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Gaza-Israel-KonfliktHamas stellt neue Bedingungen

Die Islamisten wollen dem Waffenstillstand nicht einfach so zustimmen. Israels Regierungschef Netanjahu bekommt Druck aus den eigenen Reihen.

Hat von der Verweigerung der Hamas nichts: eine Palästinenserin in Tränengasschwaden in Nablus Bild: ap

JERUSALEM taz | Nach dem Scheitern des Waffenstillstands intensiviert die israelische Luftwaffe die Angriffe auf den nördlichen Gazastreifen. Mit Flugblättern forderte die Armee am Mittwoch erneut die Bevölkerung in drei Ortschaften auf, ihre Häuser zu verlassen.

Nach Auskunft eines UN-Sprechers sind derzeit 20.000 Menschen auf der Flucht, die in insgesamt 24 Schulen – zum Teil in der Stadt Gaza und im Flüchtlingslager von Jabalia – notdürftig untergebracht werden.

„Gestern Nacht war es am schlimmsten“, schimpft Isra Almodalal, ehemals Sprecherin der Hamas im Gazastreifen. „Jeden Tag sterben weitere Menschen, und die humanitäre Krise verschärft sich.“

Die traurige Bilanz der Kampfhandlungen bis gestern: 205 Tote und über 1.500 Verletzte. Auch in Israel gab es am Dienstag ein erstes Todesopfer. Der 37-jährige Zivilist hatte Soldaten am Grenzübergang Erez Lunchpakete bringen wollen.

„Linke Weichheit“

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Dienstag dem ägyptischen Kompromissvorschlag, der eine Waffenruhe und Verhandlungen vorsah, umgehend zugestimmt. Damit setzte er sich harscher Kritik aus dem eigenen Lager aus.

Der stellvertretende Verteidigungsminister Danni Danon verurteilte Netanjahus „Zögern“ bei der Militäroperation und warf ihm „linke Weichheit“ vor. Dafür warf der Regierungschef ihn kurzerhand aus dem Amt.

Als einen „tragischen Helden“ bezeichnete der politische Kommentator Jossi Verter in der Zeitung Ha’aretz den Regierungschef, der sich „in direktem Gegensatz zu den Interessen seiner Wähler im rechten Lager“ verhalte. Die Zustimmung zu dem ägyptischen Waffenstillstandsvorschlag begrabe Netanjahus Image als „starker und entschlossener Führer“, der weiß, „wie man dem Terror mit eiserner Hand entgegenwirkt“.

Ex-Mossad-Chef will verhandeln

Die linke Wählerschaft werde es ihm kaum danken. Der frühere Mossad-Chef Efraim Halevy sprach sich in einem Interview mit CNN für direkte Verhandlungen mit der Hamas aus.

Die Islamisten der Hamas und des Islamischen Dschihad in Gaza schickten, so berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Maan, unterdessen eine Liste mit Bedingungen für einen Waffenstillstand an die Regierung in Kairo, dem derzeit zentralen Vermittler zwischen den Konfliktparteien. Dazu gehört der Rückzug der Panzerbrigaden, die im Umfeld vom Gazastreifen stationiert sind.

Israel hatte in Vorbereitung auf eine eventuelle Bodenoffensive 40.000 Reservisten mobilisiert. Die Forderung, die Truppen abzuziehen, ergibt sich daraus, denn Israel würde im Fall einer erfolgreichen Feuerpause die Soldaten automatisch wieder nach Hause schicken.

Hamas fordert Freilassungen

Als Zweites verlangen die Islamisten die Entlassung sämtlicher palästinensischer Häftlinge, die im Rahmen des Geiselhandels für den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit im Oktober 2011 auf freien Fuß kamen und inzwischen wieder hinter Gittern sitzen. Einige Dutzend der über 500 Palästinenser, die israelische Truppen während der Suche nach den drei Mitte Juni entführten Teenagern festgenommen hatten, gehören dazu.

Außerdem sollten die Haftbedingungen für alle Palästinenser in israelischen Gefängnissen erleichtert werden. Laut der palästinensischen Zeitung Al-Hajat al-Dschadida sind bereits sechs der jüngst verhafteten Männer erneut zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt worden.

