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Flüchtlinge in DeutschlandHoffnung in Berlin, Hilfe in Hamburg

Die Flüchtlinge in Berlin haben ihren Hunger- und Durststreik vorerst abgebrochen – die SPD will helfen. In Hamburg erfahren die „Lampedusa-Flüchtlinge“ Solidarität.

Flüchtlinge in Berlin. Bild: dpa

BERLIN/HAMBURG dpa | Die mehr als 20 Flüchtlinge am Brandenburger Tor in Berlin haben ihren seit zehn Tagen dauernden Hungerstreik vorläufig beendet und bis Januar ausgesetzt. Das provisorische Protestcamp wurde aufgelöst, sagte Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) am Samstag.

Die Flüchtlinge hatten auch seit fünf Tagen kein Wasser mehr getrunken. Die völlig erschöpften Asylbewerber werden provisorisch bis Montag in einer Einrichtung der evangelischen Kirche untergebracht, sagte Kolat.

Zuvor hatten Vertreter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, die Senatorin und der SPD-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Veit mit den Flüchtlingen verhandelt. Der Vertreter des Bundesamtes sagte den aus Bayern stammenden Flüchtlingen eine Prüfung ihrer Asylanträge zu, sagte Kolat. Die SPD-Politiker versprachen den Flüchtlingen, ihre politischen Forderungen zu unterstützen. Daraufhin erklärten sich die Flüchtlinge bereit, ihren Hungerstreik bis Mitte Januar auszusetzen. Kolat und Veit zeigten sich sehr erleichtert darüber.

Die Flüchtlinge waren Anfang Oktober aus Bayern in die Hauptstadt gekommen, um mit einer Mahnwache vor dem Brandenburger Tor eine Anerkennung als Asylbewerber zu erreichen. Am 9. Oktober begannen sie ihren Hungerstreik, seit Anfang der Woche verweigerten sie auch Wasser. Nach ihren Angaben warten sie teils seit Jahren in Bayern auf die Anerkennung ihrer Anträge. Zudem beklagten sie besonders restriktive Unterbringungen in Bayern.

„Humane Einwanderungspolitik“

„Die Flüchtlinge setzen den Hungerstreik bis Mitte Januar aus“, sagte Kolat. Ihre politischen Forderungen nach Anerkennung des Asyls, Abschaffung der Residenzpflicht und einer Arbeitserlaubnis hielten sie aber aufrecht. Den Termin Januar begründete die Integrationssenatorin damit, dass die neue Bundesregierung bis dahin Zeit habe, eine offenere Asylpolitik umzusetzen.

Dazu zählt vor allem eine schnellere Arbeitserlaubnis. Bisher dürfen Asylbewerber erst nach neun Monaten nach einem Job suchen. Ferner soll nach Angaben Kolats die Residenzpflicht aufgelockert werden. Bisher dürfen die Asylbewerber eine zugewiesene Stadt oder Landkreis nicht verlassen. Zudem solle ein Bleiberecht für sogenannte Kettenduldungen geprüft werden. Das bedeute, falls der Asylantrag abgelehnt werde, die Antragsteller aber immer wieder geduldet würden, dass man ihnen dann ein nicht befristetes Bleiberecht gewähre, erläuterte Kolat. Die SPD unterstütze diese Forderungen.

Die vorläufige Unterbringung in einer kirchlichen Einrichtung hatte Veit vermittelt. Er hoffe, auch in der kommenden Woche eine Unterkunft bei der Kirche für die Flüchtlinge zu finden, sagte der SPD-Politiker. Am Donnerstag hatte der Berliner Landesbischof Markus Dröge die Flüchtlinge auf dem Pariser Platz besucht und Hilfe versprochen. Von den verantwortlichen Politikern forderte der Bischof eine „humane Einwanderungspolitik“.

Kolat hatte zuvor davor gewarnt, den Flüchtlingen falsche Hoffnungen zu machen. Die Forderung nach einer pauschalen Anerkennung sei rechtlich schwer möglich, sagte Kolat am Samstag dem rbb-Inforadio.

