Fraktionsführung der Linkspartei: Kipping will nicht
Katja Kipping wird nicht Linken-Fraktionschefin. Sie wolle Zeit für ihre Familie. Unterdessen haben Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine geheiratet.
MÜNCHEN/BERLIN afp/dpa | Die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, will im Herbst nicht an die Spitze der Bundestagsfraktion wechseln. „Ich stehe als Fraktionsvorsitzende nicht zur Verfügung“, sagte Kipping der Süddeutschen Zeitung. Kipping begründete die Entscheidung mit ihrer Tätigkeit an der Parteispitze, aber auch mit dem Wunsch nach mehr Zeit für ihre Familie.
„Mir macht die Arbeit als Parteivorsitzende mit Bernd Riexinger sehr viel Freude“, sagte Kipping der Zeitung. „Wir sind als Team erfolgreich, wir haben die Partei stabilisiert und voran gebracht.“Sie sehe deshalb „keinen Grund, da einen Wechsel vorzunehmen“.
Erst kürzlich hatte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht überraschend erklärt, nicht Fraktionschefin werden zu wollen. Nach Wagenknecht scheidet mit Kipping nun die zweite Frau aus dem Rennen aus.
Dies sei auch eine Entscheidung für ihr Privatleben, sagte Kipping. „Gerade als überzeugte Feministin bin ich der Meinung, dass im Leben von Frauen wie Männern gleichermaßen neben Erwerbsarbeit und Politik auch Zeit sein muss für Familie und Muße“, sagte sie.
Linken-Hochzeit
Unterdessen haben Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine geheiratet. Wagenknecht sagte der Bild-Zeitung: „Ja, es stimmt, wir haben geheiratet und wir sind sehr glücklich.“ Nach dem Bericht gaben sich die beiden kurz vor Weihnachten im saarländischen Merzig in aller Stille das Ja-Wort. Die standesamtliche Trauung habe im ganz kleinen Kreis stattgefunden. Für Lafontaine ist es die vierte Ehe, für Wagenknecht die zweite.
Die Beziehung der beiden wurde im November 2011 öffentlich. Damals waren beide Politiker noch verheiratet. Lafontaine mit der Autorin Christa Müller und Wagenknecht mit dem Filmproduzenten Ralph-Thomas Niemeyer, der in Irland lebt. 2013 wurden beide Ehen geschieden. Ihren Namen haben die beiden Linken-Politiker behalten. „Es besteht keine Gefahr, dass künftig eine Sahra Lafontaine oder ein Oskar Wagenknecht irgendwo auftauchen“, sagte Wagenknecht der Zeitung.
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