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Gabriel soll neuer VDA-Präsident werdenEx-SPD-Chef bald Autolobbyist?

Der ehemalige Vize-Kanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel wird einem Zeitungsbericht zufolge als neuer VDA-Präsident gehandelt.

Sigmar Gabriel: einst Umweltminister, schon bald oberster Autolobbyist? Foto: photothek / Imago Images

Berlin taz | Noch vor anderthalb Jahren hatte Sigmar Gabriel einen Wechsel in die Lobbyarbeit ausgeschlossen. „Man soll nicht an Türen klopfen, hinter denen man selbst gesessen hat“, hatte der SPD-Politiker gesagt. Er war wenige Monaten zuvor von seinem Amt als Außenminister ausgeschieden. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass er zum Präsidenten des einflussreichsten Lobbyverbands Deutschlands überhaupt ernannt werden könnte: des mächtigen Verbands der Automobilindustrie (VDA).

Das zumindest berichtet die Bild am Sonntag (BamS). „Sollten keine unüberbrückbaren Differenzen mit Gabriel auftreten, wird er der neue Präsident“, zitiert die Zeitung ihre Quelle. Ein anderer Topmanager sagte demnach, Gabriel sei zu 99 Prozent sicher. Neben Gabriel gilt jedoch auch die ehemalige Staatsministerin im Kanzleramt, Hildegard Müller (CDU), als Kandidatin für den Spitzenposten.

Während Gabriel der Bams zufolge Wunschkandidat der Autokonzerne und damit praktisch gesetzt sei, ist das Rennen zwischen den beiden laut Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung offen; die Konzerne würden über diese Frage noch streiten. Die formelle Entscheidung will der VDA-Vorstand in der ersten Novemberwoche treffen.

Gabriel hatte erst vor wenigen Wochen angekündigt, im November sein Bundestagsmandat vorzeitig niederzulegen. Der wichtigste Grund dafür sei das Gefühl, „dass ich mit 60 Jahren jetzt noch einmal die Chance habe, etwas Neues anzufangen“, begründete er seinen Rückzug.

Aus Sicht der Autolobby spricht einiges für ihn: Als Ministerpräsident von Niedersachsen saß er zwischen 1999 und 2003 im Aufsichtsrat von Volkswagen. Weder hinterher als Umwelt- noch später als Wirtschafts- oder Außenminister zeigte er sich besonders kritisch gegenüber der Autoindustrie. Der bisherige VDA-Präsident Bernhard Mattes hat im September angekündigt, dass er sein Amt Ende des Jahres niederlegen werde. Mattes war offenbar mürbe von der Kritik an seiner Amtsführung.

Ist Gabriel wirklich schon gesetzt?

Die deutsche Automobilindustrie steht angesichts der in vielen Ländern anstehenden Verkehrswende mit neuen Antriebssystemen und autonomem Fahren vor ihrem größten Wandel der Nachkriegszeit. Jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland hängt von der Autoindustrie ab. Für Gabriel spricht, dass er über gute Kontakte im In- und Ausland verfügt.

Allerdings wird der VDA-Chefposten gern an jemanden vergeben, der der Regierung nahesteht. Das Ausscheiden der SPD aus der Großen Koalition wird angesichts miserabler Umfrageergebnisse immer wahrscheinlicher. Einige VDA-Mitglieder sprechen sich daher für Hildegard Müller aus. Sie hat ein CDU-Parteibuch.

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11 Kommentare

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  • Die Kritik an diesem Gabriel - wenn er die überhaupt zur Kenntnis nehmen sollte - geht ihm sonstwo vorbei!

    Geldgierige, korrupte Lobbyisten in der Politik sind das größte Übel unserer Gesellschaft!

  • Damit nehmen die Linke und die Grünen endgültig den Platz der SPD ein.

  • Das Auto-Mobil ist am Ende! Die Digitalisierung gibt ihm und Ihm den Rest?



    Das die "SPD" jetzt auch noch diese Industrie der Vergangenheit abwickeln soll, passt zum Ende einer über 100 jährigen Partei.



    Carl Benz hat es erfunden und Gottlieb Daimler schaut es ab! So wächst Gras über eine alte Industrie und eine alte Partei. Ruhe sanft.

    Danksagung und Hoffnung: Die Jugend Frydays for future ist heute 16 Jahre jung und wird in zwei Jahren Wahlberechtigt sein!

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Damit bringt Gabriel seine Partei erfokgreich und dauerhaft auch im Bund in den einstelligen Bereich.



    Denn damit wird für immer mehr Menschen offensuchtlich, dass die SPD dann doch eher Politik für die Bosse macht als für die Arbeitnehmer.



    Denn man hat ja nicht den Eindruck, dass Gabriel sich für diesen Job verbiegen müsste oder sich auch nur für irgendwas in seiner SPD-Zeit bei den Autobossen entschuldigen müsste - im Gegenteil.

  • Bitte merken: Es ist schlicht falsch, dass jeder siebte Arbeitsplatz von der Autoindustrie abhängt: www.bund-naturschu...autoindustrie.html

  • Schön beschrieben wie die Konzernspitzen entscheiden können welchen der (Ex-) Politiker mit Beziehungen zur aktuellen Regierung sie unter Vertrag nehmen. Dass die Auserwählten irgendwelche Bedenken hätten und absagen könnten, diese Frage muss ja offenbar gar nicht gestellt werden. Ich wäre sehr dafür jedem der sich nach Spitzenpolitikerkarriere als privatwirtschaftlicher Lobbyist einspannen lässt alle staatlichen Bezüge (die eigentlich so hoch und lebenslang gezahlt werden um genau solche Vereinnahmungen und Vereinfachung von Beeinflussung der Regierung durch private Kapitalinteressen zu unterbinden) komplett zu streichen. Diese gut gedachte Antikorruptionsmaßnahme soll für jene vorbehalten sein die derartige Angebote ablehnen. Voraussetzung wäre eine Liste mit Korruptionsfördernden Tätigkeiten die für Berufspolitiker während und nach ihrer politischen Karriere Tabu sind.

    • @Nina Janovich:

      👍👍👍

  • 9G
    90618 (Profil gelöscht)

    Paßt wie Arsch auf Eimer.

  • Gabriel fühlte sich immer schon bei den Geldsäcken "among us".

    Gerne noch mal als Erinnerung hier zu sehen, was er so von "seinem Volk" hält.

    www.youtube.com/watch?v=QWf298-ePVE

  • Im Westen nichts Neues. Bereits als Ministerpräsident war Gabriel ein Auto Lobbyist.

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - soon Hals -

    “ Gabriel toppt alle: taz.de/Gabriel-sol...t-werden/!5633454/







    Warum sich mit WOB aufhalten?“

    kurz - Wenn ich’s richtig seh -



    Ne - Sonderform von ÖPP -



    Das ist doch keine Siggi-Plopp …öh Schändung.



    Nö. As usual & Wellknown - Anschlußverwendung!