Die wichtigste Bedingung, die unmittelbar die Lebensqualität der Menschen im Gazastreifen verbessern würde, ist die Öffnung der Grenzen. In beide Richtungen, nach Israel und Ägypten, ist eine Ausreise nur mit Sondergenehmigung, nach mühsamen bürokratischen Prozessen und Wartezeiten möglich. Kaum 20 Schwerverletzte, für die es im Gazastreifen keine Behandlungsmöglichkeiten gibt, hat Ägypten seit Beginn der Krise ausreisen lassen.

Gegenseitiger Boykott

Israel ermöglicht zwar den Import von Produkten nach Gaza: Trotz der Kampfhandlungen werden Nahrungsmittel, Medikamente und Treibstoff geliefert. Für eine wirtschaftliche Stabilisierung wäre jedoch nötig, die Grenzen auch für den Warentransport in die andere Richtung, nach Israel und von dort aus weiter ins Westjordanland oder ins Ausland zu ermöglichen.

Problematisch ist, dass sich die Hamas und Israel gegenseitig boykottieren; deshalb finden nur indirekte Absprachen beim Grenzverkehr statt. Um Israel zu umgehen, wären ein Schiffs- und ein Flughafen nötig – der vierte Punkt auf der Forderungsliste der Hamas. Außerdem verlangen die Islamisten das Recht für die Palästinenser aus Gaza, die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem zu besuchen.

„Israel braucht den Waffenstillstand dringend“, spekuliert Hamas-Funktionärin Almodalal, sonst hätte Netanjahu „nicht so schnell klein beigegeben.“ Sie gibt zu, dass die ägyptischen Vermittler sich nicht direkt mit ihrem Kompromissvorschlag an die Hamas gewandt haben. „Kairo unterhält derzeit keine Verbindung zu uns“, sagt sie, „wohl aber zum Islamischen Dschihad, wo das Angebot einging“.

Nach Berichten der liberalen israelischen Tageszeitung Ha’aretz sei man in Kairo nicht sehr erpicht darauf, überhaupt eine Rolle im aktuellen Konflikt zu spielen. Außerdem sei man davon ausgegangen, dass, „wenn Israel zustimmt, die Hamas keine Wahl hat, sondern auch positiv reagieren muss“. Genau das Gegenteil war der Fall.

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60 Kommentare

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  • Warum lässt Israel Frauen, Kinder und alte Menschen nicht aus Gaza raus?

    Und die vielen Verletzten? Der Iran hat sich bereit erklärt, Schwerverletzte aus Gaza aufzunehmen, aber Israel lässt sie nicht heraus! Warum nicht?

     

    Wenn man mit Panzern und Haubitzen in städtische Gebiete hineinschießt, ist es doch klar,

    das es zivile Opfer gibt, denn so genau sind Panzerkanonen nicht.

    .

    Und wenn man nur irgendwie zivile Opfer vermeiden will - warum lässt man dann offensichtlich an den militärischen Auseinandersetzungen Unbeteiligte wie Frauen, Kinder und alte Menschen nicht heraus?

    • @Bernado:

      Schwerverletzte KInder mit Verbrennungen, vielfachen Knochenbrüchen - der Iran würde sie aufnehmen und versorgen. In Gaza ist keine gute Versorgung mehr möglich - aber Israel lässt sie nicht heraus.

      Das ist ein Verbrechen, Premier Netanyahu.

  • Neonazis mit Hisbollah-Fahnen. Ich kann den Würgreiz nur zurück halten, damit die Tastatur sauber bleibt.

    http://www.israelnationalnews.com/wap/Item.aspx?type=0&item=183049

    • @Senckbley:

      wenn Sie denn der meinung sind, dass palästinenserinnen es nicht verdient haben, mit Ihnen und Israel die erde zu teilen - sagen/schreiben Sie's doch einfach!

      die verrenkungen ob fahnen und anderem gedöns sind doch garnicht nötig. nur ermüdend.

      • @christine rölke-sommer:

        Naja-! -

        Das "andere gedöns" sind immerhin Neonazis. ---

        Und mit denen sowieso und mit Antisemiten möchte ich mich nicht ähneln. Aber Sie hätten recht: Wenn auch krass Unerwünschte Einem beipflichten sollten! Aufgrund dessen sollte man sich selber, noch lange nicht moralisch verkleinern lassen. Und natürlich sollte man @senckbley nicht durchgehen lassen, so tun zu wollen, als sei die Palästinenserfrage eine ausgewiesene Hetzkampagne lauter Nazis.

        • @H.-G- S.:

          die muftifizierung und nazfizierung der palästinenserinnen, wie sie der kollege senckbley betreibt, macht allerdings neonazismus/faschismus zu 'gedöns'. (außerdem finde ich es angebracht, etliche sich gewichtig gebende eier-schaukelei gedöns zu nennen. von mir aus auch getröns).

          also habe ich, damit der gute endlich auf den/seinen punkt komme, ganz bewußt Hannah Arendts definition von crime against humanity (Eichmann in Jerusalem) paraphrasiert.

          und nun kann er sich ja dazu verhalten.

          • @christine rölke-sommer:

            Was Sie als „Eier-Schaukelei“ verniedlichen, ist in Wirklichkeit der Kern des Problems: die unheilige Allianz von Rassismus/Nazitum/Hitlerverhehrung mit dem Palästina-Gedanken. Erlauben Sie mir, Zeynap Erdim zu zitieren, die gestern auf Twitter bemerkte, dass 27.000 Türken 30.000 Tweets schrieben, in denen diese ihr Wohlwollen gegenüber Hitler ausdrückten. Und das im Lande Atatürks!

             

            Die Khaybar- und sonstigen Unkenrufe, wie sie die letzten Tage von den aufgehetzten Massen auf Pali-Demos in Deutschland rausgehauen wurden, können Sie auch gleich dort einordnen.

            • @Senckbley:

              Sie machen sich https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=OMG7Fze6sgQ zu eigen und kommen mir jetzt mit "Khaybar- und sonstigen Unkenrufe"?!

              der (maul-?)held Bennett tritt ganz offen für "terroristen muß man erschlagen - nicht mit ihnen reden" ein, im israelischen fernsehen minister-worte sprechend https://www.youtube.com/watch?v=vndcNgycpNU

              und Sie echauffieren sich über 30.000 tweets, die Sie allesamt nicht gelesen haben?!

              dann machen wir uns doch mal ans einordnen!

              • @christine rölke-sommer:

                Ich habe Videos von diesen widerwärtigen Maulheld-Demonstrationen in Deutschland gesehen und konstatiere: Solche Geiferparolen gegen Juden hat es seit 1945 auf offener Straße in Deutschland nicht gegeben.

                • @Senckbley:

                  und ich konstatiere: Sie haben offenkundig keine ahnung, was für "Geiferparolen" so allet auf offener straße und im offenen www zu hören waren sind.

                  das nimmt sich nichts mit dem, was allabendlich in Israel auf offener straße und in offener glotze zu hören ist: tod den .... von arawim über kushis bis ultra-leftists. ja, ich weiß, das sind die sicherheitsinteressen, die sich da zu gehör bringen.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Dann informieren sie mich doch mal.

                    WO and WANN wurde in Deutschland auf einer offiziellen Demo in einer Großstadt Massensprüche wie "Adold Hitler" inkl. Hitlergruss und "Feiger Jude, komm aus und kämpfe" direkt neben der Polizei skandiert?

                    Für mich ein unglaublicher Skandal!

                  • @christine rölke-sommer:

                    Ich rede von Demonstrationen auf Hauptstraßen in Deutschland, umsäumt von indifferenten deutschen Polizisten, die dem antisemitischen Mob in ihrer Hilflosigkeit auch schon mal den Lautsprecherwagen ausleihen.

                    Sie führen levantinische Hinterhöfe ins Feld - Ein Apfel- und Glühbirnen-Vergleich.

