israels?

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Ich finde diesen Bericht sehr notwendig und warscheinlich leider vollständig wahr, da die Bilder alles beweisen. Ich glaube, daß sich Israel von diesem Wahnsinnskrieg nie mehr erholen wird.

    Das 'erwählte' Volk raubt und mordet nach Belieben.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Ihr letzter Satz ("das erwählte Volk") ist Antisemitismus pur. Sie hätten ihn besser weggelassen.

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Zsolt:

        Ich habe dies bewußt in Anführungszeichen gesetzt. Heute nach dem weiteren Mord an 20 Mädchen in einer UN-Schule würde ich mich noch ganz anders äußern. Muss jetzt nicht sein.

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Solange die Siedlungspolitik nicht als das begriffen wird, was sie ist, nämlich als Angriff auf die palästinensischen Gebiete, solange wird auch das Unschuldsgejammere anhalten, was viele Israelis betrifft. Wenn Menschen in Israel Parteien wählen, die die Siedlungspolitik unterstützen, dann sind sie so schuldig am Krieg wie die Palästinenser, die Hamas wählen. Wenn man einer Politik der Zerstörung der palästinensichen Lebensgrundlagen und maßloser militärischer Machtdemonstration seine Stimme gibt, darf man sich über die Folgen nicht wundern.

  • blockade ist

    an act of war

    a crime against humanity.

    blockade aufheben!

    • @christine rölke-sommer:

      Es ist ein Kriegsverbrechen, Menschen als Schutzschilder zu missbrauchen !

    • @christine rölke-sommer:

      Ein Kriegsverbrechen ist es auch Waffen in Krankenhäusern und Schulen zu lagern, wie von der UN in Gaza festgestellt und moniert. Das sollte man der Fairness halber nicht weglassen.

      • @Zsolt:

        soldaten sind mörder - "Das sollte man der Fairness halber nicht weglassen".

        • @christine rölke-sommer:

          "soldaten sind mörder" ich dachte eigentlich immer bei den Linken wird Wert auf Differenzierung gelegt und Plattitüden sind Ihnen fern...?

        • @christine rölke-sommer:

          Ja, alle Soldaten sind Mörder!

          Die der Allierten , die der Nato, die der Deutschen am Hindukush

          es lebe der naive Pazifismus

           

          wie lautet dieses Sprichtwort nochmal?

          "Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier"

          • @Mal Mel:

            machen'S das doch bitte mit Tucholsky aus.

  • Israel "verteidigt" sich!?

  • „Sie werden niemals aufhören uns anzugreifen. Sie wollen uns bekämpfen, bis wir alle tot oder vertrieben sind.“

     

    Würde Israel die Palästinenser im Gaza-Streifen "alle töten" wollen, dann wären sie schon tot.

     

    Ich finde den Artikel arg polemisch, reisserisch.

    Dieser Krieg ist schrecklich, aber alles hat zwei Seiten, auch der Nahost-Konflikt.

    In einer Zeitung wie der taz nur eine serviert zu bekommen, ist der Konflikt-Lösung und folglich dem Frieden definitiv nicht zuträglich.

    • @Jens Siegfried:

      Seit dem Beginn serviert uns die TAZ mit Frau Knaul nur die eine Seite, also Israels Sichtweise. Wir müssen für Israel Verständnis haben usw.

       

      Nun kommen Artikel, die die Situation im Gazastreifen beschreiben, da wird reflexartig auf die Einseitigkeit hingewiesen.

      Lesen Sie mal die letzten 15 Artikel von Frau Knaul. Da werden Sie die Einseitigkeit pur erleben.

  • Traurig, dass die Hamas trotz dieses Leidens keinem Waffenstillstand zustimmen möchte, geschweige denn gewillt ist einen solchen einzuhalten.

    • @Dhimitry:

      Die israelische Regierung hat seine Mordsucht noch nicht vollständig gestillt, weshalb noch keine Ruhe zurückgekehrt ist.

      • @aurelius theo:

        Die israleische Mordsucht sorgt dafür, das die Hamas Raketen während Waffenruhen schießt? Das macht doch keinen Sinn. Sehen Sie selbst, oder?

    • @Dhimitry:

      ...traurig, dass Europa und die USA dabei zusehen, wie Israel täglich die Menschenrechte mit Füßen tritt!

      • @Tadeusz Kantor:

        Aurelios Theo, haben Sie auch noch eine Antwort auf den Einwand von Dhimitry?

        Ich bin gespannt.

  • Darf man als Kriegspartei eigentlich kapitulieren?

    • @Joe Montana:

      Wie Hisbollah damals im Jahre 2006 kapituliert hat, wird auch Hamas kapitulieren.

      Damals schrie Israel nach Waffenruhe, denn zum ersten Mal hat die israelische Armee erlebt, wie der richtige Widerstand aussieht. Die Bombardierung des Gazastreifens von Meer und von der Luft aus ist einfach, allerdings zeigt IDF ihre Stärke ja beim Bodenoffensive. Da sind schon mehr als 50 Soldaten gefallen.

    • @Joe Montana:

      Nicht wenn man versprochen hat die "Tore der Hölle zu öffnen"!

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Bekommt man hier doch noch ein Gewissen, nachdem man um Mitleid geworben hat, dass die armen Israelis in ihre Bunker flüchten müssen.

     

    Mit "Selbstverteidigung" hat das Morden in Gaza nichts zu tun. Es ist der Israelische Kampf um die Macht über palästinensische Menschnrechte. Die Herrschaft über Leben und Tod in der unfreiheit.