Solidarität in Hamburg

In Hamburg erfahren die seit Juni in der St. Pauli-Kirche lebenden rund 80 „Lampedusa-Flüchtlinge“ indes viel Solidarität. Schüler der Hamburger Stadtteilschule am Hafen wollen helfen. Weil es in dem in direkter Nachbarschaft liegenden Gotteshaus keine Duschen, nicht genug Toiletten und auch keine vernünftige Heizung gibt, wollen die Jugendlichen den Flüchtlingen während der Wintermonate ihre Sporthalle als Nachtquartier zur Verfügung stellen. „Wir fordern die Stadt Hamburg auf, sich dieser Lösung nicht zu widersetzen“, verlangen sie in einem Schreiben.

Doch genau das dürfte wohl passieren. Der Vorstoß dürfte genauso erfolglos sein wie der von Pastor Sieghard Wilm. Dem wurde das Aufstellen von Wohn-Containern im Kirchhof auch unter Hinweis auf eine möglicherweise strafbare Beihilfe zum illegalen Aufenthalt verboten. Denn der SPD-Senat unter Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) setzt schon seit Ankunft der Flüchtlinge, die von Libyen über die italienische Insel Lampedusa nach Hamburg kamen, auf einen harten Kurs. Das war im März.

Es gebe für die vorwiegend aus Westafrika, Ghana, Mali oder von der Elfenbeinküste stammenden Männer in Hamburg „keine dauerhafte Perspektive“, sagte Scholz im Juni und lässt dies nun von seinem Innensenator Michael Neumann (SPD) in die Tat umsetzen. Rund drei Wochen nach der Bundestagswahl hat die Polizei begonnen, gezielt Afrikaner zu überprüfen, ob sie illegal in Deutschland sind. Er habe jetzt handeln müssen, verteidigt Neumann sein Vorgehen. Alle Gespräche hätten zu nichts geführt.

Asylverfahren in Italien durchlaufen

Mehrere Hundert vor Lampedusa ertrunkene Flüchtlinge hin, zahlreiche Demonstrationen und Solidaritätsbekundungen aus der Bevölkerung her. Auch Ausschreitungen und die Drohung aus dem Autonomen-Lager, Hamburg nicht zur Ruhe kommen zu lassen, beeindruckt den SPD-Senat nicht. „Noch so schwierige Einzelschicksale berechtigen nicht dazu, nationale und europarechtliche Regeln zu ignorieren und zu unterlaufen“, betont Innensenator Neumann im Einklang mit CDU und FDP. Und das Ausländer- und Asylrecht sieht eben vor, dass jeder Flüchtling vorstellig wird und sagt, wer er ist und woher er kommt.

Genau das wollten die Männer aber bislang auf keinen Fall, steht für sie doch fest: Der einzige Grund, warum sie ihre Identitäten preisgeben sollen, liegt darin, ihre Abschiebung vorzubereiten. Und dass dieser Verdacht nicht von der Hand zu weisen ist, bestätigt das Recht selbst. So heißt es etwa im Asylverfahrensgesetz, dass eine Anerkennung als Asylberechtigter ausgeschlossen ist, wenn der Antragsteller über einen sicheren Drittstaat – im konkreten Fall zweifelsfrei Italien – eingereist ist.

Hinzu kommt, dass die Flüchtlinge bereits selbst darauf hingewiesen haben, dass sie in Italien schon Asylverfahren durchlaufen haben. „Weshalb ein erneutes Verfahren nicht nur unnötig ist, es macht auch rechtlich keinen Sinn“, heißt es in einem offenen Brief der Gruppe an den Senat.

Aus Sicht der Flüchtlinge kommt nur eine Gruppenanerkennung nach Paragraf 23 des Aufenthaltsgesetzes infrage. „Dieser Paragraf wurde geschaffen, um aufwendige und langandauernde Einzelverfahren für eine größere Anzahl Personen, die alle gleichen Kriterien entsprechen, zu vermeiden“, betonen die Flüchtlinge und liegen damit auf der gleichen Linie mit den Grünen, Linken und der Kirche. Ob dieser Paragraf zur Anwendung kommt, liege im Ermessen der jeweiligen Landesregierung – sofern das Bundesinnenministerium in Berlin zustimmt.

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51 Kommentare

 / 
  • ich schließe mich den Forderungen der Flüchtlinge an.

     

    Ich bin sehr froh, dass niemand von ihnen gestorben ist!

    Sie haben sich entschieden diese Kampfform zu unterbrechen.

     

    Bayern sagte eine Prüfung der Anträge zu. Ach und weiter nichts?! Das geht für einige von ihnen seit über 10 Jahren so!

     

    Jeder von uns würde genauso protestieren, wenn Du einen Antrag stellst, der 10 Jahre lang ignoriert wird!