                    • @Senckbley:

                      ich nehme zur kenntnis, dass für Sie in ordnung ist, wenn per glotze und in haupt- und nebenstraßen zum erschlagen von 'anderen' aufgerufen wird.

                      dass Sie juden davon ausgenommen wissen möchten, macht es nicht besser. im gegenteil. git schabbes noch.

  • "Hamas versteckt Raketen in UN-Schule" - im Bewußtsein der denkbaren Konsequenzen.

    Soviel zum Wert von Kinderleben für diese Organisation.

    • @Kraton:

      ach? hamas war das?

      da wissen Sie mehr als UNRWA - die haben die teile immerhin gefunden und entsorgen lassen. und auch mehr als der rest der internationalen presse.

      ob Sie uns wohl Ihre erkenntnisquelle verraten könnten?

  • Wenn das ernst gemeint sein soll, müssten der Hamas jetzt die Knie schlottern. Der zynische Missbrauch von Zivilisten als Schutzschilde lässt sich an Niederträchtigkeit kaum noch unterbieten.

    http://www.israelnationalnews.com/wap/Item.aspx?type=0&item=183007

    • @Senckbley:

      nun kann sich eine jeder selbst ein bild und ein gehör von diesem interview verschaffen

      https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=OMG7Fze6sgQ

      und sich dann selbst die frage vorlegen, womit eine jeder es da zu tun hat.

      ich halte es für niedertracht. unterboten werden kann sie allerdings, wie heute beispielsweise in der sitzung des un-sc zu hören.

    • 0G
      0564 (Profil gelöscht)
      @Senckbley:

      Mohandas Karamchand Gandhi wählte ja auch schon ähnliche Strategien im Kampf gegen das Empire. Kann seine Friedensengelidealisierung die bis zum heutigen Tage anhält nicht nachvollziehen.

    • @Senckbley:

      Ich fühle mich gar nicht wohl bei so einer Frage, aber es sind Leute Ihrer Mentalität, die Einen auf solche Ideen bringen

      und widergespiegelt gehören:

       

      Wie niederträchtig wäre es Ihrer M. nach, die Möglichkeit zu erörtern ob nicht eine israelische Kommandogruppe die 3 eigenen Kinder liquidiert haben könnte, um genau dieses, nämlich das für die eigenen Interessen nutzbar zu machende Aufflammen der neuen Gewaltspirale zu provozieren.

      Weil man ja weiß, militärisch sowieso immer der Stärkere sein zu können und prima Gelegenheit, um danach dann, aus vorgeblich militärischer Strategienotwendigkeit wieder mal zusätzliche, gottgewollte Landstriche unter Besatzung nehmen zu können. Sozusagen religiös motivierter Landzugewinn step by step.

       

      Um hier den Bogen zu schlagen zu einer Ihrer vorigen Anmerkung, was das Judentum sei, darf ich als religiös völlig apathischer Mensch daran erinnern, dass das Opfern eigener Angehöriger im Sinne des Gotteswillens, auch dem Judentum nicht fremd ist?

      Hören Sie auf, hier andauernd so bösartige, menschenverachtende Verdächtigungen gegen die zugegeben verfeindete Seite vom Stapel zu lassen. Dieser Krieg ist schon so schlimm genug.

      • @H.-G- S.:

        Ich zitiere :

        //Wie niederträchtig wäre es Ihrer M. nach, die Möglichkeit zu erörtern ob nicht eine israelische Kommandogruppe die 3 eigenen Kinder liquidiert haben könnte, um genau dieses, nämlich das für die eigenen Interessen nutzbar zu machende Aufflammen der neuen Gewaltspirale zu provozieren. //

         

        Wie pervers ist dieser Gedanke denn?

        • @Kuddel:

          Stimmt! Aber hoffentlich ist es nur ein perverser „Gedanke“.

          Er resultiert aus der vorhergegangenen Perversion der Idee, selbst beim Mord an diesen 4 Fußball spielenden Kindern am Strand, das Thema „Lebende Schutzschilde“ wieder mal als uferlose Debatte herbei ziehen zu wollen, um aus klarem Mord einen umstandsgemilderten Totschlag machen zu wollen.-- Es gibt noch immer keine Täter für den Mord an den 3 israelischen Jugendlichen. Erstaunlicherweise auch zu keiner Zeit ein sonst so sehr übliches Bekennerschreiben.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Senckbley:

      "Menschliche Schutzschilde" waren auch schon die Bombenopfer von Hiroshima, Nagasaki und Tokio, von Dresden, Hamburg und Köln. Wie auch die geschätzt 3 Millionen Agent Orange-opfer von Vietnam. Diese zynische Verdrehung der Tatsachen nennt man Propaganda - hier natürlich in besonders menschenverachtender Weise praktiziert.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Anscheinend sind Ihnen die WMD zu Kopfe gestiegen. Die die Hamas gerne hätte und auch ohne mit der Wimper zu zucken gegen israelische Zivilisten einsetzen würde.

    • @Senckbley:

      Sie sollten besser selbst darum bitten, dass dieses posting getiltet wird. denn es ist an niederträchtigkeit (Ihre wortwahl) nicht mehr zu unterbieten.

      • @christine rölke-sommer:

        Anscheinend haben Sie das verlinkte Interview mit Bennett gar nicht gelesen. Empörung ist ja immer einfacher als Argumentation.

        Dabei ist es kaum zu widerlegen, dass die Hamas ihre eigenen Leute und zumindest im Falle des Krankenhauses auch Ausländer als menschliche Schutzschilde benutzt hat. Es gibt Aufrufe hierzu im Al-Aqsa-TV und es gibt Videos.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Senckbley:

          Ja, Verletzte in Krankenhäusern unterzubringen, die von den Israelis bombardiert werden, ist wirklich unverantwortlich von den Palästinensern.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Times of Israel 22:34: "Channel 2 reports that the Israeli Air Force struck a rocket warehouse at the Wafa Hospital in Gaza City."

            Anscheinend sind da also nicht nur Verletzte und Kranke (vulgo: menschliche Schutzschilde) untergebracht.

        • @Senckbley:

          interview zu lesen? wo?

          mehr als ein paar zitate, welche a7 besonders gut gefallen haben, stehen da nicht zu lesen.

          und? ersetzt das fakten?

  • RUSSELL-TRIBUNAL - soll eine Nichtregierungsorganisation sein, die sich für die Aufklärung mutmaßlicher Kriegsverbrechen Israels an den Palästinensern einsetzt.

    Wer weiß Näheres darüber?

    • @MOTZARELLA:

      rororo:

      "Bertrand Russel +Jean Paul Sartre, Das Vietnam- Tribunal"

       

      Kein antiamerikanisches Pamphlet sondern eine Untersuchung, ob die USA sich in Vietnam Kriegsverbrechen und Völkermord schuldig machten.

       

      Auch rororo:

      "Das Bertrand Russel-Tribunal"

  • RUSSELL-TRIBUNAL - soll eine Nichtregierungsorganisation sein, die sich für die Aufklärung mutmaßlicher Kriegsverbrechen Israels an den Palästinensern einsetzt. Wer weiß etwas darüber?

  • Konsequent sind sie, die Pali-Islamisten. Das muss man ihnen schon lassen. Seit Jahrzehnten entziehen sie sich Verhandlungen mit Israel, indem sie jedesmal neue Vorwände erfinden und Maximalforderungen stellen. Wenn die nicht erfüllt werden, setzen sie ihre Anschläge und Entführungen fort. Im Nahen Osten nichts Neues. Aber warten wir mal ab, welche Handlungsmöglichkeiten für vernünftigere Palis sich ergeben werden, wenn Israel diesmal wirklich gegen die Hamas durchgreifen sollte.

  • Schon wahr. Ich weiß auch, was Jesus über den Sabbat gesagt hat. Und dennoch: das Judentum ist (wohltuende Ausnahme!) keine Bekehrungs-, und schon gar keine Unterwerfungsreligion. Wie sonst wäre es möglich, dass junge orthodoxe Juden ausscheren und weltlich werden und ihnen von jüdischen Selbsthilfegruppen sogar noch dabei geholfen wird?

    • @Senckbley:

      es wird ja immer treitschke-iger!

