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Flugzeugabsturz in KolumbienTotalversagen und Treibstoffmangel

Am Dienstag ist in der Nähe von Medellín ein Flugzeug abgestürzt. Der aufgezeichnete Funkspruch des Piloten gibt Aufschluss über die Ursachen des Unglücks.

81 Menschen waren an Bord, darunter auch das brasilianische Fußballteam von Chapecoense Foto: ap

Medellín afp | Nach dem Flugzeugunglück in Kolumbien mit 71 Toten verdichten sich Hinweise auf Treibstoffmangel als Absturzursache. Kolumbianische Medien veröffentlichten am Mittwoch den Mitschnitt eines Funkspruchs, mit dem der Pilot der Unglücksmaschine den Kontrollturm am Flughafen alarmierte.

„Flug Lamia 2933 hat Totalversagen, totales elektronisches Versagen, kein Treibstoff“, sagt der Sprecher, bei dem es sich um den Piloten Miguel Quiroga handeln soll.

Bereits zuvor habe der Pilot den Kontrollturm darum gebeten, wegen „Treibstoffproblemen“ bei der Erteilung der Landegenehmigung bevorzugt zu werden, geht aus dem Mitschnitt hervor. Der Kontrollturm am Flughafen Medellín kam dieser Bitte nach, dann brach aber der Funkkontakt ab.

Bolivianische Medien hatten zuvor unter Berufung auf den Vertreter der Fluggesellschaft Lamia, Gustavo Vargas, berichtet, das Flugzeug hätte zwischen dem Start im bolivianischen Santa Cruz und der Landung im kolumbianischen Medellín noch einmal in Bogotá zwischenlanden und tanken müssen. Der Pilot sei aber der Meinung gewesen, dass der Treibstoff reiche.

Die Chartermaschine vom Typ British Aerospace 146 war in der Nacht zum Dienstag in den Bergen im Nordwesten Kolumbiens abgestürzt.

An Bord der Maschine war fast die gesamte Mannschaft des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense. Die Sportler waren auf dem Weg zum Hinspiel des Finales um den Südamerika-Cup gegen den kolumbianischen Rivalen Atlético Nacional. Nur sechs Menschen überlebten das Unglück, darunter drei brasilianische Fußballspieler.

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7 Kommentare

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  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Treibstoffproblem?

    Pilotenproblem! Solch beruflicher Totalversager hätte nicht einmal einen Autoführerschein besitzen dürfen.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Klassische Vorverurteilung

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Meinetwegen, aber

        fahren Sie auch auf Kante, vor allem auf der Autobahn?

         

        "Der Pilot sei aber der Meinung gewesen, dass der Treibstoff reiche."

         

        Der "Pilot" hätte niemals in einem Cockpit sitzen dürfen.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Die Ursache ist gefunden, doch woher wissen Sie genau, dass der Pilot auch den tatsächlichen Treibstoffvorrat kannte, vll aufgrund Falschanzeige der Instrumente. Des weiteren konnte er den Rest Treibstoff kurz vorher auch verloren haben. Also technische Auslöser sind durchaus denkbar.

          Viel zu wenig Info, um solche absoluten Aussagen treffen zu können.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Über den Treibstoffvorrat wusste ich überhaupt nichts, sondern zitierte lediglich den o. a. Satz über des Piloten Einschätzung aus dem Originalbeitrag.

             

            Also: keine Spekulation meinerseits.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Um möglichst viel Treibstoff zu sparen, nehmen einige Piloten gerade so viel Sprit an Bord, wie sie unbedingt bis zur Destination brauchen. Jedes Kilo mehr muß bewegt werden und erhöht den Verbrauch und damit die Kosten. Verantwortungsvolle Airlines haben immer eine gewisse Reserve im Tank um im gegebenen Fall auch mal auf einen anderen Airport ausweichen zu können oder 1/2 Stunde im Hold den Zielflughafen zu umkreisen wenn keine sofortige Landung möglich ist. Vor allem die Billig-Airlines sind Experten beim Spritsparen und ausgehender Treibstoff ist allemal ein Grund zur bevorzugten Landung - was Zeit spart und den Flieger "on time" hält. Auf Kosten der Sicherheit...

    • @1714 (Profil gelöscht):

      naja erinern wir uns an den Flug ATen Wien vor einiger Zeit, Fahrwerk defekt, anstatt den nächsten Flughafen anzusteuern flog der Pilot weiter, ohne Ahnung zu haben ob der Sprit bis Wien reichen würde, das ERgebnis er reichte nicht, der Pilot setzte die 100.000.000 teure Maschine in die Wiese und liess sich dann noch als Held feiern Gott sei Dank ohne Menschenopfer