     

    Im übrigen wurden immer wieder Menschen auch in Diktaturen abgeschoben woe Togo. es gibt keinen Zusammenhang zwischen "politischer, inhaltlich begründetem Asyl" und "unbegründetem Asyl" und einer Abschiebung.

    Abschiebung ist eine Polizeimaßnahme.

    Abgelehnt und Abgeschoben wird in Länder, in die das Auswärtige Amt Reisewarnungen gibt.

     

    ich fordere dazu auf, das Gesetz gegen Beihilfe zum illegalen Aufenthalt zu übertreten und dieses Gesetz abzuschaffen.

    Kein Mensch ist illegal!

     

    Zusammenhalt und Solidarität sind unsere Stärke.

    Flucht ist kein Verbrechen und Rettung darf nicht kriminalisiert werden!

    • S
      Steffi
      @nzuli sana:

      "Kampfform? Gibt es nun einen anderen Kampf? Das hört sich nach Gewalt an.

      Flucht ist sicherlich kein Verbrechen, aber Flüchtlinge sollten sich schon an diese Gesetze des Landes halten, in dem sie Asyl beantragen bzw. leben möchten. Ich hatte eigentlich gedacht, dass Flüchtlinge eher den Frieden suchen ...

  • Es ist empörend, dass die offene Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung gegenüber den Hilfebedürftigen ausgerechnet unter der Regie eines "sozial"-demokratischen OB ausgehebelt wird.

    • @noevil:

      Du meintest wohl: "*eines kleinen Teils* in der Bevölkerung".

  • WM
    Wir müssen helfen
  • A
    AfD

    Man sollte alle sofort abschieben und die Organisatoren des Theaters wegen Körperverletzung anklagen. Dahinter stecken die üblichen Linken die hier mit ihrem "Menschenmaterial" versuchen hoffnugslos verlorene Wahlen in einen Wahlsieg umzuwandeln. Das Asylrecht sollte gestrichen und in ein Asylgesetz geändert werden. Dazu bräuchte es Volksabstimmungen und die wird man mit der AfD bekommen. Dann entscheidet das Volk und nicht ein paar Medienleute.

    • Aline Lüllmann , Autorin Moderatorin , Geschäftsführerin
      @AfD:

      Noch immer nicht verstanden,dass es die AFD nicht in den Bundestag geschafft hat und es niemanden mehr interessiert was mensch hätte haben können?

      Meinung wie Ihre sind zum Glück nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Setzen sechs.

      • A
        AfD
        @Aline Lüllmann:

        Bei ihrem ersten Anlauf erhielten die Grünen bei nicht geringer Medienunterstützung 1,7%. Die AFD 4,9%. Es geht weiter und ein Blick durch Europa sollte ihnen zeigen wie die Probleme für die medial bisher nur eine Meinung erlaubt ist Bewegung in die Politlandschaft bringen.



        Eine Änderung des Grundgesetzes ist nicht mit dem Grundgesetz unvereinbar. Es erfordert zwei Drittel der Stimmen der Mitglieder des Deutschen Bundestages (415 von zurzeit 620 Mitgliedern) und zwei Drittel der Stimmen des Bundesrates (derzeit 46 von 69 Stimmen). Bei Volksabstimmungen welche stets auch von Grünen und SPD ins Gespräch gebracht wurden ohne jemals ensthaft zu versuchen mehr Demokratie zu wagen, wäre eine Änderung des Asylparagraphen sehr wohl möglich und verfassungskonform.

         

        RED: Kommentar gekürzt.

      • @Aline Lüllmann:

        Mal von diesem Tagesordnungspunkt abgesehen: Es streiten sich die Gelehrten drüber, ob Volksabstimmungen in größerem Maß dem Wesen der grundgesetzlich vorgezeichneten parlamentarischen Demokratie widersprechen oder nicht.

         

        Ansonsten erfreulich, dass sich eine taz-Mitarbeiterin (pardon: -MitarbeiterIn) mal einklinkt. Vor allem, wenn der ein oder andere Artikel erhebliche Nachfragen bzgl. Recherche und präsentierter Fakten hervorruft, vernimmt man allenfalls beredtes Schweigen.

      • @Aline Lüllmann:

        Liebe taz- Mitarbeiterin,

         

        konkret welche in diesem Beitrag enthaltene Meinung ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar?