  • Die Israelis haben 4 Kinder am Gaza Strand getoetet, seit gestern Headline News in England, siehe Guardian, Daily Mail etc, auch im BBC Radio. Wenn man die TAZ liest wird man allerdings auf den Israelischen "Zivilisten" verwiesen. Kein Wort ueber die vier Toten Kinder. Genau wie bei der Tagesschau, ZDF, Focus etc. Wie kann das sein? Das die Welt darueber nicht berichtet ist ja klar, aber warum nicht die TAZ?

    • @Karl Ehrlich:

      es ist schon verwunderlich!

      zh''l, deren piloten aus welcher flughöhe eigentlich? kinder auf einem dach erkennen können (Senckbley hat das video sicher in seinem hasbara-ordner), hat marines (oder waren's doch piloten?), welche kickende kids nicht von kämpfern in voller montur unterscheiden können?

      und wieso hat ein hotel voller journalisten nicht mitgekriegt, dass vorher von demselben strand hamas-raketen gelauncht wurden?

      http://www.channel4.com/news/the-israeli-military-does-not-target-civilians-video

      • @christine rölke-sommer:

        Die Journalisten sind vielleicht ja "Antisemiten", die dem Unschuldslämmchen namens Israels alles in die Schuhe schieben, diese Gojims:)

         

        Einer schrieb sogar, dass die Aufnahmen aus Pollywood stammen.

        Wenn dem so sei, müssten wir als Schauspieler nur noch Palästinenser haben oder?

         

        Vor allem in Action- und Horrorfilmen müssten die Palästinenser überproportional zu vertreten sein.

        Naja, wie auch immer. Shlecky liefert uns bestimmt vernünftige Antworten.

  • Selbst für Sympathisanten der Palästinenser und Kritiker der israelischen Politik wird es zunehmend schwer, sich nicht darüber aufzuregen, dass die Hamas eine Chance auf einen Waffenstillstand nach der anderen verstreichen lässt und auch weiter bombardiert, wenn Israel auf Angriffen verzichtet. Diese Verachtung was die eigene Bevölkerung angeht ist einfach unglaublich.

  • es ist ein trauerspiel!

    bis auf die freilassung der wiedereingesammelten freigelassenen sind dies uralte bedingungen. nicht nur von hamas....

    bei ma'an, übersetzt von electronic intifada lesen sich die bedingungen wie folgt:

    Mutual cessation of the war and withdrawal of tanks to previous locations and the return of farmers to work their land in the agricultural border areas.

     

    Release of all the Palestinians detained since 23 June 2014 and improvement of the conditions of Palestinian prisoners, especially the prisoners from Jerusalem, Gaza and Palestinians of the interior [present-day Israel].

     

    Total lifting of the siege of Gaza and opening the border crossings to goods and people and allowing in all food and industrial supplies and construction of a power plant sufficient to supply all of Gaza.

     

    Construction of an international seaport and an international airport supervised by the UN and non-biased countries.

     

    Expansion of the maritime fishing zone to 10 kms and supplying fishermen with larger fishing and cargo vessels.

     

    Converting the Rafah crossing into an international crossing under supervision of the UN and Arab and friendly countries.

     

    Signing a 10-year truce agreement and deployment of international monitors to the borders.

     

    A commitment by the occupation government not to violate Palestinian airspace and easing of conditions for worshipers in al-Aqsa mosque.

     

    The occupation will not interfere in the affairs of the Palestinian government and will not hinder national reconciliation.

     

    Restoration of the border industrial areas and their protection and development.

    http://electronicintifada.net/blogs/ali-abunimah/palestinian-factions-reportedly-set-10-conditions-10-year-truce-israel

    wer mag, kann sie mit denen nach ma'ariv übersetzten vergleichen

    http://mondoweiss.net/2014/07/report-israel-conditions.html

  • In Gaza explodieren nicht nur israelische Granaten, mit etwas Glück entzünden sich dabei auch gleich die Waffenlager der Hamas:

    http://www.lemonde.fr/proche-orient/video/2014/07/16/a-gaza-des-caches-d-armes-explosent-sous-les-bombes-israeliennes_4458014_3218.html

    • @Senckbley:

      abgesehen davon, dass die presseabteilung von zh''l damit schon seit keine ahnung wann hausieren geht...

      hat das jetzt mit dem artikel genau was zu tun?

