G20-Entwicklungsminister:innen in Indien: Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung
Die Entwicklungsminister:innen der G20 einigen sich in Indien auf einen Aktionsplan – und ein weiteres Dokument, das Hoffnung macht.
Beim Treffen der Entwicklungsminister:innen der G20 im nordindischen Varanasi wurde hart über diesen verhandelt. Am Montagabend (Ortszeit) verkündete der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar dann aber, es sei gelungen, alle Mitglieder dazu zu bewegen, dem Plan zuzustimmen.
Die Entwicklungsminister:innen waren seit Sonntag in der hinduistischen Pilgerstadt zusammengekommen. Aus einigen Staaten, wie Indien und Russland, waren Vertreter aus dem Außenministerium vor Ort. Eingeladen waren auch Vertretende von Institutionen wie der Weltbank, den Vereinten Nationen sowie der Afrikanischen Union und ihren Mitgliedstaaten Nigeria, den Komoren, Mauritius und Ägypten.
Neben dem Aktionsplan konnte in Varanasi auch ein zweites Dokument abgestimmt werden, das sich an der „Mission LiFE“ von Premierminister Narendra Modi und UN-Generalsekretär Guterres anlehnt. Sie wollen klimafreundliches Verhalten fördern. „Wenn wir an Wachstum denken, denken wir oft, dass wir mehr konsumieren sollten, aber das hat der Natur geschadet und Probleme geschaffen“, sagte der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar. Dabei könne jeder Einzelne dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen.
Hoffnung für Nachhaltigkeitsgipfel im September
Das Treffen fand vor dem Hintergrund wachsender entwicklungspolitischer Herausforderungen und geopolitischer Spannungen statt. Seit Februar widersetzt sich Russland gegen Formulierungen zu seinem Angriffskrieg in der Ukraine, die die Staatschef:innen und Ministerpräsident:innen der G20 auf ihrem vorangegangenen Gipfel in Bali beschlossen hatten. Dort hatten die meisten Mitglieder den Krieg in der Ukraine auf Schärfste verurteilt und betont, dass er unermessliches Leid verursache und die Weltwirtschaft schwäche.
„Indien hat die Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt seiner Präsidentschaft gestellt“, sagte Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, bei einem Pressegespräch in Varanasi lobend. Das sei umso wichtiger, weil die Weltgemeinschaft wegen der Pandemie, der russischen Aggression und der Klimakrise „von diesem Weg abgekommen“ sei.
Nun hoffe sie auf die Unterstützung Indiens beim nächsten Nachhaltigkeitsgipfel im September in New York, so Urpilainen. Der in Varanasi verabschiedete Aktionsplan sei ein wichtiges Dokument, um die Agenda 2030 noch zu erreichen. Dabei gehe es auch um finanzielle Zusagen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“