         

        Zur Auswahl stehen ja folgende drei Aussagen:

         

        - Abschiebung illegal zugereister Personen/ Personen ohne hinreichend belegten Asylgrund

        - Einbringung eines Asylgesetzes

        - Volksabstimmungen zu diesem Thema

         

        Jetzt warten wir mal die Antwort ab, bevor auch ich eine angemessene Note ausspreche; ich möchte nicht vorschnell urteilen ;-)

         

        Gespannt wartend und einen schönen Sonntag wünschend:

         

        Beteigeuze

        • Aline Lüllmann , Autorin Moderatorin , Geschäftsführerin
          @Beteigeuze:

          Hallo zusammen,

          ich bin mir darüber bewusst, dass die AFD ziemlich viele Stimmen bekommen hat. Allerdings sehe ich das primär als Resultat des erfolgreichen Marketings, als der Inhalte. Bei der Eurpawahl wird so etwas kaum an so vielen verschiedenen Standorten zu verwirklichen sein - damit sehe ich die Gefahr noch nicht so akut.

          Ich beziehe mich damit auf die ziemlich undifferenzierte Ausage "Man sollte alle sofort abschieben und die Organisatoren des Theaters wegen Körperverletzung anklagen.".

          Und ich stimme Ruhender zu, das Boot ist noch lange nicht voll. Aufwärtstrend hin oder her.

          Viele Grüße aus der taz

          Aline

          • @Aline Lüllmann:

            „das Boot ist noch lange nicht voll.“:







            Liebe Frau Lüllmann,







            selbst wenn wir 100 Millionen aufnähmen, würde das nichts an den Zuständen in deren Heimatländern ändern. An der Überbevölkerung schon gar nicht. Im Gegenteil: die kriminellen Schlepperbanden verbreiten, daß es in D pro Kind Kindergeld gibt. D.h. man ist schon reich, wenn man viele Kinder hat.







            Wir können aber nicht die Probleme Afrikas in Europa lösen, wie soll das gehen?



            Und wer bestimmt denn, ob und wann das Boot voll ist?



            Solche wichtigen Fragen lassen sich nur per Volksabstimmung entscheiden.



            Was glauben Sie denn, warum die FN in Frankreich und die Fortschrittspartei in Norwegen soviel Erfolg haben? Weil breite Massen deren Einwanderungspolitik befürworten.

             

            RED: Bitte Quelle anbringen, die belegt, dass Schlepperbanden oben Gesagtes verbreiten.

            • @Rosa:

              Liebe Frau Lüllmann,

               

              Der Menschenschmuggel ist ein Milliardengeschäft. Dabei leben die Schlepperbanden davon, daß sie den Fluchtwilligen Märchen von paradisischen Zuständen in Europa und insbesondere D schildern.

              Doch nicht alles ist gelogen: Daß es Kindergeld für jedes Kind gibt entspricht den Fakten.

              Das wird wiederum von in der EU lebenden Asylanten nach Hause berichtet.

              Auch wenn die “paradisischen Zustände” inzwischen als Lüge entlarvt sind, sehen sich die Migranten gezwungen den daheim gebliebenen eine “Erfolgsstory” zu erzählen. Dazu gehört auch das Kindergeld als Tatsache.

              Daß sich das auch als Einnahmequelle inzwischen rumgeesprochen hat, belegt die Story von dem Roma-Paar in Griechenland, die 14 Kinder als ihre leiblichen ausgegeben und 2800 Euro Kindergeld kassiert haben:

               

              http://www.focus.de/panorama/welt/fall-maria-falsche-eltern-kassierten-2800-euro-kindergeld_aid_1135892.html

               

              Neben Tatsachen wie Kindergeld werden auch Gerüchte verbreitet, die ihre Wirkung nicht verfehlen:

               

              http://www.spiegel.de/politik/ausland/asylbewerber-der-anstieg-der-tschetschenischen-fluechtlinge-a-911427.html

               

              Es ist also logisch zu schlußdfolgern, daß neben den Märchen auch Fakten (Kindergeld) verbreitet werden.

              Sicher hat die taz da mehr Möglichkeiten hier z.B. Flüchtlinge zu interviewen, welche Storys standartmäßig von Schlepperbanden verbreitet werden?

               

              Es verwundert aber in der Tat, wie @ Viccy schon anmerkte, daß Versprechungen von Schlepperbanden die wichtigste Aussage in meinem Posting sein soll.