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Es ist recht billig, die Hamas immer als Islamisten zu benennen, obwohl diese in der isr. Besatzung nur Widerstandskämpfer oder Freiheitskämpfer gegen israelische Völkerrechtsverbrecher sind, die das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser mit tödlicher Gerwalt verhindern und Palästina den Palästinensern rauben wollen.

    So hat es der für uns verbindliche IGH bewertet:

    www.icj-cij.org/docket/files/131/1677.pdf

    Also wenn Fr. Knaul die Pers. in der isr. Regierung nicht Judaisten oder Zionisten nennt, was Sie nicht tut, ist ihr bestreben die islamophoben Stimmungen hier zu nutzen, um zu verklären, dass Hamas im Krieg mit Israel nur Freiheitskämpfer der Palästinenser sind.

     

    Dementsprechen zeigt Sie auch nicht das geringste Verständnis dafür, dass die Hamas Grundrechte und die Einhaltung von Verträgen bzgl. der Häftlinge einklagt.

     

    Das ist wohl auch der Schamlosigkeit geschuldet, die in den Formulierungen zu finden ist, dass Israel quasi alle Waren nach Gaza lasse, obwohl die zur Verelendung der Palästinenser praktizierte Abriegelung (die für Arbeitslosigkeit und Grundgüterverknappung sorgt) stets gegeben ist.

     

    Ein Pressesprecher der IDF würde den Artikel genauso schreiben.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Von Freiheitskämpfern, die gleichzeitig islamtreu sind, habe ich noch nie was gehört. Rein logisch schließt sich das aus. Die christlich aufgewachsenen Palästinenser haben das schon längst gemerkt und sind geflüchtet, auch aus Gaza. Oder wurde die Forderung nach Besuchsmöglichkeiten in der Jerusalemer Grabeskirche gestellt? Also.

      • @Senckbley:

        von freiheitskämpfern, die gleichzeitig .... spielen Sie doch bitte mal Ihren logischen schluß für alle religionen/etnien/klassen dieser welt durch. vielleicht geht Ihnen ja dann auf, wie! idiotisch er ist.

        • 1G
          1393 (Profil gelöscht)
          @christine rölke-sommer:

          Es ist eine islamophobe Pseudologik, nach der der Islam keine Freiheit zulassen könne, und demnach Moslems angeblich nicht um Freiheit kämpfen könnten. Es sind bescheidene Gedanken, die eine arg beschränkte Wahrnehmung bzgl. dem Begriff Freiheit und Freiheitskampf zeigen.

           

          Man kann es aber auch als bescheidenen Versuch ansehen, mit wenig Geschick den israelischen Freiheitsraub und damit den Freiheitskampf der Palästinensern verklären zu wollen.

          • @1393 (Profil gelöscht):

            Islam: per definitionem «Unterwerfung».

            Freiheit: Befreiung von Zwang und ebenso innerer Unterwerfung.

            Jetzt wissen Sie auch, warum der arabische Frühling zum Winter wurde und vor allem, warum er nie nach Gaza kam.

            • @Senckbley:

              judentum: per definitionem "gesetz gehorchen, bevor es gehört".

              glauben Sie nicht? ich suche Ihnen gern das entsprechende raus!

              als judaistin weiß ich natürlich, dass es blödsinn ist, dem "Freiheit: Befreiung von Zwang und ebenso innerer Unterwerfung" gegenüberzustellen. aber in einer politischen diskussion taugt der midrash ganz herrlich dazu, jüdinnen mal eben herabzusetzen.

              *kopfbatsch und heiliges schwein!*

        • @christine rölke-sommer:

          Deshalb sind ja auch alle Freiheitskämpfe auf marxistisch-leninistischer Grundlage ins Gegenteil verkehrt worden. Mittlerweile redet kein Mensch mehr davon, außer vielleicht in irgendwelchen Outbacks in Südamerika.

          Nur nahöstliche islamgesteuerte Bewegungen seifen die Weltöffentlichkeit noch mit dem Nimbus des Freiheitskampfes ein - nachdem der arabische Frühling in sich kollabiert ist.

          • @Senckbley:

            dann verstehen wir nun auch besser, weshalb auch der zionismus zum scheitern verurteilt ist. oder?

            • @christine rölke-sommer:

              Davon ist aber weit und breit nichts zu sehen. Die heutige israelische Zivilgesellschaft ist eine 100% Success story. Na ja, 99%, das Chaos auf den Busbahnhöfen ist schon arg nervig.

              Während Hamas das Volk im Dreck stecken lässt und auch noch volkssturmmäßig auffordert, sich gezielten Bomben in den Weg zu stellen. Motiv: Rache und Hass - Pardon: Freiheitskampf.

            • @christine rölke-sommer:

              Der auf "marxistisch-leninistischer Grundlage" scheint es ja schon zu sein.

  • Wieder einmal ein Artikel, der die Fakten auf den Kopf stellt und uns weis machen will, dass gerade Hamas an alles schuld ist und auch sogar, verlangen darf, Israel aufzufordern, eine getroffene Vereinbarung einzuhalten, nämlich die eingesammelten Palästinenser wieder freizulassen.

    hierzu: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/nahost-schalit-palaestinenser-haft

     

    Natürlich muss man mal die bestimmten Kreise auch bedienen mit dem Satz "Die Islamisten wollen dem Waffenstillstand nicht einfach so zustimmen."

    Was für Unverschämtheit ist das von Hamas, etwas zu verlangen, obwohl sie militärisch ungefähr eine Maus darstellen, die einen Elefanten zum Boxen auffordert.

    Was die Forderungen sind, stehen im Kleingedruckten unten. Zudem wird die Provokation Israels, im Austausch mit dem Soldaten Gilad Shalit (http://de.wikipedia.org/wiki/Gilad_Schalit) freigelassene Personen wiedereinzusammeln und sechs davon für immer ins Gefängnis zu stecken nebenbei erwähnt.

    Ganz auf der Linie, Frau Knaul, nachdem Sie gestern die Verantwortung für einen Völkermord auf Abbas geschoben haben.

    • @Toyak Yakot:

      Bitte mal langsam. Ich bin auch gegen die Bombardierungen, aber das Wort Völkermord ist bei ein paar hundert Toten (Jeder davon ist einer zu viel) völlig überzogen. Außerdem kann man Netanjahu vieles vorwerfen. Aber die Ausrottung der Palästinenser plant er bestimmt nicht.

       

      Das Wort "Völkermord" wird langsam zur Modeerscheinung.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Woher willst Du das denn so genau wissen, was Netanjahu plant und was nicht? Fest steht, er und Liebermann planen mit Sicherheit nichts Gutes.

        Zu "Völkermord" . . . das kann durchaus verschiedene Gesichter haben, ODER??

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Vielleicht habe ich mich nicht klarer auf den gestrigen Artikel bezogen.

        Dort steht "Wenn es einen Völkermord gibt, trägt er Mitschuld: Mahmoud Abbas."

        Diesen Satz finden Sie unter dem Artikelbild hier http://taz.de/Kommentar-Kein-Waffenstillstand/!142469/

        • @Toyak Yakot:

          Der von Ihnen zitierte Satz ist richtig, allerdings bezieht er sich eindeutig auf den Absatz davor:

           

          "...Palästinenserpräsident Mahmud Abbas protestierte gegen den „Völkermord in Gaza“ und lacht sich derweil ins Fäustchen,..."

           

          Sie berufen sich andauernd auf irgendwelche Artikel und Zitate. Und es ist nicht das erste mal, dass Sie (bewusst oder unbewusst) etwas verdrehen. Bitte etwas gewissenhafter arbeiten!

          • @Joe Montana:

            Nochmals:

            Lesen Sie genauer, bevor Sie hier etwas posten.

            Ich schrieb: "Diesen Satz finden Sie unter dem Artikelbild hier http://taz.de/Kommen...lstand/!142469/"

            Danke für Ihre Aufmerksamkeit