     

    Den Kampf könnte Israel sofort beenden, wenn es die Forderungen der Hamas nach ein paar Menschenrechten erfüllen würde:

     

    www.fr-online.de/meinung/nahost-konflikt-was-will-die-hamas-wirklich-,1472602,27905952.html

     

    Aber Gaza in Freiheit, während Wesjordan weiter unfrei bleiben muss, damit der von "Gott erlaubte" und Palästina von den Landkarten wischende Landraub weiter gehen kann, das geht nicht. Also mordet Israel fleißig weiter in Gaza um deren Unfreiheit wie die 40 letzten Jahre zu sichern.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Wie sieht legitime Selbstverteidigung Israels deiner Meinung nach aus?

  • Was soll man noch mehr zu diesem Verbrechen sagen?

    Wird Hamas oder die Zivilbevölkerung bekämpft?

     

    Hier führt ein Terrorstaat gegen eingesperrten Menschen ein Massaker nach dem anderen.

     

    Die "Wertegemeischaft" schaut zu oder faselt von dem Selbstverteidigungsrecht Israels, während Palästinenser ermordet werden.

     

    Hier will uns eine gewisse Frau Knaul erklären, wer der Böse ist und wer der Gute.

    Wer sich mit PLO und Arafat etwas auseinandergesetzt hat, kann die Parallele zu der Hamas erkennen. PLO wurde damals genauso verteufelt wie die Hamas jetzt.

     

    Während die Existenz von Palästinenser vernichtet wird, fühlt sich Israel in seiner Existenz bedroht und dies seit über 60 Jahren.

     

    Ein Palästinenser, der im Alter von einem Jahr bei der Nakba vertrieben wurde, ist jetzt ca. 67 Jahre alt, wenn er überhaupt schon alles überlebt hat.

     

    Ganze Generationen wurden von Israel terrorisiert.

    Wann wird es nun reichen?

  • 3G
    3618 (Profil gelöscht)

    Israel hat in meinen Augen jeden moralischen Kredit verspielt.

    Diese Schlächterei ist barbarisch.

    • @3618 (Profil gelöscht): Die Moderation: Kommentar entfernt.
      • @Routier:

        Bleiben Sie bitte bei der Israelkritik und lassen Sie den Antisemitismus.

      • @Routier:

        Das mit den 1.000 toten Zivilisten ist leider falsch und noch nicht einmal die Hamas behauptet so etwas.

         

        Die offiziellen Zahlen schwanken zwischen 75% und 50% ziviler Opfer. Die Frage ist halt immer, ob jemand, der eine Handgranate wirft und danach erschossen wird, ein Soldat oder Zivilist ist.

         

        Abgesehen davon vernachlässigt die Hamas die Zivilbevölkerung dermaßen, dass sie für einen Großteil der Toten eh verantwortlich ist.

  • Hoffentlich bezahlt die EU jetzt nicht wieder allen angerichteten Schaden in Gaza,sondern zieht das von der Israelhilfe oder Subvention ab um eine Schwelle fuer das naechste Mal zu bilden.Man kann auch israelische Waren extra belasten bis zur Hoehe des Betrages.Die Hamasforderung das die Abriegelung von den palestinensischen Gebieten von Israel endlich beendet wird hat nur so viele Jahre gedauert weil die EU das toleriert hat.Vorsicht ist besser als Nachsicht

  • Israel züchtet sich ein Ausmaß an Hass unter den Palestinensern heran, das unvorstellbar sein. Dort leben mehrere Generationen von Arabern, die ein ganzes Leben lang Vertreibung, Enteignung, Entrechtung, Mord, Bombardierung usw. ertragen mußten. Daraus entsteht keine Zuneigung, sondern ein riesiges Problem für Israel. Ein Frieden mit diesen Opfern rechtsradikaler israelischer Regierungen ist schon jetzt unwahrscheinlich. Eine Zweistaatenlösung ist ebenfalls in weite Ferne gerückt.

     

    Israel muß endlich kapieren, daß man Palestinenser nicht abschaffen oder zu 100 % auf immer kleineren Territorien einsperren kann ohne einen Dampfkessel damit anzuheizen, der eines Tages spektakulär explodieren wird. Erst recht wenn man beobachtet wie sich um Israel herum die gesamte arabische Umwelt bedrohlich verändert mit ungewissem Ausgang, kommt eine Ahnung auf mit was Israel eines Tages konfrontiert wird.

     

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

    • @rugero:

      Da haben Sie leider Recht. Israel hat mit der fast perfekt funktionierenden Raketenabwehr "iron dome" die Bedrohung ihrer Bevölkerung fast eliminiert. Die Zerstörung von Grenznahen Tunnels halte ich auch noch durch Notwehr legitimiert, das was in Gaza sonst passiert ist ein Notwehrexzess mit der von Ihnen beschriebenen langfristigen Wirkung. Hier

      http://arielrubinstein.tau.ac.il/articles/yedioth_072814E.pdf

      finden Sie einen aus Israel kommenden Kommentar dazu. Den Author bei Wikipedia nachschlagen!

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @rugero:

      Ein guter Kommentar. Ich frage mich, warum der unzufriedene Obama und der unzufriedene Kerry, was ihre Vermittlungserfolge betrifft, nicht einfach eine Sperre von Waffenlieferungen an Israel verhängen.

    • @rugero:

      Das sind auch immer wieder meine Gedanken. Israel sorgt nachhaltig dafür, dass jeder hasserfüllte Palästinenser/Araber, dem es je gelingt die Hände an eine schreckliche Waffe zu bekommen, sein Ziel schon kennt.

      Die Erkenntnis, dass der Weg zum Frieden nicht über Krieg und Unterdückung führen kann, scheint Israel irgendwie abhanden gekommen zu sein.

      • @Max Mutzke:

        Was meinen Sie wie die Hamas reagieren würde, wenn eine Sperre der Waffenlieferungen an Israel verhängt wird?