            • @Rosa:

              *schmunzelt* - als wäre das Versprechen des Paradieses durch Schlepper nun die wichtigste Aussage in diesem Posting von Rosa :-))

          • @Aline Lüllmann:

            Ahaaaa... das ist also gemeint mit Ihrer Aussage "nicht mit dem Grundgesetz vereinbar":

             

            "Man sollte alle sofort abschieben und die Organisatoren des Theaters wegen Körperverletzung anklagen."

             

            Sehr schön; dann schauen wir doch mal genauer hin:

            1. Eine Abschiebung ist gerechtfertigt, wenn es keinen hinreichenden Asylgrund gibt. Daß dem so ist, scheint mittlerweile unstrittig aufgrund der Einreise in die EU über Italien.

            -> Grundgesetzkonform

             

            2. Eine Anklage der Organisatoren dieses Theaters auf Steuerzahlerkosten wegen Beihilfe zum Erschleichen von Sozialleistungen, Körperverletzung (Aufstacheln zum Hungerstreik) oder ähnlichem mag ggf. nicht viel Aussicht auf Erfolg haben, ist jedoch mitnichten rechtswidrig. Daher auch hier

            -> Grundgesetzkonform.

             

            Wo also nehmen Sie die Chuzpe her, den Beitrag von AFD mit einem "Setzen, sechs" zu kommentieren?

             

            Immer noch gespannt wartend:

            Beteigeuze

      • S
        Steffi
        @Aline Lüllmann:

        Frau Lüllmann, Sie gehen ein bisschen zu weit. Ersten war die Bundestagswahl die erste Wahl für die AfD mit einem unerwartet hohen Ergebnis, und es kommt bald die Europawahl.

        Ich plädiere auch für ein Gesetz, das wieder eindeutiger das Recht auf Asl festgelgt, denn es wird unter anderem durch Vorkommnisse wie in Hamburg, Berlin und München total aufgeweicht, mit dem Ergebnis, dass alle, Asylberechtigte und Illegale in einen Topf geworfen werden und man sagt: Das Boot ist voll.

        Ich bin für die Aufnahme von mehr Kriegsflüchtlingen aus Syrien, aber die Situation in Hamburg ist nun wirklich überflüssig.

        • R
          ruhender
          @Steffi:

          Hier geht es nicht um Asyl, sondern um Nothilfe. Das Boot ist noch lange nicht voll: Deutschland nimmt jährlich 16.000 Flüchtlinge auf. Das sind 0,2 Promille der gesamten Bevölkerung.

          • @ruhender:

            Natürlich geht’s hier um Asyl, denn Asyl IST die Nothillfe.

             

            Asylrecht IST die Rechtsgrundlage.

             

            Netter Versuch, die taz-LeserInnen verschaukeln zu wollen.

          • @ruhender:

            Alleine bis September dieses Jahres wurden rund 85.000 Asylanträge gestellt und damit mehr, als im ganzen Jahr 2012 (sowie auch 2011, 2010, 2009...). Es gibt einen deutlichen Aufwärtstrend.

             

            http://de.statista.com/statistik/daten/studie/76095/umfrage/asylantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/

            • R
              Ruhender
              @Viccy:

              Trotzdem werden nur 16.000 von den 85.000 aufgenommen. Und wenn: 85.000 sind auch nur ein Promille.

              Wir können Millionen aufnehmen.

              • @Ruhender:

                Am besten gleich Milliarden. Arbeitsmarkt und Sozialkasse und Wohnungsmarkt und anderes, alles gar kein Problem.

              • @Ruhender:

                “Wir können Millionen aufnehmen.“:

                 

                Und wollen das alle?

                 

                Solche wichtigen Fragen müssen per Volksabstimmung entschieden werden.

                 

                Oder sehnst du dich nach Zuständen wie in Pariser Vororten in D?

                • B
                  Balduin
                  @Rosa:

                  Das ist keine Frage des Wollens. Ob man will oder nicht: Man ist zur Hilfeleistung verpflichtet.

                  • @Balduin:

                    Man ist geneigt zu fragen, wie Sie das Prinzip des Helfens im eigenen täglichen Leben anwenden. Das ist ohne Häme gefragt, womöglich können Sie durch ein paar inspirierende Ideen ein paar "Schmetterlingseffekte" erzeugen.

