G20-Investitionsgipfel zu Afrika: Mehr liefern nach Afrika
Der Entwicklungsminister lockt kleinere Firmen mit besserer Risikoabsicherung. Eine Studie stützt den Kurs der Bundesregierung.
Die Bundesregierung will gezielt deutsche Unternehmen auf den afrikanischen Kontinent locken, damit diese dort die Versorgung der Menschen verbessern. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte bei der Konferenz am Dienstag stolz einen Entwicklungsinvestitionsfonds von bis zu einer Milliarde Euro an.
Kern der Initiative sind Partnerschaften mit afrikanischen Staaten. Bisher gibt es solche Vereinbarungen mit Tunesien, Elfenbeinküste und Ghana, hinzu kommen nun Marokko, Äthiopien und Senegal. Im Gegenzug für wirtschaftliche Unterstützung müssen die Staaten sich anstrengen im Kampf gegen Korruption oder für die Einhaltung der Menschenrechte.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) konkretisierte nun die Ziele des Fonds. Er hat vor allem kleine und mittelständische Unternehmen im Blick, die Projekte in Afrika anschieben sollen. Auf afrikanischer Seite sieht er Chancen für Start-ups, die über den Fonds besser an günstige Kredite kommen.
Müller will mehr Beschäftige
Erleichterungen sollen zudem sogenannten Hermes-Bürgschaften bringen. Damit können sich Unternehmen gegen Verluste bei Exportgeschäften absichern. Zahlen die belieferten Kunden nicht, müssen Firmen statt 10 nur noch 5 Prozent der Auftragssumme selbst tragen. Außerdem soll es eine Absicherung gegen politische Risiken geben. Hier sinkt die Eigenbeteiligung von 5 auf 2,5 Prozent.
Auch für mehr Jobs will der Minister sorgen. Laut Müller haben deutsche Firmen mit Tunesien bereits Abkommen geschlossen, um „Tausende neue Jobs“ zu schaffen. Ein neuer Bericht der Weltbank unterstützt den Kurs der Bundesregierung. Fünf der zehn besten Reformer kommen aus Afrika, darunter Dschibuti, Togo, Kenia, Elfenbeinküste, Ruanda. 2006 dauerte es in Afrika im Schnitt 59 Tage, um ein Gewerbe anzumelden. Heute sind es dagegen nur noch 23 Tage.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei