Friedensprozess in Kolumbien: Farc-Rebellen sind entwaffnet
UN-Beobachter haben die Waffen der Farc-Rebellen in ihre Obhut genommen. Eine Zeremonie mit dem Farc-Chef „Timoschenko“ setzt einen Schlusspunkt.
Die rund 7.000 Farc-Mitglieder hätten die „Gesamtheit“ ihrer 7132 registrierten Waffen abgegeben, erklärte die Beobachtermission. Ausgenommen davon seien lediglich einige Waffen, mit denen bis zum 1. August die Sicherheit in den insgesamt 26 Entwaffnungszentren des Landes gewährleistet werden soll. Die entwaffneten Farc-Kämpfer sollen gemäß dem Friedensabkommen vom vergangenen Jahr in das zivile Leben zurückkehren.
Santos und Londoño wollen das Ende der Entwaffnung am Dienstag in Mesetas im Rahmen einer Zeremonie besiegeln. Der Farc-Chef hatte die Niederlegung der Waffen zuletzt als „Akt des Willens, des Mutes und der Hoffnung“ bezeichnet. Präsident Santos, der für seine Aussöhnungspolitik im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, sprach in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Paris von einem Ereignis, das die „Geschichte Kolumbiens“ verändere. „Die Farc, die mächtigste und älteste Guerilla-Truppe in Lateinamerika, wird aufhören zu existieren“, sagte der Staatschef.
Die Waffen hätten einstmals „eine Funktion erfüllt“, sagte Farc-Kommandeur Mauricio Jaramillo der Nachrichtenagentur AFP. „Aber heute treffen wir politische Entscheidungen und brauchen sie nicht mehr.“
Die Entwaffnung ist Teil des historischen Friedensabkommens vom vergangenen Jahr. Mit dem im November unterzeichneten Friedensabkommen wurde der seit 1964 andauernde Konflikt beigelegt. Bei Kämpfen zwischen der Armee und der Farc, anderen linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs wurden mehr als 260.000 Menschen getötet wurden. Etwa sieben Millionen Menschen wurden zur Flucht gezwungen, mehr als 60.000 werden vermisst.
Die letzte aktive Guerillaorganisation in Kolumbien ist die Rebellengruppe ELN. Seit Februar führt sie Friedensgespräche mit der Regierung.
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