                  • @Balduin:

                    Ich kann aus der Situation, daß Menschen illegal nach Deutschland kommen, obwohl sie keinen Asylgrund vorweisen können, keine Verpflichtung zur Hilfe ableiten.

                    Falls Du das tust- gehe hin und nimm sie auf, verschone aber bitte die Allgemeinheit, die genug damit zu tun hat, den Lebensstandard in Deutschland aufrecht zu erhalten und für die zu sorgen, die wirkliche Asylgründe vorweisen.

                     

                    Gruß

                    Beteigeuze

  • S
    Sabine

    Diese Berichterstattung üer die Afrikaner in Hamburg ist politisch genauso gefärbt (und veraltet) wie die anderen auch.

    Die neusten und besten Informationen bekommt man bei NDR.de

    • @Sabine:

      Wäre noch interessant gewesen, ansatzweise zu erfahren, was bei NDR.de objektiver und aktueller ist als bei der taz.

      • S
        Sabine
        @Viccy:

        Sehen Sie mal nach!

        • @Sabine:

          Selbst wenn ich nachsehe, erfährt davon kein anderer außer mir. Wenn Sie schon aufmerksam machen auf die angeblich so glorreiche Berichterstattung von NDR, dann aber noch nicht mal auf Nachfrage irgendetwas zur Begründung anführen, hab ich auch keine Lust, mich durch die Homepage zu wühlen.

          • S
            Sabine
            @Viccy:

            Na dann lassen Sie es doch. Ichh hatte IHNEN und nicht der Allgemeinheit geantwortet.

            • @Sabine:

              Hä?! Sie haben doch in einem allgemeinen, "an alle" gerichteten Kommentar auf den NDR hingewiesen... Egal.

    • G
      Gäääähn
      @Sabine:

      NDR? Super, stimmt. Ebenso gut sind sie nur noch in Kuba und dann natürlich als unüberftreffbare Sonne der wissenschftlichen Journalistigkeit beim Sohn der Sonne, Tränker der Pflanzen und dem einzigen Mann der mit einem Schlag 18 Golflöcher trifft dem Grußfreund der Linspartei in Nordkorea. Da passen dann linke Theorie und die Wirklichkeit zu 100% überein.

      • S
        Sabine
        @Gäääähn:

        Häh? Was?

  • M
    mensch

    Es ist eine Schande, wie in diesem Land und in Europa mit hilfesuchenden Menschen umgegangen wird!

    • @mensch:

      Ja, war schon irgendwie schändlich von den Italienern, den Flüchtlingen je 500 Euro in die Hand zu drücken und sie einfach nach Deutschland weiterzuschicken.

  • A
    Abgesang

    Weder die Gesellschaftssysteme noch die Menschen in Deutschland, Italien, Frankreich usw. sind auf die kommenden massiven Ströme von Einwanderer und Flüchtlinge vorbereitet. Was für eine Gesellschaft soll das werden?

     

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht (in meiner Stadt) ein paar solcher schwarzafrikanische Flüchtlinge einen halben Tag lang zu beobachten (ich bin ihnen einfach nachgelaufen). Sie irren ziellos in der Gegend herum, haben kein Geld, werden überall geächtet,usw.

     

    Daher macht mir jemand wie Innenminister Valls, der übrigens einer der beliebtesten Politiker Frankreichs ist, Hoffnung. Mit rechter Gesinnunghat das nichts zutun.

    • S
      Sheldon
      @Abgesang:

      Selten so einen Schwachsinn gelesen

    • B
      Balduin
      @Abgesang:

      Jährlich 0,2 Promille der Gesamtbevölkerung sind nicht gerade massive Ströme. Oder reden Sie etwa bei 0,2 Promille Jahreszins auch von massiven Renditen und bei 0,2 Promille Personengewichtszunahme von massiver Adipositas?

      • @Balduin:

        In Berlin reichen ein paar Großfamilien aus, um mit hunderten von Verfahren Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte zu beschäftigen.

         

        Das sind bei weitem nicht mal 0,2 Promille der Gesamtbevölkerung Berlins, aber sie leben nicht in unserer Zeit und wollen das auch nicht.

         

        Merke also generell: Im Gegensatz zu Gewichten (kg) und Renditen (€€€) kommt es bei Menschen nicht nur auf die Quantität an.

        • B
          Balduin
          @Viccy:

          Und Sie bestimmen also, wer die richtigen rassischen Qualitätsmerkmale besitzt, um dem deutschen Herrenmenschen würdig zu sein?

          • @Balduin:

            Schwachfug. Nochmal lesen, was ich geschrieben habe. Die Rassistenkeule zieht nicht, entlarvt nur als intellektuell unterdimensioniert. Sorry, dass ich das mal so deutlich sagen muss, aber Sie sind und waren ja nun auch nciht gerade zimperlich.

            • B
              Balduin
              @Viccy:

              Sie haben angefangen, sich über rassische Qualitäten zu äußern, nicht ich. Auch wenn Sie andere Formulierungen gebrauchen: Ihre Gesinnung tritt deutlich zutage.

              • @Balduin:

                Mir ist es ziemlich egal, ob Raubüberfälle und Einbruchsdiebstähle von Angehörigen der Ethnie X oder der Ethnie Y begangen werden. Es sind die Taten an sich, die mich stören. Und wenigstens das dürfte doch konsensfähig sein. Auch wenn es nicht hineinpasst ins Schema von "Wir müssen den armen Menschen doch helfen".

    • B
      Balduin
      @Abgesang:

      Was ist denn das für ein komisches Volk, diese Deutschen? Ich habe mir mal einen halben Tag lang die Mühe gemacht, einen davon zu beobachten. Er lief die ganze Zeit schwarzafrikanischen Menschen hinterher. Ohne irgendein eigenes Ziel irrte er sinnlos diesen Menschen nach, wurde überall komisch angeschaut usw. Hoffentlich kommen bald viel mehr Zuwanderer. Das deutsche Volk braucht offenbar dringend neuen Input von außen.

    • A
      Aufgesang
      @Abgesang:

      Genau, es ist Deutschland hier! Wir sollten allgemein auf alles ausländische Verzichten! Ab jetzt keine Bananen mehr, keine kartoffeln (wurden aus Peru eingeschleppt), keine Tomaten, keine Pizza, Nudeln und Orangen, kein Internet (hat so ein Ami erfunden), keine Glühbirnen (die hat auch so ein Ami erfunden), kein Strom (ebenso), keine lateinischen Buchstaben und arabische Zahlen. Dann sind wir endlich wieder unter uns und haben Ruhe vor dem ganzen fremdländischem, jawoll! Und mit Ironie hat das gar nichts zu tun, das Wort komt immerhin auch aus dem Griechischen!

      • @Aufgesang:

        Logisch. Wenn wir Millionen von Kartoffeln integrieren können, klappt das auch mit Millionen von Migranten.

        • S
          Steffi
          @Viccy:

          Wie bitte? Kartoffeln? Na Sie sind ja vom sog. Rassismus auch nicht so weit entfernt, was?

          Sogenannte Kartoffeln lassen sich zumindest leichter integrieren, weil sie eine kulturelle Grundlage mit uns mitbringen, und wenn es auch nur die Kartoffel sein sollte.

          • @Steffi:

            Ich meinte tatsächlich das Gemüse, Steffi und mein "dann klappt das auch mit Migranten"-Schluss war ironisch gemeint. *seufz*

            • S
              Steffi
              @Viccy:

              War schwerlich zu erkennen.

      • A
        Anti-Hyperventilator
        @Aufgesang:

        Vor 500 Jahren gab es noch kein Deutschland in der heutigen Form und somit auch nicht die angesprochenen Probleme, die über lang oder kurz auf Deutschland und seiner Gesellschaft zukommen werden.

         

        Handel mit allerlei "exotischer" Waren hat es zwischen Mitteleuropa und den Rest der Welt schon immer gegeben (siehe Seidenstraße).

         

        Daher: hyperventilieren hilft da nicht weiter.

         

        P.S. Die Glühbirne haben als Erste die Ägypter erfunden - das hat aber nichts mit dem heutigen Ägypten und seiner Bewohner zutun.

        • S
          Steffi
          @Anti-Hyperventilator:

          Wie bitte? Vor 500 Jahren gabe es die Probleme in der heutigen Form nicht? Haben Sie schon mal was von Martin Luther gehört? Von den Wiedertäufern? Von dem 100 Jahre später folgenden 30jährigen Krieg?

          Die Reihe ließe sich endlos fortsetzen, sowohl in der neueren Geschichte als auch ins Mittelalter zurück. Da gab es z. B. schon Probleme für die Juden in Deutschland, denn sie durften bei Geldverleih Zinsen nehmen, die Christen aber nicht.